Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Tausche Mörder gegen Leberwurst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
250 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.05.20191. Auflage
Mischlingshündin Lily Schönfuß ermittelt in ihrem ersten Fall - und kommt nicht nur einem Verbrechen auf die Spur, sondern auch allerlei Eigenheiten der menschlichen Daseinsform! Auf dem Weg zu ihrer üblichen Morgenrunde in den Park wird Hundedame Lily Schönfuß und ihrer Rudelführerin Paula Kontroletti der Weg versperrt - ein Mord ist geschehen! Und als wäre das nicht schon schlimm genug, soll auch noch ein Hund an der Gewalttat beteiligt gewesen sein. Lily wird zusammen mit ihren Freunden Bertha Dasreicht und Maddox Aufgehts schnell klar, dass der Verdacht verheerende Auswirkungen für Hunde und Hundehalter im Viertel und in der ganzen Stadt haben könnte, drum muss der Fall so schnell wie möglich gelöst werden! Mutig setzt die sonst eher schüchterne Lily ihre Schnüffelnase ein - und bringt ihre tierischen und menschlichen Freunde ganz schön auf Trab ... Ein tierisch spannendes und gleichzeitig amüsantes Lesevergnügen!

Lily Schönfuß verbrachte die ersten Monate ihres Lebens in Bukarest als Straßenhund, bevor sie als schüchterne und zurückhaltende Vertreterin ihrer Spezies in einer Auffangstation landete. Bereits hier sammelte sie viele Eindrücke, die sich durch ein eher geringes Sozialprestige auszeichnen. Im Alter von sechs Monaten erreichte sie nach einem langen Transport mit anderen Leidensgenossen Deutsch­land. Lily Schönfuß entschied sich kurz darauf, ihre Geschichte und ihre Abenteuer einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sie lebt zusammen mit Paula und Edgar in einer deutschen Großstadt.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextMischlingshündin Lily Schönfuß ermittelt in ihrem ersten Fall - und kommt nicht nur einem Verbrechen auf die Spur, sondern auch allerlei Eigenheiten der menschlichen Daseinsform! Auf dem Weg zu ihrer üblichen Morgenrunde in den Park wird Hundedame Lily Schönfuß und ihrer Rudelführerin Paula Kontroletti der Weg versperrt - ein Mord ist geschehen! Und als wäre das nicht schon schlimm genug, soll auch noch ein Hund an der Gewalttat beteiligt gewesen sein. Lily wird zusammen mit ihren Freunden Bertha Dasreicht und Maddox Aufgehts schnell klar, dass der Verdacht verheerende Auswirkungen für Hunde und Hundehalter im Viertel und in der ganzen Stadt haben könnte, drum muss der Fall so schnell wie möglich gelöst werden! Mutig setzt die sonst eher schüchterne Lily ihre Schnüffelnase ein - und bringt ihre tierischen und menschlichen Freunde ganz schön auf Trab ... Ein tierisch spannendes und gleichzeitig amüsantes Lesevergnügen!

Lily Schönfuß verbrachte die ersten Monate ihres Lebens in Bukarest als Straßenhund, bevor sie als schüchterne und zurückhaltende Vertreterin ihrer Spezies in einer Auffangstation landete. Bereits hier sammelte sie viele Eindrücke, die sich durch ein eher geringes Sozialprestige auszeichnen. Im Alter von sechs Monaten erreichte sie nach einem langen Transport mit anderen Leidensgenossen Deutsch­land. Lily Schönfuß entschied sich kurz darauf, ihre Geschichte und ihre Abenteuer einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sie lebt zusammen mit Paula und Edgar in einer deutschen Großstadt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492985208
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum02.05.2019
Auflage1. Auflage
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3030 Kbytes
Artikel-Nr.4171208
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2: Informationskette

Nachdem zwei weitere meiner Geschwister plötzlich von unserem Platz in der kleinen Gasse der großen Stadt verschwunden waren, war unser Rudel ziemlich geschrumpft. Tagsüber kamen manchmal Kinder zum Ballspielen dorthin. Wir übrigen versteckten uns hinter den stinkenden Mülltonnen, so gut es ging, aber zweimal erwischte mich einer der Bälle mit voller Wucht. Das tat nicht nur höllisch weh, noch viel größer war meine Angst, von den Kindern entdeckt zu werden. Wer konnte wissen, was sie dann mit uns anstellen würden? Sie wirkten so zappelig und unberechenbar auf mich und johlten und kreischten so laut, dass sie mir echte Panik einjagten. Eines Tages kam meine Mutter von ihrer Futtersuche nicht wieder. Draußen auf der Straße erzählte man sich, sie sei von einem Hundefänger mit einer Schlinge an einem langen Stab eingefangen worden. Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört. Von da an mussten wir übrigen drei uns selbst um unser Essen kümmern, und wer weiß, vielleicht war es ja ein schicksalhafter Umstand, dass zwei Tage nachdem unsere Mutter weg war, die Ball spielenden Kinder uns tatsächlich fanden. Ich erinnere mich nur sehr schemenhaft daran, was dann geschah. Sie trugen große bunte Kisten auf ihren Rücken, die beim Laufen nur so hin und her wackelten, das wirkte sehr bedrohlich auf mich. Dann hoben sie uns hoch, weil sie uns aus der Nähe ansehen wollten, und wir fielen zu Boden, weil sie uns mit unserem panischen Gestrampel nicht richtig halten konnten. Es war sicher nicht böse gemeint, aber in ihrem Übermut drückten sie mich so fest an sich, dass ich dachte: Jetzt brechen sie mir alle Knochen, das war s dann mit meinem kleinen Hundeleben. Meine Geschwister und ich fiepten und zappelten um die Wette, um ihrem lauten Gekreische zu entkommen, aber sie fingen uns immer wieder ein, johlten und schrien immer weiter. Durch den Lärm aufmerksam geworden, kam nun der Wirt der Gaststätte in seinen Hinterhof. Er sah uns, schimpfte ein bisschen mit den Kindern, nahm einen alten Pappkarton von irgendwoher und forderte sie auf, uns hineinzusetzen. Es dauerte ein bisschen, bis sie ihm gehorchten und uns recht unsanft in den Karton entließen, aber schließlich drückten wir drei uns ängstlich in der engen Pappschachtel aneinander. Der Mann hob die Schachtel kurzerhand an, trug uns zu seinem Metallkäfig auf Rädern, warf die Klappe im hinteren Abteil zu, in dem er uns deponiert hatte, und fuhr los. Was das alles zu bedeuten hatte, begriffen wir nicht. Wir hatten nie zuvor in so einem Metallding gesessen und fanden das Vibrieren in der Dunkelheit, das ständige Hin-und-her-Gerutsche und das laute Geräusch in dieser fahrenden, stockdunklen Kiste mehr als bedrohlich. Es rumpelte und hüpfte, und irgendwann wurde es unvermittelt still und die Klappe ging auf, es wurde urplötzlich taghell. Wir hörten die Stimmen von vielen, vielen Genossinnen und Genossen, die aufgeregt durcheinanderriefen und schimpften. Mehrere Menschenköpfe beugten sich über uns, darunter ein weiblicher mit einer hellen Stimme. Sie nahm uns in der Kiste hoch und brachte uns in eine Betonwüste mit Gittern. Da waren außer uns noch die anderen, die neugierig auf uns zukamen und uns beschnüffelten. Ich hatte Angst und roch hier so viele unterschiedliche Stimmungen und Absichten, dass mir ganz flau wurde von all diesen Wahrnehmungen. Manche von ihnen wurden zum Glück mit einer Kette am Hals, die am Gitter befestigt war, davon abgehalten, uns zu nahe zu kommen. Sie verströmten einen seltsamen Geruch, den ich noch nicht kannte. Einer von den größeren unter ihnen ohne Kette stupste mich mit der Nase an. Töten wollte der uns offensichtlich nicht, aber ich traute mich nicht, zurück zu stupsen.

Wir waren in einem sogenannten Auffanglager außerhalb der Stadt gelandet, wie wir später erfuhren. Dort wurden ein paar unserer Artgenossen hingebracht, die man in der Stadt aufgabelte. Man nannte uns die Geretteten. Was später mit uns geschah, wusste hier keiner so genau. Es war kalt, es war November. Meine Schwester, mein Bruder und ich drängten uns aneinander. Die nächsten vier Mondphasen sollte ich hier verbringen.

***

Zusammen mit Sabine und Maddox überquerten Paula und ich die Straße zur anderen Seite des Parks.

Sabine hatte schon so manchen Hundebesitzer mit ihren ruppigen Kommentaren irritiert, abgeschreckt oder gar dazu gebracht, ihr ganz aus dem Weg zu gehen. Auch Paula hatte anfangs eine Moralpredigt von ihr gehalten bekommen, was den Umgang mit mir anging. Meine ursprünglichen Angstattacken auf der Wiese, bei denen ich mich gerne tief ins angrenzende Gebüsch verkroch, kommentierte sie mit: »Ja, ist doch kein Wunder - die hat überhaupt kein Vertrauen zu dir - wieso sonst sind die Büsche als Versteck für sie offensichtlich sicherer als deine Nähe! Die nimmt dich eindeutig nicht als Rudelführerin wahr!« Paulas Stimmung war bei diesen Worten rapide in einen sehr tiefen Keller gesunken, das hatte ich deutlich gespürt.

Da hatte sie nun ihren ganzen bisherigen Lebensrhythmus mir zuliebe über den Haufen geworfen, las Bücher über Hunde und beschäftigte sich ausgiebig mit mir. Sie hatte versucht, eine Hundeschule mit mir zu besuchen, in der ich mich, zitternd vor Angst, nur in eine Ecke verdrückt hatte - zu sehr erinnerten mich die aus verschiedensten Gründen bellenden, zerrenden und piepsenden Artgenossen an die Zeit in der Auffangstation -, und nun sollte ich kein Vertrauen zu ihr haben? Diese Erkenntnis traf Paula schmerzhaft in ihrem Innersten, das spürte ich deutlich. Und sie brauchte eine ganze Weile, bis sie diesen Sabine-Satz verdaut hatte. Aber natürlich hatte Sabine damals recht: Es dauerte, bis ich irgendjemandem vertrauen konnte, egal, ob Mensch oder Hund. Ich kannte mich mit Menschen allgemein und mit dieser Umgebung noch nicht aus. Es gab Tage, an denen ich plötzlich vor allem Möglichen Schiss hatte und nur noch flüchten wollte: Vor anderen Hunden, vor Krähen, vor einem unbekannten Geräusch, sogar vor Menschen, die ich schon länger kannte, die aber Dinge taten, die ich an ihnen noch nicht kannte. Und manchmal hatte ich einfach Angst vor dem Nichts - sie kam unerwartet von irgendwoher und überwältigte mich wie ein schlecht gelaunter, bösartiger Artgenosse.

 

Kurz vor Weihnachten, etwa einen Jahreszeitrhythmus nach meiner Geburt und einige Monde nach meiner Ankunft bei Paula und Edgar, hatte ich mich einmal im Wald versteckt, der in etwa eine stattliche Hundewiesenlänge vom Fluss entfernt war, als ich mit Paula am Wasser unterwegs gewesen war. Das Licht der langsam untergehenden Sonne glitzerte, und ich tapste gemütlich durchs Wasser. Plötzlich nahm ich eine Witterung auf, die mich stark an den Artgenossen erinnerte, der damals meinen kleinen Bruder getötet hatte. Panisch lief ich in geduckter Haltung in den Wald, grub mir im Schutz des Gehölzes eine Kuhle in den weichen Waldboden und blieb dort erst einmal gut versteckt, aber schlotternd vor Angst, sitzen. Paulas Rufe nach mir wurden immer verzweifelter, zweimal lief sie so nah an meinem Versteck vorbei, dass sie mit einer besseren Spürnase sofort geortet hätte, wo ich kauerte. Aber sie war eben kein Riechprofi, sondern eher auf ihre Ohren und Augen angewiesen, wie ich längst festgestellt hatte. Ich war in meiner Kuhle immer noch mehr als misstrauisch und rührte mich nicht. Es wurde langsam dunkel. Ich hörte Paula aufgeregt mit Edgar telefonieren, aber sicher war sicher: Ich blieb in meinem Versteck. Irgendwann hatte ich die Witterung des Hundes wieder verloren, meine schlechten Erinnerungen verblassten langsam wieder, und Paula war ganz in meiner Nähe, sodass ich mich zitternd, mit eingeklemmter Rute, ein Stück aus meiner kleinen Grube traute. Paula war total erleichtert, mich zu sehen. Aber ich konnte auch sehr genau ihre stille Wut und ihren Kummer darüber spüren, dass ich ihren Rudelführerfähigkeiten trotz all ihrer Mühen nicht genügend vertraute.

Eine Woche später lernte ich die Hundepsychologin kennen.

 

Jedenfalls hatte es auch Linda Rothaar, die rechtmäßige Dosenöffnerin meiner besten Freundin Bertha Dasreicht, schon mit Sabines manchmal etwas bissig wirkender Ehrlichkeit zu tun bekommen: Mehrmals hatte sie Linda unmissverständlich zu verstehen gegeben, wie sehr sie es missbilligte, dass Bertha bei nassem Wetter nicht mit uns anderen Hunden auf der Wiese rumtoben durfte. Ihr Fell wurde dann zu schmutzig für die frisch geputzte Wohnung. Bertha verstand die Welt nicht mehr, wenn wir alle auf der weichen, matschigen Wiese um die Wette rannten und sie nicht mitmachen durfte. Sabine ließ dazu solche Sätze los wie:

»Warum schaffen Sie sich keinen Kanarienvogel an? Dann brauchen Sie nur den Käfig zu putzen!« Linda Rothaar war pikiert über diese raue Wahrheit und mied seither den Kontakt zu Sabine, wenn es sich irgendwie einrichten ließ.

Elise Langleine, die immer freundliche Apothekersgattin, die wegen ihres immensen Literaturkreispensums ständig mit in ein Buch versenktem Kopf durch den Park lief, musste sich Sabines Frage stellen, ob es ihr ausreiche, als Mensch selbst geistig auf der Höhe zu bleiben, und ihr Hund ruhig verblöden dürfe - ohne jegliche Anregung oder Aufmerksamkeit auf dem gemeinsamen Spaziergang. Ihre Retrieverhündin Emma Liesmal sah Sabine daraufhin dankbar mit großen Augen an und rannte gleich darauf überaus freudig dem Stock hinterher, den Paula eigentlich für mich aus den Büschen geklaubt hatte und nun im hohen Bogen auf die Wiese schleuderte. Ich überließ ihn ausnahmsweise Emma, obwohl es mir nicht leichtfiel. Doch manchmal kann ich auch sehr großzügig sein, wenn es für andere wichtig ist.

 

Irgendwie hatte Sabine meistens recht mit dem, was sie sagte, aber...
mehr

Autor

Lily Schönfuß verbrachte die ersten Monate ihres Lebens in Bukarest als Straßenhund, bevor sie als schüchterne und zurückhaltende Vertreterin ihrer Spezies in einer Auffangstation landete. Bereits hier sammelte sie viele Eindrücke, die sich durch ein eher geringes Sozialprestige auszeichnen. Im Alter von sechs Monaten erreichte sie nach einem langen Transport mit anderen Leidensgenossen Deutschland. Lily Schönfuß entschied sich kurz darauf, ihre Geschichte und ihre Abenteuer einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sie lebt zusammen mit Paula und Edgar in einer deutschen Großstadt.
Weitere Artikel von
Schönfuß, Lily