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Sanddorninsel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.03.20191. Auflage
Sommerfeeling, Rügen-Flair und eine Prise Tiefgang: perfekte Urlaubslektüre, nicht nur für den Strandkorb von Lena Johannson, der Spezialistin für stimmungsvolle Ostsee-Romane. Ein Ostsee-Roman für die Leserinnen von Katharina Herzog oder Silvia Lott. Mit Tochter, Enkelin und Urenkelin will Ursula ihren 80. Geburtstag feiern, und zwar auf Rügen - denn da hat die alte Dame noch etwas zu erledigen. Davon erfahren die anderen aber erst, als die Zimmer in der Villa Sanddorn schon bezogen sind: Ursula möchte endlich herausfinden, was aus ihrem Brieffreund Jens geworden ist, der nach dem Krieg von Rügen nach Kuba ging. Und ihre Familie soll ihr bei der Spurensuche helfen. Für die vier Frauen beginnen turbulente Sommerwochen auf der zauberhaften Ostsee-Insel, die sie auf wunderbare Weise einander näher bringen und dabei so manche Überraschung parat halten. Für alle Leser, die 'Villa Sanddorn' und 'Sanddornsommer' geliebt haben! Lena Johannsons Wohlfühlromane über die zauberhafte Ostsee-Insel Rügen sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Sanddornsommer - Villa Sanddorn - Sanddorninsel - Sanddornzauber

Lena Johannson wurde 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren. Nach der Schulzeit auf dem Gymnasium machte sie zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin, bevor sie sich der Tourismusbranche zuwandte. Ihre beiden Leidenschaften Schreiben und Reisen konnte sie später in ihrem Beruf als Reisejournalistin miteinander verbinden. Vor einiger Zeit erfüllte sich Lena Johannson einen Traum und zog an die Ostsee.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSommerfeeling, Rügen-Flair und eine Prise Tiefgang: perfekte Urlaubslektüre, nicht nur für den Strandkorb von Lena Johannson, der Spezialistin für stimmungsvolle Ostsee-Romane. Ein Ostsee-Roman für die Leserinnen von Katharina Herzog oder Silvia Lott. Mit Tochter, Enkelin und Urenkelin will Ursula ihren 80. Geburtstag feiern, und zwar auf Rügen - denn da hat die alte Dame noch etwas zu erledigen. Davon erfahren die anderen aber erst, als die Zimmer in der Villa Sanddorn schon bezogen sind: Ursula möchte endlich herausfinden, was aus ihrem Brieffreund Jens geworden ist, der nach dem Krieg von Rügen nach Kuba ging. Und ihre Familie soll ihr bei der Spurensuche helfen. Für die vier Frauen beginnen turbulente Sommerwochen auf der zauberhaften Ostsee-Insel, die sie auf wunderbare Weise einander näher bringen und dabei so manche Überraschung parat halten. Für alle Leser, die 'Villa Sanddorn' und 'Sanddornsommer' geliebt haben! Lena Johannsons Wohlfühlromane über die zauberhafte Ostsee-Insel Rügen sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Sanddornsommer - Villa Sanddorn - Sanddorninsel - Sanddornzauber

Lena Johannson wurde 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren. Nach der Schulzeit auf dem Gymnasium machte sie zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin, bevor sie sich der Tourismusbranche zuwandte. Ihre beiden Leidenschaften Schreiben und Reisen konnte sie später in ihrem Beruf als Reisejournalistin miteinander verbinden. Vor einiger Zeit erfüllte sich Lena Johannson einen Traum und zog an die Ostsee.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426454107
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.03.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2330 Kbytes
Artikel-Nr.4169868
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Ursula



Jg. Handwerksges. su. Brieffr. i. aller Welt.

Chiffre J5403


Ach Mensch, wir sind bisher so gut durchgekommen.« Heike seufzte und hatte sofort wieder eine schuldbewusste Miene. Als ob sie etwas dafürkönnte, dass sich der Verkehr auf dem Übergang zur Rügenbrücke staute. Damit musste man in der Hochsaison rechnen. Von der Rückbank kam ein Stöhnen. Rahel, natürlich. Emily, die jüngste von ihnen, hatte wahrscheinlich noch nicht einmal wahrgenommen, dass sie nicht mehr fuhren. Sie schottete sich ab mit ihren großen Kopfhörern auf den Ohren und dem Mobiltelefon, ihrem Schatz, den sie nur selten aus den Augen ließ. Ursula musste über ihre Urenkelin schmunzeln. Sie hatte wirklich gerade eine schwierige Phase. Die hübschen hellblauen Augen umrandete sie mit dicken schwarzen Strichen, in ihrer niedlichen Stupsnase und im Bauchnabel, den sie gern präsentierte, steckten Metallringe. Das hätte Ursula ihr niemals erlaubt, für Rahel war es wohl eine gute Gelegenheit, ihren permanenten Zeitmangel auszugleichen. Emily malte sich ihre Finger- und Fußnägel blau oder neongelb an, ihre Kleidung war eigentlich immer schwarz, und die Jeans hatten Löcher.

»O Mann, Ur-Usch«, hatte sie mal gesagt und mit den Augen gerollt, »das gehört so!«

Die Kleine war in einer Trotzphase, daran gab es keinen Zweifel. Aber musste ihre Mutter sie deshalb manchmal Enemy nennen, Feind? Irgendwie gut, fand Ursula, dass sie nicht so angepasst war. Ein bisschen mehr Rebellion hätte ihrem eigenen Leben auch gutgetan. Und dem ihrer Tochter Heike sowieso, die war eindeutig zu brav und mausgrau.

»Ich werde noch in hundert Jahren nicht verstehen, warum wir unbedingt mit deinem ollen Passat Kombi aus Bad Bevensen starten mussten.« Das betonte Rahel nicht zum ersten Mal an diesem Tag.

»Meinst du, mit deinem flotten BMW wären wir im Stau schneller gewesen?« Ursula drehte sich zu ihr um. Rahel hatte mit ihrer Tochter mehr gemeinsam, als sie sich vermutlich eingestehen würde. Auch sie war blass, ihr Gesicht schmal. Auch sie betonte ihre Augen sehr auffällig, wenngleich eleganter. Ihre Lippen hatten die Farbe von Klatschmohn, der Nagellack passte exakt dazu. Wie schaffte sie es nur, die Farben entsprechend den Anlässen oder vielleicht auch ihrer jeweiligen Stimmung zu wechseln? Und zwar auch die des Lackes! Ursula wäre ihre Zeit dafür zu schade. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht mehr so viel davon hatte wie die anderen in diesem Auto. Jedenfalls, wenn die Natur sich nicht noch mit einer von ihnen einen bösen Witz erlaubte.

Rahel ging nicht auf Ursulas Einwand ein. »Wenn Emily und ich in einem Rutsch gefahren wären, hätten wir uns die Übernachtung in Bad Bevensen sparen können und würden schon am Strand liegen. Oder so.« Wie sie Bad Bevensen betonte. Als wäre es unter ihrer Würde, den Namen einer Ortschaft mit weniger als einer Million Einwohnern überhaupt in den Mund zu nehmen. Dass es immerhin ihr Geburtsort war, hatte sie anscheinend vergessen. Heike hatte sich damals für eine Hausgeburt entschieden, weshalb Bad Bevensen nun eben in Rahels Pass eingetragen war.

»Wir haben Urlaub, Kind, das heißt, wir haben Zeit. Es spielt doch keine Rolle, ob wir eine halbe Stunde eher oder später da sind.« Nach Urlaub sah Rahel keinesfalls aus in ihrem silbergrauen Bleistiftrock und passendem Blazer über der weißen Bluse. Wenigstens hatte sie den ausgezogen. War sonst ja nicht auszuhalten in dem stickigen Auto. »Du weißt bestimmt schon gar nicht mehr, wie Freizeit sich anfühlt, was? Immer nur Arbeit, das ist doch nichts.« Rahel holte hörbar Luft. »Ich freue mich deshalb umso mehr, dass du dir die Tage freigenommen hast, um mit uns nach Rügen zu fahren.« Ursula drehte sich noch einmal kurz nach hinten um und strahlte ihre Enkelin an. Die sichere Methode, Rahel wehrlos zu machen.

»Frei ...«, sagte Rahel leise. Es klang wie ein Stöhnen. Kein Wunder, seit Stunden tippte sie auf ihrem Computerdings herum, und ständig schaute sie auf ihre Uhr. Es würde ihr wirklich guttun, mal ein bisschen abzuschalten. Sie rollten ein paar Meter, dann standen sie wieder. Trotz der vier offenen Fenster war es brütend heiß.

»Von Frankfurt über Bad Bevensen nach Rügen ist der direkte Weg. Wie hättest du denn fahren wollen?« Heike fühlte sich noch immer für die Verzögerung verantwortlich und ging in Verteidigungshaltung. »Musst du wegen einer zusätzlichen Übernachtung wirklich Theater machen?«

»Es geht nicht um die eine Nacht. Nicht nur«, kam es scharf vom Rücksitz. »Es fängt damit an, dass wir unbedingt alle mit einem Auto fahren mussten.«

»Vier Personen in zwei Autos? Das ist alles andere als umweltfreundlich.«

»Das stimmt, mein Kind.« Ursula tätschelte ihrer Tochter das Bein. Das spornte Heike anscheinend an.

»Außerdem ist das unsere erste Familienreise. Und die wollen wir doch von Anfang an zusammen genießen«, verkündete sie.

»Gottchen, ich komme gleich um vor lauter Genuss«, ätzte Rahel. »Mussten wir deshalb auch schön lange über Landstraßen und durch tausend Käffer zuckeln, für den Genuss?«

»Ich wollte Emily zeigen, wie hübsch die Niedersächsische Elbtalaue ist. Das ist ein Biosphärenreservat mit ganz vielen Elementen ursprünglicher Auenlandschaften. So oft findet man die nicht mehr. Es kann ja wohl nicht schaden, wenn Emily auch noch etwas anderes lernt als den Wert von PS oder Internetbandbreite.«

Rahel lachte kehlig auf. »Das hat ja fantastisch geklappt, Mutter. Ist dir nicht aufgefallen, dass Emily gar nicht rausguckt? Außerdem findet deine Enkelin garantiert alles voll bescheuert, was ihr jemand zeigt, der über zwanzig ist.«

Wie auf ein geheimes Stichwort schob Emily den Kopfhörer in den Nacken und sah sich um, als hätte sie bis jetzt geschlafen. Das Mädchen hatte ein angeborenes Gefühl für Timing.

»Wir fahren ja gar nicht mehr.« Vor ihnen lag schon die Insel, blickte man zurück, was Emily jetzt tat, präsentierte sich die stolze Silhouette von Stralsund. So schön hatte sich Ursula die Stadt gar nicht vorgestellt. Vielleicht konnte sie die drei überreden, auf dem Rückweg einen kleinen Stadtbummel einzulegen. »Bye, bye, Zivilisation«, grummelte ihre Urenkelin, »hoffentlich gibt es bei den Hinterwäldlern überhaupt Handyempfang.«

»Es sind keine Hinterwäldler, Emmchen«, erklärte Heike geduldig. »Rügen ist die größte deutsche Insel. Da leben ganz normale zivilisierte Menschen.«

»Es bleibt ´ne Insel. Das ist auf jeden Fall mal nich die große weite Welt.« Damit war für Emily die Sache anscheinend erledigt. Sie schob ihre Kopfhörer wieder auf die Ohren.

»Es heißt aber gar nicht Hinterweltler, also mit e, abgeleitet von Welt.« Heike guckte für Ursulas Geschmack viel zu lange in den Rückspiegel, um Emilys Aufmerksamkeit zurückzukriegen, während sie den Passat gerade wieder ein Stückchen vorwärtsrollen ließ. »Das machen ganz viele falsch. Aber richtig ist die Ableitung von Wald. Jemand lebt hinter dem Wald und bekommt darum nichts vom technischen Fortschritt mit.«

»Sie hört dich nicht.« Rahel sah einmal kurz von ihrem Computer auf und schüttelte den Kopf.

 

Ursula seufzte. Diese Hitze! Und dazu noch die dicke Luft. Womöglich war es keine so gute Idee, zu viert zu verreisen. Ach je, sie hätte sich besser beherrschen sollen. Heike hatte ihr Stöhnen wohl falsch verstanden. Jedenfalls setzte sie den Blinker. Wo wollte sie bloß hin? Die Autos auf der anderen Spur kamen doch auch nicht schneller voran. Sie zog nach links hinüber und fuhr einem moosgrünen BMW-Cabriolet vor die Stoßstange, wie Ursula aus dem Augenwinkel erkannte. Das war ganz schön knapp. Hätte der Fahrer nicht beherzt gebremst, wäre er ihnen reingefahren. Wildes Hupen von hinten. Heike schaute in den Rückspiegel, ihre Augen flackerten nervös. Wenn Ursula sich nicht täuschte, bekamen die Schweißperlen auf der Stirn ihrer Tochter gerade Zuwachs.

»Der soll sich mal nicht so anstellen«, sagte Ursula und lächelte Heike an. Im Rückspiegel sah sie, dass die anderen beiden nichts mitbekommen hatten. Emily nickte ständig mit dem Kopf und schob die Lippen vor, Rahel tippte ununterbrochen auf ihrer Tastatur herum. Vor lauter Konzentration kaute sie auf ihren makellos angepinselten Lippen herum. Was schmierte sie sich nur für ein Zeug auf den Mund, das nicht einmal nach Stunden, in denen Rahel aß und trank und sich obendrein auf die Lippen biss, weg war? Heike schminkte sich so gut wie gar nicht. Wieder sah Ursula zu ihr hinüber. Ihre Tochter war alt geworden. Nicht nur äußerlich. Was war nur mit ihren Träumen geschehen, die sie als junge Frau gehabt hatte? Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Plötzlich sah Heike zu ihr herüber. Sie hatte wohl den Blick bemerkt.

»Die Ruhe und die Auszeit werden uns allen guttun. Dir ganz besonders, mein Kind.« Sie tätschelte noch einmal Heikes Bein und begann eine Melodie zu summen. Düstere Gedanken würde sie auf keinen Fall zulassen. Sie wollte ihre ganz besondere Reise genießen, von der ersten bis zur letzten Minute. Heikes leises Schnauben ignorierte sie.

Sämtliche Fahrzeuge mussten sich jetzt auf ihrer Spur einsortieren. Dann endlich hatten sie die Stauursache erreicht, einen Unfall zwischen einer Vespa und einem Transporter. »Du meine Güte!« Ursula hielt die Luft an, konnte aber ihren Blick nicht von dem ziemlich verbeulten Zweirad nehmen. Sie sah einen jungen Mann in Lederhose und Lederjacke. Leder ... Sofort dachte sie wieder an Jens. Kürschner hatte er gelernt, das wusste sie. Das heißt, zuerst hatte er eine Schneiderlehre absolviert und sich später dann auf die Lederverarbeitung spezialisiert.

Der...
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Autor

Lena Johannson wurde 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren. Nach der Schulzeit auf dem Gymnasium machte sie zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin, bevor sie sich der Tourismusbranche zuwandte. Ihre beiden Leidenschaften Schreiben und Reisen konnte sie später in ihrem Beruf als Reisejournalistin miteinander verbinden.Vor einiger Zeit erfüllte sich Lena Johannson einen Traum und zog an die Ostsee.

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