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Gladiatorin - Freiheit oder Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.08.2019Deutsche Erstausgabe
Gefangene. Rebellin. Legende.
Fallon ist die Tochter eines Keltenkönigs und Schwester der legendären Kämpferin Sorcha. An ihrem siebzehnten Geburtstag brennt Fallon darauf, im Schlachtfeld ihre von Caesars Armee getötete Schwester zu rächen. Doch stattdessen wird sie von Sklavenhändlern gefangen genommen und an eine Eliteschule für weibliche Gladiatorinnen im verhassten Rom verkauft. Als die größte Gefahr erweisen sich allerdings Fallons verbotene Gefühle für einen jungen römischen Soldaten ...
Alle Bände der 'Die Gladiatorin'-Reihe:
Gladiatorin - Freiheit oder Tod (Band 01)
Gladiatorin - Verrat oder Triumph (Band 02)
Gladiatorin - Sieg oder Verderben (Band 03)

Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextGefangene. Rebellin. Legende.
Fallon ist die Tochter eines Keltenkönigs und Schwester der legendären Kämpferin Sorcha. An ihrem siebzehnten Geburtstag brennt Fallon darauf, im Schlachtfeld ihre von Caesars Armee getötete Schwester zu rächen. Doch stattdessen wird sie von Sklavenhändlern gefangen genommen und an eine Eliteschule für weibliche Gladiatorinnen im verhassten Rom verkauft. Als die größte Gefahr erweisen sich allerdings Fallons verbotene Gefühle für einen jungen römischen Soldaten ...
Alle Bände der 'Die Gladiatorin'-Reihe:
Gladiatorin - Freiheit oder Tod (Band 01)
Gladiatorin - Verrat oder Triumph (Band 02)
Gladiatorin - Sieg oder Verderben (Band 03)

Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641238674
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum12.08.2019
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.1
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2096 Kbytes
Artikel-Nr.4024868
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


I

Der vom Rücken der galoppierenden Pferde aufsteigende Dampf mischte sich mit dem Morgennebel. Unser Streitwagen raste zum anderen Ende des Vergessenen Tals und Maelgwyn Eisenhand - mein Wagenlenker, ständiger Begleiter und häufiger Gegner - zog die Zügel an.

»Nein!«, schrie ich. »Schneller! Treib sie an!«

Mael machte sich nicht einmal die Mühe, mir einen Blick über die Schulter zuzuwerfen. Er wusste, dass jeder Widerspruch zwecklos wäre. Stattdessen gab er den Pferden den Kopf frei und ließ sie laufen. Wir flogen über den Boden wie Raben im Sturzflug über einem Schlachtfeld. Die Pferde schnaubten und gaben alles. Ihre Hufe trommelten über den grasigen Pfad und sandten einen feinen Sprühnebel in die Luft, der in unserer Fahrspur waberte.

Mit einem Speer, den ich fest in meiner rechten Faust hielt, stand ich breitbeinig hinter Mael und stemmte meine Füße gegen die schaukelnde Bewegung auf der Plattform des Wagens. Der Wind pfiff in meinen Ohren und der Boden unter unseren Rädern sauste dahin, sodass er nur noch verschwommen zu erkennen war. Noch nie zuvor waren wir so schnell gewesen und mein Herz hämmerte in meiner Brust. Ich verlagerte mein Gewicht und schob mich an Mael vorbei, trat von der Plattform des Streitwagens nach vorn und balancierte auf die vierkantige Deichsel hinaus, die zwischen den beiden Pferden entlangführte.

»Fallon - sei vorsichtig!«, rief Mael, als ich mit einem Fuß vom Holz abrutschte.

Ich stieß die Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen aus, als ich beinahe stürzte und mein Speer mir fast entglitten wäre. Ich packte meine Waffe fester, fand mein Gleichgewicht wieder und spähte nach vorn zum fernen Ende des Tals, wo der Boden plötzlich steil anstieg und sich zum Hügelgrab eines längst vergessenen Kriegers auftürmte. Ein einzelner, grob behauener Stein krönte die runde Hügelkuppe, an deren Fuß wir ein mannshohes Ziel aufgestellt hatten - einen Baumstumpf, mit Heu gepolstert, eingewickelt in Segeltuch und bemalt mit der schiefen Fratze eines römischen Soldaten.

Ich grinste, meine Haut prickelte erwartungsvoll. Der Wind zerrte mir die Haare aus dem Gesicht und aus den Augen, und ich sah alles kristallklar. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben und wartete nur auf mich.

Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, arbeitete ich mich auf der Deichsel vor, während die Pferde weiterpreschten. Ich hielt den Atem an, bis ich den Rhythmus ihrer paarweisen Hufschläge in meinen Knochen spürte. Dann schulterte ich den Speer mit einem Ruck und rannte die Deichsel des Streitwagens entlang, bis ich zwischen den Schultern der galoppierenden Pferde zu stehen kam, meine Füße breitbeinig auf dem hölzernen Joch, mit dem sie an den Wagen geschirrt waren.

Mein Ziel heute Morgen war genauso einfach wie unmöglich: erfolgreich ein Streitwagen-Manöver ausführen, das »der Flug der Morrigan« genannt wurde, benannt nach der gefürchteten geflügelten Kriegsgöttin, die über die Schlachtfelder flog und die Seelen der würdigen Toten einsammelte. Ich hatte dabei zugesehen, wie meine ältere Schwester Sorcha es immer wieder versuchte. Es galt, in voller Fahrt über die schmale Deichsel eines Streitwagens zu balancieren, einen Speer auf ein Ziel zu schleudern, sich so lange zwischen den Pferden zu halten, bis der Speer feststeckte, und dann wieder in den sicheren Streitwagen zurückzurennen. Es war gefährlich. Es war atemberaubend.

Es war die Königsdisziplin eines echten Cantae-Kriegers.

Noch niemand, den ich kannte, hatte es bisher geschafft. Noch nicht einmal Sorcha.

Das letzte Mal, als Mael und ich es versucht hatten, hatte ich komplett den Halt verloren, war zwischen die Pferde gefallen und hatte mich gerade noch mit einem Arm und den Knien an der Deichsel festklammern können. Wenn ich gestürzt wäre, wäre ich wahrscheinlich getötet worden - von den Hufen niedergetrampelt oder den Wagenrädern überrollt. Aber der Göttin hatte es an diesem Tag noch nicht beliebt, mich zu holen, und Mael hatte es geschafft, die Pferde zum Stehen zu bringen, bevor ich meinen Halt verlor. Es hatte Wochen gedauert, bis die Blutergüsse verblassten, und Mael hatte mich fast eine halbe Stunde lang mit hochrotem Gesicht angeschrien und geschworen, dass wir so etwas nie und nimmer, im ganzen Leben nicht wieder versuchen würden.

Er hätte wissen müssen, dass ich nicht lockerlassen würde, bis wir es wieder taten.

Und so jagten wir in halsbrecherischem Tempo über den Boden des Vergessenen Tals. Denn bei Tagesanbruch würde ich, Fallon, jüngste Tochter von König Virico, dem Anführer des Stammes der Cantae von Prydain, siebzehn Jahre alt werden. Alt genug, um in die Kriegerschar meines Vaters aufgenommen zu werden, genau wie meine Schwester vor mir. Und ich war entschlossen, noch bevor es so weit war, den Flug der Morrigan zu beherrschen.

Und Mael, mit seinen geschickten, ruhigen Händen am Zügel, würde mir dabei zusehen.

Von irgendwo aus der Anderswelt, stellte ich mir vor, sah auch Sorcha mir zu.

»Auf dem Schlachtfeld bist du entweder ein Krieger oder im Weg«, hatte meine Schwester mich eines Nachmittags ausgeschimpft, als mein hölzernes Übungsschwert sein Ziel weit verfehlte. Sie selbst hatte schon unter Beweis gestellt, dass sie eine der besten Kriegerinnen des Cantae-Stammes war, und das war eine Lektion, die sie mir immer wieder eingebläut hatte, bis zu dem Tag, an dem sie starb - getötet in einem Gefecht, bei dem sie die Insel der Mächtigen gegen Caesars einfallende Legionen verteidigt hatte.

»Bist du Waffe oder Opfer?«, hatte Sorcha gefragt. »Entscheide dich, Fallon!«

Und so habe ich mich entschieden - an diesem Tag und an allen folgenden.

Das Gewicht des Speers auf meiner Schulter und das Schwert an meiner Hüfte waren mir inzwischen genauso vertraut wie meine Tunika und meine Stiefel oder mein Lieblingsumhang. Genauso beruhigend wie das raue Lachen meines Vaters oder das prasselnde Feuer in seiner großen Halle. Genauso aufregend wie Maels sanftes Lächeln, das immer öfter mir zu gelten schien ...

Das Donnern der Hufe der Streitwagenpferde pulsierte in meinen Adern. Jeden Augenblick würde Mael den Wagen in eine scharfe Kurve lenken müssen, um nicht gegen die steilen Grabhügelseiten im Vergessenen Tal zu rasen.

Jetzt oder nie ...

Meine Finger schlossen sich fester um den Speerschaft und das Ziel ragte hoch vor mir auf. Ich verlagerte mein Gewicht leicht nach vorne, spürte, wie der Speer sich in einem Moment perfekten Gleichgewichts neigte ... und warf. Das schlanke Wurfgeschoss schnellte durch die Luft wie ein todbringender Raubvogel, schwarz gegen das Morgenrot.

Ich hielte den Atem an.

»Treffer!«

Nicht perfekt - der Speer hatte das Ziel um eine Handbreit weiter links getroffen als dort, wo das Herz eines Menschen aus Fleisch und Blut geschlagen hätte -, aber immerhin, es war ein guter, sauberer Treffer. Maels begeisterter Aufschrei bestätigte das. Ich stieß meine Faust siegesgewiss gen Himmel und breitete dann meine Arme aus wie Flügel. Einen flüchtigen Moment lang fühlte ich mich, als wäre ich die Göttin Morrigan, die tief über ein Schlachtfeld hinwegsegelte, um die Seelen der ruhmreichen Toten aufzulesen.

Dann, als Mael den Streitwagen langsam in eine Kurve lenkte, strauchelte eines der Pferde.

Das Tier versuchte stolpernd, seinen Tritt wiederzufinden, und das Joch, auf dem ich balancierte, wankte. Meine Geste des Triumphs verwandelte sich in hektisches Flattern, als ich mein Gleichgewicht verlor und in der Luft nach Halt suchte. Ich hörte, wie Maels Jubeln sich in einen Warnschrei verzerrte, als ich über die Schulter des Pferdes kippte und hilflos durch die Luft segelte. Mein Kopf schlug hart auf und die Welt versank in Dunkelheit.

Dumpfe Stille erstickte den morgendlichen Gesang einer Lerche.

»Fallon!«

Die Wärme auf meiner Wange rührte entweder vom Kuss der Sonne her oder von Tränen, die ich vergossen hatte. Oder war es Blut? Wahrscheinlich war es das, dachte ich benommen. Ich habe mir den Kopf angehauen und den Schädel gespalten und jetzt werde ich sterben. Am Morgen meines siebzehnten Jahres.

»Fallon!«, schrie Mael wieder.

Seine Stimme klang gleichzeitig sehr nah und trotzdem weit entfernt.

»Ich muss tot sein«, murmelte ich. »Oder ich träume ...«

Wenn es ein Traum war, dann war es ein lebhafter. So klar wie der Traum, der mich oft nachts heimsuchte, in dem Morrigan, die Göttin des Todes und des Krieges, mir erschien, furchterregend und majestätisch in einem Mantel aus Rabenfedern. Mit einer Stimme wie Rauch und Asche nennt sie mich »Tochter«.

Ich schlug meine Augen auf und starrte in Maels Gesicht. Seine Nase war nur wenige Zentimeter von meiner entfernt. Ich begriff, dass die Wärme auf meiner Wange sein Atem gewesen war.

»Du träumst nicht, Fallon«, sagte Mael mit weit aufgerissenen, besorgten Augen.

Ich grinste zu ihm hoch.

Wer will schon von Morrigan nur träumen, dachte ich, wenn man wie sie fliegen kann?

So wie ich gerade. Der Nervenkitzel dieses Augenblicks kribbelte immer noch in meinen Adern.

»Also, wenn ich nicht träume«, zog ich ihn auf, »dann muss ich wohl tot sein.«

Der Schrecken in Maels Gesicht wich einem Blick voller Wut. »Tot bist du auch nicht«, blaffte er und konnte dabei den Zorn in seiner Stimme kaum im Zaum halten. »Aber gewiss nicht, weil du es nicht versucht...

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Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.