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Gilde der Jäger - Engelssonne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
460 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am28.05.20211. Aufl. 2021
Die Schlacht ist gewonnen - doch der Krieg ist noch nicht vorbei ...

Lijuan ist besiegt. Der Erzengel von China wurde in einer legendären Schlacht über New York vernichtet. Aber ihre tödlichen Kreaturen verbreiten weiter Angst und Schrecken. Besonders schlimm hat es das Territorium von Titus, dem Erzengel von Afrika, getroffen. Zur Unterstützung wird ihm Lady Sharine - der Kolibri - geschickt. Aber was soll dem raubeinigen Krieger die zarte Künstlerin, die jahrhundertelang in ihrer eigenen Welt lebte, nützen? Titus staunt jedoch nicht schlecht, als er Sharine dann gegenübersteht. Denn der Kolibri verfügt nicht nur über eine scharfe Zunge und kann gut mit dem Messer umgehen, sondern sie weckt auch Gefühle in Titus, wie dieser sie niemals zuvor verspürte ...

'Romantic Fantasy geht nicht besser als bei Nalini Singh!' LOVE VAMPIRES


Band 13 der GILDE DER JÄGER von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh


Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. 2003 begann sie ihre Karriere als Autorin, und ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Schlacht ist gewonnen - doch der Krieg ist noch nicht vorbei ...

Lijuan ist besiegt. Der Erzengel von China wurde in einer legendären Schlacht über New York vernichtet. Aber ihre tödlichen Kreaturen verbreiten weiter Angst und Schrecken. Besonders schlimm hat es das Territorium von Titus, dem Erzengel von Afrika, getroffen. Zur Unterstützung wird ihm Lady Sharine - der Kolibri - geschickt. Aber was soll dem raubeinigen Krieger die zarte Künstlerin, die jahrhundertelang in ihrer eigenen Welt lebte, nützen? Titus staunt jedoch nicht schlecht, als er Sharine dann gegenübersteht. Denn der Kolibri verfügt nicht nur über eine scharfe Zunge und kann gut mit dem Messer umgehen, sondern sie weckt auch Gefühle in Titus, wie dieser sie niemals zuvor verspürte ...

'Romantic Fantasy geht nicht besser als bei Nalini Singh!' LOVE VAMPIRES


Band 13 der GILDE DER JÄGER von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh


Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. 2003 begann sie ihre Karriere als Autorin, und ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736314719
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.05.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.13
Seiten460 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420643
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


4

Heute

Sharine stand auf dem geländerlosen flachen Dach ihres neuen Zuhauses in der sandigen Landschaft Marokkos und blickte hinaus auf die vom Licht der untergehenden Sonne vergoldeten Mauern der umliegenden Häuser. Das Licht erinnerte wirklich an flüssiges Gold, war dicht und satt, wie man es nur bei Sonnenuntergängen erlebte, wenn es schien, als sei die Sonne selbst geschmolzen und würde gerade von einem wohlmeinenden Maler auf die Leinwand verteilt.

In den Straßen unter ihr gingen Vampire und Sterbliche eifrig ihren Geschäften nach, bauten die Stände für den abendlichen Markt auf oder kehrten nach getaner Arbeit nach Hause zurück. Immer mal wieder blickte einer von ihnen hoch und entdeckte sie. Sharine war sehr stolz darauf, dass die Kinder aufgeregt und freudig winkten, während sich die Erwachsenen respektvoll verneigten.

Anfangs, kurz nachdem sie hierhergekommen war, hatte ihr Anblick dieselben Leute verängstigt auseinanderstieben lassen. Es war das Erbe des Engels, der früher hier Aufsicht geführt hatte und dem Macht und Grausamkeit wichtiger gewesen waren als die Verantwortung für die ihm anvertrauten kostbaren Güter. In Lumia bewahrte die Engelheit ihre größten Kunstwerke und Schätze auf, aber der Ort wäre ohne das blühende Leben in der angrenzenden Siedlung nur kalt und einsam gewesen. Deshalb sah Sharine auch in der Stadt und ihren Bewohnern einen kostbaren Schatz, der ebenso wichtig war wie diejenigen, die innerhalb der Mauern der Festung beschützt wurden.

Sharine breitete die Flügel aus und hielt sie eine ganze, kostbare Minute lang gedehnt, bis sie sie langsam wieder in die korrekte Position auf ihrem Rücken zusammenfaltete. Dabei achtete sie auf absolute Muskelkontrolle. Das war eine der Kräftigung dienende Übung, die sie lange vernachlässigt hatte, als ihr Verstand einem zerbrochenen Kaleidoskop geglichen hatte und ihr jegliche Disziplin abhandengekommen war.

Große Teile des letzten halben Millenniums - vielleicht ein oder zwei Dekaden mehr oder weniger - existierten in ihrem Kopf nur noch als Bruchstücke. Als seltsam verschwommene, durch einen zerbrochenen, rissigen Filter betrachtete Bilder, die oft kein Ganzes ergaben, wenn sie versuchte, sie zusammenzufügen. Sie würde die Zeit nie zurückbekommen, in der ihr lachender, frecher kleiner Sohn zu einem mutigen und starken Mann herangewachsen war.

Bei diesem Gedanken loderte heiße Wut in ihr auf.

»Lady Sharine.«

Sie wandte Trace den Kopf zu. Der schlanke Vampir mit den hübschen, sehr dunklen grünen Augen und einer Haut, die sie stets an Mondlicht denken ließ, besaß die Stimme eines Poeten und seidig schwarze Haare. Er erinnerte Sharine immer ein wenig an ihren Sohn. Nicht von der Farbgebung her, darin war jeder der beiden Männer einmalig. Aber genau wie Trace besaß ihr Sohn eine ganz bestimmte Art Charme, die öfter für Herzflattern sorgte.

Denn allem Anschein nach waren eine Menge Leute für diesen Charme empfänglich.

»Was hast du für mich, Jüngling?«, erkundigte sie sich mit liebevollem Lächeln.

Trace schüttelte mahnend den Kopf, wobei die scharf gemeißelten Wangenknochen Schatten auf seine Wangen warfen. Traces Schönheit hatte nichts Weiches. Makellos war sie trotzdem. »Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, meine Dame, dass ich ein erwachsener Mann bin und kein Jüngling!« Sein Ton war streng, doch der Blick, der auf Sharine ruhte, zeugte von tiefer Zuneigung.

»Und ich habe daraufhin gesagt: Wenn du älter bist als die Erde und sämtliche Sterne zusammen, dann ist jeder ein Jüngling für dich.« Sogar Raphael, der Erzengel, den sie oft in ihr Studio mitgenommen hatte, als er noch ein energiegeladener kleiner Junge gewesen war, damit er sich dort mit Farben und Leinwand bis zur Erschöpfung austoben konnte, während seine kleinen Händen zu klebrigen, bunten Farbstempeln wurden - selbst Raphael hatte eingesehen, dass er für Sharine immer ein Kind bleiben würde.

Manchmal fragte sie sich, was wohl aus seinen ausufernden Gemälden geworden sein mochte. Sie hatte sie irgendwo in der Zuflucht verwahrt, da war sie sich sicher, aber wo? All diese Erinnerungen lagen unter den verworrenen mentalen Pfaden ihrer verwundeten Seele verborgen, Opfer der Verrücktheit, zu der Aegaeons perfide geplantes, unfassbar grausames Verhalten sie verdammt hatte.

Es gab Lieblosigkeit, und dann gab es noch das, was Aegaeon getan hatte.

Trace hielt ihr seufzend einen Umschlag aus dickem, cremefarbenem Papier hin, auf dem das Siegel des Kaders prangte. Ein wichtiges Dokument, wollte man nach dem Äußeren gehen. Als müsste alles, was in diesem Brief stand, den Stempel der mächtigen, die Welt regierenden Erzengel tragen.

»Das hat gerade ein Kurier vorbeigebracht«, sagte Trace, der mit seiner Stimme schon so manche junge Frau verführt hatte. »Ein Vampir«, fügte er hinzu, bevor Sharine fragen konnte, warum der Kurier nicht hier oben bei ihr auf dem Dach gelandet war.

Sie nahm den Brief aus seiner Hand entgegen. »Wie ging es dir heute auf deinen Erkundungsrunden?« Trace war erst vor einem Monat zu ihr gekommen. Raphael hatte ihn geschickt, nachdem mehrere von Sharines Leuten an ihre Heimatstandorte zurückgekehrt waren. Sie alle, Engel wie auch Vampire, manche jung, andere alt, hatten gehen müssen, um ihren Leuten zu Hause bei der Beseitigung der verheerenden Schäden zu helfen, die Lijuans Ringen um die Weltherrschaft hinterlassen hatte.

Der Krieg hatte vor einem Monat geendet, aber zum Ausruhen und Heilen war immer noch keine Zeit gewesen.

Dabei ging es nicht nur um die im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen in Städten und Dörfern entstandenen Sachschäden oder die Horden kriechender, verrohter Wiedergeborener, die immer noch viele Gegenden unsicher machten. In den vergangenen zwei Wochen war noch dazu eine weitaus größere Anzahl von Vampiren als sonst dem Blutrausch verfallen.

Trace nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es um diese Vampire ging: »Sie versuchen es ja noch nicht einmal mit Selbstdisziplin«, hatte er Sharine mit kalter, mitleidsloser Stimme erklärt. »Obwohl doch der Bluthunger in uns allen lebt. Er flüstert und lockt in den Dämmerstunden, will Nahrung, will Blut, aber ich habe schon vor langer Zeit gelernt, diese flüsternden Stimmen abzuschalten.«

Das schienen andere Vampire nicht getan zu haben. Jetzt, da viele starke und mächtige Engel gefallen oder schwer verletzt mit ihrer Heilung befasst waren und die Überlebenden in den Nachwehen des Krieges mehr als genug zu tun hatten, schien der übermächtige Drang zu trinken bei vielen jedes Gefühl der Vernunft zu ersticken und das Gewissen auszuschalten. Ganze Städte drohten in Blut zu ertrinken, in der Luft lag ein Geruch wie von feuchtem Eisen.

Was blutrünstige Vampire betraf, stand Raphaels Territorium um keinen Deut besser da als andere Gebiete. Außerdem hatte der Krieg in seinem Land schlimme Verwüstungen angerichtet, wobei gerade New York in der verheerenden Schlacht der Erzengel einiges hatte einstecken müssen. Von den bis in den Himmel reichenden Türmen der Stadt waren vielfach nur noch Ruinen übrig. Eigentlich konnte Raphael nicht eine einzige seiner exzellent ausgebildeten Führungskräfte entbehren. Trotzdem hatte er Trace zu Sharine geschickt. Weil Raphael eben nun einmal genauso Sharines Sohn war wie Illium.

»Es ist alles in Ordnung«, versicherte der Vampir ihr nun. Er war schick wie immer, makellos gekleidet in ein maßgeschneidertes schwarzes Hemd und eine schwarze Hose, die Schuhe blank poliert und so staubfrei, wie es hier in dieser Gegend eigentlich gar nicht möglich war. »Sie haben starke Fundamente gelegt, die jetzt gut tragen.«

Ein größeres Kompliment hätte er ihr nicht machen können, zumal sie wusste, dass er trotz seiner manchmal verspielten und vornehmen Art die Wahrheit sagte. In diesem Moment war Trace ganz Soldat, der seiner Vorgesetzten und Lehnsherrin Bericht erstattete, ohne zu flirten, ohne zu schmeicheln.

Als sie ihm zunickte, verneigte er sich und ging.

Den Brief in der Hand, stieß sie einen leisen Seufzer der Erleichterung aus und blickte noch einmal hinaus in die Landschaft mit der untergehenden Sonne. Würde sie sich je an die Ehrerbietung gewöhnen, die ihr alle entgegenbrachten, mit denen sie es hier zu tun hatte? Natürlich kam solch ein Verhalten nicht ganz unerwartet, Sharine selbst hatte doch Trace gerade erst wieder erklärt, wie alt sie war. Im Grunde in vielen Dingen eine Uralte - nur eben in ihrem Innern nicht.

Wobei das natürlich so auch nicht stimmte! Aus dem Mädchen, das sie vor langer Zeit gewesen war, aus der Frau, die Raan als sein Vögelchen bezeichnet hatte und die von ihren Freunden Sharine genannt worden war, war der Kolibri geworden. Wenigstens ihren Namen hatte sie sich inzwischen ein Stück weit zurückerobert: An diesem kleinen, glücklichen Hof nannten sie alle nur Lady Sharine.

Entschlossen schob sie den Finger unter das Siegel und brach es auf. Der Umschlag enthielt ganz wie erwartet einen Brief des Kaders, und Sharine runzelte die Stirn, als sie die kräftige Handschrift erkannte, in der das Schreiben abgefasst war. Der Brief war von Raphael. Nur schrieb hier nicht der kleine Junge, auf den sie so oft achtgegeben hatte, und auch nicht der Mann, an den sie voll mütterlicher Zuneigung dachte. Diesen Brief hatte der Erzengel von New York verfasst.

Als sie ihn zu Ende gelesen hatte, ließ sie die Hand mit Brief und Umschlag sinken und starrte blicklos in das atemberaubende Schauspiel der Rottöne am Himmel. Nein, damit hatte sie nun nicht gerechnet. Wenn sie jedoch darüber...

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Autor

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. 2003 begann sie ihre Karriere als Autorin, und ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten.
Gilde der Jäger - Engelssonne

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt