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Ein zauberhafter Winter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.09.2019
Hygge & Kisses - in Dänemark verliebt es sich am kuschligsten.
Dänemark im November. Nicht unbedingt die beste Reisezeit. Egal, denkt sich Londonerin Bo, zu Hause läuft es ja gerade auch nicht rund: Job weg, Freund weg. Es kann also nur besser werden! Kurzentschlossen packt sie ihre Sachen und fliegt für ein paar Wochen an die dänische Küste. Dort trifft sie auf den charmanten Koch Emil, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und der ihr das dänische Konzept von »Hygge« näherbringt. Gemeinsam kochen, sich Zeit füreinander und sich selbst nehmen - einfach mal entschleunigen. Davon inspiriert, will Bo endlich ihren großen Traum verwirklichen und einen Foodtruck eröffnen. Doch dazu müsste sie wieder nach London - und was wird dann aus ihrer Liebe zu Emil?

Clara Christensen ist das Pseudonym einer englischen Autorin. Sie schreibt für die Leserinnen von Penny Parkes, Holly Hepburn und Heidi Swain. »Ein zauberhafter Winter« ist ihr erster Roman bei Blanvalet.
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Produkt

KlappentextHygge & Kisses - in Dänemark verliebt es sich am kuschligsten.
Dänemark im November. Nicht unbedingt die beste Reisezeit. Egal, denkt sich Londonerin Bo, zu Hause läuft es ja gerade auch nicht rund: Job weg, Freund weg. Es kann also nur besser werden! Kurzentschlossen packt sie ihre Sachen und fliegt für ein paar Wochen an die dänische Küste. Dort trifft sie auf den charmanten Koch Emil, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und der ihr das dänische Konzept von »Hygge« näherbringt. Gemeinsam kochen, sich Zeit füreinander und sich selbst nehmen - einfach mal entschleunigen. Davon inspiriert, will Bo endlich ihren großen Traum verwirklichen und einen Foodtruck eröffnen. Doch dazu müsste sie wieder nach London - und was wird dann aus ihrer Liebe zu Emil?

Clara Christensen ist das Pseudonym einer englischen Autorin. Sie schreibt für die Leserinnen von Penny Parkes, Holly Hepburn und Heidi Swain. »Ein zauberhafter Winter« ist ihr erster Roman bei Blanvalet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641231019
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum16.09.2019
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2954 Kbytes
Artikel-Nr.4282253
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Bo stupste ihre Maus an, um ihren Bildschirm wieder zum Leben zu erwecken, bevor sie gedankenverloren die erste E-Mail in ihrem Postfach öffnete: ein Rundschreiben der Personalabteilung über die Umstrukturierung der Firma. Stirnrunzelnd blickte Bo auf den Monitor und hoffte, den Eindruck zu erwecken, sie würde nicht bemerken, dass Ben auf dem Weg in seine Abteilung mit seinem Tee an ihrem Schreibtisch vorbeikam. Einige Minuten später kündigte ein blinkendes Icon an, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Du siehst echt heiß aus heute Morgen, stand darin. Lust, mich am Freitag zur Eröffnung einer Cocktailbar zu begleiten?

Unentschlossen starrte Bo die Nachricht von Ben an. Sie war immer noch verärgert über die Szene, die sie gerade in der Küche mit angesehen hatte. Wenn sie Bens Einladung annahm, würde sie ihm damit stillschweigend signalisieren, dass sie ihn vom Haken gelassen hatte. Ihr pragmatischer Anteil ging allerdings die möglichen Alternativen für den Freitagabend durch und kam zu dem Schluss, dass sie sich höchstwahrscheinlich etwas zu essen bestellen und den Abend allein auf dem Sofa vor der Glotze verbringen würde.

Und das, dachte sie verzagt, war sicherlich ein Zeichen für ihre Quarterlife Crisis - ein weiterer Beweis dafür, dass ihr nach außen hin erwachsen wirkendes Leben nur eine Scharade war. Im neunten Monat ihrer Beziehung verheimlichten sie und Ben noch immer vor den Kollegen, dass sie zusammen waren (weil er darauf bestand); stattdessen schickten sie wie Teenager heimlich Nachrichten hin und her und ignorierten einander im Büro. Oft fragte sich Bo, ob Ben einfach nur die Macht genoss, die ihm dieses Arrangement verlieh; ob es ihm einen Kick versetzte, wenn er vor ihrer Nase mit anderen Frauen flirtete, weil er wusste, dass sie nicht darauf reagieren konnte.

Hat Tess Daly dich etwa abblitzen lassen?, tippte sie in den Computer ein und spitzte die Lippen zu einem Schmollmund. Mit Ben zusammen zu sein fühlte sich manchmal an wie ein Pokerspiel, in dem jeder Zug darauf abzielte, den Bluff des anderen aufzudecken. Bo hatte noch nie besonders gern Karten gespielt, schon gar nicht Poker. Irgendwie schienen die Gegner ihr Pokerface immer direkt zu durchschauen, so wie Ben jetzt sicherlich auch ihren Versuch bemerkte, die Coole zu spielen. Bo trank einen Schluck Tee, während sie auf seine Antwort wartete.

Tess kann mit dir nicht mithalten. Du warst meine erste Wahl.

Automatisch sackten Bos Schultern leicht nach unten, und sie ließ die Finger auf die Tastatur sinken. Wem machte sie hier eigentlich etwas vor? Sie wussten sowieso beide, wie die Sache ausgehen würde, und außerdem hatte sie noch einen Haufen Arbeit zu erledigen.

Okay. Wann und wo?, tippte sie daher ein.

Ben Wilkinson hatte vor zehn Monaten bei Aspect angefangen. An einem grauen Tag im Januar war er im Büro aufgetaucht, dem ersten Arbeitstag nach dem Weihnachtsurlaub. Wie gewöhnlich hatte Bo die Feiertage bei ihren Eltern verbracht, die in einem freistehenden Einfamilienhaus am Rande einer aufstrebenden Pendlerstadt in Buckinghamshire wohnten, in einer Siedlung aus lauter sich ähnelnden, kostspielig in Schuss gehaltenen Häusern.

Dass sie als Frau Mitte zwanzig an Weihnachten nach Hause fuhr, war eine seltsame Erfahrung für Bo: ein etwas holpriges Aufeinanderprallen ihres gegenwärtigen Lebens und ihrer Vergangenheit. Zwar hatte sie in ihrem ehemaligen Kinderzimmer übernachtet, doch das hatte ihre Mutter schon vor langer Zeit nach deren eigenem Geschmack in ein Gästezimmer umgestaltet. Die Wände, an denen in Bos Teenagerzeit noch Poster berühmter Musiker gehangen hatten, waren nun in einem zarten Primelgelb gestrichen, während die Tagesdecke und die passenden Zierkissen in einem lavendelfarbenen Paisleymuster erstrahlten.

Seit Bo von zu Hause ausgezogen war, hatte sie den Luxus ihres Elternhauses zu schätzen gelernt, den sie als Kind immer für selbstverständlich gehalten hatte: die bequemen Möbel, die großen Zimmer und den gut gefüllten Kühlschrank. Es war unbestreitbar angenehm, in ein Leben ohne Verantwortung zurückzukehren - wenn auch nur kurz -, wo man sämtliche Mahlzeiten vorgesetzt bekam und sich nur darüber Gedanken machen musste, welchen Film man an Weihnachten gucken wollte. Der Preis, den sie allerdings für diese Rückkehr in einen Zustand sorgloser Trägheit bezahlen musste, war der Rückfall in die Familiendynamik ihrer Jugend - was beinhaltete, dass ihre Eltern sich übertriebene Sorgen um sie machten und Bo sich im Gegenzug wie ein schmollender Teenager aufführte.

An diesem Weihnachten hatte Bo noch ausweichender als sonst auf die Nachfragen ihrer Eltern geantwortet, ob es da »jemand Besonderen« in ihrem Leben gebe - sie hatte einfach keine Lust gehabt, ihnen zu erzählen, dass ihre Dates meistens über Tinder zustande gekommen waren. Ihre Eltern wären mit Sicherheit entsetzt gewesen und davon überzeugt, dass Bo als Opfer eines Internetpsychopathen enden würde, so wie man es immer in der Zeitung las. Gut möglich, dass sie Bo erst wieder nach London zurückfahren ließen, wenn sie versprach, die App nie wieder zu nutzen.

In Wahrheit hatte Bo selbst gezögert, Tinder auszuprobieren, dann allerdings doch ein Profil erstellt - unter dem Einfluss einer Flasche Wein und ihrer Mitbewohnerin Kirsten, die ihr versichert hatte, dass es im neuen Jahrtausend vollkommen normal sei, Dating-Apps zu nutzen, und sie ja außerdem nichts zu verlieren habe. Ihr anfänglicher Schock über die anzüglichen Fotos und krassen Vorschläge, die in erschreckender Regelmäßigkeit auf dem Display ihres Handys aufpoppten, hatte schnell nachgelassen, und nachdem Bo einmal die Kunst beherrschte, ungewollte Matches sofort zu löschen, hatte sie sich mit Vergnügen in die Tinder-Dating-Szene gestürzt.

Nach sechs Monaten frenetischen Swipens und Textens war sie allerdings ziemlich desillusioniert. Sie hatte unzählige Dates gehabt, doch kein einziges hatte in einer Beziehung gemündet, die länger als ein paar Wochen dauerte. Immer stärker wurde sie von dem Gefühl heimgesucht, dass es in London einfach eine zu große Auswahl an Singles in ihrem Alter gab, und selbst wenn sie mal einen Mann, den sie gematcht hatte, sympathisch fand, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich alle Optionen offenhielt - falls etwas Besseres des Weges kam. Langsam nervte Bo auch die Philosophie hinter Tinder, die Menschen als ­Wegwerfartikel betrachtete - wie die kostenlosen Zeitungen, die man ihr jeden Abend auf der Treppe der U-Bahn-Station in die Hand drückte. Deshalb hatte sie die App über Weihnachten ausgeschaltet und eine wohlige Erleichterung verspürt, als sie nicht mehr deren unaufhörliches Buhlen um Aufmerksamkeit ertragen musste.

Direkt nach Neujahr war Bo an einem besonders trüben, graupeligen Tag ins Büro zurückgekehrt - um einige Kilos schwerer und mit einem Konto, das fast bis zum Anschlag überzogen war - und hatte sich schon auf das Einsetzen des Januarblues eingestellt. Als sie gerade den halbherzigen Versuch startete, sich durch den turmhohen Papierstapel in ihrer Ablage hindurchzuarbeiten, tauchte Matt, der Leiter der Kundenbetreuung, an ihrem Schreibtisch auf.

»Bo, ich möchte dich unserem neuen Account-Manager Ben vorstellen.« Bo blickte hoch, direkt in das lächelnde Gesicht eines jungen Mannes, der ihr zur Begrüßung die Hand entgegenstreckte. Er trug die inoffizielle Uniform männlicher Büroangestellter - Hemd mit offenem Kragen und dazu eine elegante Hose -, doch Bo fiel sofort der feine Schnitt seines Hemdes auf und seine dezent kostbar wirkende Armbanduhr.

»Schön, dich kennenzulernen, Bo«, sagte er und verriet ihr durch sein selbstbewusstes Auftreten und seine perfekte Ausdrucksweise sofort, dass er eine teure Ausbildung genossen hatte. (Auf der Uni hatte sie genügend Männer von seiner Sorte getroffen, um einen Privatschüler zu erkennen, wenn sie einen sah.)

Während Bo ihm die Hand schüttelte, spürte sie ein Kribbeln im Bauch, und die Worte »Der gefällt mir« schossen ihr durch den Kopf, als sie seine grünen Augen, sein dunkles, welliges Haar und den durchtrainierten, aber doch schlanken Körper bemerkte - bestimmt verbrachte er die Wochenenden mit Tennisspielen und Cricket. Einige Minuten lang betrieben sie über Bos Ablagekorb hinweg höflichen Small Talk, bis Matt den neuen Kollegen wegführte, um die Tour durchs Büro fortzusetzen. Bo, die immer noch einen Stapel gelbbrauner Aktenmappen umklammert hielt, ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und starrte eine Weile blicklos auf ihren Computerbildschirm. Sie konnte nicht anders: Sie musste lächeln, und plötzlich hatte sie das Gefühl, dass der Januar vielleicht doch nicht so ein schlechter Monat war.

In den nächsten Wochen hellte sich ihre düstere Winterstimmung dann auch deutlich auf, während sich zwischen ihr und Ben ein Flirt entwickelte. Wegen der Art und Weise, wie er sie mit Blicken durchs Büro verfolgte, vermutete sie, dass er auf sie stand, und außerdem hielt er sich mit verblüffender Regelmäßigkeit zur gleichen Zeit in der Küche auf wie sie. Doch die Aufmerksamkeit, die er ihr zuteilwerden ließ, blieb immer in einem angemessenen Rahmen. (Im vergangenen Jahr hatte Bo die andere Seite von »angemessen« kennengelernt, in Gestalt eines ziemlich verzweifelt wirkenden Mitarbeiters aus der Technik, der ihr jeden Tag in der Mittagspause bis in den Aufzug gefolgt war und erst damit aufhörte, als er eine Abmahnung vom Personalchef bekam.)

Irgendwann fing Ben an, sie mit dem Spitznamen »Blu-ray« anzusprechen, nachdem sie ihm...

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Autor

Clara Christensen ist das Pseudonym einer englischen Autorin. Sie schreibt für die Leserinnen von Penny Parkes, Holly Hepburn und Heidi Swain. »Ein zauberhafter Winter« ist ihr erster Roman bei Blanvalet.