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Das Paulus-Labyrinth

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am06.12.20191. Auflage
Archäologische Sensation und grausiger Fund zugleich: Durch einen Unfall bei einer feierlichen Ausgrabungszeremonie in Leiden wird ein unbekannter Tunnel freigelegt. Der Archäologe Peter de Haan wittert eine einmalige Entdeckung, schließlich blickt die Universitätsstadt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Doch als de Haan als erster die Einsturzstelle in Augenschein nimmt, findet er den blutverschmierten Körper eines Mannes. Wer wusste von dem Tunnelsystem und hat ihn dorthin gebracht? Für Peter de Haan ist dies nur das erste Rätsel von vielen, die ihm den Weg zu einem mysteriösen vorchristlichen Geheimbund weisen.
»Ein gut geschriebener Actionthriller mit Tiefgang.« Nederlands Dagblad


Der Anthropologe Jeroen Windmeijer schreibt Thriller, in denen römische und biblische Geschichte mit der Historie seiner Heimatstadt Leiden verwoben sind. Sein erstes Buch wurde von der Presse und dem Buchhandel in den Niederlanden mit offenen Armen empfangen. Mit »Das Paulus-Labyrinth« etabliert er sich endgültig als großer Geschichtenerzähler. Seine Thriller sind handlungsreich, klug und unglaublich originell.
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Produkt

KlappentextArchäologische Sensation und grausiger Fund zugleich: Durch einen Unfall bei einer feierlichen Ausgrabungszeremonie in Leiden wird ein unbekannter Tunnel freigelegt. Der Archäologe Peter de Haan wittert eine einmalige Entdeckung, schließlich blickt die Universitätsstadt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Doch als de Haan als erster die Einsturzstelle in Augenschein nimmt, findet er den blutverschmierten Körper eines Mannes. Wer wusste von dem Tunnelsystem und hat ihn dorthin gebracht? Für Peter de Haan ist dies nur das erste Rätsel von vielen, die ihm den Weg zu einem mysteriösen vorchristlichen Geheimbund weisen.
»Ein gut geschriebener Actionthriller mit Tiefgang.« Nederlands Dagblad


Der Anthropologe Jeroen Windmeijer schreibt Thriller, in denen römische und biblische Geschichte mit der Historie seiner Heimatstadt Leiden verwoben sind. Sein erstes Buch wurde von der Presse und dem Buchhandel in den Niederlanden mit offenen Armen empfangen. Mit »Das Paulus-Labyrinth« etabliert er sich endgültig als großer Geschichtenerzähler. Seine Thriller sind handlungsreich, klug und unglaublich originell.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959678742
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum06.12.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4279900
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG

Mérida (Hispania), 72 A. D.

Mit einem Schnitt seines scharfen Dolchs schlitzt der Henker den Bauch des Gefangenen auf. Blut strömt heraus, sprudelnd wie Wasser, das einen Deich durchbricht. Der Mann schreit vor Qual, als seine Eingeweide wie enthäutete Schlangen bis kurz oberhalb seiner Knie quellen. Dann kommen die Vogelmänner; Adler balancieren auf ihren geschützten Unterarmen. Mit ihren spitzen Schnäbeln hacken die Greife gierig große Stücke aus der frei liegenden Leber. Die drei anderen Männer, die an Holzpfählen festgezurrt und zum gleichen Schicksal verdammt sind wie der Gequälte, versuchen verzweifelt, sich loszureißen.

Das Publikum tobt. Die drei Ränge des Amphitheaters, das unter Kaiser Augustus erbaut wurde und sechzehntausend Menschen fasst, sind heute bis auf den letzten Platz gefüllt.

Nach der venatio, der Hetze auf Raubtiere, werden die Zuschauer mit Hinrichtungen unterhalten. Während der nicht gerade überwältigenden Eröffnungsnummer, bei der nur ein paar Kriminelle unspektakulär enthauptet wurden, nutzten viele die Gelegenheit, sich auf den öffentlichen Latrinen in den Katakomben zu erleichtern.

Das Publikum schätzt die Kreativität, mit der die Exekutionen inszeniert werden, oft inspiriert von Geschichten aus dem antiken Griechenland. Nachdem die Adler die Lebern der vier Männer gefressen haben - wie in der Sage von Prometheus - und sie gestorben sind, werden vier Holzrampen in die Arena geschoben. Auf jeder Rampe befindet sich ein riesiger Felsbrocken, und Sträflinge müssen versuchen, diesen wie Sisyphus das Gefälle hinaufzurollen. Natürlich gelingt es keinem von ihnen, und das Knacken ihrer brechenden Knochen ist bis hinauf in den dritten Rang zu hören.

Dann werden wieder andere Männer in die glühend heiße Arena geschickt. Seit Tagen haben sie nichts zu essen und zu trinken bekommen, und nun werden ihnen Brot und Krüge mit Wasser an langen Stangen von den Tribünen hinunter dargeboten. Kurz bevor die Schmachtenden sie erreichen, werden die Stangen zum großen Vergnügen der Menge hoch über ihre Köpfe gehoben, was das Brot und Wasser für sie so unerreichbar macht wie für Tantalus. Wenn die Aufmerksamkeit des Publikums erlahmt, werden ausgehungerte Hunde freigelassen, um die Männer in Stücke zu reißen.

Zum Schluss werden noch acht mit Pech und Öl beschmierte Männer in den Ring gebracht und an Pfähle gebunden. Römische Jungen, noch keine zwölf Jahre alt, schießen mit brennenden Pfeilen auf die Gefangenen, bis sie schließlich Feuer fangen. Während die Männer schreiend ihr Ende finden, geht ein anerkennendes Raunen durch das Amphitheater. Zwar scheint es hierfür keine mythische Vorlage zu geben, aber so etwas wurde bisher noch nie gezeigt.

Ein verspäteter Besucher erklimmt die Tribüne und sucht sich einen Platz am Ende einer der Bänke. Zwar ist er klein und hat krumme Beine, aber er ist ansonsten gut gebaut. Seine Augenbrauen treffen sich über der langen Nase. Er ist ein charismatischer Mann und strahlt die erhabene Gelassenheit eines Engels aus. Ein kurzer Blick auf den jüngeren Mann, der bereits am Ende der Bank sitzt, genügt, damit dieser ihm Platz macht. Der Mann setzt sich hin und stellt einen kleinen irdenen Krug auf den Boden zu seinen Füßen.

Während die toten Verbrecher aus der Arena geschleift und die Blutflecken mit frischem Sand bedeckt werden, unterhalten Musiker und Narren nach Kräften das Publikum mit akrobatischen Possen. Die Menge jubelt, als Dutzende von Jungen und Mädchen mit großen Brotkörben zwischen sich die Tribünen hinauflaufen. Vor zwei Jahren hat man begonnen, bei den Spielen Brot zu verteilen, und die Praxis wurde bei den Bürgern so beliebt, dass sie sich rasch bis in alle Ecken des Reiches verbreitet hat. Während sie die Treppe hinaufgehen, werfen die Jungen und Mädchen Brote in die Menge. Ein Wald von Armen reckt sich dort in die Luft, wo die Laibe hinfallen. Einmal erwischt, werden sie schnell unter den Gewändern verstaut, sodass die Hände frei bleiben, um sich noch mehr zu schnappen.

»Panem et tauros«, sagt der junge Mann spöttisch zu dem älteren neben ihm. Brot und Stiere. Er nimmt den Laib, der ihm buchstäblich in den Schoß gefallen ist, und schleudert ihn achtlos im hohen Bogen hinter sich.

Die meisten Leute sind aus diesem Grund heute gekommen, wegen des Brotes, aber nicht zuletzt auch, um den Stierkampf zu sehen.

Der editor muneris, der Sponsor der heutigen Spiele, gibt mit einem markigen Ave-Gruß den Befehl zur Freilassung des Bullen. Ein ohrenbetäubender Jubel erfüllt die Arena. Der editor blickt sich zufrieden um und kehrt zurück auf sein Lager. Er nimmt ein kleine Traube Weinbeeren vom üppig gedeckten Tisch neben sich und beobachtet, wie der riesige, wild buckelnde Stier ins Amphitheater stürmt. Das Tier wurde vorher vierundzwanzig Stunden lang in einem kleinen Verschlag eingesperrt und zwangsweise mit Salz gefüttert, ohne einen Tropfen Wasser. Mit Sandsäcken haben sie ihm gegen den Bauch geschlagen, um innere Blutungen zu verursachen. Das Spiel wurde manipuliert, bevor es überhaupt begonnen hat. Er kann heute nicht gewinnen.

Jetzt betreten die ministri die Arena, die Diener, die versuchen, den Stier mit großen Capes abzulenken. Dadurch verschaffen sie sich einen Eindruck von seiner Stärke, seiner Intelligenz und seinem Kampfgeist. Mutig und unerschrocken schwenken sie die bunten Umhänge und weichen geschickt den Angriffen des Bullen aus. Der Jubel des Publikums rauscht von den Tribünen in die Arena wie das Wasser eines Flusses, der einen Berg hinunterstürzt.

Der Stier wird für kampfwürdig befunden. Vier als Götter verkleidete venatores, Jäger, die nur mit einem Lendenschurz gegürtet und mit einem ins Haar geflochtenen Ährenkranz geschmückt sind, kommen zu Pferd durch die vier Tore des Schlachtfeldes. Jeder trägt ein verutum, einen Jagdspeer, in der rechten Hand. Ihre Pferde werden von schweren Rüstungen geschützt und sind sichtlich verängstigt, aber ihre Stimmbänder wurden durchtrennt, sodass sie nicht wiehern können.

Sie nähern sich dem Stier aus vier Richtungen, und er weiß nicht, welches Pferd er zuerst angreifen soll, doch der Kreis schließt sich immer enger um ihn, bis er gezwungen ist, sich auf den nächsten Reiter zu stürzen. Sobald er sich einem der Pferde nähert, steht der Reiter in den Steigbügeln auf, um ihm das verutum in den Hals zu bohren und sich mit seinem ganzen Gewicht darauf zu stützen. Nach mehreren Angriffen, bei denen jeder venator mindestens einmal seinen Speer in den Hals des Stieres gebohrt hat, ziehen sich die Reiter unter lautem Applaus zurück. Der Stier ist benommen und steht mit gesenktem Kopf da. Blut tropft aus seinen Wunden auf den Boden.

Dann kommt der mactator, der Star der Show, der Stiertöter, der Mann, der der Sache ein Ende bereiten wird. Er ist ein Hüne, bekleidet nur mit einer einfachen, kurzen Tunika. Seine Arme sind nackt, und an den Unterschenkeln trägt er Beinschützer. In den Händen hält er mit Bändern verzierte, armlange Stöcke mit Widerhaken an den Enden. Er geht geradewegs auf den Stier zu. Je entschlossener er seinem imaginären Weg folgt, desto mehr bewundert die Menge seinen Mut. Die meisten Leute sitzen jetzt wieder auf ihren Plätzen, und statt der Jubelrufe und Schreie, die eben noch jedes Gespräch unmöglich gemacht haben, herrscht Stille, als hielte das Publikum kollektiv den Atem an. Der Stier reagiert auf die neue Bedrohung, indem er mit einem Vorderhuf im Sand scharrt. Mit unartikuliertem Gebrüll zieht der mactator endgültig die Aufmerksamkeit des gesamten Amphitheaters auf sich. Als er nur noch wenige Schritte vom Stier entfernt ist, stürmt dieser auf ihn los. Der taurarius, der Stierkämpfer, wirbelt um die eigene Achse, um ihm auszuweichen, und noch bevor er seine Pirouette beendet hat, sticht er dem Bullen einen der beiden Spieße mit den Widerhaken zwischen die Schulterblätter. Die Arena tobt vor Begeisterung, so elegant war die Parade, so perfekt platziert die Lanze. Jetzt rennt der mactator vor dem Stier davon. Dann schlägt er einen Haken und sticht mit einem mächtigen Sprung den zweiten Speer in gleicher Höhe neben den ersten.

Wer glaubt, der Bulle hätte aufgegeben, hat sich getäuscht. Es ist, als wüsste das Tier, dass dies seine letzte Chance ist, seinen Angreifer zu verwunden. Es sammelt noch einmal seine ganze Kraft und hebt den Kopf, wobei Blut aus seinen Wunden sprudelt und ihm lange, blutige Schleimfäden aus dem Mund hängen.

Der taurarius nähert sich der Loge des editors, kniet sich mit einem Bein in den Sand und senkt das Haupt. Der editor reagiert mit einem kurzen, anerkennenden Nicken, woraufhin der venator am Osttor nach vorne kommt, um dem mactator eine besondere Kopfbedeckung aufzusetzen - eine weiche, rote konische Mütze mit nach vorn fallender Spitze - und ihm das linteum zu überreichen, ein halbkreisförmiges Tuch aus rotem Flanell, das über eine Holzstange drapiert ist.

Der taurarius kehrt zurück zum Stier, der mit erneuter Energie einige verzweifelte Angriffe auf das flatternde Tuch unternimmt, mit dem er gereizt wird. Die Zuschauer reagieren begeistert und spornen den Stierkämpfer an, noch größere Risiken einzugehen. Dies ist die gefährlichste Phase des Kampfes, denn jede noch so kleine Unaufmerksamkeit könnte fatal sein. Der vor Angst und Schmerz halb wahnsinnige Stier könnte in einem letzten Versuch, den Tod...
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Autor

Der Anthropologe Jeroen Windmeijer schreibt Thriller, in denen römische und biblische Geschichte mit der Historie seiner Heimatstadt Leiden verwoben sind. Sein erstes Buch wurde von der Presse und dem Buchhandel in den Niederlanden mit offenen Armen empfangen. Mit »Das Paulus-Labyrinth« etabliert er sich endgültig als großer Geschichtenerzähler. Seine Thriller sind handlungsreich, super smart und unglaublich originell.