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Der Dreizehnte Stamm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.07.20191. Auflage
Die junge Kriegerin Çeda rüstet sich zur letzten Schlacht: das Finale der epischen 1001-Nacht-Fantasy »Die Legenden der Bernsteinstadt« von Bradley Beaulieu Im Kampf um die Freiheit der exotischen Wüstenmetropole Sharakhei mussten die Rebellen einen herben Rückschlag hinnehmen. Viele sind aus der Stadt geflohen, unter ihnen auch Çeda. Nun fasst sie einen verzweifelten Plan, um die tyrannischen Zwölf Könige doch noch zu stürzen: Heimlich wird sie nach Sharakhei zurückkehren und die Asirim freisetzen, jene ebenso gefährlichen wie mächtigen Sklaven der Könige. Diese versuchen alles, um Çeda aufzuhalten, doch ihre Einigkeit bröckelt. Mehr als ein Verrat wird geplant, und in der flimmernden Hitze der Wüste ziehen sich die Fäden des Schicksals immer enger zusammen. »Eine faszinierend andere Fantasy-Welt.« Phantastiknews.de »Opulent und unglaublich unterhaltsam.« Michael J. Sullivan In der Fantasy-Saga 'Die Legenden der Bernsteinstadt' von Bradley Beaulieu bereits erschienen: 'Die Zwölf Könige' 'Der Zorn der Asirim'

Bradley P. Beaulieu schrieb seinen ersten Fantasy-Roman schon während der Schulzeit, doch erst Anfang des neuen Jahrtausends entschloss er sich, das Schreiben zum Beruf zu machen und besuchte zahlreiche Creative-Writing-Seminare, wo er von solchen Genre-Größen wie Nancy Kress, Joe Haldemann, Tim Power oder Holly Black lernte. 'Die Legenden der Bernsteinstadt' ist die erste Trilogie, die von ihm auf Deutsch erscheint.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDie junge Kriegerin Çeda rüstet sich zur letzten Schlacht: das Finale der epischen 1001-Nacht-Fantasy »Die Legenden der Bernsteinstadt« von Bradley Beaulieu Im Kampf um die Freiheit der exotischen Wüstenmetropole Sharakhei mussten die Rebellen einen herben Rückschlag hinnehmen. Viele sind aus der Stadt geflohen, unter ihnen auch Çeda. Nun fasst sie einen verzweifelten Plan, um die tyrannischen Zwölf Könige doch noch zu stürzen: Heimlich wird sie nach Sharakhei zurückkehren und die Asirim freisetzen, jene ebenso gefährlichen wie mächtigen Sklaven der Könige. Diese versuchen alles, um Çeda aufzuhalten, doch ihre Einigkeit bröckelt. Mehr als ein Verrat wird geplant, und in der flimmernden Hitze der Wüste ziehen sich die Fäden des Schicksals immer enger zusammen. »Eine faszinierend andere Fantasy-Welt.« Phantastiknews.de »Opulent und unglaublich unterhaltsam.« Michael J. Sullivan In der Fantasy-Saga 'Die Legenden der Bernsteinstadt' von Bradley Beaulieu bereits erschienen: 'Die Zwölf Könige' 'Der Zorn der Asirim'

Bradley P. Beaulieu schrieb seinen ersten Fantasy-Roman schon während der Schulzeit, doch erst Anfang des neuen Jahrtausends entschloss er sich, das Schreiben zum Beruf zu machen und besuchte zahlreiche Creative-Writing-Seminare, wo er von solchen Genre-Größen wie Nancy Kress, Joe Haldemann, Tim Power oder Holly Black lernte. 'Die Legenden der Bernsteinstadt' ist die erste Trilogie, die von ihm auf Deutsch erscheint.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426435656
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.07.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1350 Kbytes
Artikel-Nr.4399379
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Çeda kniete an einem Wasserbecken in einer Höhle tief unter der Wüste. Die Dunkelheit der Höhle und die kühle Luft umfingen sie. Es roch sauber hier, unbefleckt, ein Ort, der während der ganzen Regentschaft der Könige Sharakhais verborgen geblieben war, vielleicht noch länger.

In den Händen hielt sie ein schweres goldenes Armband. Sie drehte und wendete es, immer und immer wieder, fühlte sein Gewicht, berührte den ovalen Stein, rieb über die filigranen Verzierungen im Gold.

»Sprecht zu mir«, sagte sie. »Sprecht dieses Mal zu mir.«

Das Echo schien endlos von den Wänden der Höhle widerzuhallen.

Einst hatte dieses Armband König Mesut, dem Schakalkönig, gehört, doch nun war es eine Anklage gegen alle Könige und sogar die Götter selbst. Es war nicht das Band an sich, in dem der Beweis für ihren Verrat ruhte, es war der Onyx, der darin eingelassen war. Selbst in diesem Moment konnte sie die Seelen der darin gefangenen siebzehn Asirim spüren - wie sie ihre Freiheit forderten, wie sie darum flehten, entlassen zu werden. Çeda wünschte sich nichts mehr, als dieser Bitte nachzukommen, aber auch nach sechs Wochen hatte sie keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte.

In der Nacht der großen Schlacht im Königshafen hatte Mesut die Seelen als Wiedergänger beschworen und auf Çeda und Sehid-Alaz gehetzt. Sehid-Alaz, der König des Dreizehnten Stamms, der gekrönte Asir, der sie auf die Stirn geküsst und sie auf diesen wundersamen neuen Weg geführt hatte. Es war ein Moment der Verzweiflung gewesen, doch es war ihr gelungen, Mesuts Hand abzuschlagen und ihm das goldene Band zu nehmen. Sie hatte die geisterhaften Seelen angefleht, ihren Zorn gegen Mesut zu richten, und daraufhin waren sie wie Bussarde auf ihn herabgestürzt. Jeder Hieb ihrer schrecklichen Krallen hatte sie in Euphorie versetzt, ihnen einen Moment lang ersehnter Rache geschenkt, aber die Freude war nur von kurzer Dauer gewesen. Kaum war Mesut seinen Wunden erlegen, wurden sie zurück in ihr Gefängnis gezogen und waren einmal mehr in Ketten gelegt. Seither war es ihr nicht gelungen, das Kunststück zu vollbringen, sie zu befreien.

»Bei deiner Gnade«, flüsterte Çeda an die Göttin Nalamae gerichtet.

Sie öffnete das Medaillon ihrer Mutter, das wie die Flamme einer Kerze geformt war, und entnahm ihm das letzte ihrer Adichara-Blütenblätter. Bei dem floralen Geruch wurde ihr der Mund wässrig, und als sie es unter ihre Zunge legte, durchströmte sie der mineralische Geschmack. Er wärmte ihre Glieder, verjagte die feuchte Kühle der Höhle auf eine Weise, wie ein Feuer es niemals vermocht hätte. Sie ließ das Medaillon zuschnappen, atmete tief ein, schloss die Augen und hieß die Empfindungen und Eindrücke, die auf sie einströmten, willkommen.

Sie spürte den Asir, Kerim, irgendwo weit über sich. Er hielt sich außerhalb der Höhle auf, streifte zwischen den Felsen herum, wie sie vermutete. Er wirkte verschlossen, als verberge er seine Gefühle und Gedanken vor ihr. Er mochte das Armband nicht. Das hatte er ihr gesagt. Sie konnte die Abscheu in ihm spüren, obwohl sie nicht sicher war, ob es daran lag, dass es ihn beständig an sein eigenes Schicksal erinnerte, oder an der Sorge um die darin gefangenen Seelen.

Sie erweiterte ihren Geist und rief die Seelen näher zu sich. Als sie sich zurückzogen, versuchte sie die Grenzen des Onyx auszuloten, versuchte sich eine Vorstellung davon zu machen, um mehr über die darin gefangenen Seelen in Erfahrung zu bringen. Aber wie jedes Mal zuvor fühlte sich der Stein unergründlich an - ein Stern am Himmel, der sich dem Geist eines Sterblichen entzog. Wann immer sie in der Vergangenheit Blütenblätter eingenommen hatte, in oder nahe Sharakhai, war sie in der Lage gewesen, die Blühenden Ebenen und die Asirim darunter zu erspüren, die dort in ihren sandigen Gräbern gefangen waren. Selbst jetzt konnte sie sie fühlen, weit westlich der Höhle, in der sie und Kerim sich verbargen. Sie hatte gedacht, mithilfe der Blütenblätter die Asirim in dem Onyx erspüren zu können. Sie hatte gehofft, sich seine Geheimnisse erschließen zu können, die Bindung zu den Asirim zu nutzen, um sie aus ihrem Gefängnis zu befreien oder, falls das scheiterte, wenigstens mit ihnen zu sprechen, wie sie es mit Kerim tat. Erfolglos. Wieder und wieder war sie gescheitert. Nicht ein einziges Mal in den Wochen nach der großen Schlacht im Königshafen hatte sie das Gefühl gehabt, ihrem Ziel nahe zu sein.

»Sprecht«, sagte sie, und das einzelne Wort hallte durch die Höhle. »Nur ein Wort, damit ich weiß, dass Hoffnung besteht.«

Die einzige Antwort, die sie erhielt, war ein Miasma aus Schmerz, Furcht, Verwirrung und Hass. Das Gleiche wie immer.

Wie so oft in der letzten Zeit wurde sie vom Knurren und Jaulen der Wölfe in ihrer Konzentration gestört. Sie war versucht, es zu ignorieren, doch dann nahm die Intensität der Geräusche zu, sie spürte, wie Kerim panisch wurde, und entzog sich den Seelen in dem Armband.

»Vergebt mir«, flüsterte sie und eilte den kurvenreichen Tunnel hinauf in Richtung Sonne.

Völlig außer Atem erreichte sie den Höhleneingang, wo sich ihr Rudel Mähnenwölfe zu einem Schutzwall aufgefächert hatte. Sie hatten sich zwischen Kerim und dem Eingang zur Höhle positioniert. Direkt vor Kerims zusammengekauerter Gestalt sah sie Nebel, eine weiße Wölfin, in Lauerstellung, sie hatte die Ohren zurückgelegt, die Zähne gefletscht, und ein dunkles Grollen kam aus ihrer Kehle. Es war die Wölfin, auf die Çeda und Emre bei ihrem ersten Ausflug zu den Blühenden Ebenen gestoßen waren, die Wölfin, die sie geheilt und hierhergeführt hatte, damit sie sich von ihren Wunden erholen und überlegen konnte, wie es weitergehen sollte.

»Kerim!«, sagte Çeda, als sie näher kam.

Kerim beachtete sie nicht. Er starrte Nebel an, die gelb angelaufenen Augen wild und hektisch, als wäre er sich nicht sicher, wie er hierhergekommen war. Seine Verwirrung wurde zunehmend schlimmer, je länger sie sich vor den Truppen der Könige verbargen.

Kerim, zurück.

Als sie sich näherte, rückten die Wölfe enger zusammen und versperrten ihr den Weg. Der größte von ihnen, ein vernarbter Wolf, den sie Stachel getauft hatte, trottete hinter Kerim. Obwohl das Rudel versuchte, sie zurückzuhalten, drängte Çeda sich zwischen ihnen hindurch und stürmte mit rudernden Armen auf Stachel zu, der mit still gefletschten Zähnen auf Kerim losging.

»Stachel, nein!«

Kerim fuhr mit erhobenen Armen in genau dem Moment herum, als Stachel nach ihm schlug und mit seinen Krallen Wunden in die verschrumpelte, geschwärzte Haut grub. Kerim hätte ihn mit einem Schlag töten können - Asirim waren übermenschlich stark -, doch er tat es nicht. Er wich zurück und wehrte Stachels Angriffe mit weit ausgebreiteten Armen und Händen ab. Doch die Gefahr war lange nicht vorbei. Während sie sich auf Stachel konzentriert hatte, war Nebel an ihre Seite getrottet und hatte so einen Weg zu Kerim geschaffen.

»Zurück!«, schrie Çeda und stellte sich zwischen Kerim und die weiße Wölfin.

Nebels Augen wanderten zwischen Kerim und Çeda hin und her, aber sie gehorchte, und Çeda rannte los, um Stachel aufzuhalten.

Kerim heulte, die blutunterlaufenen Augen panisch aufgerissen. Er schlug wild und zornig nach Stachel. Çeda hörte einen dumpfen Schlag, als Kerims Faust auf den riesigen Kopf des Wolfes traf. Stachel war der größte der Wölfe, mit seinen langen Beinen ragte sein Kopf höher auf als Çeda - und doch schleuderte die Wucht des Schlags ihn zur Seite. Er stieß ein wildes Jaulen aus, und seine Wut war neu entfacht, was auch den Rest des Rudels dazu trieb, näher heranzurücken. Sie hatten die Köpfe gesenkt, und ein Knurren grollte zwischen ihren gebleckten Zähnen hervor. Bis jetzt hatten sie Çeda gehorcht, aber nun, da Kerim ihren Anführer angegriffen hatte, waren sie bereit, dieses verhasste Wesen für immer aus ihrem Rudel zu entfernen.

Çeda zerrte an Stachels Mähne. »Lass ihn in Ruhe!«

Doch Stachel fuhr herum und stürzte sich auf sie. Seine Kiefer schnappten zu und erwischten sie am Handgelenk. Es gelang ihr, den Arm zurückzuziehen, doch dabei zog sie sich mehrere tiefe Wunden zu. Sie taumelte rückwärts und fiel, während Stachel weiter auf sie zukam und nach ihren Knöcheln schnappte, als sie versuchte, ihn zu treten. Er hatte gerade ihre Wade zwischen den Zähnen, als ein weißer Blitz zwischen sie fuhr.

Ihr Bein war wieder frei, während Nebel und Stachel sich anknurrten, miteinander kämpften und sich im Sand wälzten. Die anderen Wölfe sahen angespannt zu. Der Kampf wurde so wild, dass Çeda schon glaubte, sie würden sich gegenseitig umbringen, doch als Kerim sich abwandte und über den Sand davonrannte, trennten sich die Wölfe schließlich voneinander.

Von einem Moment auf den anderen hatte das Knurren und Jaulen ein Ende. Sie waren außer Atem und noch auf der Hut, doch Kerims Abwesenheit schien sie zufriedenzustellen. Stachel war der unruhigste von allen und ließ den Blick immer wieder zwischen Çeda und Nebel hin und her wandern, doch dann galoppierte er davon, hinein in den Schatten der Felsnase nahe dem Höhleneingang, wo er sich wachsam niederließ, als forderte er jeden heraus, sich ihm zu nähern. Auch Çeda.

Nebel trabte zu Çeda und leckte das Blut von ihren Wunden. Sofort fühlten sie sich besser an, wie die Verletzungen vor einigen Wochen. Nebel wiederholte die gleiche Prozedur an den Schrammen an ihren Waden, während Çeda die Finger durch ihre weiche Mähne gleiten ließ. »Danke«, sagte sie, dann humpelte sie hinter Kerim her.

Sie folgte den Fußabdrücken und schwarzen Blutspuren über den Sand und...
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Bradley P. Beaulieu schrieb seinen ersten Fantasy-Roman schon während der Schulzeit, doch erst Anfang des neuen Jahrtausends entschloss er sich, das Schreiben zum Beruf zu machen und besuchte zahlreiche Creative-Writing-Seminare, wo er von solchen Genre-Größen wie Nancy Kress, Joe Haldemann, Tim Power oder Holly Black lernte. "Die Legenden der Bernsteinstadt" ist die erste Trilogie, die von ihm auf Deutsch erscheint.