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Wüstenprinzessin des Ewigen Eises

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
357 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am07.02.2019Auflage
**Die Magie von Feuer und Eis** Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt... //»Wüstenprinzessin des Ewigen Eises« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Ellie Sparrow lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niedersachsen. Schon als Kind hat sie gern Geschichten gehört und selbst erzählt. Mit dem Schuleintritt kam dann auch die Liebe zum geschriebenen Wort. Seitdem trifft man sie meist an ihrem Arbeitsplatz an, wo sie in fantastische Welten eintaucht und Herr über ihren eigenen kleinen Kosmos ist. Außerhalb der schöpferischen Arbeit findet man sie mit der Nase tief in einem Buch vergraben, mit dem Controller vor der Konsole oder zusammen mit ihrer Familie in der Natur.
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Produkt

Klappentext**Die Magie von Feuer und Eis** Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt... //»Wüstenprinzessin des Ewigen Eises« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Ellie Sparrow lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niedersachsen. Schon als Kind hat sie gern Geschichten gehört und selbst erzählt. Mit dem Schuleintritt kam dann auch die Liebe zum geschriebenen Wort. Seitdem trifft man sie meist an ihrem Arbeitsplatz an, wo sie in fantastische Welten eintaucht und Herr über ihren eigenen kleinen Kosmos ist. Außerhalb der schöpferischen Arbeit findet man sie mit der Nase tief in einem Buch vergraben, mit dem Controller vor der Konsole oder zusammen mit ihrer Familie in der Natur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646604689
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum07.02.2019
AuflageAuflage
Seiten357 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4011 Kbytes
Artikel-Nr.4088056
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Die Flamme verpuffte, bevor man sie mit bloßem Auge hätte erkennen können. Sie war nur ein flüchtiges Gefühl, ein Kribbeln in den Fingerspitzen, eine Welle in meinem Körper, die zu schnell verebbt war.

Frustriert sank ich an das Ufer der Oase und betrachtete die aufgewühlte Wasseroberfläche. Mira stand am anderen Ufer, das von hohen Palmen und ein wenig Buschwerk umgeben war, und warf Steine, die kunstvoll über den See hüpften und mit jedem Sprung kleine Wellen hinterließen. Dabei versuchte sie nicht allzu auffällig zu mir herüber zu starren. Sie war jedoch nicht sehr geschickt darin, ihre Neugierde zu verbergen und mit jedem gescheiterten Versuch meinerseits sanken ihre Schultern mehr in sich zusammen.

Ich war womöglich Iralias erste Kronprinzessin, die ihre Magie nicht einzusetzen wusste. Ich hatte Zugang zu ihr, spürte sie in jeder Faser meines Körpers, aber es gelang mir nicht sie freizusetzen. Ihre Energie zu kanalisieren, zu visualisieren.

Ich atmete tief durch. Spürte dem übernatürlichen Fluss in mir nach, der wie Blut durch mich hindurch pulsierte, im ständigen Einklang mit mir. Nahm das kribbelige Gefühl wahr, wenn ich mich auf diese Kraft konzentrierte. Sie war da, in mir, und ich fühlte sie. Sie erfüllte mich, war ein Teil von mir.

Dann öffnete ich die Hände, ließ den Fluss aus purer Energie in sie hineinfließen. Hitze durchströmte mich, vor meinen Augen loderte es Rot-Orange, bevor die Farbe in tausend kleine Funken zersprang. Das Kribbeln kehrte in meine Fingerspitzen zurück, wuchs zu einem heißen Brennen heran. Vor mir, als Trugbild in meinem Kopf, entstand ein Funke, wurde zu einer kleinen Flamme, die in meinen Gedanken an meinen Fingern leckte und sich um meine Hand herum zu einem flammenden Inferno entwickelte. Ich ließ die Magie frei. Ein Lichtblitz, der sicher eine Flamme geworden wäre, wenn ich meine Kraft festhalten hätte können. Die Magie kollabierte und mit ihr beinahe auch ich.

Heiße Tränen sammelten sich in meinen Augen und ließen das Wasser und die Welt um mich herum verschwimmen, bis alles nur noch einem Gemisch aus ineinanderlaufenden Farbtupfen ähnelte. Meine Sicht bestand nur mehr lediglich aus Blau- und Beigetönen.

Trotzig wischte ich mir mit dem Ärmel meiner Tunika über die Augen, blinzelte die ersten Tränen mit aller Macht fort. Mein Atem kam stoßweise. Erneut hatte ich mich in der Hoffnung, endlich die Magie zu entfesseln, voll verausgabt. Stattdessen raste mein Herz in meiner Brust, ohne dass ich den Hauch einer Flamme zustande gebracht hätte.

»Es ist genug für heute, Prinzessin.« Mira war neben mir aufgetaucht. Ich hatte nicht einmal gemerkt, wie sie zu mir getreten war. Jetzt legte sich ihre zierliche, schlanke Hand auf meine Schulter und drückte aufmunternd zu. »Morgen ist ein neuer Tag.«

»Die Zeit spielt gegen mich«, fuhr ich sie an und ihre schmale Gestalt zuckte unter meinen harschen Worten zusammen. Etwas sanfter fuhr ich fort: »Wenn ich bis zur Verlobungszeremonie nicht meine Magie beherrsche, werde ich meines Amtes als rechtmäßige Thronfolgerin enthoben.«

»Bis dahin wirst du die Magie beherrschen«, versicherte sie mir, ließ ihre Hand von meiner Schulter zu meinem Oberarm rutschen und zerrte leicht daran. »Nun komm schon. Wir müssen dich für den Ball zurechtmachen.«

Ich schluckte schwer, nickte aber. Der Ball. Der Abend, an dem es mir vergönnt sein würde, mir einen Prinzen zum Verlobten zu nehmen, um bald mit ihm Iralia zu regieren. Meine baldige Krönung verkörperte all das, wofür ich geboren worden war, und mein fehlendes Feuer war in der Lage alles, wofür ich immer gearbeitet hatte, zunichtezumachen.

***

Die Zofen schwirrten emsig um mich herum wie Bienen um eine pollenreiche Blüte. Hier zupften sie an meinen Haaren, dort zerrten sie an dem Mieder des Kleides. Schichten aus Tüll und Taft und Seide wurden drapiert, Bänder in Haarsträhnen geflochten, Wangen gepudert.

Am Ende starrte mir eine junge Prinzessin aus dem Spiegel entgegen, die ich kaum wiedererkannte. Anmutig und bereit, den ersten Teil ihres Erbes anzutreten. Alt genug, um sich zu verloben, zu heiraten.

»Aufgeregt?«, fragte Mira hinter mir und ihre Finger strichen nervös die orange-rote Seide meines Rocks glatt.

»Nicht so sehr wie du«, lächelte ich und drehte mich zu ihr um. Sie knetete ihre Finger und trat von einem Fuß auf den anderen, als wäre es an ihr, sich einen Gemahl zu suchen.

Ich selbst war mit dieser Tradition aufgewachsen. Bereits als kleines Mädchen hatte ich meinen Platz gekannt, meine Aufgabe und all die Verpflichtungen, die damit einhergingen. Mir kurz nach meinem sechzehnten Geburtstag einen Prinzen zu suchen gehörte dazu. Und immerhin hatte ich freie Wahl.

Mira atmete tief durch und lächelte. »Nun gut«, sagte sie und wandte sich ab. Kurz bevor sie die Tür erreichte, sah sie über die Schulter noch einmal zurück zu mir. »Euer Vater, König Mitras, wird Euch abholen, sobald es an der Zeit ist«, eröffnete sie mir, jetzt vollkommen in der Rolle der königlichen Zofe, nicht in der meiner besten Freundin. »Viel Glück, Prinzessin Avianna.« Mit einem kurzen Knicks rundete sie ihre förmlichen Worte ab und verschwand durch die Tür. Ich blieb zurück.

Langsam erfüllte mich die Aufregung. Die Gedanken kreisten um junge stattliche Prinzen, die um meine Gunst buhlten, deren Begehr es war, an meiner Seite einst über Iralia zu herrschen. Und es gab keinen Grund bescheiden zu sein, meine Auswahl war groß. Iralia war beliebt auf dem Kontinent. Derjenige, der meine Gunst gewann, würde eines der größten, wohlhabendsten und mächtigsten Königreiche erhalten.

Ein letztes Mal sah ich in den Spiegel und betrachtete das Mädchen, das ich bald nicht mehr sein würde. Heute Abend begann ein Leben, in dem kein Platz für Unbeschwertheit und Naivität mehr bliebe.

Sofern ich denn meine Magie entfesselte. Mein Blick wanderte hinunter zu meinen Händen, die ich beim bloßen Gedanken an das Feuer in die rot-orangene Seide gekrallt hatte. Nutzlos, komplett nutzlos.

Hinter mir öffnete sich die Tür mit einem leisen Kratzen über den Boden und ich erschrak kurz, ehe ich die Schultern straffte und mich umdrehte. Den Kopf hielt ich erhoben, das Kinn leicht vorgestreckt und den Rücken gerade.

»Du siehst hinreißend aus. Wie ein Sonnenstrahl im Sommer. Wie eine Blüte auf einer Frühlingswiese.« Mein Vater, der König, trat mit weiten Schritten auf mich zu. Seine bärengroßen Hände griffen nach mir und zogen mich in eine Umarmung. Überrascht atmete ich ein und legte die Arme um sein breites Kreuz. Ich genoss für einige Augenblicke diese Geste der Zuneigung, die er sonst nicht für mich oder meine Geschwister übrighatte.

Er ließ mich los und ich schluckte, sah ihm in die dunklen, beinahe schwarzen Augen, die ein wenig schräg standen und die ich von ihm geerbt hatte. Der Blick in seinen war jedoch wie üblich kalt und berechnend und mein Herz blieb stehen, als seine nächsten Worte zu mir durchdrangen.

»Wie sieht es mit deinem Feuer aus, Avianna?«

Ich schluckte. Mein Blick glitt sehnsüchtig über das Bett zur Tür. Der Ball, wenn ich nur schon auf dem Ball wäre.

Unauffällig wischte ich meine schweißnassen Hände an meinem Rock ab. Die Hände, die so nutzlos waren. Die Hände, die nicht in der Lage waren, die Magie zu bündeln und zu entfesseln. Die Hände, die nicht lichterloh brannten, um ganze Armeen auf dem Schlachtfeld in Brand zu stecken.

»Avianna?«, polterte mein Vater ungeduldig.

Ich vermied es, ihn bei meiner Antwort direkt anzusehen. Stattdessen starrte ich über seine Schulter hinweg an ihm vorbei. »Ich  ... ich habe es nicht geschafft«, flüsterte ich ermattet.

»Was gedenkst du aufgrund deiner Schwäche zu tun?« Seine Stimme war schneidend, durchbohrte mich wie ein Pfeil, pfählte mein Herz mit der mitschwingenden Enttäuschung.

»Vater, ich trainiere hart. Härter als jeder andere in diesen Mauern. Ich bin sicher-«

»Schweig!«, fuhr er mir über den Mund. Seine Worte kamen einer Ohrfeige gleich und ich taumelte zurück, weil die Wucht mich vollkommen unvorbereitet traf.

»Trainieren scheint nicht zu genügen, Avianna. Egal wie hart, egal wie ausdauernd. Niemand hat dich auch nur eine kleine Flamme zustande bringen sehen.« Er holte tief Luft, schritt auf mich zu. Sein Gesicht verwandelte sich mit jedem Atemzug weiter in eine groteske Maske aus Enttäuschung und Wut. Und der Grund dafür war ich.

»Bis zur Zeremonie sind es noch zwei Monde. Ich habe noch Zeit«, flehte ich verzweifelt. »Bis dahin werde ich die Magie entfesseln! Ich werde brennen, Vater, Ihr werdet sehen.« Wie zur Bestätigung rauschte die Magie durch meinen Körper, brodelte in mir wie kochendes Wasser.

Wenn es mir nur gelingen würde sie freizulassen.

»Elionora hat bereits mit zehn Jahren ihre erste Flamme erschaffen. Jetzt ist sie noch keine fünfzehn Jahre alt und beinahe mächtiger, als ich es bin. Auch dein Bruder beherrscht bereits das Feuer. Nur du bist nicht fähig genug.«

Nicht fähig! Die Worte hallten in meinem Kopf nach wie Trommelschläge. Laut, unnachgiebig und gewaltig. Nicht fähig. Niederschmetternd, wenngleich treffend.

»Vater  ...«, begann ich und wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Wie ich ihn überzeugen konnte, mir eine Chance zu geben. Eine weitere, obwohl er mir bereits so viele gegeben und ich sie alle nicht genutzt hatte.

»Deine Schwester ist bereits auf dem Ball und sucht sich einen Prinzen aus. An ihrem sechzehnten Geburtstag wird die Zeremonie vollzogen und kurz darauf wird sie verheiratet.« Seine Stimme war ein kaltes Flüstern.

»Was...
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Ellie Sparrow lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niedersachsen. Schon als Kind hat sie gern Geschichten gehört und selbst erzählt. Mit dem Schuleintritt kam dann auch die Liebe zum geschriebenen Wort. Seitdem trifft man sie meist an ihrem Arbeitsplatz an, wo sie in fantastische Welten eintaucht und Herr über ihren eigenen kleinen Kosmos ist. Außerhalb der schöpferischen Arbeit findet man sie mit der Nase tief in einem Buch vergraben, mit dem Controller vor der Konsole oder zusammen mit ihrer Familie in der Natur.
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