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Gilde der Jäger - Engelszorn

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am06.08.20101. Aufl. 2010
Nachdem die Vampirjägerin Elena Deveraux ein Jahr lang im Koma lag, muss sie bei ihrem Erwachen feststellen, dass sie in einen Engel verwandelt wurde. Noch sind ihre Wunden nicht ganz verheilt und ihr Körper muss sich von der Umwandlung erholen. Da wird ihr Geliebter, der atemberaubend gut aussehende Erzengel Raphael, von der Unsterblichen Lijuan zu einem Ball geladen. Die Einladung abzulehnen wäre ein Zeichen von Schwäche. Deshalb müssen Raphael und Elena so schnell wie möglich nach Peking fliegen. Doch Lijuan empfängt die beiden keineswegs freundlich ...



Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. "Die Gilde der Jäger" ist eine neue romantische Fantasyserie aus ihrer Feder.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNachdem die Vampirjägerin Elena Deveraux ein Jahr lang im Koma lag, muss sie bei ihrem Erwachen feststellen, dass sie in einen Engel verwandelt wurde. Noch sind ihre Wunden nicht ganz verheilt und ihr Körper muss sich von der Umwandlung erholen. Da wird ihr Geliebter, der atemberaubend gut aussehende Erzengel Raphael, von der Unsterblichen Lijuan zu einem Ball geladen. Die Einladung abzulehnen wäre ein Zeichen von Schwäche. Deshalb müssen Raphael und Elena so schnell wie möglich nach Peking fliegen. Doch Lijuan empfängt die beiden keineswegs freundlich ...



Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. "Die Gilde der Jäger" ist eine neue romantische Fantasyserie aus ihrer Feder.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802584398
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum06.08.2010
Auflage1. Aufl. 2010
Reihen-Nr.02
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2760500
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Elena klammerte sich an die Balkonbrüstung und starrte in die zerklüftete Schlucht. Die Felsen sahen aus wie spitze Zähne, allzeit bereit zum Beißen, Reißen, Schlitzen. Ein eisiger Wind kam auf und drohte sie in den unbarmherzigen Schlund zu stürzen, sie griff fester zu. »Noch vor einem Jahr«, flüsterte sie, »habe ich nichts von dieser Zufluchtsstätte gewusst, und jetzt stehe ich hier.«

Vor ihr lag eine riesige Stadt aus Glas und Marmor, im gleißenden Sonnenlicht traten ihre eleganten Formen deutlich hervor. Bäume mit dunklen Blättern bildeten wohltuende grüne Flecken zu beiden Seiten der Schlucht, die eine gewaltige Kluft durch die Stadt trieb, und der Horizont wurde von schneebedeckten Bergkuppen beherrscht. Nichts, weder Straßen noch Hochhäuser, trübten diesen vollkommenen Anblick.

Doch trotz all seiner Schönheit hatte dieser Ort etwas Fremdartiges, man bekam das unbestimmte Gefühl, dass unter der glänzenden Oberfläche die Dunkelheit lauerte. Tief sog Elena die schneidend kühle Luft der Berge ein und sah hinauf ... zu den Engeln. So viele Engel. Ihre Flügel bedeckten den Himmel der Stadt, einer Stadt, die aus bloßem Fels gewachsen zu sein schien.

Sterbliche, die beim Anblick himmlischer Flügel buchstäblich erstarrten, würden an einem Ort wie diesem, an dem es von den angebeteten Wesen nur so wimmelte, feuchte Augen bekommen. Doch Elena hatte einen Erzengel lachen sehen, während er einem Vampir die Augen aus dem Schädel riss, vorgab, sie essen zu wollen, und die glibberige Masse dann schließlich zerquetschte. So, dachte sie mit Schaudern, hatte sie sich den Himmel nicht vorgestellt.

Flügelrauschen, der sanfte Druck kraftvoller Hände auf ihren Hüften. »Überanstreng dich nicht, Elena. Komm rein.«

Sie rührte sich nicht, obwohl sie ihn stark und gefährlich an ihren Flügeln spürte und vor Lust erzitterte. »Glaubst du etwa, du könntest mir jetzt Befehle erteilen?«

Der Erzengel von New York, ein todbringendes Wesen, vor dem Elena selbst jetzt manchmal noch Angst hatte, schob ihr das Haar aus dem Nacken und drückte seine Lippen auf ihren Hals. »Selbstverständlich. Du gehörst mir.« Nicht die geringste Spur von Ironie, reine Besitzgier.

»Ich glaube, die Sache mit der wahren Liebe hast du noch nicht so richtig verstanden.« Ambrosia hatte er ihr eingeflößt, aus einer Sterblichen eine Unsterbliche gemacht, ihr Flügel verliehen - Flügel! - und alles aus Liebe. Zu ihr, einer Jägerin, einer Sterblichen ... einer ehemals Sterblichen.

»Wie dem auch sei, du musst jedenfalls wieder zurück ins Bett.«

Und dann lag sie auf einmal in seinen Armen, auch wenn sie sich gar nicht erinnern konnte, die Brüstung losgelassen zu haben - aber das hatte sie wohl, denn das gestaute Blut floss wieder in ihre Hände, ihre Haut spannte. Es tat weh. Sie verbiss sich den Schmerz, während Raphael sie durch die Schiebetüren in einen prächtigen gläsernen Raum trug, der auf einer Festung aus Marmor und Quarz thronte, ebenso dauerhaft und unerschütterlich wie die Berge ringsum.

Wut schoss in ihr hoch. »Verschwinde aus meinem Kopf, Raphael!«

Warum?

»Weil ich dir schon unzählige Male erklärt habe, dass ich nicht deine Marionette bin.« Sie knirschte mit den Zähnen, als er sie auf das wolkenweiche Bettzeug mit den üppigen Kissen legte. Die Matratze war zum Glück fest, und sie konnte sich aufrecht hinsetzen.

»Eine Geliebte« - mein Gott, sie konnte kaum glauben, dass sie sich ausgerechnet in einen Erzengel verliebt hatte - »sollte eine Partnerin sein, kein Spielzeug, das man lenkt.«

Kobaltblaue Augen in einem Gesicht von nahezu vollkommener Anmut und ... Grausamkeit, umrahmt von nachtschwarzem Haar. »Du bist seit genau drei Tagen wach, nachdem du ein ganzes Jahr im Koma gelegen hast«, sagte er. »Ich lebe schon seit über tausend Jahren. Und auch wenn ich dir Unsterblichkeit verliehen habe, bist du mir heute genauso wenig ebenbürtig wie zuvor.«

Außer sich vor Zorn hörte Elena nur noch das weiße Rauschen in ihren Ohren. Sie verspürte den Wunsch, wieder auf ihn anzulegen und abzudrücken. Bilder strömten auf sie ein - spritzendes karminrotes Blut, ein gebrochener Flügel, das Entsetzen in Raphaels Augen. Nein ... nie wieder würde sie auf ihn schießen, doch er reizte sie stets aufs Neue. »Was bin ich dann?«

»Du bist mein.«

War es wirklich falsch, dass sein leidenschaftlicher Blick und besitzergreifender Ton ihr wohlige Schauer über den Rücken jagten? Wahrscheinlich schon. Aber das kümmerte sie im Moment nicht. Das Einzige, was jetzt zählte, war, dass sie sich an einen Erzengel gebunden hatte, für den nur seine eigenen Regeln galten. »Ja«, pflichtete sie ihm bei. »Mein Herz gehört dir.«

In seinen Augen flammte so etwas wie Genugtuung auf.

»Aber mehr auch nicht.« Sie sah ihn fest an und ließ sich nicht einschüchtern. »Ich stecke also mit meiner Unsterblichkeit noch in den Kinderschuhen. Schön und gut ... aber ich bin immer noch eine Jägerin. Eine, die gut genug war, dass du sie engagiert hast.«

Von Leidenschaft keine Spur mehr, er wirkte verstimmt. »Immerhin bist du ein Engel.«

»Mit himmlischem Zaubergeld?«

»Geld spielt keine Rolle.«

»Natürlich nicht ... du bist ja auch reicher als Midas höchstpersönlich«, murmelte sie. »Aber ich werde nicht einfach nur dein kleines Kauspielzeug sein ...«

»Kauspielzeug?« Ein amüsierter Blick.

Sie nahm keine Notiz davon. »Sara hat gesagt, ich kann meinen alten Job jederzeit zurückhaben.«

»Die Loyalität gegenüber den Engeln zählt jetzt mehr als deine Verpflichtungen gegenüber der Gilde der Jäger.«

»Michaela, Sara, Michaela, Sara«, murmelte sie mit gespielter Nachdenklichkeit. »Göttliches Biest gegen beste Freundin, mmh, für wen soll ich mich bloß entscheiden?«

»Das ist doch belanglos, oder?« Er zog eine Braue in die Höhe.

Irgendwie hatte sie das Gefühl, er wusste etwas, das sie nicht wusste. »Warum denn?«

»Ehe du nicht fliegen kannst, kannst du sowieso keinen deiner Pläne umsetzen.«

Das brachte sie zum Schweigen. Wütend starrte sie ihn an und ließ sich dann schließlich in die Kissen zurücksinken. Ihre Mitternachtsflügel lagen ausgebreitet auf dem Laken; sie hatten alle Schattierungen von Schwarz über Indigo und Dunkelblau bis Morgengrau und endeten schließlich in einem strahlenden Weißgold. Gerade einmal zwei Sekunden hielt sie das Schmollen durch. Elena und Schmollen, das passte nicht zusammen. Nicht einmal Jeffrey Deveraux, der sonst alles an seinem »Scheusal« von Tochter verachtete, konnte ihr das vorwerfen.

»Dann bring es mir bei«, sagte sie und richtete sich auf. »Ich bin bereit.« Der unbändige Wunsch, fliegen zu können, schnürte ihr fast die Kehle zu, ihre Seele verzehrte sich danach.

Raphaels Gesicht zeigte keinerlei Regung. »Du schaffst es noch nicht einmal ohne fremde Hilfe bis zum Balkon. Du bist schwächer als Engelnachwuchs.«

Die kleinen Flügel und kleinen Körper, stets in der Obhut der Großen, waren ihr schon aufgefallen. Viele waren es nicht, aber es gab sie. »Die Zufluchtsstätte«, fragte sie, »ist sie ein sicherer Ort für eure Kleinen?«

»Sie ist alles, was wir brauchen.« Seine sündig schönen Augen wanderten zur Tür. »Dmitri kommt.«

Als Dmitris verführerischer Duft sie umschmeichelte und sich sexy und schamlos wie ein weicher Pelz um sie legte, schnappte sie nach Luft. Leider war sie auch nach ihrer Verwandlung gegen diesen besonderen Vampirkniff nicht gefeit. Doch die Kehrseite der Medaille traf gleichermaßen zu. »Vampire kann ich immer noch wittern, das kannst du nicht abstreiten.« Deshalb war sie schon von Geburt an eine Jägerin.

»Du wirst uns vielleicht eines Tages sehr nützlich sein, Elena.«

Sie fragte sich, ob ihm überhaupt klar war, wie arrogant das klang. Wahrscheinlich nicht. Unbesiegbar zu sein, und das schon seit viel mehr Jahren, als sie sich vorstellen konnte, hatte die Arroganz zu einem festen Bestandteil seiner Persönlichkeit werden lassen ... Aber nein, dachte sie. Schließlich konnte er doch verletzt werden. Als in New York die Hölle los war und ein Blutengel versucht hatte, die ganze Stadt zu zerstören, hatte sich Raphael entschieden, gemeinsam mit Elena zu sterben, statt ihren verletzten Körper auf dem Felsenvorsprung hoch über Manhattan zurückzulassen.

Zwar waren ihre Erinnerungen verschwommen, aber sie konnte sich noch gut an zerfetzte Flügel, ein blutüberströmtes Gesicht und an Hände erinnern, die sie schützend hielten, während sie dem diamantharten Straßenpflaster entgegenstürzten. »Sag mal, Raphael...«

Er war schon im Begriff, sich umzudrehen und auf die Tür zuzugehen. »Was möchtest du wissen, Gildenjägerin?«

Sie verbarg ihr Lächeln über seinen Versprecher. »Wie soll ich dich nennen? Gatte? Mann? Freund?«

Die Hand...


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Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. "Die Gilde der Jäger" ist eine neue romantische Fantasyserie aus ihrer Feder.
Gilde der Jäger - Engelszorn

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt