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Das Limoncello-Quartett

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
431 Seiten
Deutsch
Edition Rauchzeichenerschienen am06.06.20181. Auflage
Linda, Monika, Céline und Lore leben in München, kennen sich seit Jahren und haben als 'LiMonCelLo-Quartett' schon etlichen Männern den Kopf verdreht. Aber nun haben die Freundinnen die magische 40 überschritten und spüren, dass es anfängt zu kriseln - in der Ehe, im Job, als Single und überhaupt. Die Lösung: Sie wiederholen eine Reise, die sie vor 15 Jahren gemacht haben - ab nach Italien! Klar, dass auch dort nicht mehr alles so ist wie früher - weder der ehemalige Italo-Lover noch die eigene Figur. Aber 'la dolce vita' lässt sich im Klischee-Land, wo die Zitronen blühen, noch heute finden - am Strand, im Weinberg oder beim üppigen Essen unter Olivenbäumen. Und der hochprozentige Zitronenlikör Limoncello ist ein prima Seelentröster, wenn die Veränderungen im Leben zu stressig werden.

Heidi Rauch ist Diplom-Journalistin, PR-Beraterin (für Kultur und Golf) und Buchautorin, u. a. 'Mut zur neuen Hüfte!' und 'Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden'. 'Das Limoncello-Quartett' ist ihr erster Roman. Sie ist in Berlin geboren, hat in München studiert und als Theaterkritikerin gearbeitet, bevor sie in die Öffentlichkeitsarbeit wechselte. Seit 2008 verbringt sie rund drei Monate im Jahr in den mittelitalienischen Marken, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann und einer befreundeten Familie ein Haus mit Olivenhain und Zitronenbäumen besitzt. Das Limoncello-Rezept ist selbst erprobt! (www.heidi-rauch.de und www.oliopiceno.de).
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Produkt

KlappentextLinda, Monika, Céline und Lore leben in München, kennen sich seit Jahren und haben als 'LiMonCelLo-Quartett' schon etlichen Männern den Kopf verdreht. Aber nun haben die Freundinnen die magische 40 überschritten und spüren, dass es anfängt zu kriseln - in der Ehe, im Job, als Single und überhaupt. Die Lösung: Sie wiederholen eine Reise, die sie vor 15 Jahren gemacht haben - ab nach Italien! Klar, dass auch dort nicht mehr alles so ist wie früher - weder der ehemalige Italo-Lover noch die eigene Figur. Aber 'la dolce vita' lässt sich im Klischee-Land, wo die Zitronen blühen, noch heute finden - am Strand, im Weinberg oder beim üppigen Essen unter Olivenbäumen. Und der hochprozentige Zitronenlikör Limoncello ist ein prima Seelentröster, wenn die Veränderungen im Leben zu stressig werden.

Heidi Rauch ist Diplom-Journalistin, PR-Beraterin (für Kultur und Golf) und Buchautorin, u. a. 'Mut zur neuen Hüfte!' und 'Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden'. 'Das Limoncello-Quartett' ist ihr erster Roman. Sie ist in Berlin geboren, hat in München studiert und als Theaterkritikerin gearbeitet, bevor sie in die Öffentlichkeitsarbeit wechselte. Seit 2008 verbringt sie rund drei Monate im Jahr in den mittelitalienischen Marken, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann und einer befreundeten Familie ein Haus mit Olivenhain und Zitronenbäumen besitzt. Das Limoncello-Rezept ist selbst erprobt! (www.heidi-rauch.de und www.oliopiceno.de).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783000591457
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum06.06.2018
Auflage1. Auflage
Seiten431 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3443747
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Linda: Spontanausbruch

Vier Gläser mit dem eisgekühlten, quietschgelben Zitronenlikör Limoncello stoßen aneinander und besiegeln einen Freundinnen-Pakt: Mädels, lasst uns gleich morgen losfahren. Unsere Männer informieren wir erst, wenn wir über den Brenner sind. Sonst wird das wieder nichts! Célines Ton duldet keinen Widerspruch. 

Das Limoncello-Quartett bricht nach fünfzehn Jahren erneut zu einer gemeinsamen Italien-Reise auf. Wie schön! Ob wir betrunken sind? Ein bisschen vielleicht. Vierunddreißig Prozent Alkoholgehalt sind ja nicht gerade wenig in unserem Lieblingsgetränk. 

Kleine Erklärung vorweg: Linda, das bin ich, Monika, Céline und Lore - wir sind das Limoncello-Quartett. Wir tragen diesen Spitznamen seit einer legendären Nacht vor fünfzehn Jahren, als wir noch nicht wussten, wie sehr einem dieser verführerische Drink zu Kopfe steigen kann. Passenderweise bilden die Anfangsbuchstaben unserer Namen auch noch das Wort Limoncello: Linda, Monika, Céline und Lore. Die Griechen nennen das Akronym. Dabei haben wir ein bisschen nachgeholfen, denn in Célines Pass steht der Doppelname Marie-Céline und Lore heißt eigentlich Hannelore. Aber das wissen nur Eingeweihte, also wir. Niemals würde sie auf Hannelore hören.

Unser Reise-Beschluss-Abend fing eigentlich ganz normal an. Ich jedenfalls hatte keinerlei Vorahnung, dass wir eine solch spontane Idee fassen und sie dann auch tatsächlich in die Tat umsetzen würden. Oder war es gar nicht so spontan? Hat jede von uns sich schon heimlich nach einem Ausbruch aus dem Alltagstrott gesehnt? Im Nachhinein bin ich mir da nicht mehr so sicher. Aber der Reihe nach.

Schon von weitem sehe ich die Oliven- und Zitronenbäumchen vor dem Eingang des schönen Jugendstilhauses und muss sofort erwartungsfroh lächeln. Antonella hat den Frühling eingeläutet und die im Winter drinnen schlummernden Kübelpflanzen optimistisch vor ihre Trattoria Da Toni gestellt. Es ist nämlich erst April, der letzte Donnerstag im April, und bislang hat dieser Monat seinem Klischee alle Ehre gemacht. Gerade noch habe ich mir fröstelnd meinen Loop-Schal um den Kopf geschlungen, als ich wie immer mit schwungvollem Staccato-Schritt aus der U-Bahnstation Münchner Freiheit nach oben in die frische Abendluft stiefel. Ich brauche die Abkühlung auch dringend, besonders im geröteten Gesicht. Denn ich komme gerade von meinem jungen Lover, der sich dummerweise einen Drei-Tage-Bart stehen lässt.

Oben angekommen bleibe ich einmal kurz stehen und atme tief durch - auch weil der mir inzwischen leider bekannte stechende Schmerz in meiner Leistengegend sich wieder meldet. Zuviel wilder Sex, schießt es mir durch den Kopf. Die Erinnerung an die letzte Stunde treibt mir gleich wieder die Röte auf die Wangen. Was mache ich da eigentlich? Völlig verrückt - und doch so schön, so befreiend. 

Auf dem kurzen Weg zu unserer Lieblingsitalienerin drückt mir ein Student ein Werbeblatt in die Hand, das ich flüchtig überfliege: Ü40-Dance-Party in der Muffathalle leuchtet es mir da knallorange entgegen. Wieso werde ich eigentlich sogar mit verhüllendem Schal als Zielgruppe erkannt? Nicht sehr schmeichelhaft. Und das nach der gerade genossenen Verjüngungskur mit meinem 15 Jahre jüngeren Lover! 

Als ich das vertraute Da Toni betrete, sehe ich gleich Lores charakteristische Hut-Silhouette in der Tür zur Küche. Ohne Hut geht sie nicht vor die Tür, am liebsten sind ihre Kopfbedeckungen ausladend und auffällig. Sie diskutiert gerade mit Antonellas Küchenchef. 

Ciao bella , begrüßt sie mich und drückt mich an ihre ausladende Brust, wobei der Hut leicht verruscht und sie ihn doch lieber abnimmt. Wir tauschen unsere drei hingehauchten Freundinnen-Wangenküsse. Das haben wir von Céline, unserer Halb-Französin, deren Mutter aus der Bretagne stammt: bisous, Küsschen, Bussis, müssen zu dritt sein, zwingend. Man fängt rechts an und schmatzt diese bises eigentlich nur in die Luft, knapp an der Haut vorbei. Antonella, unsere Italienerin, begnügt sich mit zwei baci. Ich muss in mich hineinschmunzeln, weil ich gerade an die heißen Küsse von Mr. Young-Lover denke, der mir von Anfang an klargemacht hat, worum es ihm geht. Luftküsse? Undenkbar. 

Bevor mein glückliches Grinsen zu offensichtlich wird, schäle ich mich etwas umständlich aus Schal und Mantel. 

Tutto bene? Alles gut? , fragen wir uns fast gleichzeitig, und müssen lachen. Wir leben noch ein Jahr zusammen , kommentiere ich die Parallel-Begrüßung. Mindestens , lautet Lores Standard-Antwort darauf. Wenn man sich wie wir beide schon seit Studienzeiten kennt, gehören solche liebgewordenen Rituale zum Repertoire. 

Sie schaut mich prüfend an, als ob sie ahnen würde, woher ich gerade komme. Lore ist nicht nur Gastrokritikerin, Kochbuchautorin und leidenschaftliche Köchin, sondern auch pendelnde Tarot-Kartenlegerin und Hobby-Astrologin, die mich mit ihrem Hang zur Esoterik regelmäßig nervt. Wenn sie wüsste, dass ich meinen Jungbrunnen sogar ihr zu verdanken habe - und das ganz ohne Pendel-Schnickschnack.

In diesem Moment schwebt unsere Freundin Céline herein, langbeinig, ätherisch, mit klimpernden Armreifen und einem wild gemusterten Tuch als Band in ihrer roten Prachtmähne. Wir umarmen uns und schmatzen einander drei Bussis in die Wangengegend, wobei ich aufpassen muss, dass mir ihre Ohrringe nicht in der Nase kitzeln. Ihren früheren Hang zu möglichst großen Creolen lebt sie in jüngster Zeit wieder aus. 

Mit ein Meter siebzig bin ich fast einen Kopf kleiner als unsere Elfe, deren ellenlange Beine schon so manche männliche Genickstarre verursacht haben - ebenso ihr Dekolleté, wenn die Blicke oben angekommen sind. Alles an Céline scheint lebenslustig zu sagen: Non, je ne regrette rien .

Nein, Céline bedauert nichts in ihrem Leben. Höchstens, dass sie ihre beiden Jungs zu lange gestillt hat. Aber da wirkt ja heutzutage ein Push Up wahre Wunder. Ich muss gestehen, dass ich mit meinen flachen Brüsten schon manchmal etwas neidisch auf diese Oberweite bin. Wobei mir auch Mr. Young wieder bestätigt, dass sie wunderbar fest sind, genau richtig, eine Handvoll - und ohne BH auskommend! 

Es wird immer schlimmer in Schwabing , stöhnt Céli und verdreht die Augen. Dreimal bin ich um den Block gefahren, ehe ich einen Parkplatz gefunden habe. Der Typ, dem ich den weggeschnappt habe, hätte fast die ganze Straße zusammengehupt.

Jetzt ist es an mir, die Augen zu verdrehen. Typisch Céline. Immer Frontalangriff. Ich kann mir die Szene gut vorstellen: Als sie ausgestiegen ist, hat sich das Hupen garantiert in ein anerkennendes Pfeifen verwandelt.

Nimm` doch das Fahrrad. Dann hast Du diese Probleme nicht. Lore ist leidenschaftliche Fahrradfahrerin und hat sich einen missionarischen Zweirad-Feldzug auf die grüne Fahne geschrieben. Dabei ist ihr Radius mehr als überschaubar: Bevorzugt fährt sie mit ihrem Holland-Rad von Schwabing zu ihrem Lieblingsmarkt in der Innenstadt, dem Viktualienmarkt. Natürlich in gemäßigtem Tempo, sonst würden ja auch ihre Hüte im Fahrtwind davonschweben. 

Super Idee. Du vergisst, dass wir dreißig Kilometer außerhalb wohnen. Céline ist eine typische Post-Kinder-Ex-Sportlerin. Einst hat sie sogar mit wehendem Rothaar und schepperndem Schutzblech Kuba umrundet. Aber Salsa und Cohiba sind von Kinderwagen und Bobby-Cars abgelöst worden.

Na und, ist ein prima Training. Du jammerst doch so oft, dass Du keine Zeit mehr für Sport hast. Voilà. Lore ist mal wieder in kratzbürstiger Widerspruchslaune. Du bist schließlich die Jüngste von uns , schiebt sie noch angriffslustig hinterher. Tatsächlich hat Céline erst vor kurzem die magische 40 überschritten, die Lore, Monika und ich bereits hinter uns gelassen haben. Lore vor deutlich mehr Jahren als Moni und ich.

Um das Wortgefecht nicht zu einem Scharmützel ausarten zu lassen, krame ich den Ü40-Dance-Party-Flyer aus meiner Jackentasche und halte ihn wedelnd unter die Freundinnen-Nasen. Mädels, was haltet Ihr davon? Wollen wir mal wieder auf die Piste gehen? Pause, Stille, Stühlegerücke. Ich hätte auch sagen können, in China sei ein Fahrrad umgefallen. Außer einem mhm -Gemurmel gibt es keine nennenswerte Reaktion. 

Wir haben uns inzwischen an unseren reservierten Ecktisch gesetzt, während Antonella unaufgefordert drei Gläser Limoncello vor uns hinstellt. 

Wollen wir nicht auf Moni warten? Wo bleibt sie denn? , fragt Lore, die in unserer Runde eigentlich diejenige ist, deren innere und äußere Uhr am häufigsten versagt.

Ich habe vorhin kurz in Monikas Salon hineingeschaut. Sie hat gerade ihre letzte Kundin gestylt und wird sicher gleich hier sein , sagt Céline und wickelt eine Strähne ihres langen Rothaars um den rechten Zeigefinger. Ihre ganz persönliche Styling-Macke. Ein Zeichen von Lässigkeit, Laszivität oder Nervosität? Célines Entourage ist sich da nicht ganz einig.

Ich schaue aus dem Fenster der Trattoria auf die gegenüberliegende Straßenseite. Dort leuchtet mir der geschwungene, pinkfarbene Schriftzug Mona Lisa entgegen. Es ist kurz nach halb sieben, Geschäftsschluss für den Friseursalon. Wenn Moni nicht noch Abrechnungen machen oder eine Stammkundin kurzfristig vor ihrem Opernbesuch auf Diva trimmen muss, ist sie spätestens in einer Viertelstunde bei Antonella für ihren obligatorischen Feierabend-Drink. My personal wellness program , sagt sie dazu immer unbekümmert, wenn wir sie auf ihren täglichen Alkoholkonsum ansprechen. 

Wenigstens einmal im Monat versuchen wir, uns zu viert zu treffen. Wir schaffen es nicht so regelmäßig wie die...
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Autor

Heidi Rauch ist Diplom-Journalistin, PR-Beraterin (für Kultur und Golf) und Buchautorin, u. a. "Mut zur neuen Hüfte!" und "Oliven - Eine Liebeserklärung an den Süden". "Das Limoncello-Quartett" ist ihr erster Roman. Sie ist in Berlin geboren, hat in München studiert und als Theaterkritikerin gearbeitet, bevor sie in die Öffentlichkeitsarbeit wechselte. Seit 2008 verbringt sie rund drei Monate im Jahr in den mittelitalienischen Marken, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann und einer befreundeten Familie ein Haus mit Olivenhain und Zitronenbäumen besitzt. Das Limoncello-Rezept ist selbst erprobt!
(www.heidi-rauch.de und www.oliopiceno.de).