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Ginga+ Momo

von
Kald, MartinaAkira-jwIllustrationenAden, HannaBearbeitetGeier, MarionBearbeitet
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
108 Seiten
Deutsch
Littera Magiaerschienen am01.03.20181. Auflage
Wenn in den Hafenbars von Ega sogar altgediente Weltraumfahrer ihre Geschichten nur im Flüsterton erzählen, gibt es eine junge Frau, die besonders gut zuhört. Momos Herz schlägt für die dunklen Geheimnisse des Universums. Egal ob verbotene Gegenstände, geheime Kulte oder Visionen von fremden Welten, sie hungert nach verbotenem Wissen. Eine harmlos wirkende Spur führt sie zu einem Ritual, welches die Barrieren unseres Universums durchbricht. Die Ginga+ Reihe erzählt die Abenteuer von Träumern und Reisenden, die in einem dicht besiedelten Universum ihr Glück suchen, und es manchmal sogar finden.

Martina Kald schreibt Fantasy und Sci-Fi Novellen.
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Produkt

KlappentextWenn in den Hafenbars von Ega sogar altgediente Weltraumfahrer ihre Geschichten nur im Flüsterton erzählen, gibt es eine junge Frau, die besonders gut zuhört. Momos Herz schlägt für die dunklen Geheimnisse des Universums. Egal ob verbotene Gegenstände, geheime Kulte oder Visionen von fremden Welten, sie hungert nach verbotenem Wissen. Eine harmlos wirkende Spur führt sie zu einem Ritual, welches die Barrieren unseres Universums durchbricht. Die Ginga+ Reihe erzählt die Abenteuer von Träumern und Reisenden, die in einem dicht besiedelten Universum ihr Glück suchen, und es manchmal sogar finden.

Martina Kald schreibt Fantasy und Sci-Fi Novellen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783963619793
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.03.2018
Auflage1. Auflage
ReiheGinga+
Seiten108 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4574 Kbytes
Artikel-Nr.3380031
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

 
Kapitel 1- Auf geheimer Mission

 

Mit einem leisen Surren öffnete sich die Schleuse, die von der Raumstation Ega zu deren ausgelagerten Hafenvierteln führte.
Sie enthüllte einen trostlosen, runden Gang, dessen Wände genauso grau und langweilig waren, wie der Rest der Station.
Die Bildschirme zeigten abwechselnd Sicherheitshinweise und die Öffnungszeiten für Besucher. Die Wände waren zusätzlich mit Werbung beklebt. Rudi hat den besten Fisch! , hieß es auf einem halb verblichenen Aushang.
Der Fischverkäufer war seit drei Jahren tot. Wie die meisten Händler, die sich viel im Weltraum aufhielten, hatte er Krebs bekommen und war seiner Krankheit erlegen. Das Universum war grausam und kümmerte sich nicht um einzelne Menschen. Das war eine Lektion, die ich in meinem kurzen Leben schon früh gelernt hatte.

Ich war heute, für meine Verhältnisse, früh aufgestanden und hatte mich in einen, den Vorschriften entsprechenden, zweckmäßigen Einteiler gekleidet, den schon damals meine Schwester getragen hatte, bevor sie aus ihm herausgewachsen war. Am Hafen war nur feste, schmutzabweisende Kleidung erlaubt, die durch den chemischen Reinigungsprozess beim Betreten und Verlassen der Dockanlagen dekontaminiert werden konnte. Wenn so viele Menschen aus verschiedenen Ecken der Galaxie zusammentrafen, musste jeder besonders auf die Mikroorganismen achten, die er mit sich herumtrug.
Gelangweilt wurden meine Fingerabdrücke abgeglichen und ein neues Foto von mir gemacht. Nachdem die Sicherheitsbeamte Gina zum vierten Mal in diesem Monat festgestellt hatte, dass ich noch immer dieselbe Person war, winkte sie mich mit einem Kopfnicken durch. Den Mitarbeitern der Stationssicherheit machte dieses Prozedere genauso viel Spaß wie mir. Mit dem Unterschied, dass sie dafür bezahlt wurden, während ich Stunden meiner Freizeit opfern musste, um von der einen Kontrolle zur nächsten zu gelangen und zu warten, bis ich an die Reihe kam.
Ich hatte nun endlich die nervige Sicherheitsüberprüfung und darauf folgende Dekontamination hinter mich gebracht und befand mich auf den letzten Metern meines Weges.
Ha-Ni, Ha-Ni, o wunderschöne Ha-Niâ¦
Ich summte mit, als die ersten Töne des kitschigen Schlagers erklangen. Ohne es zu wollen, kannte ich den Text in- und auswendig. Dem Lied konnte ich nicht entkommen. Ich wurde jedes Mal damit beschallt, wenn ich mich am Hafen oder in den Gängen dorthin aufhielt.
Aus den Augenwinkeln sah ich einen Schatten, drehte mich jedoch nicht danach um. Es war sicher nur eine Einbildung, eine kurze Erinnerung an meine verstörenden Träume, die mich regelmäßig heimsuchten. Oder waren es doch Visionen? Ich unterdrückte den Gedanken daran. Die Bilder wühlten mich zu sehr auf, zogen mich in ihren Bann und ließen mich die Welt um mich herum vergessen. Das konnte ich mir jetzt nicht leisten. Ich musste im Hier und Jetzt bleiben, sonst war der anstrengende Weg umsonst gewesen.
Ich hasste diese letzten dreihundert Meter, die zwischen der Raumstation und ihrem Hafen lagen. Auch wenn der Gang sauber und gut beleuchtet war, konnten weder die penetrante Werbung noch die freundliche Musik mir das Gefühl der Klaustrophobie nehmen. Zu bewusst war ich mir des Umstandes, dass nur eine dünne Wand aus Metall zwischen mir und dem Weltraum lag. Ein kleines Loch würde reichen, um mein Leben zu beenden.
Zum Glück war um diese Uhrzeit niemand außer mir in Richtung Hafen unterwegs. Ich erreichte mit den letzten Klängen des Schlagers das andere Ende.

Die letzte Schleuse öffnete sich und ich fühlte mich für einen Moment von den verschiedenen Geräuschen erschlagen. Händler, die ihre Waren anpriesen, Kunden die antworteten. Geschäftsmänner, die in kleinen Grüppchen über den Markt schlenderten und dabei tuschelten. Schreiende und lachende Kinder, die ihren Eltern vorausliefen.
Ich atmete kurz durch, dann war ich bereit, mir meinen Weg durch das Getümmel zu bahnen. Durch meine Größe konnte ich nicht über die Masse an dunklen Schutzanzügen hinwegsehen. Nur mein roter Haarschopf musste optisch herausstechen. Ich hatte das Gefühl, zwischen den Menschen unterzugehen.
Auch wenn es auf den ersten Blick chaotisch wirkte, herrschte hier eine strikte Ordnung. Jeder hatte strenge Auflagen zu erfüllen. Hier war alles genau geregelt. Welche Kleidung getragen werden durfte, wie lange und wo sich normale Besucher der Station Ega, zertifizierte Händler sowie Reisende, die hier nicht lebten, aufhalten durften. Meteoritenfarmer aus dem naheliegenden Gürtel verkauften die abgebauten Mineralien und Edelmetalle sowie Kalkstein für die Papierproduktion in Sektor A. Händler boten Fische und andere Meerestiere und deren Nebenerzeugnisse in Sektor B an. Sie stammten alle von Daganu-B, dem nächsten Planeten unseres Sonnensystems, der ungefähr zwei AU von uns entfernt lag.

Ich mochte diesen Sektor am wenigsten. Auch wenn alle Nahrungsmittel in Plastik und unter Vakuum verpackt waren, hing ein unangenehmer Geruch von Fisch an den Ständen und Händlern. Noch dazu war es hier immer schmutzig und die Aromen von frischem Fisch, der sich mit den fauligen Nuancen von falsch etikettierten, abgelaufenen Waren mischte, machte besonders den Bereich mit den billigen Ständen und Waren niedrigster Güteklasse zu Bereichen, die ich lieber mied.
Jedoch half all das Jammern nichts. Ich musste hier durch, wenn ich den schnellsten Weg zu meinem eigentlichen Ziel erreichen wollte. Ich hätte auch um den Sektor herumgehen können, aber dann würde ich eine Stunde länger brauchen, um Sektor C zu erreichen. Hier arbeiteten die Händler, die aus den Tiefen des Weltalls kamen, um exotische Gewürze, Kunstgegenstände sowie allerlei Luxusgüter zu verkaufen. Kurzum: Alles, was ich mir niemals leisten könnte.
Als ein Verkäufer mit seinem Wagen an mir vorbeikam, zog ich meinen Rollkragen etwas höher, in der Hoffnung, ihn als eine Art Mundschutz verwenden zu können, ehe der Geruch nach Fisch mich erreichte.
Mollusken! Frisch geräucherte Mollusken!
Wie jemand freiwillig daran denken konnte, diese graue Masse zu essen, blieb mir unverständlich. Bei dem Anblick seiner Waren drehte sich mir der Magen um und ich sah eilig zur Seite.
Es dauerte länger als erhofft, mir einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Ich war erleichtert, als ich den Sektor wechseln konnte.
Der Unterschied war gewaltig.
Dies merkte man schon am Boden, der aus marmoriertem Stein bestand und in dem ich mich spiegelte, als ich nach unten sah.
In Sektor C roch es nicht nur angenehmer, sondern es hielten sich auch weniger Menschen darin auf und diejenigen, die es taten, sahen freundlicher und gepflegter aus.
Grobschlächtige Männer mit vernarbter Haut wurden hier durch schick gekleidete Damen aus gutem Haus ersetzt, deren fein gearbeitete Schutzanzüge mit funkelnden Halbedelsteinen besetzt waren und die einen höheren Wert besaßen, als mein gesamter Besitz zusammengerechnet. Meist in Gruppen oder begleitet von Kindern oder Enkeln schienen sie die Einzigen zu sein, die sich hier aufhielten und fleißig daran arbeiteten, das Geld ihrer Männer auszugeben, die im Stationsrat saßen oder gerade auf einem der anderen Sektoren handelten. Sehr oft traf beides zu, denn hier auf Ega hatten die Händler das Sagen.
Ohne mich umzusehen, steuerte ich einen bestimmten Stand an. Dieser gehörte Miraklo, der einmal im Jahr die Station als Zwischenstopp nutzte und für ein paar Tage lang seine Waren anbot.
Ich bezweifelte stark, dass dies sein echter Name war. Bisher hatte ich mich nicht getraut, ihn zu fragen. Miraklo gehörte zu der Art Händler, der Schätze verkaufte und dabei meinem Bild von einem Weltraumpiraten am nächsten kam: groß, breitschultrig und mit einem wilden Bart, der sich langsam grau färbte und der ihm kunstvoll geflochten bis an die Brust reichte.
Die Waren bestanden aus Relikten und Antiquitäten, mit denen er auf seinen Reisen durch die Galaxie handelte. Dinge, die ich schon in meiner frühsten Kindheit bestaunte, als ich noch regelmäßig mit meinem Vater den Markt besuchte.
Damals war ich noch ein willkommener Gast gewesen: Wenn du groß bist, kommst du mit deinem Ehemann vorbei. Der kauft dir dann all diese schönen Dinge , hatte Miraklo gesagt. Jetzt war ich zwar erwachsen, aber nicht wirklich groß. Einen Ehemann hatte ich auch nicht. Mein Vater hatte den Handel aufgegeben und arbeitete bei der Stationsverwaltung, genauso wie meine Mutter.
Ich wusste nicht einmal, ob der Händler mich überhaupt noch erkannte. Fest stand jedenfalls, dass ich arm aussah. Das war hier nicht erwünscht.
Ich suchte mir einen Platz ein paar Meter vom Stand entfernt, wo ich relativ unauffällig seine neuen Schätze bewundern konnte. Meistens wurde ich für eine Diebin gehalten und freundlich, aber bestimmt, vom Standpersonal verjagt. Man wollte ja die anderen Kunden nicht beunruhigen.

Ich wollte auch keinen Ärger mit den korrupten Mitgliedern der Stationssicherheit kriegen. Diese waren hier am Markt viel unfreundlicher als ihre Kollegen auf der Station. Sie verhafteten einen auch ohne Grund oder versuchten, Personen mit Vorstrafen - oder Verwarnungen, wie bei mir - zusätzliche Verbrechen anzudrehen, wenn sie kein Schutzgeld zahlten. Ich hatte zum Glück die meisten dieser Geschichten nicht selbst erlebt, sondern erzählt bekommen. Ich wusste aber, wenn die Händler mich verdächtigten, würden sie Wachbeamte anfordern.
Ganz zu Unrecht misstraute das Standpersonal mir nicht. Im Laufe der Jahre hatte ich den einen oder anderen Gegenstand mitgehen lassen, jedoch niemals bei Miraklo. Eigentlich war es fast schon meine Pflicht, etwas von ihm zu stehlen, wenn ich ständig verdächtigt wurde. Nur sprach mich nichts so sehr an, dass es...
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