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Der zauberhafte Wunschbuchladen 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am26.09.2016
Furchtbar, wenn die beste Freundin in eine andere Stadt zieht! Wie gut, dass Clara noch Frau Eule und ihren Buchladen hat. Umgeben von all ihren Lieblingsbüchern, dem reimenden Kater Gustav und dem sprechenden Spiegel Herrn König fühlt sie sich nicht so allein. Ganz besonders nicht in kuscheligen Mondscheinlesenächten. Denn wie sagt Frau Eule so schön: 'Heute ist kein Tag für schlechte Laune!' Zum Träumen schön: Lesezauber für kleine Bücherfreunde! Von besten Freundinnen, sprechenden Katzen und dem allerschönsten Ort der Welt.

Katja Frixe studierte Erziehungswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre als Lektorin in verschiedenen Kinder- und Jugendbuchverlagen, bevor sie sich als Autorin und Übersetzerin selbständig machte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern in Braunschweig. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFurchtbar, wenn die beste Freundin in eine andere Stadt zieht! Wie gut, dass Clara noch Frau Eule und ihren Buchladen hat. Umgeben von all ihren Lieblingsbüchern, dem reimenden Kater Gustav und dem sprechenden Spiegel Herrn König fühlt sie sich nicht so allein. Ganz besonders nicht in kuscheligen Mondscheinlesenächten. Denn wie sagt Frau Eule so schön: 'Heute ist kein Tag für schlechte Laune!' Zum Träumen schön: Lesezauber für kleine Bücherfreunde! Von besten Freundinnen, sprechenden Katzen und dem allerschönsten Ort der Welt.

Katja Frixe studierte Erziehungswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre als Lektorin in verschiedenen Kinder- und Jugendbuchverlagen, bevor sie sich als Autorin und Übersetzerin selbständig machte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern in Braunschweig. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die schlimmste Katastrophe der Welt


Wenn deine beste Freundin dir erzählt, dass sie bald wegzieht, ist Alarmstufe Rot angesagt. Absoluter Ausnahmezustand. Klar, dass man sich sofort etwas einfallen lassen muss, um das zu verhindern. Und da kann es durchaus passieren, dass man zu Mitteln greifen muss, die ein klitzekleines bisschen verboten sind. Also solche, bei denen die Erwachsenen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder Sorgenfalten kriegen oder beides gleichzeitig.

Und deshalb wollte ich an dem Tag, an dem meine allerbeste Freundin Lene in den Zug steigen und mit ihrer Mutter in eine neue Stadt ziehen sollte, dafür sorgen, dass sie verschwand. Also Lene, nicht ihre Mutter. Lene war natürlich einverstanden gewesen und hatte mir bei den Vorbereitungen geholfen. Außerdem hatten wir zwei Komplizen. Allerdings keine zwielichtigen Typen, wie man sie aus Gangsterfilmen kennt. Unsere Komplizen waren viel besser, oder sagen wir, vielleicht ein bisschen ungewöhnlicher - denn es handelte sich um einen reimenden Kater und einen sprechenden Spiegel.

Der Kater Gustaf und der Spiegel Herr König lebten im Wunschbuchladen von Frau Eule und genau dort wollte ich Lene verstecken.

Der Plan war eigentlich ganz einfach. Frau Eule kam jeden Morgen gegen acht mit ihrem knallgrünen Fahrrad angefahren, in dessen Korb Gustaf hockte. Sie schloss erst den Buchladen auf, ließ Gustaf hinein und ging dann nach nebenan in die Konditorei, um sich ein paar Schokotörtchen zum Frühstück zu holen.

Diese Gelegenheit wollten Lene und ich nutzen, um heimlich in den Wunschbuchladen zu flitzen. Zum Glück waren noch Sommerferien, und niemand hatte gemerkt, dass wir uns zu einer sehr ferienuntypischen Zeit aus dem Haus geschlichen hatten.

»Und was, wenn wir erwischt werden?«, fragte Lene ungefähr zum hundertsten Mal, seit ich ihr von dem Plan erzählt hatte. Wir kauerten zusammen hinter den stinkigen Mülltonnen neben Frau Eules Laden.

»Das wird nicht passieren«, flüsterte ich zurück - auch zum ungefähr hundertsten Mal, obwohl ich mir selbst nicht ganz sicher war. »Zumindest nicht gleich. Wir verstecken dich, und dann suchen deine Eltern nach dir, und dabei reden sie miteinander, und dann kapieren sie endlich, dass sie vielleicht auch mal an dich denken müssen und nicht nur an sich selbst.«

Das war nämlich das Problem an der Sache. Lenes Eltern redeten nicht mehr miteinander, seit sich ihr Papa in eine neue Frau verliebt hatte. Ich konnte verstehen, dass Lenes Mutter stinksauer war und keine Lust mehr hatte, hier in unserer Kleinstadt zu leben, wo man sich ständig über den Weg lief. Aber dass sie nun gleich hundert Kilometer wegziehen und dann auch noch Lene mitnehmen wollte, das war einfach nicht in Ordnung.

»Hoffentlich funktioniert das«, sagte Lene. Ich drückte ihre Hand, um uns beiden Mut zu machen.

»Da, sie kommt.« Mein Herz begann, aufgeregt zu klopfen, als Frau Eule ihr Fahrrad gegen den Baum vor ihrem Laden lehnte. Gustaf, der wie immer in dem kleinen Körbchen am Lenker saß, reckte seinen schwarz-grau gestreiften Katzenkopf und sah sich aufmerksam um. Als er uns entdeckte, blickte er schnell in eine andere Richtung.

Lene und ich hielten den Atem an, als Frau Eule pfeifend die Buchladentür aufschloss, Gustaf hineinließ und dann wie jeden Morgen den Schokohimmel ansteuerte.

Puh, so weit, so gut.

Herr König schimpfte oft mit Frau Eule, weil sie den Laden offen stehen ließ und jeder Hinz und Kunz die Buchhandlung ausräubern könnte, aber sie strich dann einfach über seinen dicken Goldrahmen und sagte: »Mein bester Spiegel, Bücher kann man nicht stehlen. Sie kommen immer zu ihrem Besitzer zurück.«

Und meistens beruhigte sich Herr König danach ganz schnell wieder.

Kaum war Frau Eule in der Konditorei verschwunden, sprangen Lene und ich auf.

»Ich halte Wache«, rief Herr König, als wir in den Laden stürmten und die Kinderbuchabteilung ansteuerten.

Gustaf sprang aufgeregt hinter uns her und maunzte immer wieder: »Ich werd verrückt! Das ist ja wie in einem echten Krimi!«

Lene war als Erste bei der Seilleiter und kletterte blitzschnell nach oben auf die hölzerne Empore mit dem Geländer. Das war das Reich der Kinder in Frau Eules Laden und für Lene und mich gab es keinen schöneren Ort auf der Welt. Wir hatten schon ganze Tage auf den dicken Sitzsäcken gesessen und unsere Lieblingsbücher gelesen. Nur heute würde hier keiner schmökern, dafür musste ich sorgen.

»Leg dich flach auf den Bauch an die Wand«, flüsterte ich, und Lene drückte sich auf den Boden, genau so, wie wir es gestern besprochen hatten. Ich schob zwei Sitzsäcke vor sie, bis nichts mehr von ihr zu sehen war.

»Gut so?«, fragte ich Gustaf, der jetzt an der Ladentür stand und mit seinen grünen Katzenaugen in unsere Richtung blickte.

»Nicht eine Haarsträhne lugt hervor!«, verkündete er. »Perfekt!«

»Alles klar bei dir, Lene?«, fragte ich.

Zurück kam ein dumpfes »Hmpf«, was ich als Ja deutete.

Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn der erste Teil unserer Mission war erfüllt. Jetzt musste Lene nur so lange unentdeckt bleiben, bis ihre Eltern anfingen, nach ihr zu suchen. Gemeinsam! Schnell kletterte ich von der Empore hinunter. Keine Sekunde zu früh.

»Achtung, Frau Eule im Anflug!«, dröhnte Herr Königs laute Stimme durch den Laden, woraufhin ich mich in den Sitzsack am Fuße der Leiter fallen ließ, mir ein Buch schnappte und so tat, als würde ich lesen.

Gustaf sprang auf seinen Stammplatz, einen grünen Sessel vor dem Regal mit den Gedichtbänden, rollte sich zusammen und kniff die Augen zu. »Ich tue so, als würde ich schlafen«, zischte er, bevor sich die Tür mit lautem Gebimmel öffnete.

»Einen wunderschönen guten Morgen«, ertönte Frau Eules glockenhelle Stimme, als sie, beladen mit einer großen Papiertüte aus der Konditorei, in den Laden kam. Sie schleuderte ihre Schuhe von den Füßen und in eine Ecke, denn für Frau Eule gab es nichts Schöneres, als barfuß herumzulaufen.

Obwohl ich keinen Mucks gemacht hatte, wanderte ihr Blick sofort in meine Richtung. »Clara!«, rief sie freudig, und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Konntest du nicht mehr schlafen oder was treibt dich in den Ferien so früh aus dem Haus?« Sie hielt ihre Nase in die Luft und schnupperte. »Wonach riecht es denn hier?«

Kurz hatte ich Angst, Frau Eule hätte Lenes Anwesenheit mit ihrer Spürnase erschnüffelt, denn so etwas war ihr durchaus zuzutrauen. Doch dann roch ich es auch. Es duftete irgendwie lecker nach Zimt und Mandarinen. »Ich kann mir schon denken, woher das kommt«, sagte Frau Eule, die sich offenbar nicht mehr für meine Antwort auf ihre Frage interessierte. Sie stellte die Tüte auf den Tresen und stapfte entschlossen zum Regal mit den Backbüchern. Sie fuhr mit ihrer Nase an der Reihe entlang, bis sie schließlich vor einem schmalen Band innehielt. »Wusst ich s doch!« Sie zog ein kleines Buch hervor und sagte streng: »Wir öffnen erst in einer Stunde. Dann kannst du von mir aus damit anfangen, auf dich aufmerksam zu machen. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass dich sofort jemand kaufen will.« Sie stellte das Buch zurück. »Reiß dich aber bitte noch kurz zusammen, ja? Wenn auch die Kochbücher jetzt schon mit ihren Gerüchen loslegen, glauben die Leute am Ende, sie wären in einem Restaurant gelandet und nicht in einem Buchladen.«

Ich fand es schon lange nicht mehr ungewöhnlich, dass Frau Eule mit den Büchern sprach. Oder dass die Bücher plötzlich zu duften begannen oder sich auf irgendeine andere Art bemerkbar machten. Das hier war eben Frau Eules zauberhafter Wunschbuchladen.

Frau Eule erfüllte in ihrem Laden Buchwünsche, bevor man überhaupt wusste, dass man sie hatte. Denn zum einen hatte Frau Eule ein erstaunliches Gespür dafür, in welcher Stimmung ihre Kunden gerade waren. Sie sah sofort, ob jemand gute Laune hatte oder schlechte, ob er glücklich war oder traurig. Zum anderen bekam sie Unterstützung von Herrn König, der aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung als Spiegel ins Innerste der Menschen blicken konnte und dort manchmal auf Dinge stieß, die normalerweise nach außen hin verborgen blieben.

Jetzt wandte Frau Eule sich wieder an mich. »Und deine Welt steht heute wohl Kopf, was?«

Ich spürte, dass ich rot wurde - sah sie mir etwa an, dass ich etwas zu verbergen hatte? Dass ich Lene oben auf der Empore versteckt hatte?

»N-nein«, stotterte ich. »Eigentlich ist alles okay.«

»Das war meine Idee«, mischte sich Herr König ein. »Weil Clara noch etwas müde wirkte, gab ich ihr den Tipp, das Buch einfach mal falsch herum zu lesen. Das strengt die Gehirnzellen an und weckt die Lebensgeister.«

Erst jetzt bemerkte ich, dass die Schrift vor meinen Augen auf dem Kopf stand.

»Genau«, pflichtete ich ihm deshalb bei. »Danke, Herr König! Ich fühle mich auch schon viel wacher als noch vor fünf Minuten.«

Ich nickte dem Spiegel zu, den ich heute noch nicht einmal ordentlich hatte begrüßen können. Herr König war etwa zwei Meter hoch und einen Meter breit und hatte einen dicken Goldrahmen. Er hatte den besten Platz hier im Laden, denn er lehnte an der Wand gegenüber der Eingangstür und sah immer als Erster, wer den Laden betrat.

»Na, da bin ich aber beruhigt, Clara!«, sagte Frau Eule. Dann beugte sie sich über die Kasse und streckte ihren Zeigefinger aus. »Und was machst du hier? Zurück aufs Buch mit dir!«

Ich sah einen kleinen, gelben Schmetterling, der aufgeregt mit den Flügeln schlug, als Frau Eule ihn sanft auf ihre Handfläche schob. »Wie sollen die Leute denn...
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Katja Frixe studierte Erziehungswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre als Lektorin in verschiedenen Kinder- und Jugendbuchverlagen, bevor sie sich als Autorin und Übersetzerin selbständig machte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern in Braunschweig.

Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.