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Whisky für den Mörder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am17.05.20191. Auflage
Whisky, Mord und wilde Jahre.

Als die Fotojournalistin Abigail Logan in die Highlands kommt, um nach der Whisky-Brennerei zu sehen, die sie vor Kurzem geerbt hat, findet man bei Erdarbeiten unweit des Pubs eine Leiche. Damit nicht genug. Sie begegnet ihrem Teenyschwarm wieder: Rory, dem früheren Frontmann und größten Herzensbrecher der 'Rebels'. Der Drummer seiner Band wurde unter mysteriösen Umständen getötet, und ihr Keyboarder liegt im Koma. Rory fürchtet, das nächste Opfer zu werden ...

»Die Geschichte wird von Leuten bevölkert, die für eine gehörige Prise Humor sorgen. Und die Autorin lässt feinfühlig die schottische Seele in ihren Roman einfließen. Lesenswert.« Münchner Merkur.


Melinda Mullet hat britische Eltern, wurde aber in den USA geboren. Sie hat mehrere Jahre als Juristin gearbeitet, sich in den USA und im Ausland um Kinderrechte gekümmert und ist viel gereist. Sie lebt in der näheren Umgebung von Washington D.C. mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, einem Whisky- Sammler aus Leidenschaft. Bei Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr erster Roman 'Whisky mit Mord' lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextWhisky, Mord und wilde Jahre.

Als die Fotojournalistin Abigail Logan in die Highlands kommt, um nach der Whisky-Brennerei zu sehen, die sie vor Kurzem geerbt hat, findet man bei Erdarbeiten unweit des Pubs eine Leiche. Damit nicht genug. Sie begegnet ihrem Teenyschwarm wieder: Rory, dem früheren Frontmann und größten Herzensbrecher der 'Rebels'. Der Drummer seiner Band wurde unter mysteriösen Umständen getötet, und ihr Keyboarder liegt im Koma. Rory fürchtet, das nächste Opfer zu werden ...

»Die Geschichte wird von Leuten bevölkert, die für eine gehörige Prise Humor sorgen. Und die Autorin lässt feinfühlig die schottische Seele in ihren Roman einfließen. Lesenswert.« Münchner Merkur.


Melinda Mullet hat britische Eltern, wurde aber in den USA geboren. Sie hat mehrere Jahre als Juristin gearbeitet, sich in den USA und im Ausland um Kinderrechte gekümmert und ist viel gereist. Sie lebt in der näheren Umgebung von Washington D.C. mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, einem Whisky- Sammler aus Leidenschaft. Bei Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr erster Roman 'Whisky mit Mord' lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841217363
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum17.05.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2296 Kbytes
Artikel-Nr.4172472
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

Ich hatte Patrick versprochen, so bald wie möglich mit Grant zu reden, aber ich freute mich nicht darauf. Ich trödelte über den Dorfanger, der friedlich dalag - bis auf die klaffende Wunde im Erdboden gleich neben dem Pub. Ich sah Bill Rothes, der sich mit einem untersetzten, kahlköpfigen Mann in schlammverkrusteten Gummistiefeln und einem hellblauen Laborkittel unterhielt. Der Mann deutete mit Händen, die in Plastikhandschuhen steckten, auf die Knochen zu ihren Füßen.

Ich verrenkte mir so sehr den Hals, um hören zu können, was die beiden sagten, dass ich Liam nicht richtig festhielt. Ehe ich mich versah, hatte er mir die Leine aus den Fingern gerissen und fetzte auf Bill zu, und der Lederstreifen flatterte wie eine Luftschlange hinter ihm her. Sogar Bills Brüllen konnte Liam nicht abbremsen, und so war ich schließlich gezwungen, ins Loch zu schlittern und meinen Hund beim Halsband zu packen. Getreu seiner sturen irischen Rasse reichte eine einfache Aufforderung nicht aus - ich musste ihn mit Gewalt aus dem Grab zerren. In kürzester Zeit waren wir beide von unserer Schlammschlacht völlig verdreckt.

Ich kletterte aus dem Loch und überlegte, dass ich mich lieber erst zu Hause umziehen sollte, ehe ich in Abbey Glen vorbeischaute. Doch das würde bedeuten, dass ich den Weg zweimal gehen musste, und ich wollte dieses unangenehme Gespräch mit Grant hinter mich bringen, ehe mich der Mut verließ. Es würde nicht lange dauern, und schließlich wollte ich ja bei niemandem Eindruck schinden. Also ging ich den Pfad am Fluss entlang, zog Liam hinter mir her und gab mir redlich Mühe, den antrocknenden Schlamm von meinen Jeans zu kratzen. Liams weiches, gewöhnlich sahneweißes Fell war ohnehin schon eine Herausforderung, und nun hatte er vier schwarze Pfoten und vom Wühlen im Dreck einen Schlammring um die Nase. Ich schickte ihn zum Pfotenwaschen in den Fluss, und er kam heraus und schüttelte sich. Er sah jetzt besser aus, aber dafür waren nun mein Gesicht und mein Sweatshirt mit nassen Schlammklecksen übersät. Tolles Timing.

Seit drei Monaten hatte ich Grant nicht gesehen. Ein Teil von mir konnte das Wiedersehen kaum erwarten. Der andere Teil fürchtete sich davor. Es würde nicht leicht sein, ihm Patricks Pläne schmackhaft zu machen. Mir gefiel der Gedanke gar nicht, dass ich vielleicht Zorn in diesen Augen entfachen würde, die so schnell von einem Grünton zum anderen umschlagen konnten und die meine Welt so gekonnt auf den Kopf gestellt hatten. Aber wenn denn schon Funken fliegen mussten, konnte ich zumindest sicher sein, dass ich emotional auf festerem Grund stand als bei meinem letzten Besuch. Diesmal war ich stärker, selbstbewusster und konnte Grant mit Gleichmut entgegentreten. Dieses Mantra betete ich unterwegs immer wieder vor mich hin; ich hoffte, wenn ich es oft genug aufsagte, könnte ich mich vielleicht davon überzeugen.

Als wir uns der Destillerie näherten, hörte ich das ferne Rauschen des Wasserfalls, der über die zerklüfteten Felsen hinter der gerade renovierten Mälzscheune in die Tiefe stürzte. Unten am Fuß des Felsens sammelte sich das klare kalte Wasser zu einem kleinen See und ergoss sich in einen Bach, der über in vielen Jahren glatt polierte Steine plätscherte, dann parallel zur High Street verlief und schließlich in den Alyn und mit ihm weiter zum Meer floss. Als ich über die Holzbrücke ging, die zum Hof der Destillerie führte, war ich wieder beeindruckt, wie idyllisch hier alles aussah.

Die alten Farmgebäude, die man für die Destillerie umgebaut hatte, hatte man seit meinem Abschied mit einem neuen weißen Anstrich versehen. Ein Dutzend ausgesonderte Whiskyfässer waren halb durchgesägt, über den Hof verteilt und mit leuchtend roten kleinen Rosensträuchern bepflanzt worden. Die plötzliche Farbpracht bildete einen zauberhaften Kontrast zu den scharfen, klaren Linien der Gebäude. Die Messingschilder an den Gebäuden waren auf Hochglanz poliert, sodass sie im Sonnenlicht strahlend hell glänzten, genau wie die Messingspitzen oben auf dem neuen pagodenförmigen Rauchabzug auf dem Dach der Darrscheune.

Ich überlegte, ob ich nicht doch erst nach Hause gehen sollte. Doch als ich an der offenen Tür des Brennhauses vorüberkam, rief mir Cameron Lewis, der Manager der Brennerei, einen Gruß zu. Es war zu spät, um jetzt noch vorbeizuschleichen. Cam lächelte von seiner erhöhten Warte auf dem Metallsteg, der rings um den Raum führte, zu uns herunter.

»Höchste Zeit, dass Sie kommen und mal wieder nach unserem alten Mädel Abbey Glen sehen.«

»Ich versuche schon den ganzen Morgen, mich hier sehen zu lassen, aber irgendwas ist mir immer dazwischengekommen.« Ich lächelte dem drahtigen Herrn mit dem verwitterten Gesicht und dem kurz geschnittenen grau-weiß gesprenkelten Haar freundlich zu. Seit meiner Ankunft war Cam eine Art Mentor für mich. Er besaß ein enzyklopädisches Wissen über das Whiskygeschäft und brachte erstaunliche Geduld mit meiner Unwissenheit auf.

»Sieht aus, als hätten Sie ein bisschen beim Goldenen Hirsch rumgeschnüffelt«, meinte er in seinem knorrigen schottischen Tonfall.

Die Buschtrommeln von Balfour funktionierten offenbar prächtig. Es waren kaum zwei Stunden vergangen, und die Nachricht hatte es schon bis Abbey Glen geschafft. »Eher Liam als ich«, antwortete ich.

»Irgendeine Ahnung, wer der arme Teufel ist?«

»Das kann ich nicht mal raten.« Ich seufzte. Warum stellten die Leute mir diese Fragen? Ich war schließlich nicht die ortsansässige Expertin in Sachen Todesfälle. Ich schaute mich nach Liam um und sah, dass er sich an einem warmen Fleckchen neben der Heizung des großen kupfernen Destillierkessels niedergelassen hatte. »Irgendeine Ahnung, wo Grant ist?«

»Im Büro«, antwortete Cam. »Er hat wohl ein paar Sachen mit Ihnen zu besprechen.«

»Kann Liam hier bei Ihnen bleiben?«

»Ja. Ich pass auf, dass er nichts anstellt.«

Ich ging erneut über das Steinpflaster des Hofs und klopfte an, ehe ich das Büro der Destillerie betrat. Grant saß am Schreibtisch und sah gerade einen Stapel Kalkulationstabellen durch. Ich hatte mir einzureden versucht, dass er unmöglich so attraktiv sein konnte, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Denn wenn einen jemand vor dem nahen Tod durch den Angriff eines Mörders rettet, musste das ja einen lebhaften Eindruck hinterlassen. Da würde derjenige einem natürlich überlebensgroß und wesentlich schneidiger vorkommen, als er in Wirklichkeit war. Ich war mir sicher, dass ich jetzt gleich einen ziemlich mürrischen Schotten von durchschnittlichem Aussehen und begrenztem Charisma begrüßen würde.

Grant schaute von seinen Papieren auf, und ich fiel gleich wieder ins Bodenlose. Seine Augen waren genauso faszinierend, wie ich sie in Erinnerung hatte, wechselten die Farbe von einem strahlenden Smaragdgrün, wenn er mit Leidenschaft von seinem Lieblingsthema redete, zum dunklen Graugrün einer stürmischen See, wenn er wütend war. Im Augenblick wirkten sie wie eine tröstliche Waldlichtung inmitten des Chaos, das in seinem Büro herrschte. Er stand auf, und ich streckte den Arm über den Schreibtisch, um ihm die Hand zu schütteln. Eine etwas unangemessene Geste, aber eine Umarmung wäre mir peinlich vorgekommen, und außerdem war ich völlig verdreckt.

»Gut, dass du wieder hier bist«, sagte Grant.

Seiner ausführlichen Musterung meiner Person entgingen die verschmutzte Jeans und das schlammbespritzte Sweatshirt natürlich nicht. Leider hatten meine Bemühungen, Liams Schlammpackung von meinem Gesicht zu wischen, braune Streifen auf Stirn und Kinn hinterlassen.

»Was hast du denn getrieben?«, erkundigte er sich leicht belustigt.

»Ich war drüben beim Goldenen Hirsch und habe mir den neuen Anbau angeschaut. Die Arbeiter haben da heute früh menschliche Überreste ausgegraben. Bill versucht gerade, die Sache zu klären, aber im Augenblick ist alles zum Stillstand gekommen.« Grants Augenbrauen schossen in die Höhe. »Sieht aus, als lägen die Knochen schon einige Zeit da, aber Liam hat sich, wie erwartet, sehr dafür interessiert, und ich musste ihn auf die altmodische Art und Weise, will sagen: mit Gewalt, da wegholen.«

»Die Probleme scheinen dich zu verfolgen, was?«

Ich runzelte die Stirn. »Warum sagen das alle? Siobhán sieht mich auch an, als hätte ich Typhus, und Patrick ...«

Grants Augen verdunkelten sich. »Patrick ist wieder hier?«

Verdammt, nicht gerade die subtile Überleitung, die ich geplant hatte.

»Wusstest du, dass er Abbey Glen zu einer Art Schule für ahnungslose Brennmeister machen will?«, knurrte Grant, und seine Augen verdunkelten sich besorgniserregend.

»Ich habe es eben erst erfahren«, antwortete ich und ließ mich auf den Holzstuhl ihm gegenüber auf der anderen Seite des Schreibtisches fallen. »Du weißt, dass ich in den letzten drei Monaten keinen Kontakt zu ihm hatte. Ich wusste nicht einmal, dass er einen neuen Arbeitsplatz hat.«

»Und was hältst du von dieser Idee?«, fragte Grant mit gepresster Stimme.

»Erst war ich nicht so begeistert davon.«

»Und jetzt?«

»Bin ich bereit, sie in Erwägung zu ziehen.« Ich sah, wie sich Grants Kiefer anspannte. »Man bittet uns ja im Augenblick nicht darum, uns an den Meisterkursen zu beteiligen. Es geht nur um eine Gruppe sehr angesehener japanischer Brenner, die einen VIP-Rundgang durch Abbey Glen möchten. Das ist eigentlich ziemlich schmeichelhaft, wenn man es recht bedenkt«, erklärte...
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Melinda Mullet hat britische Eltern, wurde aber in den USA geboren. Sie hat mehrere Jahre als Juristin gearbeitet, sich in den USA und im Ausland um Kinderrechte gekümmert und ist viel gereist. Sie lebt in der näheren Umgebung von Washington D.C. mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, einem Whisky- Sammler aus Leidenschaft.
Bei Aufbau Taschenbuch ist ebenfalls ihr erster Roman "Whisky mit Mord" lieferbar.