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Der letzte Akt. Erotischer Krimi

(Gay Erotic Mystery)
Bruno-Bookserschienen am01.07.2014
Boy Morgan, bester Freund und Gelegenheitsliebhaber von Mitch Mitchell, steht unter Verdacht, seinen Auftraggeber Frank Bartlett in den Selbstmord getrieben zu haben. Um Boys Unschuld zu beweisen, macht sich Mitch in ganz London auf die Suche nach dem wahren Übeltäter. Doch die ersehnten Hinweise haben ihren Preis, und so muss Mitch nicht nur seinen scharfen Verstand, sondern auch seine körperlichen Reize einsetzen, um strammen Polizisten, frivolen Saunagästen und gerissenen Gigolos aus dem Arbeiterviertel Informationen zu entlocken. Eine explosive Mischung aus Spannung, Erotik und einem mysteriösen Todesfall - mit 'Der letzte Akt' bringt James Lear seine Mitch-Mitchell-Trilogie zu einem fulminanten Abschluss.

James Lear ist Experte für knisternd erotische schwule Krimis und historische Romane. Mit 'Durch die Hintertür', dem ersten Teil seiner Mitch-Mitchell-Krimireihe, begründete er seinen Erfolg als internationaler Bestsellerautor. James Lear lebt in London.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,95

Produkt

KlappentextBoy Morgan, bester Freund und Gelegenheitsliebhaber von Mitch Mitchell, steht unter Verdacht, seinen Auftraggeber Frank Bartlett in den Selbstmord getrieben zu haben. Um Boys Unschuld zu beweisen, macht sich Mitch in ganz London auf die Suche nach dem wahren Übeltäter. Doch die ersehnten Hinweise haben ihren Preis, und so muss Mitch nicht nur seinen scharfen Verstand, sondern auch seine körperlichen Reize einsetzen, um strammen Polizisten, frivolen Saunagästen und gerissenen Gigolos aus dem Arbeiterviertel Informationen zu entlocken. Eine explosive Mischung aus Spannung, Erotik und einem mysteriösen Todesfall - mit 'Der letzte Akt' bringt James Lear seine Mitch-Mitchell-Trilogie zu einem fulminanten Abschluss.

James Lear ist Experte für knisternd erotische schwule Krimis und historische Romane. Mit 'Durch die Hintertür', dem ersten Teil seiner Mitch-Mitchell-Krimireihe, begründete er seinen Erfolg als internationaler Bestsellerautor. James Lear lebt in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783867877442
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.07.2014
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1537
Artikel-Nr.2975059
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Mit Morgan stimmte etwas nicht, das sah ich auf den ersten Blick. Er stand in der Tür seines Hauses in Wimbledon, das Gesicht eingefallen, die Augen blutunterlaufen, die sonst so makellose Kleidung zerknittert. Am Telefon hatte er normal geklungen, ein wenig hastig vielleicht - aber das hatte ich als Zeichen dafür gedeutet, dass er mich nun, da die Luft rein war, so schnell wie möglich bei sich haben und von mir gefickt werden wollte.

Er hatte sich mir seit meiner Ankunft in London entzogen, wofür ich Verständnis hatte - schließlich war er ein verheirateter Mann, Vater zweier Kinder, und da war es nicht immer einfach, einen alten Kommilitonen zu bewirten. Vor allem dann nicht, wenn es bei dieser Bewirtung mehr um Schwänze als um Cocktails ging. Nun war seine Frau jedoch mit den Kindern bei Freunden zu Besuch, er war Strohwitwer - und da sollte der gute alte Mitch vorbeikommen und ihm das geben, was seine Angetraute ihm nicht geben konnte. Ich war mehr als bereit; es war über ein Jahr her, seit ich ihn das letzte Mal in den Arsch gefickt hatte. Als der Zug von Waterloo nach Wimbledon ratternd an seinem Ziel ankam, hatte ich einen gewaltigen Ständer in der Hose. Ich malte mir auf dem Weg durch die grünen Vorstadtstraßen aus, wie ich ihn sofort ins Bad zerren, ihn übers Waschbecken beugen und mit Brillantine einreiben würde, um ihn anständig zu knallen, noch ehe wir uns begrüßt hätten.

Doch sobald ich meinen lieben Freund Morgan sah, wie er da so aufgelöst in der Tür stand, strömte mir das Blut vom Schwanz ins Hirn zurück. Irgendetwas stimmte nicht - und natürlich wollte ich wissen, was. Ich schäme mich zu sagen, dass ich dabei eine Art Nervenkitzel verspürte; ich stand vor einem Rätsel, dem ich bald auf den Grund gehen würde. Das war zwar nicht ganz der Zeitvertreib, den ich mir erhofft hatte, aber keine üble Alternative.

»Morgan! Was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus wie das Leiden Christi.«

Er holte Luft, um etwas zu sagen, brachte aber kein Wort heraus. Er wurde weiß wie die Wand, taumelte und hielt sich an einer Säule des Vordachs fest, um nicht kopfüber die Treppe herunterzufallen. Ich nahm seinen Arm und führte ihn ins Haus. Er ging schwankend wie ein Betrunkener. So viel also zu meinem Plan, ihn ins Bad zu zerren und ihm die Hosen runterzuziehen; stattdessen setzte ich ihn auf einen Stuhl im Esszimmer, wo er keuchend ins Leere stierte, und goss ihm einen Brandy ein.

»Komm schon, trink das.«

Er sah erst mich, dann das Glas an, als hätte er so etwas noch nie im Leben gesehen. Ich nahm seine Hand - sie war eiskalt - und reichte ihm vorsichtig das Glas. Dann führten wir es gemeinsam zu seinen Lippen und flößten ihm ein wenig von der goldfarbenen Flüssigkeit ein. Das schien den Bann zu brechen; Morgan schluckte, schnappte nach Luft und atmete wieder.

»Großer Gott, Mitch«, sagte er, als würde er meine Anwesenheit erst jetzt bemerken.

»Was zum Teufel ist hier los, Boy?« Ich konnte mir einfach nicht seinen Spitznamen abgewöhnen, den er sich in Cambridge wegen seines frischen Aussehens und seiner ausgelassenen Art verdient hatte - im Moment allerdings sah er alles andere als jungenhaft aus. Eher wie Dorian Gray, den man gegen sein Bildnis ausgetauscht hatte. Die Augen blutunterlaufen und von dunklen Ringen umgeben, die Lippen, sonst so voll und stets lächelnd, dünn und blutleer.

»Tot«, sagte er. Das Wort klang wie ein grausiges Krächzen, gefolgt von einem Hustenanfall. Jetzt lief Morgans Gesicht dunkelrot an, als würde er ersticken. Auf seiner Stirn zeichnete sich eine dicke Ader ab, zu beiden Seiten von seinem dunklen Haar umrahmt, das ihm fast in die Augen fiel. Ich hielt ihn fest, bis der Anfall vorüber war, dann strich ich ihm das Haar aus dem Gesicht - wie oft hatte ich das schon getan, allerdings unter angenehmeren Umständen. Seine Stirn war glühend heiß.

Das war es also: Er hatte Fieber. Das erklärte sein schlechtes Aussehen, die blutunterlaufenen Augen, die Geistesabwesenheit. Welche Erleichterung - ich hatte schon geglaubt, etwas wirklich Schlimmes sei passiert. Nun wurde mir klar, dass er bloß krank war. Vielleicht hatte er eben sagen wollen, dass er sich wie tot fühle. Auf jeden Fall gehörte er dringend ins Bett.

»Du bist krank, Morgan. Warum hast du mir nichts davon gesagt?«

Jetzt fing er auch noch an zu zittern. Ja, das war ein ziemlich heftiges Fieber, und man musste sich um ihn kümmern. Sein Glück, dass sein bester Freund Edward Mitchell Arzt war. Ich hatte ihn eigentlich aus anderen Gründen ins Bett bringen wollen, aber nun befand er sich wenigstens in guten Händen. Ich hoffte, dass es sich nicht um eine Grippe handelte; ich wollte mir meinen sauer verdienten Urlaub nicht durch eine Ansteckung verderben. Wenn ich schon krank werden musste, dann wenigstens zur Dienstzeit. Die brachte ich schon zur Genüge damit zu, mich um die Kranken im Hospital von Edinburgh zu kümmern; es erschien mir ungerecht, dass ich nun auch noch in meinen Ferien den Krankenpfleger spielen sollte.

»Er ist tot.«

Seine Stimme klang nun deutlicher, und seine Aussage war nicht misszuverstehen. Sie riss mich aus meinen egoistischen Gedankengängen.

»Tot? Wer ist tot?«

Er gab keine Antwort, starrte bloß finster das Brandyglas vor ihm auf dem Tisch an.

»Morgan, um Himmels willen! Was redest du da? Wer ist tot?«

Seine Augen bewegten sich langsam, entsetzlich langsam, bis er mich ansah, und tief in ihnen erkannte ich ein Elend und eine Verzweiflung, die ich dort nie hatte sehen wollen.

»Wer, Morgan?«

»Bartlett.« Seine Stimme überschlug sich; ich glaubte schon, er würde wieder einen Hustenanfall bekommen, doch er schluckte und räusperte sich. »Frank Bartlett.«

»Wer ist Frank Bartlett, Boy?« Ich merkte, dass ich mit ihm wie mit einem Kind redete.

»Mein … mein Freund …« Jetzt schossen seine Blicke wild umher, als könnte er meinen nicht standhalten.

»Du hast eine schlechte Nachricht erhalten, Morgan. Das tut mir leid. Wenn es dir hilft, können wir darüber sprechen …«

Er wirkte verwirrt, als würde ich eine Fremdsprache benutzen.

»Hat jemand dich angerufen? Hast du ein Telegramm bekommen?« Er schüttelte wortlos den Kopf. »War das nach deinem Anruf bei mir? Morgan? Komm schon, sag mir, was los ist!«

»Ich glaube, ich muss -« Er beugte sich zur Seite und würgte, es kam aber nichts. Als er sich wieder aufrecht setzte, sah ich, dass er um die Lippen herum blau war. Ich schnappte mir sein Handgelenk und nahm seinen Puls; der war schnell und schwach zugleich. Morgan wies alle Symptome eines Schocks auf.

Der Arzt in mir schritt zur Tat. Ich brachte ihn in den Salon, legte ihn aufs Sofa und stopfte ihm zwei Kissen unter die Füße; so sollte das Blut zurück ins Herz fließen. Über der Sofalehne lag eine dicke Wolldecke, in die ich ihn einwickelte und über die ich noch einen Vorleger legte. Morgan zitterte heftig, und seine Zähne klapperten so sehr, dass er nichts sagen konnte. Ich zog mein Jackett aus und knöpfte mir das Hemd auf, dann legte ich mich zu ihm unter die Decke, um ihm mit meiner Körperwärme zu helfen. So lagen wir zehn Minuten, vielleicht eine Viertelstunde, bis sein Zittern endlich nachließ und er wieder gleichmäßiger atmete. Ich nahm erneut seinen Puls; diesmal war er stärker und langsamer. Die Krise war überstanden. Ich stand auf, knöpfte mir das Hemd zu und stopfte es wieder in die Hose. Bei der Gelegenheit nestelte ich an der komplett unangemessenen Erektion, die schmerzhaft spannte, seit ich mich neben ihn gelegt hatte. Ich habe in der Regel keine Bedenken, die Notlage eines Mannes auszunutzen, aber es gibt Niederungen, vor denen selbst ich zurückschrecke.

Ich setzte mich an den Rand des Sofas, strich ihm das Haar zurück und hielt seine Hand. Er hielt die Augen krampfhaft geschlossen, wie ein Kind, das zu schlafen vorgibt. Was auch immer geschehen war, er konnte sich der Realität noch nicht stellen. Ich musste warten.

Ich lebte schon lange genug in Großbritannien, um zu wissen, was jetzt nötig war: Tee. Heißer, starker Tee mit viel Zucker. Ich klingelte nach dem Dienstmädchen.

Niemand erschien.

»Es ist keiner da«, sagte Morgan mit merkwürdig normal und beherrscht klingender Stimme. »Ich habe dem Personal das Wochenende freigegeben.«

»Ach so.« Hatte er das getan, damit er das Haus für sich allein hatte und wir ganz ungestört ficken konnten? Wenn ja, wieso hatte er mich dann nicht schon gestern angerufen? So hatten wir einen ganzen Tag und eine ganze Nacht verloren. Wie üblich ließ ich meinen Schwanz für mich denken. Ich suchte die Küche - dies war mein erster Besuch in Morgans neuem Einfamilienhaus, aber der Bauplan folgte üblichen Mustern -, füllte den Kessel mit Wasser und schaltete den Gasherd an. Die Küche war von makelloser Sauberkeit, der Boden auf Hochglanz geschrubbt, der Feuerrost sauber, die Töpfe und Pfannen ordentlich in Regalen und an Haken verstaut. Am Fenster stand eine Vase mit Flieder, dessen süßer Duft den Raum erfüllte. Nichts wirkte hier fehl am Platz. Genau das hatte ich erwartet. Boys Frau Belinda wusste ganz genau, wie man einen Haushalt führt. Sie brauchte nur eine Köchin und ein Dienstmädchen; um alles andere kümmerte sie sich selbst, sorgte für ihren Mann und ihre zwei kleinen Kinder, als wäre es das Einfachste von der Welt. Ich bewunderte Belinda über die Maßen, und das ungeachtet der Tatsache, dass sie mit meinem besten...


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Autor

James Lear ist Experte für knisternd erotische schwule Krimis und historische Romane. Mit "Durch die Hintertür", dem ersten Teil seiner Mitch-Mitchell-Krimireihe, begründete er seinen Erfolg als internationaler Bestsellerautor. James Lear lebt in London.