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Star Wars(TM) Solo

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.12.2018
Der Bestseller zum neuesten Kinoblockbuster der Star-Wars-Saga
Dies ist das zweite von mehreren Spin-offs, die zusätzlich zur neuen Star-Wars-Trilogie geplant sind. Im Mittelpunkt steht der junge Schmuggler Han Solo, dessen erste große Abenteuer gezeigt werden - vor Star Wars: Episode IV, der Film, mit dem alles anfing.

Mur Lafferty ist Autorin, Podcast-Produzentin, Gamerin und Geek. Sie machte sich mit Podcasts wie I Should Be Writing und The Angry Robot einen Namen, und gewann den John W. Campbell Award in der Kategorie Best New Writer. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Durham, North Carolina.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDer Bestseller zum neuesten Kinoblockbuster der Star-Wars-Saga
Dies ist das zweite von mehreren Spin-offs, die zusätzlich zur neuen Star-Wars-Trilogie geplant sind. Im Mittelpunkt steht der junge Schmuggler Han Solo, dessen erste große Abenteuer gezeigt werden - vor Star Wars: Episode IV, der Film, mit dem alles anfing.

Mur Lafferty ist Autorin, Podcast-Produzentin, Gamerin und Geek. Sie machte sich mit Podcasts wie I Should Be Writing und The Angry Robot einen Namen, und gewann den John W. Campbell Award in der Kategorie Best New Writer. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Durham, North Carolina.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641232801
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum10.12.2018
Reihen-Nr.11
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2102 Kbytes
Artikel-Nr.3399888
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

Qi´ra hatte sich vier Pläne zurechtgelegt, je nachdem ob Han bei diesem Geschäft Erfolg haben würde oder nicht. Jetzt entschied sie innerhalb eines Sekundenbruchteils, einen neuen, fünften Plan umzusetzen.

Han schaffte es, liebenswert und charmant auszusehen, obwohl sein Gesicht schmutzig und blutig und so angeschwollen war wie Lady Proxima an einem sonnigen Tag. Er öffnete gerade den Mund, um irgendeinen cleveren Spruch zum Besten zu geben, aber dafür war jetzt keine Zeit. Die Ratten hatten bereits verkündet, dass Han zurück war, es würde also nicht lange dauern, bis Lady Proximas Schläger kamen, um nach ihm zu suchen.

Qi´ra griff nach seiner Hand und rannte los. Sie wusste, dass er ihr folgen würde; sie vertrauten einander inzwischen blind, keiner zweifelte am anderen. Ihr Herz schwoll an, während sie dahinrannte, erfüllt von der Hoffnung, dass sie diesmal vielleicht tatsächlich in die Freiheit entkommen konnten.

Sie machte einen Bogen um einen Tunnel, in dem weitere Straßenratten saßen; die Kinder würden sie ohne Zögern verraten, solange dabei eine Viertelportion mehr Essen für sie heraussprang. Stattdessen bog sie in einen stillgelegten Tunnel, den sie bereits auf der Suche nach schnellen Fluchtwegen erforscht hatte.

Es war kein Tunnel, in dem jemand freiwillig Zeit verbringen würde. Qi´ra hatte sich gefragt, ob das wohl so gewollt war oder ob die Grindaliden sich einfach nicht darum scherten. Hier gab es keinen warm glühenden Brennofen, nur den ganz speziellen, durchdringenden Gestank von Abfall und Schimmel, Blut und abgestandenem Wasser. Der feuchte Boden schmatzte unangenehm unter ihren Füßen, und sie wollte gar nicht daran denken, durch was sie da hindurchrannten.

Sie drehte den Kopf, um Han zu erklären, warum sie diesen besonders verwahrlosten Weg nahmen, aber da wechselte der Ausdruck auf seinem Gesicht plötzlich von hoffnungsvoller Aufregung zu Verzweiflung. Qi´ra blieb ruckartig stehen, woraufhin Han von hinten gegen sie prallte und sein Gesicht gegen ihren Hinterkopf donnerte. Mit einem Fluch stolperte er und rieb sich das ohnehin schon geschwollene Auge.

Der Umriss, der sie so abrupt zum Stillstand gebracht hatte, stieß ein gutturales Lachen aus.

Qi´ra stöhnte. Moloch. Der hünenhafte Schläger war die rechte Hand von Lady Proxima. Im Gegensatz zu den meisten Würmern trug er Schutzkleidung, um den Elementen zu trotzen - sein blasser, runzliger Körper war unter braunen Roben verborgen, deren Stoff stellenweise durch die stinkenden Chemikalien in den Tunneln weiß verfärbt war, außerdem trug er einen Verdampfer: eine Maske, die sein Gesicht vor der Sonne abschirmte und es stetig befeuchtete. Jetzt gerade war die Maske hochgeschoben, und seine weiße Fratze mit dem faltigen Maul blinzelte sie an.

Neben ihm stand Rebolt, ein Junge, der gemeinsam mit Han und Qi´ra hier aufgewachsen war. Sein Ziel war immer gewesen, Anführer der Straßenratten zu werden, aber die beiden hatten diesen Traum Mal um Mal durchkreuzt. Stattdessen war Qi´ra zum Mädchen Nummer eins aufgestiegen, zu Lady Proximas Liebling. Doch das war ein Vorteil, den sie heute nicht ausnutzen konnte; die Lady war zu schlau, um auf billige Tricks hereinzufallen.

Unglücklicherweise war Rebolt jedoch zu Molochs Liebling geworden, und das vermutlich aus denselben Gründen, aus dem Lady Proxima ihn ablehnte. Er war nicht schlau, es fehlte ihm an Initiative, und er folgte blind jedem Befehl. Rebolt würde sich nie gegen Moloch wenden, ganz einfach weil er nicht wusste, wie. Gegenwärtig half er seinem Meister, die Ratten zu schikanieren, die »zurechtgestutzt werden mussten«, wie Moloch es ausdrückte. Und nichts gefiel ihm mehr, als Han und Qi´ra zurechtzustutzen.

»Han. Genau die Ratte, nach der wir gesucht haben«, sagte Moloch, wobei sein Mund sich zur Furcht einflößenden Imitation eines Lächelns verzog.

Han trat gelassen vor Qi´ra und setzte das schiefe Grinsen auf, das so typisch für ihn war. »Moloch. Wie geht´s, wie steht´s? Ich war gerade auf dem Weg zu Lady Proxima.« Er machte einen Schritt nach hinten, sodass er gegen Qi´ra prallte. Als seine Hand die ihre streifte, drückte er ihr geschickt die Phiole in die Finger. Qi´ra verlagerte das Gewicht, um seiner Bewegung zu folgen, und ließ den Zylinder unauffällig in ihre Tasche fallen.

»Hast du unsere Credits?« Moloch hatte noch nie viel für Höflichkeiten übriggehabt.

Han schnitt eine reuevolle Grimasse und deutete auf sein geschwollenes Gesicht. Qi´ra wusste, es war Zeitverschwendung, bei den Würmern Mitleid erregen zu wollen; das würde niemals funktionieren. Aber Han versuchte es trotzdem. »Weißt du, ich hatte eine wirklich harte Nacht. Du wirst es nicht glauben ... Ich meine, du wirst es glauben, aber ...«

Moloch hatte genug gehört. Er drehte sich zu Rebolt um. »Durchsuch ihn.«

Rebolt hatte blasse, pockennarbige Haut und ein Gesicht, das immer finster wirkte. Selbst wenn er lächelte, sah es bedrohlich aus. Nun fuhr er Han an stillzuhalten.

Qi´ra trat zurück, während Rebolt Hans Kleidung abklopfte, an dem Stoff zog und Nähte zusammendrückte, um herauszufinden, ob irgendwo Geheimtaschen verborgen waren. Han ließ diese Inspektion seiner Jacke und Hose willig über sich ergehen und leistete auch keinen Widerstand, als Rebolt ihn herumschubste. Das Einzige, was die andere Straßenratte fand, waren Hans Werkzeuge, welche er auf den Boden warf.

Qi´ra schob die Phiole tiefer in ihre Tasche und versuchte, in angemessenem Maße besorgt dreinzublicken, ohne dabei schuldig zu wirken. Das Gute war, dass die meisten Grindaliden nie wirklich gelernt hatten, die menschliche Körpersprache zu interpretieren. Vor Rebolt musste sie sich allerdings in Acht nehmen, und so schob sie sich langsam in die Schatten zurück, darauf hoffend, dass niemand auf sie achten würde.

Rebolt runzelte verwirrt die Stirn. Er hatte weder Phiolen noch Credits entdeckt, obwohl er so sicher gewesen war, dass er sie bei Han finden würde. Nun blickte er in Erwartung neuer Instruktionen zu Moloch hinüber. »Lady Proxima wird wissen, was mit ihm zu tun ist«, erklärte der Grindalid mit einer Geste in Hans Richtung. Rebolt packte Han an den Armen, und Qi´ra spannte die Muskeln, bereit, durch den Tunnel zu fliehen. Da richteten sich bereits Molochs Augen auf sie - der Mistkerl konnte schließlich im Dunkeln sehen -, und er musterte sie. Doch nur einen Moment, dann wandte er sich ab, und sie lächelte in der Finsternis. Sie war ungeschoren davongekommen, sie hatte etwas in ihrer Tasche, das Hunderte Credits wert war, und Moloch und Lady Proxima würden noch eine Weile mit Han beschäftigt sein!

Sie konnte fliehen. Sie konnte die Phiole nehmen, diesen Planeten verlassen und nie wieder zurückblicken. Aber Han war zurückgekommen, obwohl er einen Speeder und das Coaxium gehabt hatte. Er könnte inzwischen bereits auf halbem Weg zu den Sternen sein. Sie fluchte leise. Dieser dämliche, loyale Trottel. Er war ihretwegen zurückgekommen, und sie hatten ihn erwischt. Jetzt würde Lady Proxima ihn verkaufen oder ihn fressen oder etwas noch Schlimmeres mit ihm anstellen.

Das Coaxium war ihr Weg in die Freiheit. Sie strich mit den Fingern über das kühle Metall in ihrer Tasche, dann seufzte sie und drehte sich um. Sie stand in Hans Schuld. Und sie hasste es, Schulden zu haben.

Na ja, immerhin ist Qi´ra entkommen, dachte Han. Sie war mit ihrem Schatz davongeeilt, was zwar nicht Teil seines Plans gewesen war. Aber es war ihm trotzdem lieber, wenn sie das Coaxium hatte und nicht Lady Proxima. Natürlich tat es weh, dass sie gegangen war, doch er versuchte, den Schmerz zu ignorieren, und konzentrierte sich stattdessen auf den Schläger, der ihn neben sich herzerrte.

Rebolt hatte seinen Arm fester gepackt, als eigentlich nötig war. »Ich werde das genießen«, zischte er in Hans Gesicht.

Han verzog das Gesicht. »Weißt du, was niemand genießt? Deinen Atem, Rebolt.«

Die andere Straßenratte spuckte ihm ins Gesicht, als wollte er sichergehen, dass Han einen Teil dieses Geruchs mit sich nahm, wohin er auch ging.

Das Versteck war aus ausgemusterten Wohnwürfeln errichtet worden, welche sie aus abgebrochenen corellianischen Bauprojekten geborgen hatten. Verbunden wurden sie durch massive, rostige Entsalzungsrohre, trotzdem konnten weder die Grindaliden noch die Menschen, derer sie sich annahmen, als sauber bezeichnet werden. Das gesamte Gewölbe roch nach Abwasser, ein erdrückender Gestank, an den man sich nie wirklich gewöhnte. Und er wurde immer intensiver, je näher man dem Zentrum kam, wo Lady Proxima hauste.

Ihre Höhle war eine übel riechende Grube im Herzen des aufgegebenen Lagerhauses. Alte Maschinen und Werkzeuge lagen noch immer auf dem Boden umher, aber man hatte sie zur Seite geräumt, um Platz für die mit Wasser gefüllte Grube in der Mitte des Raumes zu machen. Um einen angenehmen Nistplatz für ihre Königin daraus zu machen, hatten Proximas Untertanen vor langer Zeit alle Fenster geschwärzt. Han erinnerte sich noch gut daran, wie er geholfen hatte, das Becken zu reinigen, in dem sie mit ihren Jungen lebte. Die Zisterne reichte bis tief unter die Stadt und verästelte sich in mehrere Kammern. Hans Versuche, den Schmutz von der Wasseroberfläche abzuschöpfen, waren sofort wieder zunichtegemacht worden, als Lady Proxima aus den trüben Tiefen ihres Beckens aufgetaucht war.

Auch jetzt war das Wasser schmutzig, schlammig, mit einem dünnen, öligen Film, welcher im Licht der schwachen Glühbirnen schillerte. Die Elektrizität, die sie für die Beleuchtung brauchten - und auch um das Versteck für Menschen bewohnbar zu machen -, zwackten sie von einem nahen Stromnetz ab. Man konnte trotzdem nicht tief in das...

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Autor

Mur Lafferty ist Autorin, Podcast-Produzentin, Gamerin und Geek. Sie machte sich mit Podcasts wie I Should Be Writing und The Angry Robot einen Namen, und gewann den John W. Campbell Award in der Kategorie Best New Writer. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Durham, North Carolina.