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Gladiatorin - Verrat oder Triumph

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.04.2020
Wird der Ruhm der Gladiatorin ihr Verderben?
»Seid mutig, Gladiatorin ... und seid wachsam. Mit der Gunst Caesars gewinnt Ihr auch den Hass seiner Feinde.« Fallon wurde gewarnt. Doch der erbitterte Zweikampf mit der rivalisierenden Gladiatorinnenschule bedroht schon bald nicht nur Fallons Liebe zu dem römischen Soldaten Cai, sondern das gesamte römische Reich. Ihre hart erkämpfte Freiheit steht auf dem Spiel, und die Einzigen, die Fallon und ihre Schwesternschaft noch retten können, scheinen die sagenumwobenen Amazonenkriegerinnen zu sein. Doch was wenn diese so unerbittlich sind wie ihr Ruf?
Alle Bände der 'Die Gladiatorin'-Reihe:
Gladiatorin - Freiheit oder Tod (Band 01)
Gladiatorin - Verrat oder Triumph (Band 02)
Gladiatorin - Sieg oder Verderben (Band 03)

Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextWird der Ruhm der Gladiatorin ihr Verderben?
»Seid mutig, Gladiatorin ... und seid wachsam. Mit der Gunst Caesars gewinnt Ihr auch den Hass seiner Feinde.« Fallon wurde gewarnt. Doch der erbitterte Zweikampf mit der rivalisierenden Gladiatorinnenschule bedroht schon bald nicht nur Fallons Liebe zu dem römischen Soldaten Cai, sondern das gesamte römische Reich. Ihre hart erkämpfte Freiheit steht auf dem Spiel, und die Einzigen, die Fallon und ihre Schwesternschaft noch retten können, scheinen die sagenumwobenen Amazonenkriegerinnen zu sein. Doch was wenn diese so unerbittlich sind wie ihr Ruf?
Alle Bände der 'Die Gladiatorin'-Reihe:
Gladiatorin - Freiheit oder Tod (Band 01)
Gladiatorin - Verrat oder Triumph (Band 02)
Gladiatorin - Sieg oder Verderben (Band 03)

Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641239428
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.04.2020
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2133 Kbytes
Artikel-Nr.4282260
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


I

Kleopatra, die Königin von Ägypten, langweilte sich.

Und darum baumelte ich nun über der Reling einer Galeere und fluchte laut, während mein Schiff jederzeit erneut von einem feindlichen Schiff gerammt und ich in die im Sonnenlicht funkelnden Wellen weit unter mir geschleudert werden konnte. So, dachte ich, hatten wir uns den Kampf nicht vorgestellt. Meine Schiffskameradinnen und ich - alles Schülerinnen des Ludus Achillea, der führenden Schule für die Ausbildung weiblicher Gladiatoren in der gesamten Römischen Republik - hätten siegreich sein sollen in unserer allerersten Seeschlacht.

Stattdessen machten uns die Mädchen unserer Konkurrenzschule, dem Ludus Amazona, auf dem See Sabatinus fertig.

»Fallon!«

Unter Verrenkungen schaute ich nach oben, um zu sehen, wer nach mir rief.

Es war Elka - meistens die Erste, die bemerkte, wenn ich mich in Schwierigkeiten gebracht hatte. Normalerweise hätte ich sie freudig begrüßt, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, weder die Reling noch die Hand von Leander, dem Küchensklaven des Ludus, loszulassen, dessen Leben ich gerade zu retten versuchte.

Leander konnte nicht schwimmen. Das hatte er mehr als deutlich gemacht, sogar durch den Schlachtenlärm hindurch. Es war also ein wenig erstaunlich, wie er überhaupt hier hatte enden können, wild mit den Armen rudernd im Wasser, mitten in unserer nachgestellten Seeschlacht, einem Schauspiel, das auf Geheiß der ägyptischen Königin stattfand.

Das Spektakel selbst war weniger erstaunlich.

Gaius Julius Caesar, Konsul von Rom, legendärer Feldherr, Besitzer des Ludus Achillea und Kleopatras Liebhaber, war vor knapp einem Jahr zu einem weiteren Feldzug aus Rom aufgebrochen. Kleopatra, die sich in seinem Anwesen am Westufer des Tibers eingerichtet hatte - aber äußerst unwillkommen innerhalb der Mauern Roms selbst war - war vor lauter Rastlosigkeit kurz vorm Durchdrehen gewesen.

Also hatte sie ihr Gefolge eingepackt und war auf der Via Clodia gen Norden gereist zu einer privaten Villa am Ufer des Sees Sabatinus, wo ihre Rastlosigkeit wenigstens einen Tapetenwechsel erfuhr. Und die Gesellschaft ihrer lieben Freundin, meiner Schwester Sorcha. Oder wie sie in Rom bekannt war: der Herrin Achillea, frühere siegreiche Gladiatorin und jetzige Lanista des Ludus Achillea.

Eines Morgens, nicht lange nachdem Kleopatra so etwas wie ein exotischer Stammgast in der Region um den See herum geworden war, hatte Sorcha mich auf Geheiß der Königin mit zu einer Audienz geschleift.

»Ich versauere noch vor Langeweile!«, hatte Kleopatra an diesem Tag ausgerufen, während gebratener Pfau und rohe Austern an Bord ihres Vergnügungsbootes serviert wurden. »Ich will ein Fest. Unseren ganz eigenen Triumph, um dich als neue Besitzerin des Ludus zu feiern ...«

Ich für meinen Teil schielte heimlich zu Sorcha, um zu sehen, wie sie auf Kleopatras Vorschlag reagieren würde, aber meine Schwester nickte nur und trank gelassen einen Schluck aus ihrem Kelch.

»Als kommende neue Besitzerin, Eure Hoheit«, sagte sie. »Falls ich die Papiere von Caesar erhalte ...«

»Scht.« Kleopatra brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Sie sind ganz bestimmt auf dem Weg. Und dann wirst auch du Königin in deinem eigenen Herrschaftsbereich sein, meine Liebe.« Sie hielt inne und wählte einen Honigkuchen von einem Tablett aus. Sie waren mit Goldstaub besprenkelt und glitzerten im Sonnenlicht. »In dieser jämmerlichen Republik sollte es nicht den Männern vorbehalten sein, ein Schauspiel zu veranstalten, um mit ihren Erfolgen zu protzen«, fuhr Kleopatra fort. »Und du, meine allerliebste Sorcha, hast definitiv Erfolge vorzuweisen. Genau wie deine außergewöhnliche Schwester.«

Sie schenkte mir eins von ihren verführerischen Lächeln und ließ mit einem Handzeichen meinen Weinbecher erneut auffüllen. »Die Optimaten bekämpfen die Popularen, weil sie Angst haben«, sagte sie. »Angst vor Veränderung, vor Neuerung. Sie haben Angst vor Caesar und sie haben Angst vor mir. Caesar ist ein Gott unter Menschen und ich erinnere ihn gern daran. Sie haben Angst vor seiner Macht. Und darum locken sie ihn zu Kriegen weit weg von mir und meinem Bett. Das macht mich ganz kirre. Entschuldigt.«

»Da gibt es nichts zu entschuldigen, Majestät«, sagte ich.

»Aber ja.« Sie kicherte, leckte sich Honig und Goldstaub von den Fingern. »Du, Fallon, verstehst meine Rastlosigkeit. Es war nicht nett von meinem Gebieter, dass er deinen hübschen, jungen Decurio bis nach Hispania mit sich gezerrt hat.«

Ich spürte, wie meine Wangen erröteten bei der Erwähnung von Caius Antonius Varro. Aber in Wahrheit war ich wegen seiner andauernden Abwesenheit selbst ein bisschen gereizt. Standhaft ignorierte ich die hochgezogenen Augenbrauen meiner Schwester.

»Egal.« Die Königin grinste uns spitzbübisch an. »Während unsere Jungs weg sind ... schmeißen wir ein Fest.«

Kleopatras Vorstellung von einem »Fest« war ihre ganz eigene abgespeckte Variante von einem der absurdesten Schauspiele in Caesars Vierfachem Triumph - einer ausschweifenden Veranstaltung aus Darbietungen und Prozessionen, während derer Rom einen ganzen Monat lang bei Festmahlen und Spielen, Tierjagden und Wettkämpfen über die Stränge geschlagen hatte. Als Abschluss hatte sich Caesar ein Schauspiel ausgedacht, das er Naumachie getauft hatte: eine echte Seeschlacht, aufgeführt in einem von Menschen geschaffenen Bassin, das am Ufer des Tiber ausgehoben worden war, mit Tausenden von Männern - Kriegsgefangen von Caesars zahlreichen Feldzügen -, die auf echten Kriegsschiffen segelten. Die Schlacht war heftig gewesen. Tödlich. Und der Fluss war noch einen Tag und eine Nacht danach rot vor Blut gewesen.

Zum Glück war Kleopatra nicht so gelangweilt.

Sie gab sich mit einem Spiel ohne tödlichen Ausgang zufrieden, bei dem die Fahne des Gegners erobert werden musste, einem Wettkampf zwischen unserem Ludus und den Gladiatorinnen unseres Rivalen, des Ludus Amazona, - »Ich werde diesen widerwärtigen Volkstribun auffordern, uns seine Mädchen zu leihen, damit ihr gegen sie kämpfen könnt«, hatte die Königin mit einem boshaften Lächeln beschlossen - und mit nur zwei Schiffen. Das zweite, ein großes, schwerfälliges Vergnügungsschiff hatte einer der reicheren Nachbarn, der eine Villa auf der anderen Seite des Sees gegenüber dem Ludus Achillea besaß, zur Verfügung gestellt. Die Sklaven der Königin hatten die Boote so hergerichtet, dass sie wie Mini-Versionen der Kriegsschiffe von Rom und Karthago aussahen. Und wir sollten die historische Schlacht von Mylae lebhaft nachstellen. Wo auch immer das war. Was auch immer das war.

»Fallon!« Elka brüllte wieder nach mir. »Hör auf herumzualbern! Wir sollen diesen Kampf gewinnen ...«

Ich öffnete den Mund und wollte zurückbrüllen, dass ich nicht gerade auf der faulen Haut lag, aber da schrie Leander gellend auf, verlor den Halt und stürzte in das saphirblaue Wasser unter uns.

Ich warf einen Blick zum Himmel und seufzte.

»Bin gleich wieder da!«, schrie ich Elka zu.

Dann ließ ich die Reling los, fiel durch die Leere und tauchte in die schockierend eiskalten Wellen unter mir. Die Rüstung, die ich an diesem Tag trug, war zum Glück leicht und biegsam - Leder, keine Bronze oder Eisen -, aber trotzdem zog sie mich im Wasser hinunter und für einen kurzen panischen Moment strampelte und kickte ich heftig mit den Beinen, in dem Bemühen nicht zu tief zu sinken. Als ich nach Luft schnappend wieder auftauchte und mir die Haare aus den Augen schüttelte, entdeckte ich Leander, der nur wenige Armlängen von mir entfernt mit den Armen ruderte und hilflos in der Luft nach Halt suchte. Ich war schon lange nicht mehr geschwommen - nicht mehr seitdem man mich zuerst zur Sklavin und dann zur Gladiatorin gemacht hatte -, aber ich war an den Ufern des Flusses Dwr aufgewachsen, daheim auf der Insel der Mächtigen, und schon als kleines Mädchen war ich wie ein Fisch geschwommen, fast noch bevor ich gelernt hatte zu kämpfen.

»Hör auf zu zappeln!«, wies ich ihn hektisch an, während ich einen Arm um Leanders Oberkörper schlang. »Entspann dich - ich hab dich!«

Er wurde schlaff, ich glaube mehr aus Erleichterung als aus bewusster Reaktion auf meinen Befehl hin, aber so war es einfacher. In ziemlich kurzer Zeit schaffte ich es, ihn zurück zum Schiff zu ziehen. Ich rief nach meinen Gladiatorenkameradinnen und kurz darauf erschien Damya an der Reling und blinzelte zu mir nach unten.

»Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um eine Runde schwimmen zu gehen!«, rief sie.

»Sag das ihm«, rief ich durch zusammengepresste Zähne, während eine Welle über mich hinwegspülte und mir in den Augen brannte. Das Seewasser hatte einen beißenden Geruch, und ich warf einen Blick hinüber zu den Überresten des kleinen Bootes, das Leander gerudert hatte. Das zerbrechliche kleine Fahrzeug war von unserem kunstvoll geschnitzten Bug aufgespießt worden, als wir ihn überfahren hatten. Er hatte frischen Nachschub an alkoholischen Getränken aus dem Lager des Ludus zu Kleopatras Kahn übersetzen wollen und beschlossen, den direkten Weg mitten durch die Schlacht hindurch zu nehmen. Aus zerbrochenen Tonkrügen sickerte Wein, der das Wasser rot färbte - wie eine fröhliche Parodie auf Caesars Schauspiel - und ein paar entwischte Bierfässer drifteten seelenruhig zurück ans Ufer. Drüben auf dem Schiff...

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Lesley Livingston hat sich schon als Schülerin für Mythologie begeistert und am liebsten Geschichten von legendären Kämpfern in sagenumwobenen Ländern gelesen. Sie hat ihren Studienabschluss an der Universität von Toronto gemacht und war über zehn Jahre lang Mitglied einer Shakespeare Theatergruppe. Sie lebt auch heute noch in Toronto und als echte Kanadierin ist sie stolz darauf, schon einmal den Stanley Cup, die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt, in ihrem Wohnzimmer beherbergt zu haben.