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Spirit Animals, Band 10: Der Sturm naht

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
256 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am27.01.20191. Aufl
Band 10 des spannenden Tierfantasy-Abenteuers! Der Kampf um Erdas tobt weiter! Während Abeke und Rollan nach Nilo aufbrechen, wo weitere Große Tiere erwacht sind, machen sich Conor und Meilin in einem selbst gebauten Boot auf den beschwerlichen Weg über das Schwefelmeer. Sie wollen sich dem grässlichen Wyrm entgegenstellen, der den Immerbaum - das Herz Erdas' - zu zerstören droht. Doch mitten auf hoher See kentert ihr Boot. Ist Erdas nun endgültig dem Untergang geweiht? Entdecke die Welt der 'Spirit Animals': Band 1: Der Feind erwacht Band 2: Die Jagd beginnt Band 3: Das Böse erhebt sich Band 4: Das Eis bricht Band 5: Die Maske fällt Band 6: Die Stunde schlägt Band 7: Der Zauber befreit Band 8: Das Dunkle kehrt zurück Band 9: Die Erde bebt Band 10: Der Sturm nahtmehr

Produkt

KlappentextBand 10 des spannenden Tierfantasy-Abenteuers! Der Kampf um Erdas tobt weiter! Während Abeke und Rollan nach Nilo aufbrechen, wo weitere Große Tiere erwacht sind, machen sich Conor und Meilin in einem selbst gebauten Boot auf den beschwerlichen Weg über das Schwefelmeer. Sie wollen sich dem grässlichen Wyrm entgegenstellen, der den Immerbaum - das Herz Erdas' - zu zerstören droht. Doch mitten auf hoher See kentert ihr Boot. Ist Erdas nun endgültig dem Untergang geweiht? Entdecke die Welt der 'Spirit Animals': Band 1: Der Feind erwacht Band 2: Die Jagd beginnt Band 3: Das Böse erhebt sich Band 4: Das Eis bricht Band 5: Die Maske fällt Band 6: Die Stunde schlägt Band 7: Der Zauber befreit Band 8: Das Dunkle kehrt zurück Band 9: Die Erde bebt Band 10: Der Sturm naht
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473479337
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.01.2019
Auflage1. Aufl
Reihen-Nr.10
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2863 Kbytes
Artikel-Nr.4026110
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


WELLEN

Takoda saß am Ufer des Schwefelmeers. Gelbes, schleimiges Wasser plätscherte um seine Stiefel und drang durch das abgenutzte Leder, aber er wollte nicht aufs Trockene. Von hier hatte er den besten Blick auf das endlose Meer, die schroffen Felswände und den schmalen Strand dazwischen.

Takoda suchte immer noch und hoffte, irgendwo Xanthes blasse Haut oder ihr weißes Haar aufblitzen zu sehen. Er wusste, das Mädchen würde die Gruppe finden. Das musste sie. Er gestattete sich keine Zweifel.

Wie lange war es her, dass er sie gesehen hatte, als sie durch die Arachanen-Felder gerannt waren? Stunden? Tage? Noch länger? Takoda kannte Xanthe zwar erst seit Kurzem, aber die langen Gespräche mit ihr waren ihm sehr wichtig geworden. Sein Leben bei den Mönchen schien sie genauso zu fesseln wie ihn ihr Leben unter der Erde. Längst war sie nicht mehr nur ihre Führerin. Sie war ihre Freundin geworden. Seine Freundin. Und jetzt war sie fort. Genau wie seine Eltern damals im Krieg.

Ein Stück entfernt am Strand höhlten Meilin und Conor einen riesigen violetten Flaschenkürbis aus. Beim Durchsuchen der Felshöhlen waren sie auf eine Stelle mit mehreren Kürbispflanzen gestoßen. Die Früchte stanken, und fast hätte Takoda auch noch die wenige Nahrung von sich gegeben, die er noch im Magen hatte. Aber nach einem ersten Versuch sah es so aus, als könnten sie in der harten Schale gemeinsam die Reise übers Meer wagen.

Takoda hörte Schritte hinter sich, wandte sich aber nicht um. Selbst der weiche Sand am Ufer des Schwefelmeers konnte die schweren Schritte von Kovo, dem Großen Tier, nicht dämpfen. Seinem Seelentier.

Vor wenigen Wochen hätte Takoda weder die Schritte noch das Schnauben hören müssen, um zu wissen, dass sich Kovo näherte. Seine Gegenwart war einfach irgendwo in seinem Bewusstsein zu spüren gewesen. Anfangs war das seltsam gewesen, aber allmählich hatte Takoda das Gefühl schätzen gelernt. Es erinnerte ihn an das ruhige, fortwährende Summen eines Kolibris, der an eine Blüte heranschwirrte. Seit aber die Bindungen der Seelentiere zu ihren menschlichen Gefährten zum Zerreißen gespannt waren, konnte er den Affen kaum noch spüren.

Anfangs hielt Takoda das für einen Segen. Wenn die Bindungen brachen, dachte er, dann würde er den gerissenen, heimtückischen Kovo vielleicht los, der zwei große Kriege in Erdas angezettelt hatte. Inzwischen aber konnte sich Takoda das Leben nicht mehr ohne ihn vorstellen.

Außerdem hatten die Wut und der Schmerz über den Tod seiner Eltern an Schärfe verloren, seit die Bindung zu Kovo bestand. Diese Gefühle waren noch da, verblassten aber langsam. Sie verzehrten ihn nicht. Er konnte damit zurechtkommen. Aber mit Xanthes Verschwinden brach nun alles wieder auf.

Kovo ließ eine Handvoll Felsenkraut neben Takoda in den Sand fallen. Ohne Xanthe konnten Takoda und die anderen nicht unterscheiden zwischen Pflanzen, die sie ernährten, und solchen, die sie krank machten - oder schlimmer. Meilin hatte auf einem Streifzug Felsenkraut gefunden. Xanthe hatte ihnen gezeigt, was man tun musste, um an die Nährstoffe zu gelangen. Selbst jetzt, wo sie fort war, rettete das Mädchen ihnen immer noch das Leben.

Kovo stupste Takoda an der Schulter an; der Junge hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Es erstaunte ihn immer wieder, wie behutsam der Große Affe einen berühren konnte, wenn er wollte. Als Kovo Takodas Aufmerksamkeit erlangt hatte, presste er die Finger zusammen und führte sie zu seinem Mund.

Danke , sagte Takoda. Aber was ist mit Conor und Meilin? Haben sie auch schon gegessen?

Er war sich nicht sicher, aber es sah fast so aus, als verdrehte Kovo bei der Erwähnung ihrer Namen seine großen roten Augen.

Kovo und Meilin mochten sich nicht. Sie hätten das zwar niemals zugegeben, aber sie waren sich in vielerlei Hinsicht ähnlich. Als Anführer forderten beide Informationen, auch wenn es einfacher gewesen wäre, einfach danach zu fragen.

Was Conor betraf, fragte sich Takoda, ob Kovo ihn bereits aufgegeben hatte. Conors Zustand verschlechterte sich mit jedem Tag. Der Parasit wanderte zwar immer langsamer seinen Arm hinauf, aber er wanderte noch immer. Bald würde er den Jungen in seiner Gewalt haben.

Takoda hob ein paar Büschel Felsenkraut auf und versuchte, sie dem Affen zurückzugeben. Kovo, die anderen müssen auch etwas essen. Und vielleicht wären sie in deiner Gegenwart weniger befangen, wenn du es ihnen anbieten würdest.

Kovo schnaubte, ging dann aber, auf seine Fingerknöchel gestützt, am Strand entlang in Richtung der Felswände zurück. Seine Fäuste trommelten auf den Strand, dass der Sand nur so spritzte und das liegen gelassene Felsenkraut bedeckte.

Seufzend erhob sich Takoda. Er schüttelte das Kraut aus, so gut es ging, und marschierte zu Conor und Meilin hinüber. Anfangs hatte er dabei geholfen, den Kürbis auszuhöhlen, aber als er immer wieder aufs Meer hinausblickte, anstatt das stinkende Fruchtfleisch herauszuschälen, hatte Meilin ihn schließlich fortgeschickt.

Als Takoda herankam, sprang Briggan auf und hüpfte verspielt um ihn herum.

Kein Fleisch, tut mir leid , sagte Takoda.

Briggan winselte und kehrte zurück an Conors Seite. Seit dem Feuer blieb der Wolf immer dicht bei ihm, obwohl ihm wegen des schwarzen Sands zwischen den Pfoten offensichtlich nicht wohl war.

Kovo hat noch mehr Felsenkraut gefunden , sagte Takoda zu Conor. Conors Stirn glänzte vor Schweiß, und Takoda fragte sich, ob das an der Arbeit lag ... oder an dem Parasiten, der sich an seinem Halsansatz ringelte.

Danke , murmelte Conor. Ich könnte tatsächlich eine Pause gebrauchen.

Bist du sicher, dass es auch wirklich Felsenkraut ist? , fragte Meilin und scharrte weiter im Kürbis. Es würde mich nicht wundern, wenn Kovo versucht, uns etwas Giftiges unterzuschieben.

Takoda schüttelte den Kopf. Glaubst du, du wirst ihm irgendwann einmal vertrauen?

Nein , antwortete Meilin knapp.

Takoda lachte kurz auf, verstummte aber, als er begriff, dass Meilin es ernst gemeint hatte. Er steckte ein paar Stücke der faserigen Pflanze in den Mund. Es ist Felsenkraut , bestätigte er, während er kaute. Da bin ich mir sicher.

Gut. Dann müssen wir für unsere Reise so viel wie möglich davon sammeln. Meilin ließ den Stein fallen, mit dem sie den Kürbis bearbeitet hatte, und spreizte die Finger. Sie waren von der Arbeit gerötet und wund. Was meinst du, Conor? , fragte sie. Reicht das?

Als er keine Antwort gab, stieß ihn Briggan mit der Schnauze an.

Conor kniff die Augen zusammen und blickte dann von dem Wolf zu Meilin. Entschuldige. Was hast du gesagt?

Nicht so wichtig , erwiderte sie. Meilin schloss die Augen, berührte das Tattoo auf ihrem Handrücken und zog eine Grimasse. Einige lange Sekunden später erschien Jhi. Wie wär´s, wenn du dich ein bisschen ausruhst? , wandte sich Meilin an Conor. Jhi wird sich um meine Hände kümmern, und dann suche ich mit Takoda zusammen, was wir für die Reise brauchen. Wenn wir wieder zurück sind, können wir aufbrechen.

Takodas Herz schlug schneller. Er spuckte das Felsenkraut aus. Schon? Vielleicht solltest du dich auch ausruhen. Kovo und ich können die erste Wache übernehmen ...

Kommt nicht infrage , blaffte Meilin.

Mir kannst du doch vertrauen, selbst wenn du Kovo nicht traust. Er zog sich den grünen Mantel um die Schultern. Vergiss nicht, wir stehen auf derselben Seite.

Jhi, die sich um Conor gekümmert hatte, hielt inne und beobachtete den Wortwechsel zwischen Takoda und Meilin. Ihre schwarzen Ohren zuckten, als sie sich mit ihrem schwerfälligen Körper vorsichtig in den Sand setzte. Dann beugte sie sich zu Conor hinüber, leckte seine Haut noch einmal, behielt aber Takoda im Blick.

Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue , erklärte Meilin. Uns läuft nur die Zeit davon. Sie kam um das provisorische Boot herum und blieb vor Takoda stehen. Sie wird auch nicht kommen, wenn wir noch einen Tag warten.

So direkt, wie Meilin das aussprach, hätte sie ihm genauso gut ein Messer ins Herz stoßen können.

Woher willst du das wissen? , fragte Takoda erregt. Er konnte die Wut in seiner Stimme selbst hören. Den Mönchen hätte das missfallen. Xanthe kennt sich in diesen Höhlen besser aus als wir alle zusammen. Irgendwann wird sie zu uns zurückfinden.

Takoda , sagte Meilin beschwörend, was ihn noch mehr verstörte, es ist nun schon mindestens zwei Tage her. Sie hätte uns längst gefunden, wenn sie könnte. Sie blickte aufs Meer hinaus. Auch wenn du offiziell noch kein Grünmantel bist, hast du doch die Pflicht, Sadre für Xanthe zu retten. Sie würde das wollen.

Takoda fragte sich, ob es in Sadre überhaupt noch jemanden gab, den man retten konnte. So viele waren schon dem Wyrm und seinen Parasiten zum Opfer gefallen.

Hilf mir, ein paar Sachen für die Reise zusammenzusuchen , sagte Meilin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Wir brauchen noch etwas, das wir als Paddel benutzen können.

Er schüttelte ihre Hand ab. Ich weiß nicht, ob ich jemals offiziell ein Grünmantel sein will, wenn man dafür so eiskalt werden muss. Offenbar weiß die große Meilin von Zhong nicht, wie es sich anfühlt, jemanden zu verlieren, der einem etwas bedeutet.

Meilin riss die Augen auf, kniff sie aber rasch wieder zusammen. Also...

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