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Finstermoos 1 - Aller Frevel Anfang

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am14.01.20151. Auflage
'Finstermoos' ist die neue Thrillerserie von Bestseller-Autorin Janet Clark, die neben ihren Jugendbüchern auch erfolgreiche Spannung für Erwachsene schreibt ('Ich sehe dich' und 'Rachekind'). Atemberaubender Nervenkitzel und Spannung für alle Fans von Krystyna Kuhns 'Das Tal'! Auf der Baustelle seines Vaters findet Valentin den Körper eines vor vielen Jahren verstorbenen Babys. Sofort strömen Journalisten in das idyllisch gelegene Bergdorf, darunter auch Armina Lindemann mit ihrer 19-jährigen Tochter Mascha. Schon bald werden Valentin und Mascha Opfer seltsamer und lebensbedrohlicher Unfälle, dann verschwindet Maschas Mutter spurlos. Mascha glaubt nicht an einen Zufall - hat die Journalistin bei der Recherche für ihren Artikel etwas herausgefunden, was sie nicht wissen soll? Gemeinsam mit Valentin und zwei weiteren Freunden sucht sie nach ihrer Mutter und rührt damit an ein lange verborgenes Geheimnis, das jemand um jeden Preis zu schützen versucht. 'Aller Frevel Anfang' ist der erste Band der Finstermoos-Reihe. Mehr Infos rund um Finstermoos unter: finstermoos(Punkt)de

Mit elf Jahren hat Janet Clark ihren ersten Roman geschrieben. Er hatte zwölf Seiten und eine Leserin. Obwohl diese sofort von ihren schriftstellerischen Fähigkeiten überzeugt war, brauchte es viele Jahre und Umwege über diverse Länder und Berufe, bis Janet Clark ihr erstes Manuskript an eine Agentur schickte. Seitdem finden ihre Bücher immer mehr Fans. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.
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Produkt

Klappentext'Finstermoos' ist die neue Thrillerserie von Bestseller-Autorin Janet Clark, die neben ihren Jugendbüchern auch erfolgreiche Spannung für Erwachsene schreibt ('Ich sehe dich' und 'Rachekind'). Atemberaubender Nervenkitzel und Spannung für alle Fans von Krystyna Kuhns 'Das Tal'! Auf der Baustelle seines Vaters findet Valentin den Körper eines vor vielen Jahren verstorbenen Babys. Sofort strömen Journalisten in das idyllisch gelegene Bergdorf, darunter auch Armina Lindemann mit ihrer 19-jährigen Tochter Mascha. Schon bald werden Valentin und Mascha Opfer seltsamer und lebensbedrohlicher Unfälle, dann verschwindet Maschas Mutter spurlos. Mascha glaubt nicht an einen Zufall - hat die Journalistin bei der Recherche für ihren Artikel etwas herausgefunden, was sie nicht wissen soll? Gemeinsam mit Valentin und zwei weiteren Freunden sucht sie nach ihrer Mutter und rührt damit an ein lange verborgenes Geheimnis, das jemand um jeden Preis zu schützen versucht. 'Aller Frevel Anfang' ist der erste Band der Finstermoos-Reihe. Mehr Infos rund um Finstermoos unter: finstermoos(Punkt)de

Mit elf Jahren hat Janet Clark ihren ersten Roman geschrieben. Er hatte zwölf Seiten und eine Leserin. Obwohl diese sofort von ihren schriftstellerischen Fähigkeiten überzeugt war, brauchte es viele Jahre und Umwege über diverse Länder und Berufe, bis Janet Clark ihr erstes Manuskript an eine Agentur schickte. Seitdem finden ihre Bücher immer mehr Fans. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732002610
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum14.01.2015
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2710 Kbytes
Artikel-Nr.3164441
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Finstermoos
 
11

Valentin schaltete sein Handy auf lautlos. Feierabend. Für heute hatte er den Pressehaien hoffentlich genug Häppchen hingeworfen, damit sie erst gar nicht auf die Idee kamen, wieder mit der Zerstörungskraft eines Molotowcocktails in ihrem Leben herumzustochern. Dem nächsten Journalisten konnte der Krailinger was zu dem Leichenfund erzählen. Wie genau das winzige Skelett ausgesehen hatte, dürfte er inzwischen aus seinen Berichten wissen. Das Handy verschwand in seiner Hosentasche. Jetzt würde niemand mehr ihre Unterhaltung stören.

»Und was, wenn du einen Mörder verteidigen musst?« Luzie löste ihre Augen von der Eiskarte und sah einem Kellner nach, der ein Tablett mit zwei überdimensionalen Eisbechern über die Hotelterrasse jonglierte.

Valentin lächelte. Die Standardfrage. »Muss ich nicht, weil ich mich auf Menschenrechte spezialisieren will. Aber grundsätzlich gilt für den Mörder das gleiche Prinzip: Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Verteidigung.«

»Ich weiß nicht.« Sie steckte die Eiskarte in die Halterung zurück. »Ich glaube nicht, dass ich einen Mörder verteidigen könnte. Ich hätte viel zu viel Mitleid mit dem Opfer. Was ist, sollen wir uns ein Eis teilen und dann bei Basti vorbeischauen? Es ist schon nach sechs, er müsste bald fertig sein.«

Bei Basti vorbeischauen?

Schade. Er könnte heute Abend gut auf ihn verzichten, so gern er Basti auch mochte. Aber Luzie sah sie offenbar weiterhin als festes Trio. Egal. Immer noch besser, den Abend zu dritt als ganz ohne Luzie zu verbringen. »Wenn du willst. Ich hab heute nichts mehr vor.«

»Valentin!« Sein Vater eilte über die Holzbohlen, hinter ihm der Hotelbesitzer Krailinger in einer tannengrünen Lodenjacke. »Ich hab dich überall gesucht!«

»Hallo, Paps. Alles gut gelaufen?«

Der Kopf seines Vaters wackelte unkoordiniert. Schlechtes Zeichen. »Wie man s nimmt. Ich wollte dich bitten, ein paar Fotos von der Baustelle zu schießen, bevor die Polizei da morgen mit ihren Suchtrupps anrückt und alles umgräbt.«

»Suchtrupps?« Luzie hob fragend die Augenbrauen.

»Falls es weitere Leichen gibt.«

»Was natürlich nicht der Fall sein wird.« Krailinger blitzte Luzie an. »Und es wäre auch niemand auf die Idee gekommen, hier noch weitere Leichen zu vermuten, wenn dein Vater, der Herr Oberförster, nicht diese unsäglichen Gerüchte in die Welt setzen würde.«

»Mein Vater?«

»Dein Vater«, wiederholte Krailinger. »Richte ihm bitte einen Gruß von mir aus, er soll sich mit seinen Verleumdungen zurückhalten, sonst handelt er sich mächtigen Ärger ein.«

Luzie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und stemmte ihre Arme in die Hüften. »Was soll mein Vater denn gesagt haben?«

»Na, dass das tote Baby vom Wolferl ist. Und dass der Wolferl den Bau gar nicht wegen des Biotops hat verhindern wollen, sondern wegen der Leiche.«

»Das soll mein Vater gesagt haben?«

»Das hat er gesagt.« Krailinger schürzte seine Lippen.

»Zu dir?«, bohrte Luzie nach.

»Nein, zur Hannwagnerin. Und die hat -«

»So ein Blödsinn!« knurrte Luzie und zog die Nase kraus. »Ich kann echt nicht fassen, dass du diesen Tratsch glaubst. Mein Vater würde nie Gerüchte über die Mosbichls verbreiten, das weißt du genau!«

»Dann frag ihn. Und sag ihm, dass er erreicht hat, was er wollte, die reden schon darüber, dass Wolferl eine Speichelprobe abgeben muss.« Krailinger verhakte seine Daumen in den aufgesetzten Taschen seiner Lodenjacke, schürzte abermals die Lippen und fuhr anklagend fort. »Und wenn da was dran ist, muss ich dir ja nicht erläutern, was das für Brigitta und Toni bedeutet. Die zwei kommen doch im Leben nicht allein zurecht.«

»Ich glaub kein Wort.« Demonstrativ sah Luzie auf ihre Uhr. »Ich muss los. Servus, Valentin. Wiedersehen, Herr Becker.«

Servus, Valentin?

Nahm sie ihn gerade in Sippenhaft mit dem Krailinger? Sie musste doch wissen, dass er auf ihrer Seite war!

Ohne einen von ihnen eines weiteren Wortes oder Blickes zu würdigen, lief sie über die Terrasse zum Ausgang. Valentin sah ihr nach. Das konnte doch nicht wahr sein!

»Halt! Luzie! Warte.« Er sprintete hinterher und legte seinen Arm um ihre Schultern. »Lass dich von dem Typen mit seinem Sonntagsjanker nicht ärgern. Das ist nichts als dämlicher Dorftratsch.«

»Du hast gut reden!« Sie explodierte regelrecht in seinem Arm. Intuitiv verstärkte er den Druck auf ihre Schulter. Er spürte das Vibrieren ihres Körpers und roch das blumige Aroma ihres Shampoos. Wie gerne hätte er sie jetzt richtig in seine Arme geschlossen.

»Du musst diesen verdammten Dorftratsch ja nicht ertragen.«

»Was hast du jetzt vor?«

»Ich schau bei Basti vorbei.«

»Ist das nicht zu früh?« Er sah auf die Uhr. »Der Kurs ist erst in zwanzig Minuten aus. Ich muss zur Baustelle, die Fotos machen. Komm halt mit. Und danach fahren wir zusammen zu Basti.«

Valentin schloss zu Luzie auf und radelte neben ihr. »Sag mal, könnte da was dran sein, dass das Baby vom Wolferl ist?«

Sie bremste abrupt. »Natürlich nicht! Du hast doch selbst festgestellt, dass die Mosbichls keine Nachkommen haben. Es gibt wahrscheinlich nichts, was Wolferl sich mehr wünscht als ein eigenes Kind.« Sie trat erneut in die Pedale. »Hör einfach weg, wenn jemand so einen Schrott erzählt.«

Als sie die Baustelle erreichten, schob sich eine Wolke vor die Sonne. Wo eben der Kies noch hell geschimmert hatte, lag er nun grau und matt vor ihnen. Selbst der Bauwagen kam ihm auf einmal düster vor. Er stellte sein Rad ab und sah sich um. Der Bagger, der Kiesberg, der nur zur Hälfte aufgestellte Bauzaun, die Rohre, die rostigen Eisengitter. Alles wirkte unaufgeräumt, als hätten die Arbeiter den Ort panikartig verlassen. Der winzige Schädel drängte sich vor sein inneres Auge. Er schüttelte das Bild ab.

Schnell die Fotos schießen, dann weg. Er fischte sein Handy aus der Tasche und drehte sich zu Luzie. Stutzte.

Stocksteif stand sie vor ihm, den Zeigefinger an den Mund gelegt, die Augen wanderten aufmerksam von links nach rechts. Jetzt hörte auch er das Geräusch. Ein Wehklagen, kaum vernehmbar. Er drehte fragend die Handflächen nach oben. Sie zeigte zur Grube. Das Wehklagen wurde lauter, schrille Töne mischten sich darunter, so hoch und heulend, dass sich seine Härchen im Nacken aufstellten.

Was war das? Er spürte seinen Herzschlag, spürte Luzies Anspannung. Diesmal würde er nicht warten, bis sie als Erste losstürmte, während er ängstlich zurückblieb. Entschlossen schlich er den Bauwagen entlang und folgte dem Klagelaut zum Grubenrand. Eine Frau stand in der Grube, wirres graues Haar, der Körper dürr und drahtig, die Hände wie zum Gebet über dem Kopf gefaltet. Sie änderte die Tonart, verfiel in eine Art Singsang. Vor ihr verstreut lagen Blumen, eine Kerze brannte. Sie beugte sich vor und zurück, die gefalteten Hände über dem Kopf.

Luzie trat neben ihn. »Stör sie nicht«, flüsterte sie.

Er sah sie verständnislos an. »Du kennst die?«

Jetzt kniete sich die Frau auf den Kiesboden, verscharrte etwas mit bloßen Händen.

»Das ist Wolferls Frau Brigitta.« Sie ergriff seine Hand und zog ihn auf Zehenspitzen hinter den Bauwagen zurück. »Sie betet für das tote Baby. Für seinen Seelenfrieden.«

»Warum das denn? Wenn das Baby angeblich nichts mit denen zu tun hat? Und warum hier?«

»Hier hat es gelegen. Und zum Gedenkgottesdienst wird sie nicht kommen.«

Der Singsang wurde lauter und eindringlicher. Egal. Diese Brigitta konnte so laut und so lange für das Baby beten, wie sie wollte, solange Luzie dabei seine Hand hielt.

»Wenn s funktioniert, habt ihr später wenigstens keine Poltergeister.«

Er starrte sie ungläubig an. Das hatte sie jetzt nicht ernst gemeint. Poltergeister?

Luzie kicherte leise. »Ich glaub da auch nicht dran, aber Brigitta ist eben â¦ anders.«

Der Singsang steigerte sich zu einem schrillen Jammern, das perfekt in sein bisheriges Bild von den Mosbichls passte. Alle verrückt. Brigitta, ihr Mann mit dem Silberbart und sein Bruder mit der Axt. Plötzlich sah Luzie sich um.

»Was ist los?« Er folgte ihrem Blick über die Wiese in den angrenzenden Wald.

»Da ist jemand.« Ihr Flüstern war kaum noch hörbar. »Spürst du das nicht? Wir werden beobachtet.«

Er schüttelte den Kopf. Wie konnte man spüren, dass man beobachtet wurde? Luzie stand völlig still, ihre Augen auf den Wald geheftet, als eine harte Stimme ihn herumriss.

»Brigitta! Lass den Unsinn!«

Valentin reckte sich. Vergebens. Wer immer Brigitta gerufen hatte, musste auf der anderen Seite des Bauwagens stehen. Brigittas Jammern erreichte den höchsten Ton und fiel dann zwei Oktaven in ein Brummen.

»Schluss jetzt! Du hast hier nichts verloren!«

Luzie ließ ihn los und lief zurück zu der Stelle, wo sie Brigitta gesehen hatten. Er lief ihr nach. Als sie stehen blieb, legte er seine Hand auf ihre Schulter und spürte die Anspannung, die erneut von ihr Besitz ergriffen hatte. Er spähte über ihren Kopf, erkannte den roten, dichten Haarschopf und die hünenhafte Statur des Försters am Rand der Baugrube. Was machte Luzies Vater hier?

»Muss ich erst runterkommen?«, rief der Förster schroff. »Die Polizei hat die Baustelle gesperrt. Willst du es noch schlimmer machen?«

Brigitta verstummte. Wie in Zeitlupe richtete sie sich auf und sah zum Grubenrand, wo der Förster breitbeinig Stellung bezogen hatte. Es war unmöglich, den...
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Autor

Mit elf Jahren hat Janet Clark ihren ersten Roman geschrieben. Er hatte zwölf Seiten und eine Leserin. Obwohl diese sofort von ihren schriftstellerischen Fähigkeiten überzeugt war, brauchte es viele Jahre und Umwege über diverse Länder und Berufe, bis Janet Clark ihr erstes Manuskript an eine Agentur schickte. Seitdem finden ihre Bücher immer mehr Fans. Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.