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In the Dark - Keiner weiß, wer sie sind

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am11.10.20191. Auflage
Keiner weiß, wer sie sind ...

Bei Renovierungsarbeiten finden Handwerker in einem Kellerraum eine junge Frau und einen zweijährigen Jungen, kaum noch am Leben. Niemand hat sie als vermisst gemeldet, und der ältere Mann, dem das Haus gehört, behauptet, die beiden nie zuvor gesehen zu haben. DI Adam Fawley übernimmt die Ermittlungen und stößt auf den Fall einer jungen Frau, die vor zwei Jahren mit ihrem Sohn verschwunden ist. Das Kind wurde schließlich in einem Kinderwagen gefunden, doch von der Mutter fehlt seither jede Spur. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen?

»Twist folgt auf Twist, und das in einem atemberaubenden Tempo.« Daily Mail.


Cara Hunter hat Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt in Oxford. Im Aufbau Taschenbuch ist auch ihr erster Kriminalroman mit DI Adam Fawley, 'Sie finden dich nie', lieferbar.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextKeiner weiß, wer sie sind ...

Bei Renovierungsarbeiten finden Handwerker in einem Kellerraum eine junge Frau und einen zweijährigen Jungen, kaum noch am Leben. Niemand hat sie als vermisst gemeldet, und der ältere Mann, dem das Haus gehört, behauptet, die beiden nie zuvor gesehen zu haben. DI Adam Fawley übernimmt die Ermittlungen und stößt auf den Fall einer jungen Frau, die vor zwei Jahren mit ihrem Sohn verschwunden ist. Das Kind wurde schließlich in einem Kinderwagen gefunden, doch von der Mutter fehlt seither jede Spur. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen?

»Twist folgt auf Twist, und das in einem atemberaubenden Tempo.« Daily Mail.


Cara Hunter hat Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt in Oxford. Im Aufbau Taschenbuch ist auch ihr erster Kriminalroman mit DI Adam Fawley, 'Sie finden dich nie', lieferbar.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841218438
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum11.10.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4436 Kbytes
Artikel-Nr.4312435
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

Als sie die Augen öffnet, ist um sie herum nur Dunkelheit, als trüge sie eine Augenbinde. Die feuchte Luft riecht muffig, als hätte hier schon seit langem niemand mehr geatmet.

Ihre übrigen Sinne regen sich. Die Stille, die Kälte, der Geruch. Moder und noch etwas, das sie nicht einordnen kann, etwas Animalisches, Übelriechendes. Sie bewegt die Finger, ertastet Split und Feuchtigkeit unter den Jeans. Jetzt dämmert es ihr - wie sie hierher gelangt ist, warum das hier passiert ist.

Wie hatte sie nur so dumm sein können.

Sie unterdrückt die aufkommende Panik und will sich aufsetzen, aber es misslingt ihr. Sie atmet tief ein und schreit, dass Echolaute von den Mauern widerhallen. Sie schreit und schreit und schreit, bis ihre Kehle wund ist.

Aber niemand kommt. Weil niemand sie hören kann. Wieder schließt sie die Augen, spürt heiße Zornestränen über ihr Gesicht rinnen. Sie ist erstarrt und unfähig, etwas anderes als Wut und Verzweiflung wahrzunehmen, bis sie zu ihrem Entsetzen spürt, dass winzig kleine Füße über ihre Haut kratzen.

Hat nicht jemand mal gesagt, der April sei der grausamste Monat? Nun, wer immer es gewesen sein mag, Detective war er bestimmt nicht. Etwas Grausames kann jederzeit passieren - das weiß ich, denn ich habe es erlebt. Aber Kälte und Dunkelheit nehmen dem Ganzen irgendwie die Schärfe. Sonnenschein, Vogelzwitschern und blauer Himmel dagegen können sich bei diesem Job als brutal erweisen. Vielleicht liegt es am Kontrast. Tod und Hoffnung.

Diese Geschichte beginnt mit Hoffnung. Erster Mai, der erste Frühlingstag. Wer je in Oxford war, der weiß: Hier gibt es nur alles oder nichts - wenn es regnet, haben die Steine die Farbe von Pisse, aber im Licht, wenn die Colleges aussehen, als wären sie aus Wolken geschnitzt, gibt es keinen schöneren Platz auf Erden. Und ich bin nur ein zynischer alter Kriminaler.

Früh am Morgen des ersten Mai findet in Oxford jährlich ein Fest statt, um den Frühling zu begrüßen, bei dem alle zusammenkommen, gemeinsam tanzen und singen. Die Menschen feiern ausgelassen, es gibt Food Trucks, die sogar über Nacht geöffnet hatten. Die Pubs öffnen schon um sechs Uhr früh, und die halbe Studentenschaft ist noch bezecht von der Nacht zuvor. Sogar die gediegenen Bürger aus North Oxford lassen sich sehen, mit Blumen in den Haaren (kein Scherz). Letztes Jahr feierten hier über fünfundzwanzigtausend Menschen zusammen. Darunter etwa ein Kerl, der sich als Baum verkleidet hatte. Ich denke, man hat einen kleinen Eindruck bekommen.

Jedenfalls ist der erste Mai auch für die Polizei ein wichtiger Tag. Der frühe Dienstbeginn mag zwar mörderisch sein, aber es gibt nur selten Ärger, und man verwöhnt uns mit Kaffee und Sandwiches mit Bacon. Zumindest war das so, als ich das letzte Mal dabei war. Doch damals trug ich auch noch Uniform. Bevor ich Detective Inspector wurde.

Aber dieses Jahr ist es anders. Und diesmal ist es nicht nur der frühe Beginn, der den Tag mörderisch macht.

* * *

Als Mark Sexton am Haus ankommt, ist er beinahe eine Stunde zu spät. Zu dieser frühen Zeit hätte er glatt durchkommen müssen, aber auf der M40 fuhren die Autos Stoßstange an Stoßstange, und die Schlange reichte ganz hinunter bis zur Banbury Road. Und als er nun in die Frampton Road einbiegt, blockiert ein Baulaster seine Zufahrt. Sexton flucht, legt wütend den Rückwärtsgang ein und setzt den Cayenne mit quietschenden Reifen zurück. Er stößt die Tür auf und tritt auf die Straße, verfehlt nur um ein Haar die Spritzer von Erbrochenem auf dem Asphalt. Angewidert sieht er nach unten und wirft einen prüfenden Blick auf seine Schuhe. Was ist heute Morgen mit dieser verdammten Stadt los? Er schließt den Wagen ab, geht mit großen Schritten zur Eingangstür und wühlt in den Taschen nach seinen Schlüsseln. Wenigstens stehen inzwischen die Baugerüste. Der Verkauf dauerte viel länger als erwartet, sollte aber hoffentlich bis Weihnachten abgeschlossen sein. Bei der Auktion einer Immobilie auf der anderen Seite der Woodstock Road hatte er kein Glück gehabt und musste für diese hier tiefer in die Tasche greifen. Aber sobald alles fertig ist, wird das Haus eine verdammte Goldgrube sein. Der übrige Immobilienmarkt mag vielleicht vor sich hin dümpeln, aber dank der Chinesen und Russen sinken die Preise in Oxford scheinbar nie. Nur eine Stunde von London entfernt und mit einer erstklassigen Privatschule für Jungs drei Straßen weiter. Seiner Frau gefiel die Idee nicht, eine Doppelhaushälfte zu bewohnen, aber er sagte ihr: Sieh es dir nur an - es ist doch verdammt riesig. Echt viktorianisch, vier Stockwerke und ein Untergeschoss, aus dem er einen Weinkeller und ein Heimkino machen will (nicht, dass er seiner Frau schon davon erzählt hätte). Nebenan wohnt nur ein alter Schwachkopf - der wohl nicht viele Partynächte veranstalten dürfte, oder? Und ja, der Garten ist in keinem besonders guten Zustand, aber man könnte leicht ein paar Rankgitter aufstellen. Der Landschaftsarchitekt hatte etwas von Flechthecken erwähnt. Ein Tausender das Stück, aber auf einen Schlag ist alles grün begrenzt. Doch das Problem auf der Frontseite wäre dadurch nicht gelöst.

Er sieht hinüber zu dem rostigen Ford Cortina, der vor der Nummer 33 auf Backsteinen aufgebockt steht, und zu den drei Fahrrädern, die jemand an einen Baum gekettet hat. Daneben der Haufen verrottender Paletten und die schwarzen Plastiksäcke, aus denen sich leere Bierdosen aufs Pflaster ergießen. Der Unrat lag schon da, als er vor zwei Wochen das letzte Mal hier war. Er hat eine Nachricht unter der Tür des Nachbarhauses durchgeschoben und den alten Kerl aufgefordert, den Müll zu entfernen. Was er offensichtlich nicht gemacht hat.

In dem Moment geht die Tür auf. Sein Architekt Tim Knight steht vor ihm mit ein paar aufgerollten Plänen unter dem Arm. Er lächelt breit und winkt ihn herein.

»Mr. Sexton - schön, Sie wiederzusehen! Sie werden zufrieden sein, wie wir mit den Arbeiten vorangekommen sind.«

»Das will ich doch mal hoffen«, sagt Sexton ironisch. »Der Morgen kann eigentlich nur besser werden.«

»Fangen wir oben an.«

Die zwei gehen die Treppe nach oben, ihre Schritte poltern schwer über die Holzdielen. Oben dröhnt Musik in voller Lautstärke aus einem Radio, und in den meisten Räumen sind Handwerker bei der Arbeit. Zwei Verputzer, im Bad ein Klempner, und ein anderer beschäftigt sich gerade mit den Fensterrahmen. Ein paar von ihnen werfen Sexton verstohlen Blicke zu, aber er ignoriert sie.

Sie gelangen zum kleinen Anbau an der Hinterseite des Hauses, wo eine Wand aus alten Backsteinen eingerissen wurde, die nun durch Glas und Metall ersetzt werden soll. Hinter den Bäumen am Fuß des abfallenden Gartens ist die ganze Pracht des Crescent Square zu erkennen. Sexton wünschte, er hätte dort ein Haus kaufen können, aber die Immobilienpreise sind schon um fünf Prozent angestiegen, seit er dieses Haus hier gekauft hat, also will er sich nicht beschweren.

Er bittet den Architekten, die Pläne für die Küche mit ihm durchzugehen (»Großer Gott, für sechzigtausend bekommt man nicht viel, oder? Nicht mal einen dämlichen Geschirrspüler spendieren die obendrauf.«). Dann dreht er sich um und sucht die Tür zur Kellertreppe.

Knight wirkt etwas besorgt.

»Ja, dazu wollte ich gleich kommen. Die Sache mit dem Keller hat einen Haken.«

Sextons Augen werden schmal. »Was meinen Sie damit?«

»Trevor rief mich gestern an. Es gibt da ein Problem mit der Zwischenmauer. Wir werden wohl eine rechtswirksame Vereinbarung benötigen, bevor wir dort renovieren können - unsere Arbeiten betreffen nämlich auch das Nebenhaus.«

Sexton verzieht das Gesicht. »Mist, wir können es uns nicht leisten, Scheißanwälte zu beschäftigen. Was für ein Problem gibt es denn nun schon wieder?«

»Die Arbeiter haben angefangen, den Putz abzuschlagen, um die neuen Kabel zu verlegen, aber ein Teil des Mauerwerks war in ziemlich schlechtem Zustand. Gott weiß, wie lange es her ist, dass Mrs. Pardew mal dort unten war.«

»Die blöde alte Vogelscheuche«, murmelt Sexton, was Knight geflissentlich überhört. Dieser Job ist zu lukrativ.

»Jedenfalls«, sagt er, »fürchte ich, dass einer der Jungs nicht früh genug begriffen hat, womit er es zu tun bekommt. Aber seien Sie unbesorgt, wir erwarten den Statiker schon morgen ...«

Sexton drängt sich jedoch bereits an ihm vorbei. »Lassen Sie mich mal selbst sehen.«

Die Glühbirne über der Kellertreppe flackert, als die beiden nach unten steigen. Es riecht modrig.

»Geben Sie acht, wo Sie hintreten«, sagt Knight. »Ein paar von den Stufen sind baufällig. Hier unten im Dunkeln bricht man sich leicht den Hals.«

»Haben Sie denn keine Taschenlampe?«, ruft Sexton, der schon ein paar Meter voraus ist. »Ich kann absolut nichts erkennen.«

Knight reicht ihm eine Lampe, und Sexton schaltet sie ein. Im selben Moment erkennt er auch schon das Problem. Farbe platzt vom alten vergilbten Putz ab, und darunter zerbröckeln die vermoderten Steine. Ein fingerbreiter Riss, der vorher noch nicht zu sehen war, verläuft vom Boden bis zur Decke.

»Scheiße, müssen wir etwa das ganze Misthaus untermauern? Wieso hat denn der Sachverständige das hier übersehen?«

Knight hat einen Blick aufgesetzt, als wolle er um Verständnis bitten. »Mrs. Pardew hatte diese Wand mit Schränken zugestellt, und er hätte niemals wissen können, was sich dahinter befindet.«

»Viel schlimmer finde...
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Cara Hunter hat Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt in Oxford. Im Aufbau Taschenbuch ist auch ihr erster Kriminalroman mit DI Adam Fawley, "Sie finden dich nie", lieferbar.