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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
760 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am07.08.2014
Wir schreiben das Jahr 1225 Neue Galaktische Zeitrechnung. Atlan ist auf der Suche nach einem Krish'un, einem Umhang lemurischer Tamräte, der zu ihrer Identifizierung diente. Eine erste Spur führt ihn nach Omega Centauri. Der bisher unerforschte Kugelsternhaufen erzeugt durch seine dicht stehenden Sterne und extremen Hyperstürme eine Form von Strahlung, die ihn lediglich durch 'intermittierende Sprungtechnik' erreichbar macht. Bei ersten Nachforschungen stellt sich heraus, dass das Adelsgeschlecht der da Zoltral ihre Raumschiffe mit eben dieser längst überholten Sprungtechnik ausrüsten lässt. Als Atlan mit der TOSOMA in der Nähe des Kugelsternhaufens auftaucht, wird er sofort angegriffen ... Folgende Romane sind enthalten Band 1: 'Attentat auf Arkon' von Uwe Anton Band 2: 'Akanaras Fluch' von Claudia Kern Band 3: 'Gefangen im Hypersturm' von Michael Marcus Thurner Band 4: 'Die Ruinen von Acharr' von Rainer Hanczuk Band 5: 'Fragmente der Ewigkeit' von Hubert Haensel Band 6: 'Angriff der Bestien' von Bernd Frenz Band 7: 'Vorstoß zur Wasserwelt' von Frank Borsch Band 8: 'Erben der Lemurer' von Susan Schwartz Band 9: 'Die Masken der Kopfjäger' von Hans Kneifel Band 10: 'Kampf um Kharba' von Achim Mehnert Band 11: 'Der Tamrat' von Rainer Castor Band 12: 'Finale am Sonnentransmitter' von Uwe Antonmehr

Produkt

KlappentextWir schreiben das Jahr 1225 Neue Galaktische Zeitrechnung. Atlan ist auf der Suche nach einem Krish'un, einem Umhang lemurischer Tamräte, der zu ihrer Identifizierung diente. Eine erste Spur führt ihn nach Omega Centauri. Der bisher unerforschte Kugelsternhaufen erzeugt durch seine dicht stehenden Sterne und extremen Hyperstürme eine Form von Strahlung, die ihn lediglich durch 'intermittierende Sprungtechnik' erreichbar macht. Bei ersten Nachforschungen stellt sich heraus, dass das Adelsgeschlecht der da Zoltral ihre Raumschiffe mit eben dieser längst überholten Sprungtechnik ausrüsten lässt. Als Atlan mit der TOSOMA in der Nähe des Kugelsternhaufens auftaucht, wird er sofort angegriffen ... Folgende Romane sind enthalten Band 1: 'Attentat auf Arkon' von Uwe Anton Band 2: 'Akanaras Fluch' von Claudia Kern Band 3: 'Gefangen im Hypersturm' von Michael Marcus Thurner Band 4: 'Die Ruinen von Acharr' von Rainer Hanczuk Band 5: 'Fragmente der Ewigkeit' von Hubert Haensel Band 6: 'Angriff der Bestien' von Bernd Frenz Band 7: 'Vorstoß zur Wasserwelt' von Frank Borsch Band 8: 'Erben der Lemurer' von Susan Schwartz Band 9: 'Die Masken der Kopfjäger' von Hans Kneifel Band 10: 'Kampf um Kharba' von Achim Mehnert Band 11: 'Der Tamrat' von Rainer Castor Band 12: 'Finale am Sonnentransmitter' von Uwe Anton
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845333519
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum07.08.2014
Reihen-Nr.2
Seiten760 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7704 Kbytes
Artikel-Nr.3127300
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Kristallwelt Arkon I, 11. Februar 1225 NGZ, kurz nach 20 Uhr Standardzeit

Die Ruhe vor dem Sturm

 

Ich wusste nicht, wem ich mehr Aufmerksamkeit widmen sollte. Das Epetran-Archiv atmete wie kaum ein anderer Ort auf der Kristallwelt Geschichte, und Li sah wieder einmal hinreißend aus.

Sie war groß, mit einem Meter zweiundachtzig nur ein paar Zentimeter kleiner als ich. Und schlank, sehr schlank. Ich bezweifelte, dass sie 70 Kilogramm auf die Waage brachte. In diesem Zeitalter der betonten Körperkultur mochte das als Idealgewicht gelten. Ich hatte auch andere Zeiten erlebt, Zeiten der Not, in denen die Menschen, auch die Arkoniden, wohlgenährte und -gerundete Partner und Partnerinnen bevorzugt hatten. Aber diese Zeiten lagen lange zurück, so lange, dass selbst ich mich kaum noch daran erinnern konnte.

Sie lächelte, als sie mir die Hand reichte, und die rubinroten Augen in ihrem ebenmäßig geschnittenen Gesicht strahlten mit einer inneren Freude.

»Atlan«, sagte sie. Mehr nicht. Sie verzichtete sowohl auf »Eure Erhabenheit« wie auch auf den »Imperator«, mit dem manche mich noch immer titulierten, obwohl ich keinen Zweifel daran ließ, dass ich dieses Wort nicht mehr hören wollte. Es lag schon viel zu lange zurück, dass ich Imperator von Arkon gewesen war, und obwohl die Menschen keine Not litten und dem Schlankheitswahn frönen konnten, waren die Zeiten so schwierig, dass in diesem einen Wort jede Menge politische Brisanz lag.

»Li«, sagte ich und verzichtete meinerseits auf den Laktrote, der ihr eigentlich zustand. Sie war ausgebildete und promovierte Historikerin in diesem Rang, dem eines »Meisters«, der in diesem Zusammenhang einem terranischen »Doktor« entsprach. Schon bei unserer ersten Begegnung vor einigen Monaten waren wir stillschweigend übereingekommen, auf derartige Formalien zu verzichten.

»Es freut mich, dass du meine Einladung angenommen hast.« Sie drehte sich geschmeidig um, und ein schier endlos langes, wohlproportioniertes Bein schob sich aus dem Schlitz ihres Abendkleids.

Es war ein ziemlich extravagantes Modell, das seine Wirkung auf Männer nicht verfehlte. Es ließ die Schultern frei, spannte sich eng um Lis kleine Brüste, ließ dann wieder ein kreisförmiges Stück Bauch mit dem Nabel in der Mitte frei, betonte die Taille, schmiegte sich um die Hüften und glitt die langen Beine hinab, von denen eins von dem besagten Schlitz freigegeben wurde, wann immer sie es wollte.

Das Kleid war rot, genauso knallrot wie ihr kurz geschnittenes Haar, das wunderbar mit ihrer hellen Haut kontrastierte. Ich war überzeugt, dass dieses Haar gefärbt war, aber ihre wirkliche Haarfarbe war mir ein Rätsel.

Noch, hoffte ich. Ich malte mir aus, dass sich das bald ändern könnte.

Schon einen Tag nachdem wir uns kennen gelernt hatten, hatte ich meine Beziehungen spielen lassen und mich über sie informiert. Unsere Begegnung war mir irgendwie gesteuert, gewollt vorgekommen, doch nichts, aber auch nicht das Geringste deutete darauf hin, dass Li sie inszeniert hatte. Und meine Beziehungen und damit auch Quellen waren sehr gut. Sie konnte keinen erdenklichen Vorteil aus der Bekanntschaft mit mir ziehen.

Sie war 36 Jahre alt, geboren am 11. Januar 1189 NGZ auf Arkon I, und entstammte einem eher unbedeutenden Nebenzweig der Familie da Zoltral. Dennoch wohnte sie im Stammsitz der da Zoltral, was sie vielleicht ihrer derzeitigen Position zu verdanken hatte. Im Epetran-Archiv waren Schätze und geheimes Wissen gelagert, von denen selbst die einflussreichsten arkonidischen Familien kaum etwas wussten, wie die Zoltral, Gonozal, Quertamagin, Orcast und Ragnaari, die ihre Stammbäume bis in die Frühzeit des einstigen Großen Imperiums der Arkoniden, des Tai Ark'Tussan, zurückverfolgen konnten. Sie setzten sich heutzutage aus Gruppen von vielen tausend oder gar zehntausend Mitgliedern zusammen.

In Lis Lächeln mischte sich ein Anflug von Bedauern. Und nicht einmal mein Extrasinn, der mich oft genug vor den Verlockungen des schönen Geschlechts warnte, hatte diesmal Einwände vorzubringen.

»Ich muss mich um einige andere Gäste kümmern«, sagte sie. Das leider, das ihr Blick ausdrückte, sprach sie nicht aus. Sie wusste sehr wohl, was sich gehörte, und nahm auf die Etikette Rücksicht.

»Natürlich.« Ich lächelte und konnte nur hoffen, ihr nicht zu auffällig hinterherzustarren, als sie sich umwandte und zu einer kleinen Gruppe unauffällig gekleideter Arkoniden ging, denen man nicht ansah, dass ihr Vermögen größer war als das jährliche Bruttosozialprodukt der eintausend unbedeutendsten Welten des Imperiums zusammen.

Ich verscheuchte einen Servorobot, der exotische Cocktails kredenzen wollte, und sah zum Bug der luxuriösen Schwebeplattform.

Nichts verriet, dass sie mit mehr als 1000 Stundenkilometern über den Golf von Khou raste; Prall- und andere Energieschirme schützten die handverlesenen Gäste vor dem Fahrtwind. Das von Landschaftsarchitekten recht abrupt von der südlichen Khoukar-Steppe abgetrennte, blühende Tal des Ar-Khouiir, der in den Golf mündete, war längst nicht mehr hinter uns auszumachen. Doch dafür konnte ich vor uns am Horizont schon die Oberkanten der historischen Kelchbauten der Omperas-Museumsinsel ausmachen, die von gewaltigen Scheinwerfern angestrahlt wurden. Unter einem dieser Kelche hatte man 1172 NGZ das Epetran-Archiv entdeckt. Das lang gestreckte, in Nord-Süd-Ausdehnung 123 Kilometer lange und 46 Kilometer breite Eiland lag 512 Kilometer südlich der Trichtermündung des Ar-Khouiir.

Distanz zum Hügel der Weisen 3929 Kilometer, meldete der Extrasinn.

Ich wusste, was er damit sagen wollte: Obacht! Wir sind nicht mehr weit vom Zentrum der Macht des riesigen arkonidischen Imperiums entfernt!

Keine 20 Minuten dauerte der Flug von der Trichtermündung zur Museumsinsel. 20 Minuten, die dazu dienten, die Besucher auf das einzustimmen, was sie erwartete. Und ihre Ehrfurcht vor der arkonidischen Geschichte zu wecken, die sich im Laufe des Abends vielleicht in Spendenbereitschaft umwandeln ließ. Historische Forschungen waren immer kostspielig, und so reich das arkonidische Imperium auch sein mochte, Geld hatte es nie genug.

Die Schwebeplattform erreichte das Ufer der Insel, und ich konnte nun zahlreiche Trichterbauten ausmachen, darunter auch den des Epetran-Museums. Mit 500 Metern Höhe und einem Durchmesser von 900 Metern überragte er die höchsten Bäume des umgebenden weitläufigen Parks um das Zehnfache. Der Flug über das Gelände zeigte unten im Zentrum des Monuments den schon vor zehn Jahrtausenden üblichen imposanten Springbrunnen, um den sich zuerst kreisförmig Wege und Pflanzengruppen, dann nach oben hin die einzelnen Etagen des Bauwerks gruppierten. Der Trichter war leuchtend weiß. Die nach innen gerichteten Terrassen und Galerien waren mit Blumen und Büschen bepflanzt. Er erweckte den Eindruck eines gleichmäßig im 45-Grad-Winkel ansteigenden Wundergartens im Innern einer künstlichen Hohlwelt.

Ich kannte den Khasurn und auch das Archiv besser, als mir lieb war.

Als die Schwebeplattform aufsetzte, trat Li wieder zu mir. Ihr Lächeln hatte eine eigenartige Qualität, die ich bei ihr noch nie gesehen hatte.

Eine sechsunddreißigjährige Frau, dachte ich bei mir. Was findet sie an mir, einem über zehntausend Jahre alten Mann, der tausendmal mehr an Wundern, aber auch an Grauen gesehen hat, als sie in zehn Leben jemals sehen würde?

Vielleicht lag es daran, dass sie Historikerin war. Vielleicht reizte sie die Vorstellung, mit einer lebenden Legende ins Bett zu gehen, die ihr Antwort auf zahlreiche Fragen geben könnte.

Geben könnte, aber wohl kaum geben würde.

»Verehrte Gäste«, sagte sie, und ein ausgeklügeltes System fliegender Kleinstroboter übertrug ihre Stimme mit exakt der gleichen Lautstärke an alle erlauchten Besucher. »Seit der Zeit Epetrans fungiert der vor uns liegende Trichterbau als Museum. Die Galerien zeigen die Kunstwerke altarkonidischer Maler, Bildhauer, Computer- und Fiktivkünstler. Viele davon sind nicht nur durch ihre Werke, sondern auch durch ihre Büsten auf schmalen, meterhohen Sockeln verewigt.«

Durch energetische Felder abgesichert, die sich bei Berührung grellrot verfärben.

»Kernstück der Anlage ist natürlich die eigentliche Epetran-Abteilung«, fuhr die bildhübsche Historikerin fort. »Hier sind jedoch weniger Schätze der bildenden Tech-Künste untergebracht und konserviert, sondern vor allem solche der Technik aus Epetrans Zeit.«

Wir hatten den Eingang zu diesem Trakt erreicht. Eine dunkelblaue Leuchtschrift zeigte ganz schlicht nur den Namen EPETRAN.

An Stellwänden aus Formenergie, die beliebig positioniert werden konnten, hingen 3-D-Bilder des Wissenschaftlers, aufgenommen in verschiedenen Stadien seines Lebens und zusammen mit Personen, die zu seiner Zeit eine Rolle in der Arkon-Gesellschaft gespielt hatten. Bilder eines hochgewachsenen Arkoniden, dessen schlohweißes Haar bis zu den Schultern reichte. Der schmale Schädel hatte eine extrem hohe, gewölbte Stirn.

Ein fotografisches Gedächtnis konnte ein Segen, aber auch ein Fluch sein. Ich hatte gewusst, dass es so kommen würde, und bemühte mich, die nun auf mich einstürmenden Erinnerungen dorthin zurückzudrängen, wohin sie gehörten: in die Vergangenheit.

Warum hast du die Einladung akzeptiert?, spottete der Logiksektor verletzend.

Mir war klar, was er meinte. Ich hatte keine Schwierigkeiten, es mir einzugestehen. Nur, um Li wieder zu sehen. Nur, um vielleicht ein Lächeln geschenkt zu bekommen,...
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