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Heartbeat. More than a kiss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
316 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am18.10.2018
Harper, 17, ist auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Kalifornien. Allerdings sitzt sie nicht im Bus, sondern auf dem Beifahrersitz eines völlig Fremden. Zumindest fast fremd, immerhin haben sie sich, sehr zu Harpers eigener Überraschnung, schon geküsst. Luc entpuppt sich jedoch als amüsanter Reisebegleiter, zu dem sich Harper immer mehr hingezogen fühlt, bis sie nach einer gemeinsam verbrachten Nacht völlig ihr Herz an ihn verliert. Doch nicht nur sie ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, auch Lucs Geheimnis stellt die Liebe der beiden auf eine harte Probe.

Ira Severin liebt Bücher bereits seit ihrer frühen Kindheit und findet, dass es nichts Spannenderes gibt als Menschen, ihre Schicksale und ihre Geschichten. Nach dem Studium der Anglistik und Germanistik und diversen Erfahrungen in 'handfesten' Berufen entschloss sie sich daher schließlich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Heute arbeitet Ira Severin als Autorin und Übersetzerin und hat unter verschiedenen Pseudonymen schon zahlreiche Romane für Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Ira Severin lebt im idyllischen Osnabrücker Land.
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Produkt

KlappentextHarper, 17, ist auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Kalifornien. Allerdings sitzt sie nicht im Bus, sondern auf dem Beifahrersitz eines völlig Fremden. Zumindest fast fremd, immerhin haben sie sich, sehr zu Harpers eigener Überraschnung, schon geküsst. Luc entpuppt sich jedoch als amüsanter Reisebegleiter, zu dem sich Harper immer mehr hingezogen fühlt, bis sie nach einer gemeinsam verbrachten Nacht völlig ihr Herz an ihn verliert. Doch nicht nur sie ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, auch Lucs Geheimnis stellt die Liebe der beiden auf eine harte Probe.

Ira Severin liebt Bücher bereits seit ihrer frühen Kindheit und findet, dass es nichts Spannenderes gibt als Menschen, ihre Schicksale und ihre Geschichten. Nach dem Studium der Anglistik und Germanistik und diversen Erfahrungen in 'handfesten' Berufen entschloss sie sich daher schließlich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Heute arbeitet Ira Severin als Autorin und Übersetzerin und hat unter verschiedenen Pseudonymen schon zahlreiche Romane für Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Ira Severin lebt im idyllischen Osnabrücker Land.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864180590
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum18.10.2018
Seiten316 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4013857
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

»Zweihundertfünfunddreißig Dollar?« Entsetzt starre ich die Frau am Schalter an, die ungerührt meinen Blick erwidert.

»Ist ne weite Strecke«, sagt sie, als ich mich nach einer Weile immer noch nicht rühre. »Und wir haben kostenloses Wi-Fi in jedem Bus.«

Na toll! In meinem Portemonnaie stecken fast genau hundertachtzig Dollar. Unterwegs muss ich mir Proviant kaufen, und ein paar Dollar für Notfälle brauche ich auch.

»Wie weit komme ich auf der Strecke von New York nach Los Angeles mit hundertfünfzig Dollar?«, erkundige ich mich.

Die Fahrkartenverkäuferin runzelt die Stirn, während sie auf ihren Monitor sieht. »Bis nach Kansas City.«

»Dann bitte ein Ticket nach Kansas City.« Ich gebe ihr die hundertfünfzig Dollar und bekomme noch ein bisschen Kleingeld zurück. Irgendwie werde ich von Kansas City aus schon weiterkommen. Notfalls muss ich Mom bitten, für die restliche Strecke aus der Ferne mit ihrer Kreditkarte zu bezahlen.

Während mir die Ticketdame den Fahrschein hinschiebt, erklärt sie, dass ich mein Gepäck schon aufgeben kann, obwohl mein Bus erst in ein paar Stunden fährt.

Das erledige ich dann auch gleich. Meine Reisetasche ist zwar nicht sonderlich schwer, aber es ist viel bequemer, wenn ich nicht ständig auf sie aufpassen muss.

Bevor ich zu Hause losgefahren bin, habe ich mich in die Küche geschlichen und ein Joghurt und eine Banane gegessen. Trotzdem knurrt mir schon wieder der Magen. Blöd, dass ich keine Sandwiches mitgenommen habe. Ich dachte, hundertachtzig Dollar seien eine Menge Geld und würden locker für das Ticket und die Verpflegung unterwegs reichen.

Ich setze mich auf einen der gepolsterten Sitze in einer ruhigen Ecke und beschließe, noch mindestens zwei Stunden durchzuhalten, bis ich mir ein Frühstück kaufe. Je später ich esse, umso länger bleibe ich satt. Das spart Geld.

Ob Dad schon gemerkt hat, dass ich nicht da bin? Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und zögere, auf das Display zu schauen. Wenn ich an meinen Vater denke, spüre ich immer noch die Wut und die Enttäuschung in meinem Bauch. Eigentlich geschähe es ihm nur recht, ein bisschen Angst um mich auszustehen. Aber ich weiß nur zu genau, was passieren würde, sobald er feststellt, dass ich verschwunden bin. Also ist es besser, ich schreibe ihm ein paar Worte, bevor er die Polizei, die Seenotrettung, das FBI und jeden Fernsehsender im Land informiert.

Hastig tippe ich: »Musste mal raus. Alles okay. Harp.«

Die Nachricht soll klingen, als wäre ich nur kurz an den Strand gegangen. Wenn ich Dad verrate, dass ich auf dem Weg zu Mom bin, kommt er noch drauf, wo ich momentan gerade rumhänge. Denn dass er mich sucht, wenn er nur die leiseste Ahnung hat, wo ich sein könnte, ist klar. Vor allem weil er mir nicht zutraut, von New York nach L.A. zu fahren, ohne unterwegs einem Meuchelmörder in die Hände zu fallen. Schätzungsweise braucht Dad noch fünf bis zehn Jahre, um zu begreifen, dass ich ohne seine Zustimmung sogar nach Timbuktu auswandern kann, wenn ich Lust dazu habe.

Mom werde ich erst schreiben, dass ich auf dem Weg zu ihr bin, wenn ich im Bus sitze. Sie würde Dad sofort anrufen, und schon wäre er unterwegs zur nächsten Greyhound-Station.

Um mir die Zeit zu vertreiben, scrolle ich ein bisschen durch Instagram. Bei meinen Freunden gibt es nichts Neues. Natürlich nicht. Die schlafen wahrscheinlich noch alle. Und wo sie gestern Abend waren, weiß ich natürlich auch: bei meiner Geburtstagsparty am Strand.

Ich darf gar nicht daran denken, dass ich meine Freunde vielleicht erst in den nächsten Ferien wiedersehe. Falls wir dann vollzählig sind, was ich eigentlich nicht glaube. Trotzdem überlege ich keine Sekunde, wieder nach White Harbor zurückzufahren. Das mit Dad und mir funktioniert einfach nicht. Die Sache an meinem Geburtstag war nur der Punkt, an dem ich endgültig festgestellt habe, dass ich nicht mehr bei ihm wohnen will.

Momentan finde ich es sogar richtig gut, dass Mom so weit weg lebt, wie es nur eben geht, ohne das Land zu verlassen. Das bedeutet nämlich auch, zwischen Dad und mir liegen mehr als zweitausendfünfhundert Meilen, wenn ich bei Mom ankomme. Zu Semesterbeginn wäre ich sowieso nach Kalifornien gezogen. Zum Glück habe ich einen Platz am Santa Monica College bekommen - weit weg von White Harbor und meinem Dad.

 

Gegen halb neun fange ich an zu überlegen, was ich zum Frühstück essen möchte. Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, mindestens noch eine halbe Stunde zu warten. Aber mir ist schon ganz schlecht vor Hunger.

Die Zeit kriecht wie eine Schnecke dahin. Fast alle anderen Wartenden in meiner abgelegenen Nische haben mittlerweile schon gewechselt. Die Frau, die seit einigen Minuten schräg gegenüber sitzt, guckt mich jedes Mal ganz mitleidig an, wenn mein Magen Geräusche wie ein Bär auf der Jagd macht.

Plötzlich lässt sich jemand auf den freien Platz neben mir fallen. Ich nehme die Bewegung aus dem Augenwinkel wahr, wende aber nicht den Kopf, weil mein Magen sich gerade wieder lautstark meldet. Krampfhaft senke ich den Blick auf mein Handy und tue, als hätte ich mit den seltsamen Geräuschen nichts zu tun. »Unser Frühstück. Greif zu!«

Erstaunt starre ich das Tablett an, das auf der Armlehne neben mir aufgetaucht ist. Darauf stehen zwei große Becher Kaffee, eine Auswahl Bagels mit Schinken, Ei und Käse und zwei Plastikschälchen mit Obstsalat.

Ich hebe den Kopf und sehe den Typen an, der das Essen offenbar herbeigeschleppt hat. Ein Schreck durchzuckt mich. Nein, eher so was wie ein brennender Pfeil, der meinen Bauch auf eine ganz andere Art zum Rumoren bringt. Ich kenne ihn nicht, aber er sieht aus, als würden eine Menge Mädchen ihn gerne kennen. Dunkle Haare, Augen wie geschmolzene Zartbitterschokolade und die Art von Wangenknochen, mit denen es ein Typ in Hollywood weit bringen kann.

»Der eine Kaffee ist mit Milch, der andere ohne. Welchen möchtest du?« Der Klang seiner Stimmer verstärkt das Rumoren in meinem Bauch.

»Äh. Ich â¦ Wir kennen uns nicht. Ich bin nicht die, die du meinst«, stoße ich hervor. Peinlicherweise begleitet mein Magen diese Worte mit einem unüberhörbaren Knurren.

»Wer sagt denn so was? Ich meine genau dich.« Er grinst mich breit an. »Wie es aussieht, komme ich gerade rechtzeitig, um dich vor dem Hungertod zu retten.«

»Nein. Das ist â¦ Das macht mein Magen immer, wenn ich nervös bin.« Jetzt werde ich rot. Wieso muss ich so was Blödes sagen? Nun denkt er garantiert, ich bin seinetwegen nervös, was ja doch etwas peinlich ist. Ich finde Dreitagebärte toll und meinen neuen Sitznachbar ziemlich heiß, aber ich gebe mir große Mühe, ihm nicht zu zeigen, dass er mir gefällt. »Essen hilft.« Er schiebt den Plastikteller mit den Bagels in meine Richtung und deutet auf die Becher. »Mit Milch oder ohne?«

»Ohne«, rutscht es mir heraus, obwohl ich den Kaffee gar nicht will.

»Passt doch. Ich trinke ihn auch am liebsten schwarz.«

Verdutzt starre ich den Pappbecher an, den er mir in die Hand gedrückt hat. »Dann musst du ja den mit Milch trinken.«

»Dafür weiß ich jetzt, dass wir denselben Geschmack haben.« Er nimmt einen großen Schluck aus dem zweiten Becher, grinst mich an und stellt ihn zurück aufs Tablett.

Ich nippe auch an meinem Kaffee. Und weil ich schließlich dazu aufgefordert worden bin, nehme ich mir einen Bagel und beiße herzhaft hinein.

»Machst du das immer?«, erkundige ich mich, nachdem ich geschluckt habe.

»Was meinst du?« Er beugt sich so weit zu mir herüber, dass ich jede einzelne seiner dunklen Bartstoppeln erkennen kann.

»Fremden Mädchen in Busbahnhöfen Frühstück spendieren.« Weil mich seine Nähe unruhig macht, rutsche ich unauffällig zur Seite. Prompt beugt er sich noch weiter vor, als würde ich ihm an einem heißen Tag Schatten spenden.

Weil ich in Richtung Boden starre, kann ich nicht umhin, die langen Beine in ausgewaschenen Jeans zu sehen, die sich neben mir ausstrecken. Die grünen Sneakers sind riesengroß und ziemlich angesagt. Mit teuren Markenklamotten bin ich aber nicht zu beeindrucken. Meistens haben Mommy und Daddy die Klamotten für die Typen bezahlt, die damit angeben.

»Das ist das erste Mal.« Beim Lächeln entblößt er strahlend weiße Zähne. Ich könnte wetten, dass er sich für seine ebenmäßige Zahnreihe nicht wie ich jahrelang mit einer Spange herumplagen musste. Typen wie er bekommen erfahrungsgemäß im Leben fast alles geschenkt. Das sehe ich schon daran, wie er sich zurücklehnt, während er mit mir redet. Total selbstbewusst. Trotzdem wirkt er merkwürdig angespannt, was irgendwie nicht zu seinem Selbstbewusstsein passt.

Wie auf Kommando schnellt sein Oberkörper wieder nach vorn. Unsere Gesichter sind jetzt so dicht beieinander, dass ich seinen Atem spüre, auf meinen Wangen, meinem Kinn und meinen Lippen. Ich kann ihn noch so forschend anstarren, seine dunklen Augen verraten mir nicht, was hier los ist. Sie mustern mich nur interessiert. Als würde er sich fragen, was hinter meiner Stirn vorgeht. Dabei bin ich nicht diejenige, die wildfremde Leute zum Frühstück einlädt!

Im nächsten Moment zuckt sein Blick weg von mir und gleitet suchend durch den großen Raum. Dann taucht er mit seinem Kopf wieder in meinen nicht vorhandenen Schatten.

»Ich habe eine große Bitte an dich.« Seine Stimme passt perfekt zu seinen Augen. Sie klingt wie dunkler Samt. Im selben Moment, in dem mir das durch den Kopf geht, befehle ich mir, damit aufzuhören, so alberne Dinge zu denken. Ich reiße mich also zusammen und mustere ihn kühl.

»Ja?« Jetzt bin ich aber mal gespannt!

»Darf ich dich küssen?«

Fast verschlucke ich mich an den letzten...
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Autor

Ira Severin liebt Bücher bereits seit ihrer frühen Kindheit und findet, dass es nichts Spannenderes gibt als Menschen, ihre Schicksale und ihre Geschichten. Nach dem Studium der Anglistik und Germanistik und diversen Erfahrungen in "handfesten" Berufen entschloss sie sich daher schließlich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Heute arbeitet Ira Severin als Autorin und Übersetzerin und hat unter verschiedenen Pseudonymen schon zahlreiche Romane für Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Ira Severin lebt im idyllischen Osnabrücker Land.