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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
192 Seiten
Deutsch
Emons Verlagerschienen am08.04.20152. Auflage
Spitzenkoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff hat schon viele Leichen gesehen, doch damit hat er nicht gerechnet: Ein toter Mann liegt vor seinem Restaurant - erstochen mit einem harten Brötchen. Das in dünnen Spitzen endende Teigstück war eine Spezialität des besten Bäckers Bad Neuenahrs. Und genau dieser ist nun tot. Doch es kommt noch schlimmer: Die Tür zu Julius' Restaurant ist aufgebrochen und das Familienkochbuch der Eichendorffs gestohlen. Nun geht es um die Ehre der gesamten Sippe! Der neue Fall von Julius Eichendorff - härter als ein altes Roggenbrot. Ein brandneuer Kurzroman um den kulinarischen Detektiv, die besten Rezepte aus den Julius-Eichendorff-Bestsellern (z. B. das Menü für den Papst aus 'Vinum Mysterium', das legendäre Mördermenü aus 'In Vino Veritas' oder das exotische Schokoladenmenü aus 'Vino Diavolo'), gekocht und verfeinert von den Spitzenköchen des Ahrtals und Autor Carsten Sebastian Henn selbst; Ahrtaler Weintipps zu den Gerichten und Informationen über die besten Restaurants der kleinen Weinregion - üppiger geht nicht!

Der Kölner Carsten Sebastian Henn, Jahrgang 1973, ist Kolumnist bei 'Vinum - Europas Weinmagazin' und stellvertretender Chefredakteur des 'Gault Millau WeinGuide Deutschland'. Er selbst besitzt mit Freunden einen unfassbar steilen und mit uralten Reben bestockten Weinberg an der Mosel. Zudem leitet er die 'Deutsche Wein-Entdeckungs- Gesellschaft', die nur Weine keltert, die es so nie zuvor gegeben hat. Und wenn er mal keinen Wein trinkt, schreibt er kulinarische Kriminalromane, die es bis in die Spiegel-Bestsellerliste schaffen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR8,49

Produkt

KlappentextSpitzenkoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff hat schon viele Leichen gesehen, doch damit hat er nicht gerechnet: Ein toter Mann liegt vor seinem Restaurant - erstochen mit einem harten Brötchen. Das in dünnen Spitzen endende Teigstück war eine Spezialität des besten Bäckers Bad Neuenahrs. Und genau dieser ist nun tot. Doch es kommt noch schlimmer: Die Tür zu Julius' Restaurant ist aufgebrochen und das Familienkochbuch der Eichendorffs gestohlen. Nun geht es um die Ehre der gesamten Sippe! Der neue Fall von Julius Eichendorff - härter als ein altes Roggenbrot. Ein brandneuer Kurzroman um den kulinarischen Detektiv, die besten Rezepte aus den Julius-Eichendorff-Bestsellern (z. B. das Menü für den Papst aus 'Vinum Mysterium', das legendäre Mördermenü aus 'In Vino Veritas' oder das exotische Schokoladenmenü aus 'Vino Diavolo'), gekocht und verfeinert von den Spitzenköchen des Ahrtals und Autor Carsten Sebastian Henn selbst; Ahrtaler Weintipps zu den Gerichten und Informationen über die besten Restaurants der kleinen Weinregion - üppiger geht nicht!

Der Kölner Carsten Sebastian Henn, Jahrgang 1973, ist Kolumnist bei 'Vinum - Europas Weinmagazin' und stellvertretender Chefredakteur des 'Gault Millau WeinGuide Deutschland'. Er selbst besitzt mit Freunden einen unfassbar steilen und mit uralten Reben bestockten Weinberg an der Mosel. Zudem leitet er die 'Deutsche Wein-Entdeckungs- Gesellschaft', die nur Weine keltert, die es so nie zuvor gegeben hat. Und wenn er mal keinen Wein trinkt, schreibt er kulinarische Kriminalromane, die es bis in die Spiegel-Bestsellerliste schaffen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863586577
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum08.04.2015
Auflage2. Auflage
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3740 Kbytes
Artikel-Nr.3194522
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEI

»Ich habe Tausende von Kochrezepten überprüft und bin der Überzeugung, dass in vielen Fällen Kochen eine Art fahrlässiger Tötung ist.«

Edward Clamp

In Julius´ Panik fiel sein Blick zufällig auf Felix - und verharrte dort. Der kleine Kater hatte es sich auf dem Drucker bequem gemacht. Es sah unfassbar gemütlich aus, die Vordertatzen benutzte er als Kissen und seinen Schwanz als Decke.

Julius hätte sich in diesem Moment gern dazugelegt und eingerollt.

Doch es galt, vor seiner Mutter zu fliehen. Julius blickte auf die riesige Wanduhr, das Geschenk eines alten Eisenbahners. »Schon Viertel vor? Du meine Güte, ich hab ganz die Zeit vergessen. Ich hab jetzt einen dringenden Termin.«

»Julius Remigius Eichendorff, lüg deine Mutter nicht an! Meinst du etwa, das merke ich nicht? Wir zwei gehen jetzt zusammen das Menü durch.«

Julius tippte auf seine Armbanduhr. »Es tut mir wirklich ganz schrecklich leid, aber ...« Er gab seiner Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange - obwohl er sich damit der Gefahr aussetzte, dass sie ihn am Ärmel festhielt. Diese Frau konnte äußerst krakenhaft werden.

»Julius! Ich werde deinem Vater von deinem Verhalten berichten. Und er wird ganz und gar nicht erfreut sein!«

»Grüß ihn schön von mir. Wir sehen uns, Mutter.«

»Julius, du kommst auf der Stelle zurück!«

Er beschloss, so zu tun, als hätte er diesen Satz nicht gehört, und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen. Sonst bestand die Gefahr, zur Salzsäule zu erstarren. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Wagen und fuhr los - ohne zu wissen, wohin.

Er musste mit jemandem reden, dem er blind vertrauen konnte und der ihm bei der entscheidenden Frage weiterhalf: Wer stiehlt ein Familienkochbuch?

Es gab nur eine Berufsgruppe, die mit Rezepten wirklich etwas anfangen konnte: Köche. Absolutistische Herrscher in ihren Küchen, grausame Männer, die lebende Hummer in kochendes Wasser warfen, Fischen das Rückgrat aufschnitten und Kälberhirne kochten. Einem Koch war alles zuzutrauen!

Einen Koch galt es deshalb zu befragen.

Nach einem kurzen Telefonat wusste Julius, wo er einen ganz besonderen fand.

In der Ahrtaler Trüffelplantage.

Antoine Carême, Koch und Besitzer des »Frais Löhndorf« in Sinzig, stammte aus der Normandie, lebte aber samt Familie schon so lange im Tal, dass er als Sinziger Original betrachtet wurde. In seiner Küche verwendete er mehr Wildkräuter als Salz, doch seine ganz besondere Leidenschaft galt der edelsten Frucht von Mutter Erde: der Trüffel. Antoine hatte einen Trüffel-Verein gegründet, Kontakt zu Trüffel-Koryphäen in Frankreich hergestellt und wollte den Pilz wieder zu der Bedeutung führen, die er vor den Weltkriegen noch hatte, als deutsche Adelige die wertvollen Knollen in ihren Ländereien einsammelten und damit Handel trieben. Vor Kurzem hatte er davon geschwärmt, dass Brumalin, ein Stoff, der auch in der heimischen Wintertrüffel vorkam, in der Krebstherapie eingesetzt werde. Wenn einer herausfinden konnte, dass Trüffel auch gegen Haarausfall und O-Beine gut war, dann er.

Julius musste nicht weit bis zur Plantage fahren, denn sie lag nahe Sinzig. Die Trüffel liebte ein Klima, in dem auch Weintrauben gediehen, regelmäßigen Regen, nicht zu viel Sonne, wenig Frost und kalkhaltige Böden. Mit anderen Worten: Die Trüffel liebte das Ahrtal.

Doch in der Plantage angekommen, konnte Julius den befreundeten Koch nirgends ausmachen. Was daran liegen konnte, dass dieser kaum größer als Papa Schlumpf war. Doch Julius hörte Rouen, den Trüffelhund Antoines, wie er bellend über den Hang raste. Bei all den Trüffeln musste er sich vorkommen wie eine Biene im Blumencenter.

»Antoine! Wo steckst du?«

Eine Hand erschien über einem Haselnussstrauch, sie hielt eine üppige Trüffel. Julius stapfte in ihre Richtung und ließ die kühle Winterluft tief in seine Lungen strömen. Sie tat richtig gut.

Antoine kam ihm entgegen, und Julius begrüßte den Normannen mit la bise, den drei Wangenküssen französischer Provenienz.

»Ich hätte gar nicht zu fragen brauchen, wo du bist. War ja klar, dass du guckst, wie dein Werk wächst und gedeiht.«

Antoines Schmunzeln zeigte, dass er sich ertappt fühlte. »Nächste Wochenend ist Patentag, da kommen vielen Leut, und ich wollt schauen, ob alles schön ist. Eigentlich bin ich in diese Tage mit ein andere Projekt beschäftigt: ein Baguette-Schule, wo die deutsche Bäcker lernen, wie eine ordentlichen Baguette gemacht wird. Nicht diese knallharte Besenstöcke, die in ein Castor-Transporter gehören und ab in die Endlager. Nein, herrlich französischen Baguette! Das will ich schaffen. Du schaust so schrecklich ernst, Julius? Magst du etwa kein französisch Baguette?«

Julius erklärte ihm, was passiert war.

»Ein Mord vor dein Restaurant? Mon dieu! Die arme Bäcker. Und dein persönlichen Kochbuch? Mit die besten Rezepte? Das ist eine Fiasko. Wer könnte so etwas tun?«

»Das, mein Lieber, ist die Frage der Fragen. Kennst du vielleicht einen Kollegen, der es auf meine Rezepte abgesehen hat? Du weißt doch sonst immer alles.«

Der kleine Normanne zuckte zusammen und ging in die Knie. Mit glänzenden Augen deutete er auf den Boden. »Schau mal da, ein Pfennigkraut! Wunderbar zu Rührei. Gut gegen die Husten. Und heißt immer noch Pfennigkraut, den Deutschen ich hätte zugetraut, es Centkraut zu nennen, wegen die Ordnung.« Er lachte spitzbübisch. »Musst du probieren!«

Julius probierte. Schmeckte, als hätte ein Fuchs draufgestrullert. »Köstlich!«

Er legte Antoine einen Arm um die Schulter. »Überleg doch mal: Wer könnte Interesse an meinen Rezepten haben? Und wäre fähig, Hubert Lorenz zu töten? Ich sag auch niemandem, dass du mir was gesteckt hast.«

Antoine zog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. »Viele sind neidisch auf dein tollen Ideen, vor allem was dein Wildküche angeht. Besonders den Dieter von die Prummetaat in Bonn. Aber Rezepten stehlen und kopieren? Und auch noch einen Mord? Einige Ideen klauen, gut, das machen viele. Nennen es dann Inspiration, aber eine ganzes Gericht? Non. Niemals. Warum auch? Die Sach würde direkt auffliegen, wenn die Gericht auf die Kart kommt.«

»Aber wer dann? Wer nimmt einen Einbruch und einen Mord auf sich für ein Kochbuch?«

»Vielleicht einen ehemalige Mitarbeiter, den du vor die Tür gesetzt hast? Aus bösen Rache?«

Julius schüttelte entschieden den Kopf. »Bei mir ist keiner im Streit gegangen.«

»Zumindest nicht, dass du wüsstest.«

»Nein, wirklich, da bin ich mir ganz sicher. Das war niemand von meinen Jungs und Mädels.«

Doch Julius kam ins Grübeln. Hatte er mal jemanden vor den Kopf gestoßen, ohne es zu merken? Seine Mitarbeiter wussten natürlich von dem Buch. Er erzählte gern davon, auch vor Gästen und Freunden. Warum auch nicht? Seine Brigade scherzte darüber, wie zärtlich er es berührte, wie versonnen er hineinblickte. Wenn ihn jemand von der Belegschaft an einer empfindlichen Stelle treffen wollte, dann wusste er fraglos, wie.

Aber das konnte nicht sein. Das Klima in der »Alten Eiche« ging ihm über alles. Und potenzielle Störenfriede stellte er gar nicht erst ein. Natürlich hatte es da diesen Burschen aus dem Brohltal gegeben, der sich in der Kasse bedient hatte. Aber das war schon so lange her.

Antoine riss ihn aus seinen Gedanken. »Wer ist das da bei dein Krabbler? FX vielleicht? Ich kann so schlecht sehen in die Ferne.« Er winkte in Richtung von Julius´ Auto.

»Wieso FX? Den habe ich doch gar nicht mitgenommen. Und es heißt nicht Krabbler, sondern Käfer.«

Als Julius sich umdrehte, war der angebliche FX bereits weg.

Dafür hatte sich an seinem Wagen ein Detail verändert.

Etwas Weißes klemmte unter dem Scheibenwischer.

Es würde doch kein Strafzettel sein, hier im Grünen? Wanderten Politessen jetzt schon? Doch als er näher kam, erkannte Julius, dass es etwas viel Unspektakuläreres war. Zumindest auf den ersten Blick. Ein einfaches, unliniertes Blatt Papier.

Julius spürte, dass es nichts Gutes bedeutete, aber noch hoffte er, dass er sich täuschte.

Doch das tat er nicht.

Das Papier war an den Seiten leicht vergilbt. Es war alt. Aus gutem Grund. Denn es war aus seinem Familienkochbuch gerissen worden. Auf der Vorderseite stand das Rezept für Alt-Eifeler Schmorbraten mit Buchweizenknödeln. Auf der Rückseite standen drei handgeschriebene Zeilen:

Telefonzelle Heppingen

Sofort

Keine Polizei

Die Schrift hatte er nie zuvor gesehen. Sie sah ungelenk aus, als hätte der Verfasser versucht, den natürlichen Schwung seiner Hand zu vertuschen.

»Was hältst du da, Julius?«, fragte Antoine, der ihm gefolgt war.

»Eine Verwarnung«, sagte Julius und steckte die Seite schnell ein. »Bis jetzt nur eine Verwarnung.«

Gute zehn Minuten später stand er in der Telefonzelle seines Heimatdorfs, dem ganzen Stolz Heppingens. Nur rund neunhundert Einwohner - aber eine weiße Telekom-Zelle mit Sprossenfenstern und magentafarbenem Spitzdach. Sie stand direkt neben der Bushaltestelle vor der katholischen Kirche St. Martinus. Wer auch immer auf der Landskroner Straße durch Heppingen brauste, er konnte sie unmöglich übersehen.

Sie stand nur einen Steinwurf von der »Alten Eiche« entfernt.

Was würde jetzt passieren? Rief ihn jemand an? Hielt eine schwarze Stretchlimousine, auf...
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Der Kölner Carsten Sebastian Henn, Jahrgang 1973, ist Kolumnist bei "Vinum - Europas Weinmagazin" und stellvertretender Chefredakteur des "Gault Millau WeinGuide Deutschland". Er selbst besitzt mit Freunden einen unfassbar steilen und mit uralten Reben bestockten Weinberg an der Mosel. Zudem leitet er die "Deutsche Wein-Entdeckungs- Gesellschaft", die nur Weine keltert, die es so nie zuvor gegeben hat. Und wenn er mal keinen Wein trinkt, schreibt er kulinarische Kriminalromane, die es bis in die Spiegel-Bestsellerliste schaffen.