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Sylter Sommerlicht

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
444 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am13.03.20192020
Die Passagiere des luxuriösen Kreuzfahrtschiffes »MS Eurora« erfreuen sich einer traumhaften Sommernacht vor der Küste Sylts, da ertönt plötzlich das schrille Signal »Mann über Bord«. Der wohlhabende Unternehmer Lars Larson wird an Bord vermisst, die Kripo steht zunächst vor einem Rätsel. Ein weiterer mysteriöser Todesfall ereignet sich auf der Insel und die Mordkommission tappt trotz intensiver Ermittlungen weiter im Dunkeln. Treibt hier ein eiskalter Mörder sein böses Spiel?

Die Autorin Christine Rath, Jahrgang 1964, lebt und schreibt am Bodensee, dem 'Schwäbischen Meer', wo sie mit ihrer Familie ein kleines Hotel betreibt. Hier findet sie durch die vielen interessanten Begegnungen und Situationen mit anderen Menschen neue Ideen für ihre Romane. Ihre Wurzeln hat sie jedoch an der Ostsee und auf der Insel Sylt, auf der ihre Eltern einige Zeit lebten. An beiden Meeren findet sie in der zauberhaften Natur Ruhe und Erholung. Ihr Ehemann Dieter Jaeschke wurde an der Nordseeküste geboren, hat zunächst eine Ausbildung zum Reedereikaufmann sowie Schiffmakler absolviert und war danach ein Jahr lang als Seespediteur in London tätig. Anschließend wechselte er zur Polizei nach Berlin und studierte dort an der Hochschule für Wirtschaft und Recht. Insgesamt war Dieter Jaeschke 35 Jahre lang bei der Kripo in Berlin tätig. Inzwischen lebt er seit fünf Jahren am Bodensee.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR10,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDie Passagiere des luxuriösen Kreuzfahrtschiffes »MS Eurora« erfreuen sich einer traumhaften Sommernacht vor der Küste Sylts, da ertönt plötzlich das schrille Signal »Mann über Bord«. Der wohlhabende Unternehmer Lars Larson wird an Bord vermisst, die Kripo steht zunächst vor einem Rätsel. Ein weiterer mysteriöser Todesfall ereignet sich auf der Insel und die Mordkommission tappt trotz intensiver Ermittlungen weiter im Dunkeln. Treibt hier ein eiskalter Mörder sein böses Spiel?

Die Autorin Christine Rath, Jahrgang 1964, lebt und schreibt am Bodensee, dem 'Schwäbischen Meer', wo sie mit ihrer Familie ein kleines Hotel betreibt. Hier findet sie durch die vielen interessanten Begegnungen und Situationen mit anderen Menschen neue Ideen für ihre Romane. Ihre Wurzeln hat sie jedoch an der Ostsee und auf der Insel Sylt, auf der ihre Eltern einige Zeit lebten. An beiden Meeren findet sie in der zauberhaften Natur Ruhe und Erholung. Ihr Ehemann Dieter Jaeschke wurde an der Nordseeküste geboren, hat zunächst eine Ausbildung zum Reedereikaufmann sowie Schiffmakler absolviert und war danach ein Jahr lang als Seespediteur in London tätig. Anschließend wechselte er zur Polizei nach Berlin und studierte dort an der Hochschule für Wirtschaft und Recht. Insgesamt war Dieter Jaeschke 35 Jahre lang bei der Kripo in Berlin tätig. Inzwischen lebt er seit fünf Jahren am Bodensee.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839258880
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.03.2019
Auflage2020
Reihen-Nr.3
Seiten444 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4205014
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel
Briefe

Lisa

Ach, wie gut das tut! Lisa streift ihre Schuhe ab, nimmt sie in die Hand und läuft barfuß durch den warmen Sand. Manche Dinge kosten nichts und machen doch so glücklich. Sie lässt den Blick über den weiten Strand schweifen, auf dem sich Dutzende Menschen in der Sonne aalen oder sich an einem Sprung in die kühlen Wellen erfreuen. Als sie einen leer stehenden Strandkorb entdeckt, setzt sie sich für einen Augenblick hinein und lässt den Blick über das weite Meer schweifen. In diesen Anblick - die weißen Schaumkronen auf den blauen Wellen, die unentwegt auf den hellen Sand zurollen, hatte sie sich gleich verliebt, als sie zum ersten Mal auf die Insel kam. Lisa kann gar nicht glauben, dass es erst zwei Jahre her ist. Irgendwie hat sie das Gefühl, schon immer hier gewesen zu sein. Für einen Moment schließt sie die Augen und lässt ihr Gesicht vom warmen Wind streicheln. Intensiv nimmt sie die Geräuschkulisse um sich herum wahr: Spielende Kinder, ein Ehepaar, das sich im Strandkorb nebenan um die Wahl des Abendlokals streitet, eine Möwe, die direkt über ihr einen heiseren Schrei ausstößt. Ein ganz normaler Tag am Meer, nicht nur für die Badegäste, sondern auch für alle Eisverkäufer und Rettungsschwimmer, die seit Tagen im Dauereinsatz sind, weil so mancher die Kraft der Wellen unter- und seine eigene überschätzt. Den ganzen Tag schon hatte Lisa sehnsüchtig die vielen Menschen betrachtet, die mit Badetaschen und Strohhüten ausgestattet an ihrem kleinem Souvenirladen »Strandgut« in Hörnum vorbei auf ihrem Weg zum Strand waren. Leider hatten sich nicht allzu viele von ihnen in ihren Laden verirrt, sodass die Kasse wieder einmal nahezu leer geblieben war.

Gleich nach der Arbeit hatte Lisa eilig das kleine Geschäft abgeschlossen und sich ihre Einkaufstasche geschnappt, um noch schnell ein paar Zutaten für den »Hamburger Pannfisch«, den Sven so liebt, und eine gute Flasche Wein zu besorgen. Doch kaum als sie bei dem kleinen Lebensmittelgeschäft in Hörnum angekommen war, hatte ihr Handy geklingelt und Sven ihr mitgeteilt, dass aus ihrem geplanten Wochenende, auf das sich Lisa schon so lange gefreut hatte, leider nichts werden könne, weil er einen wichtigen Termin mit einem potenziellen Investor namens Lüders für ein Großprojekt in der Hafencity wahrnehmen müsse. Enttäuscht war Lisa nach Hause zurückgegangen und hatte Alma angerufen, welche Lisa die schlechte Stimmung sofort angemerkt und ein Alternativprogramm für den heutigen Abend angeboten hatte: Ein Konzert mit dem Sylter Shanty-Chor in der Musikmuschel in Westerland und zuvor ein Glas Wein oder ein leckerer Cappuccino sowie eine Kleinigkeit zu essen im hübschen Lokal »Badezeit« an der Kurpromenade.

Und nun sitzt Lisa hier am Strand von Westerland und lässt sich glücklich vom warmen Wind streicheln. Wie gerne hätte sie diesen Moment mit Sven geteilt! Aber es ist nun einmal, wie es ist: Sven ist ein viel beschäftigter Mann und kann nicht jedes Wochenende mit Lisa verbringen, auch wenn sie sich das noch so sehr wünscht. Sie muss einfach Verständnis für seine Arbeit aufbringen, genauso wie er es versteht, dass Lisa durch den Laden sehr angebunden ist und nicht einmal spontan zu ihm nach Hamburg fahren kann. Lisa blickt auf die kleine Armbanduhr, die Sven ihr zu Weihnachten geschenkt hat: schon kurz vor 19 Uhr! Hat sie tatsächlich eine ganze halbe Stunde im Strandkorb gesessen? Seufzend verlässt sie das schöne Sonnenplätzchen. Obwohl sie so zeitig in Westerland war, ist sie durch die Trödelei am Strand auf einmal spät dran, denn die beiden sind um 19 Uhr verabredet und Alma ist grundsätzlich bis auf die Minute pünktlich. Aber dieser Moment im Strandkorb musste einfach sein!

Glücklicherweise ist es nicht weit bis zum Café »Badezeit«. Lisa muss nur ein paar Schritte durch den warmen Sand und über die Kurpromenade laufen und schon ist sie da. Wie erwartet sitzt Alma bereits an einem der weißen Tische und rührt in einer Tasse Kaffee, die vor ihr steht. Wie jung sie aussieht, denkt Lisa. Mit ihren hellen Haaren und dem leicht gebräunten Teint, dazu einem flotten Outfit, das aus einem rot-weiß gestreiften Shirt und Jeans besteht, könnte kein Mensch auf den Gedanken kommen, dass Alma schon weit über 70 ist. Grundsätzlich scheint es Alma ohnehin vollkommen egal zu sein, wie alt sie ist, weil sie total mit sich im Reinen ist, denkt Lisa schmunzelnd.

Alma, die Lisa vor zwei Jahren auf Wunsch ihres verstorbenen Vaters auf Sylt suchen sollte und die ihr damals glücklicherweise den »Strandgut«-Laden mit der dazugehörigen Wohnung vermietet hat, ist inzwischen, wenngleich sie auch wesentlich älter ist, Lisas beste Freundin und Ratgeberin in allen Lebenslagen geworden.

Wie gut, dass Alma heute Zeit für sie hat. Lisa muss ihr nämlich unbedingt etwas ganz Wichtiges erzählen.

»Moin, mien Deern«, begrüßt Alma und umarmt Lisa herzlich. »Es ist zwar schade, dass dein Herzblatt heute keine Zeit für dich hat, aber ich freue mich natürlich, dass wir uns auf diese Weise einmal sehen. Weißt du was? Wir beide machen uns jetzt einen richtig schönen Abend. Und ihr beiden seht euch ja nächstes Wochenende sowieso ...«

»Nächstes Wochenende?«, fragt Lisa und angelt sich die Speisekarte herüber. Soll sie auch den leckeren Streuselkuchen nehmen, den Alma vor sich stehen hat, oder lieber einen der leckeren Salate, die auf der Karte stehen?

»Na, da ist doch dein Geburtstag!«, sagt Alma und grinst schelmisch.

Eigentlich hatte Lisa das kommende Wochenende schon seit Wochen erfolgreich aus ihren Gedanken verdrängt. Das Wochenende, an dem ihr Geburtstag sein wird. Das Wochenende, an dem sie 50 wird. 50! Bis jetzt war diese Zahl einfach nur eine Zahl. Aber nun, da sich dieser runde Geburtstag in erschreckendem Tempo nähert, erscheint ihr diese Zahl immer bedrohlicher. Ein halbes Jahrhundert wird sie alt. Alt. Dieser Gedanke hatte sie in den letzten Wochen regelrecht aus der Fassung gebracht. Am liebsten wäre ihr gewesen, dieser Tag würde gar nicht stattfinden. Nicht nur in ihrem Kopf, sondern überhaupt nicht. Am liebsten hätte sie ihn übersprungen, wäre abends eingeschlafen und erst am übernächsten Tag aufgewacht. Dann wäre sie zumindest schon 50, was auch nicht gerade lustig wäre, aber sie müsste sich deswegen wenigstens nicht feiern lassen.

Doch inzwischen sieht alles ganz anders aus. Lisa nimmt ein Kuvert aus der Tasche und schiebt es zu Alma herüber.

»Was ist das?«, fragt diese neugierig und schiebt sich genussvoll ein Stück Streuselkuchen in den Mund. Die Entscheidung ist gefallen: Auch wenn es bereits Abend ist, dieser Kuchen sieht so lecker aus, dass Lisa auch ein Stück davon haben muss.

»Das lag vorhin im Briefkasten. Sven meinte, ich hätte ihn wohl länger nicht geöffnet und solle einmal hineinsehen.«

Alma nimmt das weiße Blatt Papier aus dem Umschlag, auf dem Svens krakelige Schrift und so etwas Ähnliches wie ein Schiff erkennbar ist.

»Liebste Lisa, da ich weiß, wie wenig dir an einer Geburtstagsfeier gelegen ist, habe ich beschlossen (und auch schon deine Familie und Freunde informiert!), dich für ein paar Tage zu entführen. Ich hole dich am 29. Juni um 16 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof ab. Der Rest ist eine Überraschung! Nur so viel: Du benötigst Garderobe für fünf Tage. Dresscode sportlich-elegant, ein paar hübsche Kleidchen dürfen nicht fehlen, ebenso wenig wie ein Badeanzug und eine Daunenjacke. Alma wird dein Lädchen in deiner Abwesenheit übernehmen - das ist ihr Geburtstagsgeschenk. Ich freue mich auf dich! Kuss, Sven.«

»Meine Güte, ich habe ja schon gedacht, Sven rückt gar nicht mehr mit der Sprache heraus!«, sagt Alma grinsend und legt das Papier beiseite.

»Du wusstest also davon«, stellt Lisa fest, obwohl dies ja aus Svens Brief hervorgeht. »Natürlich wusste ich davon. Schließlich muss ja jemand auf den Laden aufpassen, wenn du nicht da bist. Und wer könnte das besser als ich?«, sagt Alma und grinst. »Meine Güte, dieser Sven, da macht er so ein Theater, dass wir alle auch ja nix verraten - und dann behält er sein Geheimnis so lange für sich. Ich dachte, womöglich wird das gar nix mehr mit seiner Entführung!«, sagt Alma lachend und sieht dabei wieder so unglaublich jung aus. Auf einmal schämt sich Lisa, weil sie sich wegen ihres 50. Geburtstages so angestellt hat.

»Du bist mir ja eine! Warum hast du mir nichts davon gesagt? Und was ist das überhaupt für eine Entführung?«, fragt sie nun neugierig.

»Na, das soll dir dein Sven mal hübsch selber verraten, mien Deern. Ich werde seine Überraschung ganz sicher nicht kaputt machen.«

»Was für eine süße Idee von Sven. Er wusste, dass ich am liebsten flüchten würde«, sagt Lisa. »Ich freue mich ja so sehr! Weißt du was, Alma? Es mag dir seltsam vorkommen, aber auf einmal macht mir dieser blöde Geburtstag gar nichts mehr aus. Im Grunde hätten wir ja auch eine kleine Feier machen können. Ich weiß auf einmal selbst nicht mehr, warum ich mich so doof verhalten habe«, gesteht sie und steckt sich wieder ein Stück des leckeren Kuchens in den Mund.

»Ich verstehe dich sehr gut. Glaub mir, als ich 50 wurde, habe ich mich auch nicht gerade gefreut. Nun wirst du alt, habe ich gedacht und mich zu Hause eingeigelt. Doch der Tag ging vorüber, und ich fühlte mich seltsamerweise auch nicht älter als in den 40ern. Von da ab habe ich mir gedacht: »Eigentlich ist das Alter doch schietegol. Hauptsache, man ist gesund. Natürlich zwickt es manchmal hier und da. Und glaube mir, die Wehwehchen werden nicht weniger, je älter man wird....

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Die Autorin Christine Rath, Jahrgang 1964, lebt und schreibt am Bodensee, dem "Schwäbischen Meer", wo sie mit ihrer Familie ein kleines Hotel betreibt. Hier findet sie durch die vielen interessanten Begegnungen und Situationen mit anderen Menschen neue Ideen für ihre Romane. Ihre Wurzeln hat sie jedoch an der Ostsee und auf der Insel Sylt, auf der ihre Eltern einige Zeit lebten. An beiden Meeren findet sie in der zauberhaften Natur Ruhe und Erholung.
Ihr Ehemann Dieter Jaeschke wurde an der Nordseeküste geboren, hat zunächst eine Ausbildung zum Reedereikaufmann sowie Schiffmakler absolviert und war danach ein Jahr lang als Seespediteur in London tätig. Anschließend wechselte er zur Polizei nach Berlin und studierte dort an der Hochschule für Wirtschaft und Recht. Insgesamt war Dieter Jaeschke 35 Jahre lang bei der Kripo in Berlin tätig. Inzwischen lebt er seit fünf Jahren am Bodensee.
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