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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am24.05.20191. Auflage
We Are Family! Es ist nicht leicht, wenn man als Schwarzer eine ganz weiße Hautfarbe hat. Lu ist Albino und wird in der Schule gehänselt. Aber die Mannschaft unterstützt ihn. Längst ist Lu einer der Selbstbewusstesten auf der Aschenbahn und darüber hinaus. Fancy Klamotten trägt er und hat immer einen coolen Spruch auf der Lippe. Die Sprache verschlägt es ihm, als er erfährt, dass er ein kleines Schwesterchen bekommt. Und er darf den Namen des Kindes auswählen. Wie hart es im Leben dagegen manchmal zugeht, hat Lu durch seinen Vater gelernt. Der war als junger Mann Drogendealer und arbeitet heute in der Prävention. Es gilt Fehler wiedergutzumachen, und Lu hilft seinem Vater dabei, denn dafür ist Familie da.

Jason Reynolds studierte Literaturwissenschaften an der University of Maryland. Seine Bücher sind in den USA nicht nur Bestseller, sondern auch vielfach ausgezeichnet. Sein Buch >Long Way DownGhost< erhielt er den LUCHS des Jahres. Jason Reynolds ist in den USA ein Literaturstar. Er lebt in Washington, D.C.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWe Are Family! Es ist nicht leicht, wenn man als Schwarzer eine ganz weiße Hautfarbe hat. Lu ist Albino und wird in der Schule gehänselt. Aber die Mannschaft unterstützt ihn. Längst ist Lu einer der Selbstbewusstesten auf der Aschenbahn und darüber hinaus. Fancy Klamotten trägt er und hat immer einen coolen Spruch auf der Lippe. Die Sprache verschlägt es ihm, als er erfährt, dass er ein kleines Schwesterchen bekommt. Und er darf den Namen des Kindes auswählen. Wie hart es im Leben dagegen manchmal zugeht, hat Lu durch seinen Vater gelernt. Der war als junger Mann Drogendealer und arbeitet heute in der Prävention. Es gilt Fehler wiedergutzumachen, und Lu hilft seinem Vater dabei, denn dafür ist Familie da.

Jason Reynolds studierte Literaturwissenschaften an der University of Maryland. Seine Bücher sind in den USA nicht nur Bestseller, sondern auch vielfach ausgezeichnet. Sein Buch >Long Way DownGhost< erhielt er den LUCHS des Jahres. Jason Reynolds ist in den USA ein Literaturstar. Er lebt in Washington, D.C.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423435826
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum24.05.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1705 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.4041630
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe
1


MEIN NAME: Blitz


Ich bin

Der Boss.

Der Checker.

Der Junge.

Der Eine.

Der Einzigartige.

Ich bin Lu. Lucky Lu. Oder, wie ich mich selbst nenne: Lookie Lu. Oder, wie meine Mom mich nennt, Lu, der Blitz, weil ein Blitz so besonders ist, dass er nie zweimal auf die gleiche Weise oder am gleichen Ort einschlägt. Behauptet sie wenigstens. Mir gefällt ja der Spitzname, aber ich glaube nicht daran. Ich glaube nicht, dass ein Blitz nicht den gleichen Baum, das gleiche Haus oder die gleiche Person mehr als nur einmal treffen kann. Ich glaube, Mom hat da irgendwas falsch verstanden. Ehrlich, manchmal redet sie echt nur, damit was geredet wird. Außerdem, woher sollte sie so was schon wissen? Ich meine, klar weiß sie ´ne ganze Menge, weil sie ja eine Mutter ist, und Mütter wissen nun mal viel, aber die Leute, die das studiert haben, wie die Wetterheinis und die Meteorologen (die eigentlich eher Meteoriten erforschen sollten als das Wetter), die haben doch alle auch keine Ahnung von so was (weil sie eben Meteoriten erforschen sollten und nicht das Wetter). Ständig labern sie irgendwas von einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit, dass es Regen gibt. Wenig Regen. Oder viel Regen. Heute. Oder vielleicht morgen. Ich meine, echt jetzt? Und da soll ich einfach so glauben, dass ein Blitz nicht zweimal am gleichen Ort einschlägt? Niemals nie? Ja klar.

Wisst ihr, von wem ich weiß, dass meine Mutter da total falschliegt? Ghost. Er hat mir von diesem Typen erzählt - sein Name fängt mit R an -, der hält den Weltrekord darin, dass er vom Blitz getroffen wurde, und zwar nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal, nicht VIERmal, nicht FÜNFMAL, NICHT SECHSMAL, sondern SIEBENMAL! Wenn ich dieser Ray - oder Ron oder wie auch immer er heißt - wäre (oder gewesen wäre, weil, der muss einfach inzwischen tot sein), hätte ich mich nach dem zweiten Mal für immer zu Hause eingeschlossen. Ich meine, was hat er sich nur gedacht? Wie ich ihn kenne (ich kenne ihn zwar nicht wirklich, aber ich kenne Leute, die so sind wie er, und das ist fast das Gleiche), hat er vermutlich auf einen Meteorologen gehört. Oder auf meine Mutter, die übrigens, wenn sie davon spricht, dass ein Blitz einschlägt, nicht mal einen echten Blitz meint. Also, diese elektrischen Lichtpfeile am Himmel. Nö. Sie meint dann so elektrische ... Momente ... im Leben. Und ich war eindeutig der mega-elektrischste Moment für sie. Einer von siebzehntausend. Ein Albino. Ohne Melanin geboren, was das Gleiche ist wie ohne Braun. Und eigentlich hätte ich nicht mal auf die Welt kommen dürfen, weil meine Mutter angeblich keine Kinder bekommen konnte. Eine doppelt besondere Einmal-im-Leben-Sache also. Bis gestern.

Sonntag, Abendessen. Alles wie immer, alles wie am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag auch, nur dass Mom jedes Mal was Neues mit dem Essen ausprobiert. Und an diesem Sonntag saß mein Dad, der sonst immer bis spät arbeitet, mit meiner Mom am Tisch, damit sie mir die neuesten Neuigkeiten verkünden konnten.

»Wir bekommen ein Baby.« Sie trällerten es fast wie eine Hookline. Als hätten sie sich vorher so eins-zwei-drei-mäßig abgesprochen.

»Euer Ernst?« Das war alles, was ich rausbrachte - rausließ -, aber in mir drin sagte mein Verstand: Yo, ist das echt wahr, ich meine, meint ihr das so richtig ernsthaft ernst, also kein Witz, keine Verarsche, weil, das wär echt nicht cool, Leute, ist das wirklich echt wahr oder was?, während ich den Kopf reckte, um nach dem Bauch meiner Mutter zu sehen, obwohl sie saß. Dad schob seine Goldketten unter sein Shirt - das machte er immer beim Essen - und schlug mir mit dem Handrücken leicht gegen den Arm. Als ich ihn fragend ansah, was das sollte, schüttelte er nur kurz den Kopf, als wüsste er was, das ich nicht wüsste. Als wüsste er was, das ich besser nicht rausfinden wollte.

»Sorry«, japste ich. »Es ist nur ... man sieht ja noch gar nichts!«

Ich zupfte mit den Fingern ein Stück Fleisch von dem Hühnerbein auf meinem Teller, angeblich nach einem Rezept von Pattys Tante. Schmeckte echt lecker, obwohl es seltsam war, Hühnerbeine aus einer Auflaufform zu essen. Armes Huhn. Auflauf statt Auslauf.

»Das ist wirklich unser Ernst.« Mom lächelte. »Die ersten drei Monate sind jetzt fast vorbei, und sie sagen, dass du am sechsten Dezember einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekommen wirst.« Ich schwöre, ihr Gesicht leuchtete, als hätte sie Glühbirnen in den Backen. »Deshalb war ich in letzter Zeit auch so müde und habe dich manchmal zu spät vom Training abgeholt. Mir war tagsüber oft ein bisschen schlecht.«

»Wie, schlecht?«

»Nichts Ernstes. Normaler Schwangerschaftskram. Aber das dürfte bald vorbei sein.« Sie kreuzte ihre Finger. »Oh, und ... also ... danke, dass du es mir nicht ansiehst. Bald werde ich nämlich einen Riesenbauch haben. Bei dir hat es auch eine Weile gedauert, bis man was gesehen hat.«

»Und seitdem hört der Junge gar nicht mehr auf zu wachsen«, warf mein Dad ein.

»Aber wirklich.« Mom spannte ihr T-Shirt über ihren Bauch, dass man eine kleine Wölbung erkennen konnte, so wie nach einem Thanksgiving-Festmahl. Nur, dass nicht Thanksgiving war und wir keinen Truthahn gegessen hatten, sondern Hühnchen. »Jedenfalls wollten wir es dir heute sagen, weil wir morgen einen Arzttermin haben.«

»Darf ich mit?«

»Na ja ... das haben wir auch erst überlegt, aber es ist ja deine Meisterschaftswoche.« Sie legte die Gabel auf den Tisch. Stützte sich auf ihre Arme. »Möchtest du denn mit? Oder willst du lieber zum Training?«

Hmm, schwierig. Ich wollte auf jeden Fall mit zum Arzt und hören, was mit dem Baby los war, aber ich hatte schon so eine Vermutung, was dort passieren würde.

»Kommt drauf an. Machen die da dieses Ding mit dem ...« Ich ballte die Faust und fuhr mir damit langsam über den Bauch, um diese komische Maschine nachzumachen, mit der sie aus einem Baby so einen virtuellen Klecks machen, wo man dann den Herzschlag sieht und so. »Ich meine, wo man angeblich das Baby auf einem Bildschirm sehen kann und es nur wie alte Aufnahmen von der Mondlandung aussieht?« Ein virtueller Klecks oder altmodisches Fernsehen, als Fernsehen noch Radio mit Bildschirm war.

Dad verschluckte sich an seinem Getränk.

»Du meinst einen Ultraschall.« Meine Mutter kannte den richtigen Ausdruck für meine grandiose Beschreibung. »Wann hast du denn mal Aufnahmen von der Mondlandung gesehen?«

»Ghost hat sie mir gezeigt.« Na ja, eigentlich hatte Ghost Patina überredet, das Video auf ihrem Handy abzuspielen, weil er uns überzeugen wollte, dass das Ganze in Wirklichkeit nie passiert war. Er hatte ein paar Typen an der Bushaltestelle darüber reden hören, dass das alles nur ein Fake gewesen wäre. Patty sagte sofort, sie hätte aber eine Freundin, deren Vater Raketenforscher ist (wie krass, dass so was ein Beruf ist!), und die könnte nämlich beweisen, dass die Mondlandung echt passiert wäre. Und Sunny, der sagte, er hätte schon lange gewusst, dass das wirklich passiert war - die Mondlandung (und der Mondspaziergang) -, weil er auch schon da oben gewesen wäre. Auf dem Mond. Das hat er echt gesagt. Schade, dass sein Diskus es noch nie bis zum Mond geschafft hat. Sunny konnte das Teil nicht mal dazu bringen, weiter zu fliegen als auf den letzten Platz. Vor ein paar Wochen, bei seinem ersten Wettkampf als Diskuswerfer, hatte er bei den ersten beiden Versuchen die Wurfkreislinie übertreten. Da haben Patty, Ghost und ich ihm dann ganz laut zugejubelt. Einfach, um ihm Mut zu machen, weil er so geknickt aussah da im Kreis. Selbst sein Vater hat ihn angefeuert. Und irgendwann haben alle angefangen zu klatschen und zu rufen: Auf geht´s, Sunny und Komm schon, Sunny und Du schaffst das und so, selbst ein paar Leute aus den anderen Teams. Da hat Sunny sich wieder in Wurfposition gestellt und angefangen, Schwung zu holen. Sein Gesicht war so konzentriert wie noch nie. Wie ein Stein. Er hat Schwung geholt, einmal, zweimal, dreimal, dann hat er sich gedreht, und in dem Moment, wo er den Diskus geworfen hat, hat er einen Schrei ausgestoßen, der klang wie ... keine Ahnung. Wie so ein ... Heulen. Ein Seehund-Heuler. Richtig krass. Und der Diskus ist geflogen, aber nur ungefähr ... drei Meter weit. Höchstens. Aber Sunny hatte ihn schön gerade durch die Luft segeln lassen, ohne was falsch zu machen. Und strahlte von einem Ohr zum anderen. Wir alle strahlten. Und dann schwang er die Hände in die Luft und machte plötzlich so ein paar komische Dancemoves. Trotzdem - letzter Platz. Aber weil bei dem Wettkampf nur drei Leute mitmachten, hatte er Glück, und der letzte Platz war immer noch ... ein dritter Platz.

»Okay. Machen sie da dann ein Ultraschall von dem Baby?«, fragte ich.

»Ja, um sicherzugehen, dass es sich so entwickelt und wächst, wie es soll.« Meine Mutter wackelte mit ihren Fingern, und obwohl ich ihre Füße nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass sie auch mit den Zehen wackelte.

»Und erfahrt ihr da dann auch, ob es ein Junge wird?«

»Oder ... ein Mädchen«, verbesserte sie mich.

»Genau. Oder ein Mädchen.«

Mom sah zu Dad. Und wieder zu mir. Sie nickte und lächelte. Das war ein Ja.

»Okay, dann geh ich lieber zum Training.«

»Was?« Mom guckte so entsetzt, als hätte ich gesagt, ich...
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Autor

Jason Reynolds studierte Literaturwissenschaften an der University of Maryland. Seine Bücher sind in den USA nicht nur Bestseller, sondern auch vielfach ausgezeichnet. Sein Buch >Long Way DownGhost