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Du und ich und das für immer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
432 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.01.20191. Aufl. 2019
Jamie und Kat wachsen zusammen bei einer Pflegefamilie auf. Im tristen Alltag schenken sie sich gegenseitig Liebe und Nähe, vertrauen und beschützen sich. Doch dann trennen sich die Wege der beiden: Jamie wird adoptiert, und Kat bleibt allein zurück ...

30 Jahre später:

James ist ein erfolgreicher Versicherungsmakler in London und mit der attraktiven Schauspielerin Jasmine zusammen. Obwohl er damals von liebevollen Eltern adoptiert wurde, fühlt er eine Leere in sich, die weder seine Karriere noch Jasmine füllen können.

Kat nennt sich jetzt Rina und ist gefangen in einer Ehe mit einem gewalttätigen und kriminellen Ehemann, dem sie aus eigener Kraft nicht entkommen kann. Sie hat sich schon fast aufgegeben. Das Einzige, das sie am Leben hält, ist der Gedanke an Jamie.

Eines Tages treffen sich James und Rina - ohne zu ahnen, dass sich Jamie und Kat gegenüberstehen.

Ein gefühlvoller Roman über zwei gebrochene Seelen, die erst wieder heilen, wenn sie zusammen sind.









Grace Lowrie hat schon als Bildhauerin, Requisiteurin und Landschaftsarchitektin gearbeitet. Ihr Debüt als Autorin hatte sie 2015 mit dem Buch "Kindred Hearts".
Sie liebt Rockmusik und den Jugendstil, Blauschimmelkäse und mürrische, rote Kater.
Wenn Grace nicht gerade mit ihren Lieblingsneffen zusammen ist, schreibt sie an weiteren Romanen in ihrem Haus in Hertfordshire, nördlich von London.


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Produkt

KlappentextJamie und Kat wachsen zusammen bei einer Pflegefamilie auf. Im tristen Alltag schenken sie sich gegenseitig Liebe und Nähe, vertrauen und beschützen sich. Doch dann trennen sich die Wege der beiden: Jamie wird adoptiert, und Kat bleibt allein zurück ...

30 Jahre später:

James ist ein erfolgreicher Versicherungsmakler in London und mit der attraktiven Schauspielerin Jasmine zusammen. Obwohl er damals von liebevollen Eltern adoptiert wurde, fühlt er eine Leere in sich, die weder seine Karriere noch Jasmine füllen können.

Kat nennt sich jetzt Rina und ist gefangen in einer Ehe mit einem gewalttätigen und kriminellen Ehemann, dem sie aus eigener Kraft nicht entkommen kann. Sie hat sich schon fast aufgegeben. Das Einzige, das sie am Leben hält, ist der Gedanke an Jamie.

Eines Tages treffen sich James und Rina - ohne zu ahnen, dass sich Jamie und Kat gegenüberstehen.

Ein gefühlvoller Roman über zwei gebrochene Seelen, die erst wieder heilen, wenn sie zusammen sind.









Grace Lowrie hat schon als Bildhauerin, Requisiteurin und Landschaftsarchitektin gearbeitet. Ihr Debüt als Autorin hatte sie 2015 mit dem Buch "Kindred Hearts".
Sie liebt Rockmusik und den Jugendstil, Blauschimmelkäse und mürrische, rote Kater.
Wenn Grace nicht gerade mit ihren Lieblingsneffen zusammen ist, schreibt sie an weiteren Romanen in ihrem Haus in Hertfordshire, nördlich von London.


Details
Weitere ISBN/GTIN9783732562756
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.01.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3997707
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel Eins

Als ich zu mir kam, spürte ich den Schmerz. Mit eiserner Entschlossenheit bohrte er sich in mein Unterbewusstsein und sandte eine Welle der Übelkeit durch meinen Körper. Auch mit geschlossenen Augen wusste ich, dass ich auf dem Boden im Wohnzimmer lag: Die Dielenbretter fühlten sich hart an unter meinem Arm, meiner Hüfte und dem Knie, und an meiner Wange spürte ich die raue Maserung des Holzes. Ein eisiger Luftzug löste eine Gänsehaut an meinen Waden aus, dort, wo mein Nachthemd aufgerissen war. Einige Sekunden lang wartete ich und lauschte dem Schnarchen, das aus dem Schlafzimmer drang; vergewisserte mich, dass mein Mann schlief. Wenn Vic erst mal das Bewusstsein verloren hatte, konnte man ziemlich sicher sein, dass dieser Zustand mindestens bis zum Mittag anhalten würde.

Als ich die Augen öffnete, lag die Wohnung im Dunkeln, und im Café darunter war es still. Draußen auf der Straße herrschte dagegen rege Betriebsamkeit, während die Händler auf dem Markt ihre Fahrzeuge umsetzten, ihre Ware ausluden und ihre Stände einräumten. Laut riefen sie einander Grüße zu, scherzten und lachten; setzten der unchristlichen Uhrzeit, dem rauen Wetter und der monotonen Arbeit fröhliches Gefrotzel entgegen.

Ich begann, mich zu bewegen, aber nur langsam und stufenweise; prüfte, ob meine steifen Glieder und Gelenke schmerzten, bevor ich es wagte, mich aufzusetzen. Als das Blut in meinen Arm zurückkehrte, brachte es ein kribbelndes Stechen mit sich, aber dieses unangenehme Gefühl war nichts im Vergleich zu dem brennenden Pochen an meinem Hinterkopf, genau an der Stelle, wo er auf der Kante des Wohnzimmertischs aufgeschlagen war. Mit den Fingerspitzen tastete ich mich zaghaft zu der Beule vor und erspürte dabei einen kleinen klebrigen Blutfleck in meinem Haar. Nichts Lebensbedrohliches also.

Schwankend erhob ich mich vom Boden und stellte mit einem Blick auf die Uhr fest, dass es schon spät war und mir keine Zeit mehr für eine Dusche blieb. Nachdem ich mir eine bitter schmeckende Schmerztablette eingeworfen hatte, zog ich mir das Nachthemd aus und wusch mich schnell über dem Waschbecken im Bad, bevor ich mich ins Schlafzimmer schlich. In der erdrückenden Dunkelheit warf ich mir frische Klamotten über, hockte mich vorsichtig auf die Bettkante, während ich mir Socken anzog, und ignorierte dabei geflissentlich den schlummernden Körper, der quer auf dem Bett lag. Unbeholfen streifte ich mir ein Sweatshirt über den Kopf; meine Hände zitterten zwar immer noch, und in meinem Kopf hämmerte es, aber irgendwie schaffte ich es trotzdem. Um die Blutflecken zu verdecken, band ich mir ein rotes Tuch um den Kopf und hielt einen Moment inne, während ich im dämmrigen Licht der Straßenlaterne, das durch die Vorhänge drang, mein Spiegelbild betrachtete. Aus dem gesprungenen Handspiegel blickte mir ein müdes Gesicht entgegen, und mein Teint war wie immer blass; die typische Hautfarbe einer Frau, die fünfunddreißig Jahre ihres Lebens fast ausschließlich im Haus verbracht hatte. Doch es waren keine eindeutigen blauen Flecken zu erkennen; nichts, was Bemerkungen provozieren oder ungebetene Aufmerksamkeit auf mich lenken würde. Das war zumindest eine Erleichterung. Wie bist du bloß in diese Situation geraten, Rina?, fragte ich die Frau im Spiegel stumm. Aber die starrte nur resigniert zurück.

Vic war nicht immer so gewalttätig gewesen. Im Laufe der Zeit war er langsam aggressiver geworden, Stück für Stück, Schritt für Schritt. Als wir frisch verheiratet waren, hatte sich seine Wut höchstens darin geäußert, dass er mir einen warnenden Blick zuwarf, mich fest am Arm packte oder mir schmerzhaft in den Oberschenkel kniff. Über die Jahre - und mit zunehmendem Wodkakonsum - war seine Gewalttätigkeit ausgeufert und zu einem Teil unserer Beziehung geworden. Ich hatte heiraten müssen, und es gab kein Zurück, keinen Ausweg - zumindest sah ich keinen.

Bevor ich die Wohnung verließ, räumte ich schnell noch auf - Unordnung ging gar nicht -, rückte den Wohnzimmertisch gerade und wischte mit einem Taschentuch einen verschmierten Blutfleck vom Rand. Dann sammelte ich das benutzte Geschirr ein, und als ich Tasse, Teller und Besteck in der Spüle ablud, stellte ich fest, dass mein Mann sein Abendessen fast vollständig verzehrt hatte - trotz seines Wutausbruchs, weil es seiner Meinung nach angebrannt gewesen war.

Draußen zog ich leise die Wohnungstür hinter mir zu und schlich auf Zehenspitzen in meinen Turnschuhen die Treppe hinunter, wobei ich mich auf jeder Stufe am Rand hielt, um so wenig knarrende Geräusche wie möglich zu verursachen. Am Fuß der Treppe sah ich zuerst nach, ob die Kundentoilette mit Seife und Klopapier ausgestattet war, bevor ich Vics Café betrat. Mit einem kurzen Blick in den Gästebereich vergewisserte ich mich, dass die Tische und Stühle noch genauso sauber waren, wie ich sie hinterlassen hatte, und ging dann zu der Kochnische hinterm Tresen hinüber. Wie auf Autopilot erledigte ich die morgendliche Routine: band meine Schürze um und knipste anschließend die Neonröhren, das Radio, die Kaffeemaschine, den Ofen und das Frittiergerät an. Während ich mit halbem Ohr den Schlagzeilen lauschte, räumte ich die Spülmaschine aus und holte dann aus der Vorratskammer und dem Kühlschrank die üblichen Zutaten: Brot, Baked Beans, Eier, Würstchen, Schinkenspeck, Milch und Margarine. Nachdem ich den Toaster bestückt hatte, steuerte ich auf die Glasfenster an der Vorderseite des Cafés zu, zog die schweren ausgefransten Jalousien hoch, die von der Decke bis zum Boden reichten, und schloss die Tür auf, bevor ich das »Geschlossen«-Schild zu »Geöffnet« umdrehte.

Das Licht der Straßenlampen vor den angeschimmelten Fensterscheiben drang kaum durch den trüben Januardunst. Der Nordwind zog und zerrte an den Sonnensegeln und Abdeckplanen, während draußen die mit unzähligen Schichten bekleideten Männer und Frauen angestrengt ihrer Arbeit nachgingen. Ich erkannte die üblichen Verdächtigen: Melvin und sein pickliger Teenagersohn vom Eisenwarenstand; Jo, die Gemüsehändlerin; Mags, die Antiquitäten verkaufte, und Gary, der Florist, mit seinen Eimern voller Blumen, die den Jahreszeiten trotzten.

Jo schleppte gerade Kartoffelsäcke und grinste zu mir herüber, und ich hob die Hand, um ihr zu winken. Nachdem sie ihre Säcke gegen Plastikkisten mit Lebensmitteln getauscht hatte, kam sie, schwankend unter ihrer Last, auf mich zu. Ich öffnete ihr die Tür - voller Bewunderung für ihre Kraft.

»Morgen, Rina«, begrüßte sie mich, bevor sie die Kiste mitten im Eingang abstellte, wo der Linoleumboden durch den jahrelangen Kundenverkehr abgewetzt war.

»Danke, Jo.« Ich unterdrückte ein Zittern und betrachtete die bunte Auswahl an Gemüse zu meinen Füßen, das seine besten Zeiten schon hinter sich hatte. Um Geld zu sparen, hatte Vic mit Jo irgendeinen Handel ausgemacht, aber ich war diejenige, die den welken Salat und die angeschlagenen Karotten, Gurken und Tomaten so schälen und zurechtschneiden musste, dass man ihre Beulen und Dellen nicht mehr sah. Natürlich musste ich auch meine eigenen Beulen und Dellen verstecken, doch in der Regel verletzte Vic nur Bereiche meines Körpers, die ich unter meiner Kleidung verbergen konnte, und die meisten Leute - so wie Jo - sahen ohnehin nur das, was sie sehen wollten. »Wie geht´s Teddy?«

»Es wird langsam«, entgegnete Jo und vergrub die Fäuste in ihren Jackentaschen. »Der Tierarzt sagt, die Antibiotika haben endlich angeschlagen; dauert also nicht mehr lange, bis er wieder den Postboten anbellen kann.«

»Das ist toll. Was für eine Erleichterung.«

»Jep, ohne ihn ist es hier am Stand einfach nicht dasselbe - viel zu ruhig. Na ja, ich muss weiter einräumen, aber ich komme nachher zum Frühstück«, verkündete sie, zog die Schultern gegen die Kälte ein und drehte sich um.

»Okay, bis später dann.«

Am Anfang war die Arbeit in dem heruntergekommenen kleinen Café ziemlich stressig für mich gewesen. Nicht so sehr wegen der Aufgaben - jeden Tag bis spätabends kochen, bedienen und putzen, und teilweise alles gleichzeitig -, vielmehr bereitete mir der Körperkontakt zu anderen Menschen Probleme. Ich fühlte mich unwohl. Seit meiner Kindheit in verschiedenen Pflegefamilien fiel es mir schwer, anderen Menschen zu vertrauen. In der Vergangenheit war ich Fremden so gut wie möglich aus dem Weg gegangen, hatte mich im Hintergrund gehalten und Abstand gewahrt. Doch in Vics Café bestand diese Möglichkeit nicht immer. Zwar gab ich mein Bestes - sorgte dafür, dass sich meistens der Tresen zwischen mir und den Kunden befand; rief sie herüber, um ihre Bestellungen aufzunehmen, und bewegte mich vorsichtig zwischen den Tischen hin und her, wenn es doch mal nötig wurde -, aber ich musste ja auch noch kassieren. Mir wäre es lieber, die Gäste würden mir das Geld einfach auf den Tresen legen, doch die meisten Leute streckten es mir mit den Fingern entgegen oder - noch schlimmer - in der geöffneten Handfläche. Selbst jetzt, nachdem ich bereits seit achtzehn Jahren hier arbeitete, musste ich bei jeder Berührung den Impuls unterdrücken, zusammenzuzucken.

Und dennoch waren es gerade die Stammgäste - die Markthändler mit ihren fingerlosen Handschuhen; die Bauarbeiter in ihren Rüstungen aus Schutzhelmen, Warnwesten und staubigen Stiefeln; die mit Farbklecksen übersäten Maler; die alleinerziehenden Eltern, die ihren Nachwuchs mit einem Essen außer Haus verwöhnten; die Senioren auf ihren Elektromobilen und die Studenten, die sich in ihren Notizen vergruben -, genau diese Leute brachten mich durch jeden einzelnen Tag: mit ihren Begrüßungen, ihrem Tratsch und ihren knurrigen Bemerkungen, die sie mit mir teilten oder bei mir abluden, während ich ihre...
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Autor

Grace Lowrie hat schon als Bildhauerin, Requisiteurin und Landschaftsarchitektin gearbeitet. Ihr Debüt als Autorin hatte sie 2015 mit dem Buch "Kindred Hearts".Sie liebt Rockmusik und den Jugendstil, Blauschimmelkäse und mürrische, rote Kater. Wenn Grace nicht gerade mit ihren Lieblingsneffen zusammen ist, schreibt sie an weiteren Romanen in ihrem Haus in Hertfordshire, nördlich von London.
Du und ich und das für immer