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Heartbeat. Truly Yours

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am18.10.2018
Prickelnd wie Schnee auf warmer Haut. Die 17-jährige Harley ist Sportfotografin der Highschool-Zeitung. Sam, 18, ist der neue Star des Eishockey-Teams: breite Schultern, blaue Augen, arrogantes Lächeln, unglaublich attraktiv. Während eines Auswärtsspiels kommen Sam und Harley sich näher. Sie spürt, dass sich hinter Sams cooler Fassade eine andere, verletzliche Seite verbirgt. Auf eine erste gemeinsame Nacht folgt ein Hin und Her aus Nähe und Rückzug, bis Harley sich enttäuscht von ihm trennt. Zum Abschied schenkt sie ihm ein Fotoalbum, das den verletzlichen Sam zeigt, den Sam, den nur sie kannte. Tief berührt versucht Sam, ihr Herz zurückzuerobern.

Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt, seit sie weiß, was Buchstaben sind, und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie mehr als 20 Romane veröffentlicht. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in Mainz und Alzenau.
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Produkt

KlappentextPrickelnd wie Schnee auf warmer Haut. Die 17-jährige Harley ist Sportfotografin der Highschool-Zeitung. Sam, 18, ist der neue Star des Eishockey-Teams: breite Schultern, blaue Augen, arrogantes Lächeln, unglaublich attraktiv. Während eines Auswärtsspiels kommen Sam und Harley sich näher. Sie spürt, dass sich hinter Sams cooler Fassade eine andere, verletzliche Seite verbirgt. Auf eine erste gemeinsame Nacht folgt ein Hin und Her aus Nähe und Rückzug, bis Harley sich enttäuscht von ihm trennt. Zum Abschied schenkt sie ihm ein Fotoalbum, das den verletzlichen Sam zeigt, den Sam, den nur sie kannte. Tief berührt versucht Sam, ihr Herz zurückzuerobern.

Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt, seit sie weiß, was Buchstaben sind, und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie mehr als 20 Romane veröffentlicht. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in Mainz und Alzenau.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864180668
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum18.10.2018
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4013860
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

An Weihnachten ist Pittsburgh am schönsten.

Keine andere Zeit im Jahr ist so voll von Magie, von Freude und Liebe. Wie verzaubert von Lichterglanz in der Dunkelheit kommen die Gedanken zur Ruhe, und die Seele atmet durch. Die Düfte von Zimt und Anis, Piment und Vanille schwängern die Luft und verwirbeln sich im Schneegestöber. Wie ein goldener Nebelstrom wabern sie durch die Straßen und lassen uns lächeln.

Seit Anfang Dezember ist Pittsburgh ein funkelndes Lichtermeer. Die eiskalte Steel City ist über Nacht sanft und warm geworden. Downtown funkeln die Wolkenkratzer. Tausend Vorgärten, zehntausend Fenster, hundert Plätze und Millionen Bäume sind erleuchtet, jedes Schaufenster und jede Straße. Inmitten der Eisbahn am PPG Place glitzert der große Weihnachtsbaum, und am Point State Park spiegeln sich die Lichter verheißungsvoll im Flusswasser.

Im Radio besingt George Michael sein einfach so weiterverschenktes Herz, als ich auf die Liberty Street biege und der Bahnhof in Sicht kommt. Auf der Fahrspur zum Parkhaus reihe ich mich in eine kleine Warteschlange und stelle mein Auto wenig später ab. Fünfzehn Uhr zwölf, sagt die Uhr - noch eine Viertelstunde, bis Grannie Carols Zug eintrifft. Bis dahin bin ich locker am Bahnsteig.

Während ich mir den Weg durch die Menschenmassen vor dem Parkhaus bahne, muss ich über die Diskussion grinsen, die meine Eltern heute Mittag geführt haben. Ursprünglich war geplant, dass wir Grannie zu dritt in Empfang nehmen, aber der Weihnachtsbaum hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.

»Das ist keine Tanne«, höre ich Mom wieder schimpfen. »Das ist eine Fichte, und die nadeln, wenn man sie nur anguckt.«

»Was weiß ich denn?«, verteidigt sich Dad. »Ich bin Arzt, kein Botaniker. Der Kerl hat mir gesagt, es sei eine Tanne.«

»Dann hat er dich verarscht.« Mom rüttelt am Baum und Nadeln rascheln zu Boden. »Das könnte ein Kind, eine Tanne von einer Fichte unterscheiden.«

»Na gut!« Kurzerhand reißt Dad die Terrassentür auf und Mom den schon halb nackten Baum aus der Hand. Mit Schwung befördert er ihn in den Garten und knallt die Tür wieder zu. »Dann haben wir in diesem Jahr eben keinen Baum.«

»Meine Mutter wird in vier Stunden hier sein.« Moms Stimme bebt vor Ärger. »Und dann haben wir sehr wohl einen Baum. Einen fix und fertig geschmückten. Und du wirst dich darum kümmern.«

»Den Teufel werd ich.«

»Du wirst. Und zwar sofort. Ich komme mit und zeige dir, was eine Tanne ist.«

Dad sieht auf die Uhr. »Das schaffen wir nicht, wenn wir rechtzeitig Downtown am Bahnhof sein wollen.«

»Wir schaffen das.« Sie dreht sich zu mir um. »Hol du Grannie allein ab.«

Da bin ich nun. Und mir ist es ganz recht so. Ich glaube, nach der Baumaktion wäre die gemeinsame Fahrt zum Bahnhof nur halb so beschaulich gewesen. Bis ich mit Grannie im Schlepptau zurück bin, sind die Harmonie und der Geist von Weihnachten, die sich vor lauter Schreck verzogen hatten, ganz sicher wieder in unser Haus eingekehrt.

Vor dem Eingang des Bahnhofs hat eine Gruppe als Weihnachtsmänner verkleideter Jungs Aufstellung bezogen. Mehr schlecht als recht, aber mit offenbar einer Menge Spaß, singen sie Good King Wenceslas und sammeln Geld, von dem sie sich laut einem Pappschild Tickets für ein Spiel der Penguins leisten wollen. In der Halle tauche ich in einen nach draußen fließenden Strom von Passagieren und zugehörigen Nicht-Passagieren ein. Arm in Arm gehende Paare, die beseelte Blicke tauschen und knutschen, Väter in Business-Kleidung, die von ihren Kindern umschwärmt werden, und ältere Paare mit ihren erwachsenen Kindern.

Am Bahnsteig angekommen, werfe ich einen Blick auf das Display der Zuganzeige. Grannies Zug hat zehn Minuten Verspätung. Also zurre ich den Reißverschluss meines Parkas bis ganz nach oben, wickele meinen Schal einmal mehr um den Hals und setze mich auf eine Bank.

Aus den Lautsprechern klingt leise Weihnachtsmusik, die sogar der kargen Bahnsteigatmosphäre weihnachtliche Stimmung verleiht. Als ein Zug aus Philadelphia angekündigt wird, hüpft ein kleines Mädchen neben seiner Mutter auf der Stelle und winkt der heranrollenden Bahn aufgeregt mit beiden Armen zu.

Die Bremsen quietschen, bis die Räder nicht mehr rollen, dann öffnen sich die Türen, und Menschen sprudeln heraus. Etwa eine Minute lang bin ich mittendrin im Pulk aus Begrüßungen, Lachen und Umarmungen. Mein Blick huscht über die sich schnell lichtende Masse, von Ankömmling zu Ankömmling - und bleibt auf jemandem hängen, der sich suchend umschaut.

Er ist groß. Seine blonden, halblangen Haare locken sich ein bisschen und fallen ihm ins schmale Gesicht. Über seine Schulter hängt eine große Reisetasche, in der anderen Hand hat er den ausgezogenen Teleskopgriff eines Koffers. Den stellt er jetzt ab, dreht sich um seine eigene Achse und schaut sich weiter um.

Als mich sein Blick streift, schaue ich schnell weg, kann aber nicht anders und beobachte ihn aus den Augenwinkeln weiter.

Unter einer Lederjacke trägt er ein schwarzes Sweatshirt, auf dessen Brust ich das Logo der Philadelphia Flyers erkenne. Seine langen Beine stecken in schmalen grauen Jeans, seine Füße in Industrial Boots. Er holt sein Handy aus der Jackentasche, tippt darauf herum und hebt es ans Ohr. Wenig später steckt er es weg, ohne gesprochen zu haben, und blickt erneut den Bahnsteig auf und ab. Der nächste Zug rollt ein und spuckt seine Passagiere aus. Wie verloren steht er ein paar Sekunden lang im Gewühl der Leute, schließlich rettet er sowohl sich als auch seinen Koffer zu einer Bank neben meiner. Er stellt die Reisetasche ab und wirft mir einen Blick zu, dem ich ausweiche, indem ich meine Boots, die seinen ziemlich ähnlich sind, inspiziere. Währenddessen leert sich der Bahnsteig. Im Augenwinkel sehe ich, wie er Platz nimmt und noch mal telefoniert.

»Hey, Melissa, ich bin da«, höre ich ihn sagen. Seine Stimme ist tief und ein bisschen rau, Anspannung schwingt darin mit. »Wo bist du?« Ohne eine Antwort abzuwarten, nimmt er das Handy wieder herunter. Mailbox, scheinbar.

Eine halbe Stunde vergeht, in der Züge ein- und abfahren. Grannies ist nicht dabei. Ebenso wenig taucht Melissa auf, was den blonden Typen mehr und mehr zu frustrieren scheint. Er tut mir ein bisschen leid. Ist sicher kein tolles Gefühl, am Bahnsteig auf Abholung zu warten oder gar vergessen worden zu sein. Erst recht nicht an Weihnachten. Vielleicht kommt diese Melissa auch in voller Absicht zu spät. Vielleicht ist sie seine Freundin, und sie haben sich gestritten. Oder sie hat einen miesen Charakter. Zu seinem Aussehen würde eine Freundin mit miesem Charakter gut passen. An seiner Schule oder dem College ist er wahrscheinlich der von allen bewunderte Supertyp, der sich natürlich für Barbie entschieden hat.

Bei diesem Gedanken tut er mir noch mehr leid â¦ wegen meiner Gedanken. Schublade auf, Typ rein, Schublade zu. Nicht nett. Vielleicht ist Melissa auch bloß eine gänzlich uninteressante Bekannte, seine Schwester, eine Cousine oder â¦

Hör auf, du Nuss!, schimpfe ich im Stillen und schüttele den Kopf, um die bescheuerten Gedanken loszuwerden.

»Hey, ich noch mal«, höre ich zwischen zwei Zügen erneut seine Stimme. Langsam klingt er verärgert. »Ähm â¦ ja, keine Ahnung. Ich würde ein Cab nehmen, wenn ich sicher wär, dass du nicht hierher unterwegs bist. Ruf mich zurück, wenn du das hörst.«

Diese Melissa müsste sich doch denken können, dass er wartet. Es ist schließlich Weihnachten. Selbst wenn es Streit gab â¦ heute ist der Tag, zu verzeihen. Vielleicht kann sie nicht. Vielleicht ist Melissa auf dem Weg hierher in einen Unfall verwickelt worden und wird in diesem Moment ins Krankenhaus gebracht. Vielleicht, was absolut schrecklich wäre, ist sie â¦

Schluss mit dem Unsinn!, schimpft meine innere Stimme. Ich verschränke die Arme vor der Brust und schüttele mich unter einem Frösteln, das weniger von der Kälte als vielmehr von meinem makabren Kopfkino kommt.

Endlich wird Grannies Zug angekündigt. Erleichtert stehe ich auf und gehe ein paar Schritte über den inzwischen ziemlich leeren Bahnsteig, der gerade von God Rest You Merry Gentleman beschallt wird. Dabei huscht mein Blick immer wieder zu ihm. Wie er da so sitzt und auf sein Telefon schaut, fällt mir etwas ein.

Bevor ich zu viel darüber nachdenken und es mir anders überlegen kann, nehme ich meinen Mut zusammen und gehe zu ihm.

»Hey, ich hab ein bisschen was mitbekommen von deinen Telefonaten«, sage ich und komme völlig aus dem Konzept, als er den Kopf hebt und mich ansieht. In seinem Blick liegt irgendetwas, ein Ausdruck, den ich nicht benennen kann, der aber tief in mir etwas zum Schwingen bringt. Was auch immer es war, es verschwindet, als er blinzelt und das eben noch warme Blau seiner Augen kühl wird. Fragend hebt er die Brauen.

»Ähm, ja, also, und ich hab gedacht â¦«, stottere ich und reiße mich zusammen. »Ich könnte dich mitnehmen. Ich warte nur noch auf meine Großmutter, deren Zug kommt jeden Moment.«

Fertig. Mund zuklappen. Warten. Er reagiert nicht, schaut mich nur an, als müsste ich noch mehr sagen. Na gut â¦

»Wohin musst du denn?«

»Bennington Avenue.«

»Cool. Das ist in Squirrel Hill. Dahin muss ich auch. Wenn du willst, kannst du bei mir mitfahren.«

Er schaut noch einmal über den Bahnsteig, zuckt dann mit den Schultern und sieht mich wieder an. »Ähm â¦ danke. Gern.«

Mit knapp eins siebzig bin ich kein Winzling, aber als er aufsteht, ist er gut einen Kopf größer als ich. Irgendwie...
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Autor

Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt seit sie weiß, was Buchstaben sind und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie zahlreiche Romane veröffentlicht und leitet neben dem fiktionalen Schreiben die Redaktion eines Print- und Online-Magazins, das sich mit dem Thema Hochzeit befasst. Seit 2013 lebt sie mit ihrem Sohn in Mainz am Rhein.