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Lass sie nicht in dein Haus

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am01.03.20191. Auflage
Lange haben sie sich nicht gesehen: Melanie und ihre ehemals beste Freundin Abigail. Während der Uni waren sie unzertrennlich, doch dann musste Mel ihr Studium abbrechen, weil sie schwanger wurde. Abi heiratete ihren Freund Rob, ging mit ihm nach Amerika, und die beiden verloren sich aus den Augen. Nun meldet sich Abi plötzlich bei Mel. Sie hat sich von Rob getrennt und kehrt nach England zurück. Mel lädt sie spontan ein, erst einmal bei ihr zu wohnen. Sie empfängt Abi mit offenen Armen. Doch bald macht Mel eine schreckliche Entdeckung. Warum ist Abi wirklich zurückgekommen?
»Packend, voller Überraschungen und herzzerreißend - diese Geschichte ist außergewöhnlich.«
Heat über »Bei deinem Leben«


Adele Parks wurde in Teesside, im Nordosten Englands, geboren. Sie hat Anglistik in Leicester studiert und danach in der Werbebranche gearbeitet. Bereits im Jahr 2000 erschien ihr erster Roman. Seitdem hat sie sechzehn Bücher veröffentlicht, die alle zu Bestsellern wurden. Adele Parks lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Guildford, Surrey.
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Produkt

KlappentextLange haben sie sich nicht gesehen: Melanie und ihre ehemals beste Freundin Abigail. Während der Uni waren sie unzertrennlich, doch dann musste Mel ihr Studium abbrechen, weil sie schwanger wurde. Abi heiratete ihren Freund Rob, ging mit ihm nach Amerika, und die beiden verloren sich aus den Augen. Nun meldet sich Abi plötzlich bei Mel. Sie hat sich von Rob getrennt und kehrt nach England zurück. Mel lädt sie spontan ein, erst einmal bei ihr zu wohnen. Sie empfängt Abi mit offenen Armen. Doch bald macht Mel eine schreckliche Entdeckung. Warum ist Abi wirklich zurückgekommen?
»Packend, voller Überraschungen und herzzerreißend - diese Geschichte ist außergewöhnlich.«
Heat über »Bei deinem Leben«


Adele Parks wurde in Teesside, im Nordosten Englands, geboren. Sie hat Anglistik in Leicester studiert und danach in der Werbebranche gearbeitet. Bereits im Jahr 2000 erschien ihr erster Roman. Seitdem hat sie sechzehn Bücher veröffentlicht, die alle zu Bestsellern wurden. Adele Parks lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Guildford, Surrey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959678254
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.03.2019
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4172471
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
3
MELANIE

Montags ist mein freier Tag, worüber ich heute besonders froh bin. Nachdem ich die Mädchen an der Schule abgesetzt habe, kann ich es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und noch einmal Abis E-Mail zu lesen.

Liebste Mel,

sicher gehöre ich zu einem früheren Leben und bin der letzte Mensch, von dem du eine E-Mail erwartest. Leider haben wir es nicht geschafft, in Kontakt zu bleiben, wie wir es uns beide vielleicht gewünscht hätten. Immerhin sind wir auf Facebook befreundet. Ich schaue mir gern deine Beiträge an. Aber warum postest du eigentlich nicht öfter Fotos? Ich würde so gerne sehen, wie deine Familie sich entwickelt hat.

Vielleicht hast du ja über die Jahre das eine oder andere von mir mitbekommen. Ich habe in letzter Zeit wirklich viel an dich gedacht. Ich musste mich mal wieder melden. Es war einfach an der Zeit.

Bei mir läuft es gerade nicht so gut. Eigentlich ist alles ganz schrecklich. Und natürlich besinnt man sich, wenn alles ganz schrecklich ist, auf seine alten Freunde, stimmt s?

Rob und ich lassen uns scheiden. Jetzt ist es raus. Ich kann es ja auch gleich sagen (oder wenigstens schreiben). Ich muss mich wohl sowieso daran gewöhnen, es mir einzugestehen. Irgendwann wird es wahrscheinlich leichter, auch wenn es mir im Moment wirklich das Herz bricht. Das meine ich wörtlich, ohne Übertreibung. Ich kann es förmlich bersten hören. Hast du je so etwas gefühlt, Mel? Das hoffe ich nicht.

Es war das Übliche. Tragisch nur, weil es sich ständig wiederholt. Er hatte eine Affäre. Mit seiner (viel jüngeren!) Sekretärin. Ich hab sie zusammen in unserem Bett erwischt. Kannst du dir das vorstellen? Als könnte er sich kein Hotel leisten. Es war einfach grausam. Ich kann nur annehmen, dass er wollte, dass ich es erfahre.

Ich bin ratlos. Ich kann nicht zur Arbeit gehen, weil er faktisch mein Chef ist. Du weißt sicher, was wir beruflich machen. Die meisten meiner englischen Freunde haben sich ja auf dem Laufenden gehalten. Er ist der Produzent meiner Fernsehsendung, ihm gehört praktisch der Sender. Es ist so demütigend. Sicher haben es alle vor mir gewusst. Die Ehefrau erfährt es immer als Letzte.

Ich habe beschlossen, zurück nach England zu kommen. Mir vielleicht eine Arbeit dort zu suchen. Ich brauche einen Tapetenwechsel. Es gibt nichts, was mich hier in den Staaten hält. Kinder haben wir keine, also bin ich nicht an Schulen oder irgendetwas gebunden. Ich habe noch keine klaren Pläne. Vorerst werde ich bei meiner Mutter wohnen - mein Vater ist vor vier Jahren gestorben. Und ich möchte meine alten Freunde wiedersehen. Ich dachte, wir könnten uns vielleicht auf einen Drink treffen. Wäre das nicht schön? Sich an alte, weniger komplizierte Zeiten zurückzuerinnern?

Ich komme am 20. Februar in London an. Wo wohnst du inzwischen? Vermutlich in London, da wohnt schließlich jeder. Gib mir Bescheid. Die Telefonnummer findest du nachstehend.

Herzlich

Abigail

Nachdem ich die E-Mail zweimal gelesen habe, kocht das Wasser. Ich mache mir eine Tasse Tee und gebe einen Löffel Zucker hinein, was ich selten tue. Ich brauche etwas Süßes.

Abi hat recht. Ich hätte nie geglaubt, eines Tages eine Nachricht von ihr in meinem Postfach zu finden. Stimmt, wir sind auf Facebook befreundet, ich erinnere mich noch an den Abend vor ein paar Jahren, an dem ich ihr spontan die Freundschaftsanfrage sendete. Ich hatte ein, zwei Gläser Wein getrunken, sonst hätte ich es nie gemacht. Sie wurde mir vorgeschlagen, weil ich auf Facebook mit ein paar Leuten aus der Studienzeit befreundet bin. Ich war ein bisschen überrascht, dass sie meine Anfrage annahm. Überrascht und geschmeichelt. Abigail Curtiz Aufmerksamkeit ist immer noch begehrt. Umso mehr wahrscheinlich, weil sie inzwischen berühmt ist. Kein A-Promi, aber jemand, der davon lebt, im Fernsehen aufzutreten - das scheint mir glamourös genug. Soweit ich weiß, hat sie bisher nie einen meiner Posts gelikt. Genauso wenig wie ich ihre. Das wäre mir aufdringlich vorgekommen. Mit einem hat sie allerdings recht: Ich bin immer auf dem Laufenden, was ihre Neuigkeiten auf Facebook betrifft. Und bei Google. Und Wikipedia. Und gelegentlich in Klatschzeitungen. Natürlich habe ich nach ihr recherchiert.

Sie hat Rob Larsen geheiratet. Die beiden waren schon seit unserer Uni-Zeit zusammen. Eine ganz schön lange Zeit eigentlich. Wie schrecklich, dass es nun so endete. Sie tut mir leid. Ehrlich leid. Es bricht ihr das Herz. Sie leidet. Ihr offenes Eingeständnis rührt mich. Es zeigt ein gewisses Maß an Hoffnung und Vertrauen in unsere alte, vernachlässigte Freundschaft. Ob Rob wohl während ihrer ganzen Ehe Affären hatte? Durchaus möglich. Ich halte ihn schon lange für arrogant. Kaltschnäuzig.

Abi befindet sich bestimmt in einer furchtbaren Lage. Sie übertreibt in ihrer Nachricht nicht. Ihre Karriere ist komplett mit seiner verwoben, das weiß ich durch meine ganzen Recherchen. Sie sind das Fernseh-Traumpaar schlechthin, mit einem leichten Hang zur Geldgier. Zusammen stärker als die Summe ihrer einzelnen Teile. Bis jetzt vermutlich. Als wir noch studierten, hielt er Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaft mit Schwerpunkt Marketing und schrieb nebenbei an seiner Doktorarbeit. Er machte sich schnell die neuen Medien zu eigen und positionierte sich als eine Art Experte für Online-Marketing, einem Gebiet, vor dem ältere Dozenten sich scheuten. Ich hatte kein entsprechendes Modul gewählt, wurde also nie von ihm unterrichtet, aber er war eine Legende innerhalb der Uni. Charismatisch, verwegen, deutlich jünger als die meisten anderen Angehörigen des Lehrkörpers. Viele Mädchen waren in ihn verknallt, Abi eingeschlossen.

Am Ende des ersten Studienjahres kamen sie dann zusammen. Anfangs war es eine heimliche Affäre. So ein On-Off-Ding. Sie wusste nie, wie ihr Stand bei ihm war oder in der Universität. Es war zwar nicht ausdrücklich verboten, dass sie eine Beziehung hatten, es wurde aber sicher nicht gern gesehen. Ehrlich gesagt, glaube ich, Abi gefielen die Heimlichtuerei, die Spannung, seine Unerreichbarkeit, seine Macht. All das machte in Kombination mit seinem guten Aussehen seine Unwiderstehlichkeit aus. Laut Wikipedia gingen sie ein paar Jahre nach ihrem Abschluss nach Amerika. Man hatte Rob einen interessanten Job in einer großen Werbefirma angeboten. Dann schaffte er irgendwie den Wechsel zum Fernsehen. Inzwischen gehört ihm eine riesige und enorm erfolgreiche Produktionsfirma. Er besitzt offenbar Anteile an verschiendenen Fernsehsendern sowie an mehreren Medienkonzernen. Die Fotos, die ich im Internet gesehen habe, zeigen ihn und Abigail immer teurer und eleganter zurechtgemacht als jeden anderen, den ich kenne. Umgeben von Erfolg. Sie hat deutlich abgenommen, nicht dass sie je dick gewesen wäre. Er dagegen hat zugelegt, ist breiter, stämmiger geworden.

Sie ist aber nicht bloß das Beispiel einer schönen Frau, die sich an die Karriere ihres erfolgreichen Ehemanns gehängt hat. Abi hat hart gearbeitet. Sich für dieses Leben und gegen eine Familie entschieden. Und doch ist ihre Karriere offenbar von ihm nicht zu trennen. Wie schrecklich. Jetzt hat sie nichts, was sie hält, wenn ihr der Boden unter den Füßen wegsackt. Nichts, was sie auffängt, wenn sie stürzt.

Was sie da über den Tod ihres Vater schreibt, ist wirklich traurig. Ich bin Abis Vater ein paarmal begegnet. Er war sehr nett. Überraschend bescheiden im Vergleich zu der Tochter, die er großgezogen hat. Zum Glück sind meine Eltern bei bester Gesundheit. Bens Vater starb, bevor ich ihn kennenlernen konnte, aber Ellie, seiner Mutter, geht es gut. Angesichts Abis Unglück überkommt mich ein wenig das schlechte Gewissen wegen meines eigenen Glücks.

Ich habe Abi seit siebzehn Jahren nicht mehr gesehen. Sie kam mich einmal besuchen, als Liam ein paar Monate alt war, was mehr war, als die meisten taten. Es war ein peinlicher Besuch, obwohl wir uns größte Mühe gaben, das zu verhindern. Liam war im Juni zur Welt gekommen, ungefähr zu der Zeit, als fast alle meiner Freunde nach zwei Jahren Studium ihren Abschluss machten. Die meisten von ihnen planten für den Sommer eine Rucksacktour durch Europa, also lud ich sie nicht ein, um ihnen mein Baby vorzustellen, damit ich ihnen die Verlegenheit und mir die Verletzung ersparte, dass sie ablehnten. Abi jedoch machte keine Rucksacktour. Sie wollte Rob nicht alleine in Birmingham lassen. Also kam sie einfach vorbei.

Sie brachte Liam eine Plüschgans mit, die jahrelang eines seiner Lieblingsspielzeuge war. Er nannte sie fälschlicherweise »Entchen«. Ich habe sie aufgehoben. Sie liegt zusammen mit seinem ersten Strampelanzug und ein paar anderen Sachen, an denen ich hänge, in einer Kiste auf dem Dachboden. Abi plauderte über unsere Freunde und Lehrer, brachte mich auf den neusten Stand darüber, wer mit wem zusammenwohnte, wer mit wem ausging, wer ein gutes Examen gemacht hatte und wer gerade so durchgekommen war. Ich sprach immer noch davon, wieder zurück an die Uni zu gehen, und hätte ich nach drei Jahren meinen Abschluss machen können, wäre ich das vielleicht auch. Aber ich hatte einen kombinierten Studiengang, der insgesamt vier Jahre dauerte. Und ich hatte erst die Hälfte absolviert. Ungeachtet dessen, was ich sagte, wusste ich eigentlich schon, dass ich nicht zurückkehren würde.

Während ihres Besuchs lief mir plötzlich die Milch aus den Brüsten, weil ich Liam nicht vor Abi stillen wollte. Meinen Busen hervorzuholen machte mir nichts aus - daran gewöhnte ich mich langsam. Die Sache war...
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Autor

Adele Parks wurde in Teesside, im Nordosten Englands, geboren. Sie hat Anglistik in Leicester studiert und danach in der Werbebranche gearbeitet. Bereits im Jahr 2000 erschien ihr erster Roman. Seitdem hat sie sechzehn Bücher veröffentlicht, die alle zu Bestsellern wurden. Adele Parks lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Guildford, Surrey.