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Izara 3: Sturmluft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am30.11.2018Auflage
Der dritte Teil der packenden Romantasy-Reihe von Julia Dippel. Ari glaubt, ihre große Liebe Lucian für immer verloren zu haben, und begibt sich auf die verzweifelte Suche nach seinem Mörder. Vor allem Lucians Vater rückt ins Fadenkreuz. Der mächtige Dämon fühlt sich in die Ecke gedrängt und setzt einen tödlichen Brachion auf Ari an. Doch der ist kein Unbekannter und stellt Aris Welt auf den Kopf ...

Julia Dippel wurde 1984 in München geboren und arbeitet als freischaffende Regisseurin für Theater und Musiktheater. Um den Zauber des Geschichtenerzählens auch den nächsten Generationen näherzubringen, gibt sie außerdem seit über zehn Jahren Kindern und Jugendlichen Unterricht in dramatischem Gestalten. Ihre Textfassungen, Überarbeitungen und eigenen Stücke kamen bereits mehrfach zur Aufführung.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextDer dritte Teil der packenden Romantasy-Reihe von Julia Dippel. Ari glaubt, ihre große Liebe Lucian für immer verloren zu haben, und begibt sich auf die verzweifelte Suche nach seinem Mörder. Vor allem Lucians Vater rückt ins Fadenkreuz. Der mächtige Dämon fühlt sich in die Ecke gedrängt und setzt einen tödlichen Brachion auf Ari an. Doch der ist kein Unbekannter und stellt Aris Welt auf den Kopf ...

Julia Dippel wurde 1984 in München geboren und arbeitet als freischaffende Regisseurin für Theater und Musiktheater. Um den Zauber des Geschichtenerzählens auch den nächsten Generationen näherzubringen, gibt sie außerdem seit über zehn Jahren Kindern und Jugendlichen Unterricht in dramatischem Gestalten. Ihre Textfassungen, Überarbeitungen und eigenen Stücke kamen bereits mehrfach zur Aufführung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522654098
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum30.11.2018
AuflageAuflage
ReiheIzara
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse2549 Kbytes
Artikel-Nr.4034696
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1
Die Flucht vor der Stille

Für einen Sommerabend war die Schlange vor dem Gomorrha ungewöhnlich kurz. Es sprach sich offenbar herum, dass der Club die Sicherheit seiner Gäste nicht mehr gewährleisten konnte. Ich spürte, wie ein Teil meines Gehirns mich dazu bringen wollte, in grimmiger Genugtuung zu lächeln. Aber der Impuls drang nicht zu meinen Muskeln durch. Selbst das dazugehörige Gefühl blieb eine vage Ahnung in meinem Innersten. Gut verstaut hinter Mauern, die so dick waren, dass ich mir nicht vorstellen konnte, sie jemals wieder selbst zu überwinden.

Ich veränderte vorsichtig meine Position. Stundenlang auf Dächern zu lauern, zählte definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Man hatte zu viel Zeit ...

Unten verabschiedete der bullige Türsteher gerade einen der Gäste per Handschlag. Geldscheine wechselten unauffällig den Besitzer. Schweigen wurde erkauft. So viel zu den strengen Regeln , vor denen wir bei unserem ersten Besuch im Gomorrha gewarnt worden waren. Regeln, die noch immer auf einem schlecht lesbaren Schild in Engelsschrift neben dem Eingang prangten.

Grüne Augen streiften das Schild nur kurz, bevor sie sich wieder in die des Türstehers bohrten.

Das könnte jetzt ein bisschen unschön werden, warnte er mich. Er packte den Türsteher am Kragen und schmetterte ihn gegen die Hauswand.

Seh ich so aus, als würde ich meinen Besitz teilen? Die Ruhe seiner Worte stand im krassen Gegensatz zu der Gewalt, die er an den Tag legte. Ich sollte keine Angst zeigen und war dabei, zu versagen.

Und dann sahen sie mich an, diese unglaublichen Augen.

Schimmerndes Silber mischte sich mit brennendem Grün.

Was tust du da, Kleines?

Ich schüttelte die Erinnerung ab und sperrte sie zurück in die dunkle Kiste, aus der sie ausgebrochen war. Ein Prozedere, das mir inzwischen so vertraut war wie Atmen.

Stattdessen löste ich meinen Blick von der wild plakatierten Tür unter dem blinkenden Neonschriftzug. Der Club interessierte mich heute nicht. Meine Aufmerksamkeit galt ganz dem abtrünnigen Primus, der eben den Türsteher bestochen und das Gomorrha in Begleitung eines aufgestylten Menschen-Mädchens verlassen hatte. Die Wasserstoff-Blondine kicherte unentwegt und konnte kaum die Finger von dem Unsterblichen lassen. Mir fielen einige Adjektive ein, um sie zu beschreiben. Angetrunken und naiv waren dabei noch die nettesten.

Was für nen guten Fang ich heut doch gemacht hab , säuselte sie und begann ihrer rothaarigen Beute das Hemd aufzuknöpfen. Dank meiner verbesserten Sinne war es ein Leichtes, die zwei zu belauschen. Zumal der Primus sich nicht einmal die Mühe machte, ihr Gespräch abzuschirmen.

Von einer hübschen Dame wie dir lass ich mich doch gerne fangen , erwiderte der Abtrünnige und lotste sie weiter die Straße runter.

Ich zog eine träge Grimasse angesichts der vielen Lügen, die in seiner kurzen Antwort steckten. Das Mädchen war weder hübsch noch eine Dame und ganz bestimmt hatte nicht er sich fangen lassen. Nein, der rothaarige Primus war das, was die Abtrünnigen einen Scout nannten. Für finanzstarke unsterbliche Kunden suchte er Menschen, die zu intensiven Emotionen fähig waren. Er verführte oder entführte sie, und sie folgten ihm arglos in ihr Verderben. Dieses sprichwörtliche Verderben war heute ein realer Ort am Ende der Straße. Ein zwielichtiges Hotel mit dem trügerischen Namen Dante´s Paradies. Paradiesisch war hier jedoch nichts. Das Hotel lag zwischen einer Spielothek und einem Pizzalieferservice. Ein dunkler Grauschleier überzog die Fassade, und auch die schmucklosen Lärmschutzfenster hatte man bestimmt seit Jahren nicht geputzt. Das konnte jedoch nicht über das pulsierende Schimmern hinwegtäuschen, das von dem Gebäude ausging. Ein Bannzauber verbarg alles, was dort drinnen geschah. Hatte der Scout seine Opfer erst einmal hineingebracht, würde niemand mehr ihre Schreie hören - kein Mensch, kein Primus und auch kein Halb-Brachion.

Seit drei Wochen observierte ich das Hotel schon und wartete auf die perfekte Gelegenheit. Perfekter als heute würde es nicht werden.

Ich setzte mich in Bewegung. Auf den Dächern war es ein Leichtes, die beiden ungesehen zu überholen. Ich lief über Ziegel, balancierte an Schornsteinen vorbei und sprang über Häuserschluchten. Kurz vor dem Hotel ließ ich mich in eine Seitengasse fallen und kam vier Stockwerke tiefer auf meinen Füßen auf. Adrenalin jagte durch meine Adern - wie immer, wenn ich von meinen übernatürlichen Kräften Gebrauch machte. Gut so, sie würden meinen erhöhten Puls für Aufregung oder Angst halten. Ich schob mir einen Kaugummi in den Mund und kontrollierte meine Jackentaschen. Das kaputte Fake-Handy, das ich bei solchen Anlässen gerne als Vorwand nutzte, war bereit für seinen Einsatz. In der durchsichtigen Hülle steckten ein Zettel mit einer handgeschriebenen Adresse und ein Geldschein, der niemals für eine Taxifahrt dorthin reichen würde. Eine Kombination, die wahre Wunder auf verbrecherische Dämonen wirkte. Zu guter Letzt setzte ich meine Kopfhörer auf und marschierte los Richtung Hauptstraße. Wenn meine Berechnungen stimmten, dann müsste ich in drei, zwei, eins -

Das aufgetakelte Mädchen rannte direkt in mich hinein. Wie geplant stieß ich einen überraschten Schrei aus und ließ mich fallen. Jeder Fußballer wäre neidisch auf die perfekte Schwalbe gewesen, die ich hinlegte. Das Handy, meine Kaugummis, Lipgloss und ein paar andere Dinge, die man als normales Mädchen so bei sich tragen würde, purzelten auf den Gehsteig.

Oh Gott, tut mir leid. Ich hab dich nicht gesehen! Die Blondine war zu betrunken, um mir aufzuhelfen. Das hielt sie aber nicht davon ab, es zu versuchen. Ich ließ sie an mir herumzerren, während ich aus den Augenwinkeln beobachtete, wie der rothaarige Primus mein verstreutes Hab und Gut einsammelte. Soweit lief alles nach Plan.

Du blutest ja! , rief das Mädchen entsetzt.

Sie hatte recht. Meine Knie waren ziemlich übel aufgeschürft. Ich hätte es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, aber es spielte meiner Tarnung natürlich in die Karten. Also tupfte ich an den Wunden herum und verzog mein Gesicht - als wären mir die Schmerzen nicht völlig egal.

Hast du vielleicht ein Taschentuch, Danny? , fragte das Mädchen ihre Begleitung. Als ihr Blick auf meine Wertsachen fiel, waren meine blutigen Knie jedoch vollkommen vergessen. Oh nein, dein Handy! Das tut mir so leid! Ich weiß gar nicht, wie das geschehen konnte. Ich zahl es dir - also nicht ich, sondern meine Haftpflicht. Aber bis dahin? Hast du vielleicht noch ein altes Handy? Hast du ein Back-up gemacht? Willst du jemandem von meinem Handy aus Bescheid geben? Soll ich dir ein Taxi rufen? Sie überschlug sich vor Schuld- und Mitgefühl, als hätte sie mir nicht mein Handy, sondern einen Arm genommen.

Macht euch keine Gedanken. Ich bin auf dem Weg zu einer Freundin. Sie wohnt hier irgendwo.

Eine Männerhand streckte sich mir entgegen. Jetzt hieß es, den richtigen Eindruck zu machen. Ich sammelte ein paar falsche Emotionen zusammen: Verlorenheit, Verzweiflung und einen Hauch gesundes Misstrauen. So griff ich nach der Hand des Primus. Sofort schimmerten seine Augen silbern auf.

Du bist nicht von hier, nicht wahr? Er zog mich auf die Beine und musterte mich von oben bis unten. Ich trug kurze Shorts, Tanktop und eine leichte Lederjacke. Unauffällig, aber trotzdem freizügig genug, um männliche Aufmerksamkeit zu erregen.

Ist das so offensichtlich?

Langsam breitete sich ein Lächeln auf Dannys Gesicht aus. Ein wenig , meinte er charmant und tippte auf den Zettel, der in meiner Handyhülle steckte. Ich sag´s dir nur ungern, aber wenn du zu dieser Adresse willst, hast du dich ziemlich verlaufen.

Wirklich?! Ich spielte die Entsetzte und legte noch eine Prise frisch gefasstes Vertrauen obendrauf. Wieder sah ich die Augen des rothaarigen Primus aufschimmern. Diesmal wirkte er nahezu gierig.

Ja, leider. Aber wir können deine Freundin anrufen. Sie holt dich sicherlich hier ab , schlug er vor.

Damit hatte ich gerechnet. Abtrünnige Primus waren so berechenbar, als würden sie alle demselben Handbuch folgen.

Das glaube ich kaum , setzte ich zum finalen Streich an. Ehrlich gesagt, kenn ich sie nicht wirklich. Ich hab sie über so eine Couch-Surfing-Plattform gefunden.

Danny hob seine Brauen. Jetzt hatte ich definitiv sein Interesse geweckt.

Weißt du was? So ein hübsches Mädchen wie du sollte hier nicht alleine herumirren. Ich spendier dir ein Taxi. Das ist nur fair, nachdem Barbie dein Handy kaputt gemacht hat. Die Wasserstoffblondine mit dem überaus passenden Namen nickte eifrig. Allerdings muss ich erst noch mein Geld aus dem Hotelzimmer holen. Wenn du magst, kannst du dort auch auf dein Taxi warten. Danny wirkte so sympathisch und harmlos, dass ich mich über seine Erfolgsquote als Scout nicht mehr wunderte. Komm schon, gib dir einen Ruck! Sonst muss ich mir die ganze Nacht Sorgen machen, dass ein verrückter Serienkiller dich entführen könnte.

Wow. Was für ein Mistkerl. Am liebsten hätte ich ihm seine verlogene Freundlichkeit sofort aus dem Gesicht geprügelt. Aber Geduld war etwas, das ich mir in den letzten Monaten mühsam antrainiert hatte.

Also zierte ich mich eine angemessene Weile, bevor ich Dannys Angebot annahm und ihm in sein Hotel folgte. Wäre ich ein Mensch gewesen, hätte ich jetzt mein Todesurteil unterschrieben. Aber das war ich nun mal nicht,...
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Autor

Julia Dippel wurde 1984 in München geboren und arbeitet als freischaffende Regisseurin für Theater und Musiktheater. Um den Zauber des Geschichtenerzählens auch den nächsten Generationen näherzubringen, gibt sie außerdem seit über zehn Jahren Kindern und Jugendlichen Unterricht in dramatischem Gestalten. Ihre Textfassungen, Überarbeitungen und eigenen Stücke kamen bereits mehrfach zur Aufführung.