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Beta Hearts

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
512 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am30.09.20201. Aufl. 2020
Im Jahr 2101 gibt eine neue Waffe abermals Hoffnung im Kampf gegen die künstliche Intelligenz KAMI. Es ist eine Person aufgetaucht, die in der Lage zu sein scheint, dem gottähnlichen Wesen die Stirn zu bieten. Doch die Zivilisation steht bereits an der Schwelle zum Untergang. Ist die Menschheit noch zu retten, und ist sie es überhaupt wert, gerettet zu werden? Die junge Kämpferin Andra zweifelt an ihrer Mission, KAMI zu vernichten ...


Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIm Jahr 2101 gibt eine neue Waffe abermals Hoffnung im Kampf gegen die künstliche Intelligenz KAMI. Es ist eine Person aufgetaucht, die in der Lage zu sein scheint, dem gottähnlichen Wesen die Stirn zu bieten. Doch die Zivilisation steht bereits an der Schwelle zum Untergang. Ist die Menschheit noch zu retten, und ist sie es überhaupt wert, gerettet zu werden? Die junge Kämpferin Andra zweifelt an ihrer Mission, KAMI zu vernichten ...


Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732587971
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.09.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937729
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1

: PREPARING

»Ich hab nur noch einen Pfeil!« Hektisch trat Andra einen Schritt zur Seite, um sich schützend vor die aufgeschobene Tür des Zuges zu stellen, in den sie Okijen verfrachtet hatten. Mit schmerzenden Fingern legte sie den Pfeil an die Sehne und visierte einen Moja an, der sich ihnen über die Bahnschienen näherte. Ihre Knie waren wackelig, und Schmerz pochte hinter ihren Schläfen, aber sie musste hoffentlich nicht mehr lange durchhalten.

Die Luft war erfüllt von den lauten Anweisungen der Soldaten, die sich am Flashtrain entlang postiert hatten. Keiner erledigte den Moja, so beschäftigt waren sie damit, eine weitere Gruppe auf Abstand zu halten. Also sammelte Andra kurz die Kraft in ihren zitternden Armen, ignorierte ihre brennenden Handflächen und schoss.

Treffer!

»Kannst du mit Schusswaffen umgehen?«, wollte der junge Mann wissen, der sich ihr als Flover vorgestellt hatte, und ließ seine Waffe sinken. Er war ohne Zweifel vom Militär, denn die Präzision, mit der er die sich nähernden Gegner ausschaltete, war beeindruckend.

»Ich habe kaum Erfahrung damit«, rief sie über die hämmernden Schüsse hinweg, die sein Kollege Luke abfeuerte. Seitdem sie vom Vorplatz der Militärzentrale aufgebrochen waren, um Okijen zusammen mit vielen anderen Verletzten zum Zug zu bringen, waren die beiden glücklicherweise nicht von ihrer Seite gewichen. »Aber ich bekomm das schon hin!«

Wann würden Marshall und Ellis endlich auftauchen? Sie waren zurückgeblieben, um Liza und Alaska aus der Zentrale zu holen, aber die Moja, die sich ihnen von den Gleisen und aus den Gassen her näherten, waren zu zahlreich, um sie noch viel länger hinzuhalten, und der Zug war so lang, dass Andra hinter der leichten Biegung sein Ende nicht sah. Es war nahezu unmöglich, mit so wenigen Mitstreitern etwas so Großes zu verteidigen. Auch wenn sie dankbar dafür war, dass die Soldaten trotz ihrer vorherigen Auseinandersetzungen Marshalls Anweisungen anstandslos Folge geleistet hatten, nachdem Byth KAMI zurückgeschlagen hatte.

»Hier!«, sagte Flover, und ohne zu zögern legte Andra den Bogen um ihre Schulter und griff nach dem schweren Maschinengewehr. Mit einigen Handgriffen zeigte er ihr, wie sie das Ding zu bedienen hatte, und Andra folgte jeder Anweisung genau, um nicht noch einmal nachfragen zu müssen.

Ihr Herz hämmerte ihr bis zum Hals. Während Byth im Waggon des Lastenzuges das stabilisierte, was von Okijen übrig war, wirbelten ihre Gedanken wild umher. Byth hatte KAMI einfach zurückgeschlagen, und Andra wusste nicht, ob sie verstanden hatte, was geschehen war. Dieser Flover war mit KAMI nach Moskau gekommen, aber nun hatte er sich ihnen angeschlossen, und niemand schien es in Frage zu stellen.

Und Okijen. Der Generator in Okijens Innerem war explodiert, und der Moment, in dem sie sich sicher gewesen war, er sei längst tot, saß ihr noch immer wie ein Dolch im Herzen.

Viele Moja waren durch die Waffe, die er gezündet hatte, betäubt worden, doch nach und nach erwachten sie wieder. Wenn alle erneut auf den Beinen waren und aus den anliegenden Teilen der Stadt auf sie losgingen, würden sie dem Ansturm nicht standhalten können.

»Hältst du durch?«

Sie sah aus den Augenwinkeln, wie Flover zwei Moja mit einer kleineren Pistole ausschaltete und ihr danach einen forschenden Blick aus seinen dunklen Augen zuwarf. Andra presste die Lippen zu einem grimmigen Lächeln zusammen und zielte auf einen Angreifer, der sich ihnen von der Straße aus näherte. Er wich den ersten Schüssen ihrer Waffe aus, bis sie ihn endlich erwischte. Die donnernden Rückstöße vibrierten in ihren geschundenen Armen, und ihre verbrannten Handflächen sandten einen stechenden Schmerz in den Rest ihres Körpers aus. Trotzdem sagte sie: »Alles gut.« Sie konnte sich auf den Beinen halten. Das war alles, was jetzt zählte.

»Vorsichtig, Mann!«, schrie Byth so laut hinter ihnen, dass Andra zusammenzuckte. »Eine falsche Bewegung, und er ist tot, klar?«

»Dass du mich anschreist, macht es natürlich gleich besser!«, fauchte einer der Sanitäter, die ihnen geholfen hatten, Okijen zu stabilisieren und zum Zug zu transportieren.

»Pass auf!«, rief Flover, und Andra ruckte wieder herum, um den Moja, der über die gegenüberliegenden Gleise auf sie zukam, anzuvisieren. Diesen traf sie beim ersten Versuch, während Flover ein Wesen auf ihrer anderen Seite ausschaltete.

Einen kurzen Moment genehmigte Andra sich, um abermals einen Blick in den dunklen Waggon hineinzuwerfen, in dem Byth über Okijen gebeugt war. Selbst im schummrigen Licht erkannte sie Tränen, die auf Byths Wangen glitzerten. Wütend wischte sie sie immer wieder fort, während sie mit mehreren Instrumenten an den offen liegenden Verbindungen in Okijens Brustkorb arbeitete.

Andra wollte fragen, ob sie es schaffte. Ob er es schaffte. Aber sie wagte es nicht, die Mechanikerin bei ihrer Arbeit zu unterbrechen. Und sie hatte viel zu große Angst vor der Antwort.

Wo um alles in der Welt blieb Marshall?

»Ich hab ein komisches Gefühl«, sagte Flover unterdrückt.

»Was meinst du?«

Ihr war verdammt warm in ihrem Einsatz-Jumpsuit, obwohl dieses Ding angeblich die Körpertemperatur kontrollierte. Sie musste sich davon abhalten, ständig an ihrem hohen Kragen zu zerren. Das alte Dach über dem Gleis spendete zumindest Schatten, sodass die Mittagssonne, die ihr Licht in die Welt brannte, nicht allzu sehr blendete.

Flover runzelte die Stirn und warf ebenfalls einen Blick in den Waggon, dann zu dem blonden Soldaten neben ihm. Sie waren einander den ganzen Weg hierher nicht von der Seite gewichen.

»Ich weiß nicht«, murmelte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder ihrer Umgebung zu. Sämtliche Eingänge zum Bahnhof wurden von Soldaten bewacht, und der Zug war nach allen Richtungen so gut wie möglich abgesichert worden. Einige Soldaten waren als Marshalls und Ellis Eskorte in der Zentrale geblieben. Hoffentlich beeilten sie sich. Hoffentlich ging es ihnen gut!

»Vielleicht bin ich auch paranoid geworden«, sagte Flover nach einigen Momenten der Stille. Er schoss auf ein weiteres sich näherndes Wesen, dann fuhr er fort: »Ich hab einfach das Gefühl, dass das hier zu leicht ist.«

Andras Blick wanderte abwechselnd von ihm zu der etwas ruhiger werdenden Umgebung, auf der Suche nach dem blauen Leuchten, das den nächsten Moja ankündigen würde. Sie wünschte, sie könnte verstehen, was genau er meinte, aber all ihr Wissen hatte sie bisher nur aus Büchern, Artikeln und Videoaufnahmen erlangt. Sie hatte das Gefühl, dass das längst nicht ausreichte, um ihr bei den Überlegungen rund um diese Welt zu helfen.

Es war nicht leicht gewesen, herzukommen, und es war alles andere als leicht, die Stellung zu halten, also worauf wollte er hinaus?

»Vielleicht sind viele noch von Okijens und Byths Angriffen betäubt«, überlegte sie und ließ ihre Blicke Mal um Mal durch die sonnengetränkte Umgebung schweifen, Byths leises Schniefen die ganze Zeit im Nacken. Wenn es doch nur dunkler wäre. Nachts erkannte man das blaue Leuchten, das die Augen und manchmal Haare und Haut der Moja ausstrahlten, deutlich besser.

Flover biss sich auf die Unterlippe. »Könnte sein. Aber dafür müsste sie uns mal erklären, was genau das war.« Er wandte sich um und sah die Mechanikerin an, die ihren Kopf für den Bruchteil einer Sekunde hob, um ihm einen bösen Blick zuzuwerfen.

Sie würde jetzt nicht reden. Abermals wischte sie sich die Tränen von den geröteten Wangen. Okijens Gesicht war inzwischen leichenblass.

»Wenn Marshall und die anderen kommen ⦫, setzte ein Soldat neben ihnen an. »Wie genau geht es dann weiter?« Der Kerl hatte sich nicht vorgestellt. Er hielt eine der schwereren Waffen in Händen, diese Radiatoren, mit denen man, wenn man Glück hatte, auch Moja der dritten Generation niederstrecken konnte. »Ich meine, werden wir den Zug verteidigen oder die Abfahrt direkt vorbereiten müssen, Captain? Und wohin fahren wir eigentlich?«

Das war an Flover gerichtet gewesen. Dieser junge Soldat, auf keinen Fall älter als sie selbst, war Captain?

»Ich habe auch keine Übersicht über die Lage«, gestand Flover. »Wir werden auf General Lloyds Befehle warten müssen.«

Marshall hatte den Befehl für den Rückzug zum Bahnhof gegeben. Darüber hinaus hatte sie den Plan nicht ausgeführt. Hatte sie eine Übersicht darüber, welche Bereiche der Welt noch sicher waren? Berlin, Dubai und Dikson waren gefallen. Vielleicht auch andere Städte, von denen Andra nichts wusste. Sie hatten keine Ahnung, in welchen Bereichen der Welt KAMI bereits gewütet hatte. Offenbar musste sie ja nur anwesend sein, um die Nanopartikel in der Luft zu aktivieren und damit alle Menschen innerhalb weniger Sekunden zu infizieren.

Ob Ulan Bator noch stand? Diese Stadt war in den letzten Wochen zu einem zweiten Zuhause für sie geworden. Zu einem Ort, an dem sie sich irrationalerweise sicher gefühlt hatte. Sie wollte sich nicht vorstellen, dass auch dieser Ort zu einer Geisterstadt geworden war, in dem nun nur noch Moja hausten.

Gab es überhaupt noch Menschen auf dieser Welt außer ihnen? Gab es Städte und Dörfer und Siedlungen, in denen Menschen lebten, die keine Moja waren? Wo wären sie sicher?

»Scheiße!« Der Schrei einer Soldatin drang vom vorderen Ende des mehrere hundert Meter langen Zuges zu ihnen herüber. Andra, Flover und Luke wirbelten gleichzeitig herum.

»Was ist los?«, rief einer der Männer an ihrer Seite seinen Kollegen am vorderen Zugteil entgegen. Andra wusste nicht, ob...

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Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig.
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Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt