Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Märchenmonds Erben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
532 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am10.03.2015
Erneut gelangt Kim in die Welt hinter den Träumen. Auf Märchenmond ist eine neue Generation herangewachsen, die weder an Magie noch an Träume glaubt und alles Traditionelle über Bord wirft. Die Alten wollen nicht verstehen, dass ihre Erben ihr eigenes Leben gestalten möchten. Kim gerät zwischen die Fronten der Generationen, die einander erbarmungslos bekämpfen und damit die magischen Kräfte Märchenmonds zum Versiegen bringen. Dadurch verödet das Land, verzerrt sich der Charakter der Menschen und wird der Widerstand gegen das Böse immer schwächer. Kim hofft mit Hilfe Themistokles', des alten weisen Zauberers, den Krieg zu beenden. Doch als er endlich nach Gorywynn, der gläsernen Stadt, kommt, erfährt er, dass Themistokles seine Zauberkräfte in eine Glaskugel gebannt hat, um sie vor den Kämpfenden zu schützen. Doch die Glaskugel ging verloren und die Suche nach ihr wird zu einem gefahrvollen Wettlauf mit der Zeit. Denn Themistokles' Gegenspieler, der Magier der Zwei Berge, will sich in den Besitz der Glaskugel bringen und damit seine eigenen Zauberkräfte mehren ...

Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman 'Märchenmond'. Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextErneut gelangt Kim in die Welt hinter den Träumen. Auf Märchenmond ist eine neue Generation herangewachsen, die weder an Magie noch an Träume glaubt und alles Traditionelle über Bord wirft. Die Alten wollen nicht verstehen, dass ihre Erben ihr eigenes Leben gestalten möchten. Kim gerät zwischen die Fronten der Generationen, die einander erbarmungslos bekämpfen und damit die magischen Kräfte Märchenmonds zum Versiegen bringen. Dadurch verödet das Land, verzerrt sich der Charakter der Menschen und wird der Widerstand gegen das Böse immer schwächer. Kim hofft mit Hilfe Themistokles', des alten weisen Zauberers, den Krieg zu beenden. Doch als er endlich nach Gorywynn, der gläsernen Stadt, kommt, erfährt er, dass Themistokles seine Zauberkräfte in eine Glaskugel gebannt hat, um sie vor den Kämpfenden zu schützen. Doch die Glaskugel ging verloren und die Suche nach ihr wird zu einem gefahrvollen Wettlauf mit der Zeit. Denn Themistokles' Gegenspieler, der Magier der Zwei Berge, will sich in den Besitz der Glaskugel bringen und damit seine eigenen Zauberkräfte mehren ...

Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman 'Märchenmond'. Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764190965
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum10.03.2015
Reihen-Nr.3
Seiten532 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2253 Kbytes
Artikel-Nr.2994494
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Wie Turock gesagt hatte, waren die Nächte in diesem Teil des Landes kurz. Als Kim am nächsten Morgen erwachte, weil der Alte ihn unsanft an der Schulter rüttelte, hatte er jedenfalls das Gefühl allenfalls eine oder zwei Stunden geschlafen zu haben. Außerdem fror er so erbärmlich, dass er mit den Zähnen klapperte.

»Bist du endlich wach?«, fragte Turock unwillig. Er hörte auf an Kims Schulter herumzuzerren und schüttelte den Kopf. »Es ist eine Schande! Wäre ich nur zehn Jahre jünger -«

»Ja, ja, und würde dein Rücken ein bisschen weniger wehtun, ich weiß«, unterbrach ihn Kim. Er setzte sich schlaftrunken auf, gähnte hinter vorgehaltener Hand und versuchte sich zu recken, gab aber diese Idee sofort wieder auf. Jeder Knochen in seinem Leib tat von dem unbequemen Liegen auf dem nackten Steinboden weh. Außerdem schien es mit jeder Sekunde kälter zu werden.

»Wieso habe ich eigentlich den halben Wald klein gehackt, wenn du kein Feuer machst?«, fragte er zähneklappernd.

»Die Winter sind lang hier«, antwortete Turock. »Und wer weiß, wann wo jemand kommt, der bereit ist für Gastfreundschaft und Hilfe auch ehrliche Arbeit zu leisten? Die Menschen helfen sich heute nicht mehr so gerne wie zu meiner Jugendzeit.«

Nach allem, was Kim gestern mit dem alten Schlitzohr erlebt hatte, wunderte ihn das kein bisschen. Aber er sparte es sich, Turock darauf hinzuweisen. Es hätte nicht viel Sinn gehabt.

»Willst du frühstücken?«, fragte Turock.

Kim war regelrecht überrascht von so viel Großzügigkeit. Allerdings nur so lange, bis er aufstand und sich auf einem der beiden Hocker am Tisch niederließ. Das Frühstück bestand aus einem Becher Wasser und einem Stück harten Brot.

Er verzehrte es klaglos, stemmte beide Ellbogen auf die Tischplatte und bettete das Kinn auf die zusammengefalteten Hände. Seine Augenlider waren so schwer, dass sie von selbst wieder zufielen. Er hatte ganz eindeutig nicht genug geschlafen.

»Worauf wartest du noch?«, fragte Turock. »In zwei Stunden wird es hell und wir haben viel zu tun.«

Kim öffnete das linke Auge, starrte den Alten geschlagene fünf Sekunden ungläubig an und sagte dann, so ruhig er konnte:

»Es tut mir Leid, Turock, aber ich fürchte, ich kann deine Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen.«

»Was soll das heißen?«

»Ich habe dir von Themistokles erzählt«, antwortete Kim geduldig. »Ich muss ihn finden! Ich weiß zwar ehrlich gesagt selbst noch nicht genau, warum, aber es ist sehr wichtig. Ich kann nicht bleiben.«

»Du willst also gehen«, vergewisserte sich Turock. »Einfach so. Das hätte ich mir ja gleich denken können!«

»Was meinst du damit?«, fragte Kim.

»Du schuldest mir noch ein paar Stunden Arbeit«, behauptete Turock.

»Ich schulde dir was?«, krächzte Kim.

Turocks Miene verfinsterte sich noch weiter. »Du hast in meinem Haus geschlafen -«

»Auf dem Steinboden!«

»- hast Wasser getrunken -«

»Das ich selbst hierher geschleppt habe!«

»- und mein Essen gegessen«, führte Turock seinen Satz ungerührt zu Ende.

»He, he!«, protestierte Kim. »Dafür habe ich stundenlang geschuftet!«

»Das war für das Mittagsmahl«, sagte Turock. »Du hast noch einmal gegessen. Und gerade Frühstück gehabt. Du bist ein unverschämter fauler Bursche. Wäre ich zehn Jahre jünger, würde ich dir Manieren beibringen.«

»Wärst du dreißig Jahre jünger«, antwortete Kim betont,

»würde ich dir so antworten, wie du es eigentlich verdienst. Aber da, wo ich herkomme, zollt man alten Leuten Respekt.«

»Ach?«, machte Turock.

Kim stand auf. »Ich glaube, ich gehe jetzt besser.«

Er nahm denselben Weg, den er gestern Abend benutzt hatte und von dem er wusste, dass er direkt zur Quelle führte. Draußen auf der Lichtung war es hell geworden, aber im Inneren des Waldes herrschte beinahe noch Dunkelheit. Außerdem war es hier drinnen so bitterkalt, dass er seinen Atem als grauen Dampf vor dem Gesicht erkennen konnte.

Trotzdem marschierte Kim mit schnellen Schritten los. Bald würde das Licht auch hier hereindringen und dann würde er ausreichend sehen.

Eine halbe Stunde später war er sich dessen nicht mehr sicher. Oben in den Baumwipfeln musste es längst hell geworden sein, aber alles, was den Weg erreichte, war ein blasser grauer Schimmer. Die Bäume schlossen sich über dem Pfad zu einem nahezu undurchdringlichen Dach. Er konnte kaum weiter als zwanzig Schritte sehen.

Das Schlimmste aber war die Stille. Der Wald ragte beiderseits des Weges so massiv wie eine Mauer auf und Kim hörte nicht den geringsten Laut. Selbst das Geräusch seiner eigenen Schritte schien von der ihn umgebenden Dunkelheit aufgefressen und verschluckt zu werden. Es war unheimlich. Hatte er sich am Anfang noch ein Sorgen darüber gemacht in der Dunkelheit des Waldes auf die Pack zu treffen oder gar auf wilde Tiere, so war er bald so weit, sich beinahe zu wünschen, einen der kleinen Quälgeister zu sehen oder wenigstens das Knacken eines Zweiges oder irgendetwas zu hören. Alles wäre besser gewesen als dieses unheimliche, drohende Schweigen. Es war so vollkommen still, als wäre der Wald rechts und links des Weges gar nicht da, sondern nur ein blasser Schatten.

Auch die Quelle ließ auf sich warten. Gestern Abend war ihm der Weg weit vorgekommen, aber heute schien er einfach kein Ende zu nehmen. Er musste schon weit mehr als eine Stunde unterwegs sein und von der Quelle war immer noch nichts zu sehen.

Der Weg nahm kein Ende. Kim schätzte, dass er gute vier Stunden durch diesen unheimlichen Schattenwald marschiert war, ehe es endlich weit vor ihm hell wurde. Der Waldrand! Endlich! Er beschleunigte seine Schritte noch einmal. Auf den letzten zwanzig Metern rannte er beinahe.

Und blieb so abrupt wieder stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen.

Vor ihm lag eine kreisrunde, nicht sehr große Lichtung, in deren Mitte sich ein aus grobem Stein erbauter Turm mit einem Pferdestall daran erhob.

Er war wieder da, wo er losmarschiert war!

Kim blieb länger als eine Minute einfach mit offenem Mund stehen und starrte Turocks Turm an. Das war doch völlig unmöglich! Er konnte nicht im Kreis gelaufen sein!

Ganz offensichtlich war er es aber, denn als er seine Erstarrung endlich überwand und weiterging, sah er nicht nur den Turm, sondern auch seinen Besitzer. Turock stand in der Mitte der Lichtung, hatte beide Hände in den Hosentaschen vergraben und grinste schadenfroh.

Kim würdigte ihn keines Blickes, sondern marschierte in scharfem Tempo und mit hoch erhobenem Haupt an ihm vorbei, quer über die Lichtung und auf den Pfad auf der anderen Seite zu. Er war sehr durstig, aber er hätte sich in diesem Moment lieber die Zunge abgebissen statt den Alten nach einem Schluck Wasser zu fragen. Er hatte den falschen Weg genommen - und? In einer Stunde würde er die Quelle erreichen, seinen Durst löschen und dann getrost weitermarschieren.

Das geschah nicht. Stattdessen trat er nach drei oder vier Stunden auf der anderen Seite auf die Lichtung hinaus und wankte mit zitternden Knien auf Turock zu. Der sonderbare Mann hatte einen alten Schaukelstuhl aus dem Turm geschafft, döste Pfeife rauchend in der Sonne und öffnete träge ein Auge, als Kim näher kam.

»Der Weg«, keuchte Kim atemlos.

»Was soll damit sein?«, fragte Turock.

»Er führt nicht aus dem Wald hinaus.«

»Nein«, antwortete Turock. »Tut er nicht.«

»Er führt im Kreis und wieder auf die Lichtung zurück«, vermutete Kim.

»Das stimmt«, sagte Turock.

»Das hättest du mir sagen können«, sagte Kim vorwurfsvoll.

»Du hast nicht gefragt«, antwortete der Alte. »Oder?«

»Und was ist mit der Quelle?«, fragte Kim. »Sie ist verschwunden.«

»Nein«, antwortete Turock. »Du hast nur den falschen Weg genommen.«

»Aber da ist nur ein Weg«, protestierte Kim. Er deutete auf den Pfad, der auf der anderen Seite in den Wald hineinführte.

»Ich bin dort hineingegangen -« Er wies mit dem Daumen über die Schulter zurück auf den Pfad, der auf der anderen Seite im Wald verschwand. »- und dort wieder herausgekommen.«

»Das habe ich gesehen«, bestätigte Turock. »Du gehst gerne spazieren, wie?«

Es fiel Kim schwer ruhig zu bleiben, aber irgendwie schaffte er es. »Wie komme ich aus diesem Wald...
mehr

Autor

Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman "Märchenmond". Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt