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Die Wikinger - Der Schatz der Mönche

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Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am28.07.20201. Aufl. 2020
Wenn der eigene Sohn zur Geisel wird ...


Irland, im 9. Jahrhundert. Ohne Segel und Ruder sind Thorgrim und seine Wikinger mit ihren Langbooten an der südirischen Küste gestrandet. Um ihre Schiffe wieder flottmachen und heimkehren zu können, sind sie auf die Hilfe der Iren angewiesen. Die aber wissen die missliche Lage der Wikinger auszunutzen: Während Thorgrim genötigt wird, die Abtei von Ferns bei der Verteidigung zu unterstützen, ist sein Sohn Harald Starkarm in die Geiselhaft des Gegners geraten und wird von ihm zum Angriff auf die Mönche gezwungen ...

Siebter, unabhängig zu lesender Band der Wikinger-Reihe um Thorgrim Nachtwolf



Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der American Library Association. Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.
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Produkt

KlappentextWenn der eigene Sohn zur Geisel wird ...


Irland, im 9. Jahrhundert. Ohne Segel und Ruder sind Thorgrim und seine Wikinger mit ihren Langbooten an der südirischen Küste gestrandet. Um ihre Schiffe wieder flottmachen und heimkehren zu können, sind sie auf die Hilfe der Iren angewiesen. Die aber wissen die missliche Lage der Wikinger auszunutzen: Während Thorgrim genötigt wird, die Abtei von Ferns bei der Verteidigung zu unterstützen, ist sein Sohn Harald Starkarm in die Geiselhaft des Gegners geraten und wird von ihm zum Angriff auf die Mönche gezwungen ...

Siebter, unabhängig zu lesender Band der Wikinger-Reihe um Thorgrim Nachtwolf



Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der American Library Association. Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732586318
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.07.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.7
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937765
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Warum trauert ihr um ihn, meine Freunde?

Sein Tod war gut für einen Sterblichen,

wie eine Wolke, die zu den Heiligen im Himmel emporsteigt.

DIE ANNALEN VON ULSTER

Zwei Wälle umschlossen das Kloster von Ferns. Der innere bestand aus Stein. Er wurde Vallum genannt und diente nicht der Verteidigung, jedenfalls nicht vor irdischen Angriffen. Er war nicht höher als drei Fuß, und er umschloss die heiligsten Gebäude des Klosters - die Kirche und das Skriptorium -, wie auch einige, die zwar nicht ganz so heilig, aber trotzdem wichtig waren: die Zellen der Mönche, das Haus des Abts und das große Gebäude, in dem die Nonnen arbeiteten und wohnten.

Der zweite Wall befand sich über hundert Meter vom Vallum entfernt und war deutlich beeindruckender; ein zehn Fuß hoher Erdwall, gekrönt von einer Palisade. Zwischen dem Vallum und dem äußeren Wall lagen Felder, auf denen ein Großteil der Nahrung wuchs, mit der das Kloster versorgt wurde. Dazu kamen die Flechthütten der Laienbrüder, die die profanen Arbeiten für die Priester, Mönche und Nonnen übernahmen. Da gab es einen Brauer, einen Schmied und gleich mehrere Zimmerleute. Auch Ställe und eine Molkerei fanden sich hier.

Wie so viele andere Klöster in Irland auch war Ferns inzwischen weit mehr als nur ein heiliger Ort. Es war wie eine Eiche, die immer größer wird und schließlich allen möglichen Vögeln, Eichhörnchen und Insekten eine Heimat bietet. Und wie bei einer Eiche, so kam auch bei solch einem Kloster irgendwann einmal jemand mit einer Axt.

Tatsächlich waren die heidnischen Nordmänner schon mehrmals gekommen. Sie hatten geplündert, gebrandschatzt und versklavt. Doch das war nun schon länger nicht mehr passiert, und Abt Columb, der dem Kloster schon seit Jahren vorstand und noch viel länger dort lebte, gestattete sich die Hoffnung, dass Gott sie fürderhin vor diesem Übel bewahren würde.

Und vielleicht tat er das auch, doch die Nordmänner stellten nicht die einzige Gefahr für das Kloster dar. Jetzt waren wieder Männer mit Äxten eingetroffen, und sie hatten auch Schwerter, Speere und Schilde mitgebracht.

Abt Columb seufzte.

Da er auf einem Pferd saß - was zum Glück nur äußerst selten vorkam -, konnte er über das schwere Eichentor hinwegsehen, das den östlichen Ausgang des äußeren Walls versperrte. Durch die Tropfen, die von seiner Kapuze fielen, schaute er zu dem dichten Wald, der im starken Regen als dunkelbraune Masse dalag.

»Herr im Himmel«, murmelte er vor sich hin, »wenn du mir in deiner Gnade erlaubst, mir in diesem Regen den Tod zu holen, dann wäre das ein wahrlich großer Segen für mich.« Doch er glaubte nicht, dass Gott ihm seinen Wunsch einfach so gewähren würde. Er wandelte nun schon mehr als sechs Jahrzehnte auf dieser Welt, hatte Krankheiten und Verletzungen überstanden und gleich mehrere Plünderungen durch die Nordmänner. Da glaubte Columb nicht, dass ausgerechnet Regen ihm den Tod bringen würde, so kalt und stark er auch sein mochte.

Abt Columb nickte den verängstigt dreinblickenden Männern am Tor zu. Die erwiderten das Nicken, und einer von ihnen bekreuzigte sich sogar. Dann zogen sie mit aller Kraft, und das schwere Tor schwang auf.

Der Schlamm, auf dem das Pferd des Abtes stand, schien förmlich aus dem Tor zu fließen und in eine Straße überzugehen. Das war die Hauptstraße, die von Ferns zum Meer im Osten und über mehrere Abzweigungen nach Glendalough im Norden und Dumamase im Nordwesten führte. Was jenseits davon lag, kümmerte Abt Columb nicht.

An klaren Tagen konnte der Abt von dort, wo er jetzt saß, meilenweit über die grünen Hügel von Laigin sehen; doch an diesem speziellen Morgen hatte der Himmel sich verdunkelt. Die Hügel waren im Nebel verborgen, und hundert Bewaffnete hatten sich zu einer Schlachtreihe auf der Straße formiert. Abt Columb seufzte und trat seinem Pferd in die Flanken. Langsam trottete das Tier los. Hinter sich hörte der Abt, wie das Tor sich wieder schloss.

Für Kämpfer sahen die Männer nicht sonderlich Furcht einflößend aus, fand Columb. Jene auf den Flanken waren voll ausgerüstete Krieger, ohne Zweifel die Fürstenwache. Sie waren gut ausgebildet und ihrem Herrn treu ergeben. Doch die Männer im Zentrum wirkten nicht so kampflustig. Sie lehnten auf ihren Speeren und ließen die Schilde an den Seiten baumeln. Einige wenige hielten sie sich aber auch zum Schutz vor dem Regen über den Kopf, und Männer, deren größte Sorge es war, nicht nass zu werden, bereiteten sich nicht auf eine Schlacht vor.

Ein Dutzend Fuß vor der Schlachtreihe saß ein Mann auf einem Pferd und wartete. Das Pferd, ein Hengst, schwarz und mit langer Mähne, war wesentlich beeindruckender als der alte Gaul, auf dem der Abt ritt. Der Mann auf dem Hengst trug ein Kettenhemd und einen Helm, und er wurde von vier Leibwächtern flankiert. Auch er war beeindruckender als der Abt. Das war Airtre mac Domhnall, der Rí Túaithe des Landes östlich von Ferns; in den Augen des Abts ein Arschloch.

Abt Columb zügelte sein Pferd gut fünfzehn Fuß von Airtre mac Domhnall und seinen Männern entfernt. »So, Airtre, was führt dich zu meiner Tür?«, rief er. Seine Stimme war nicht mehr so kräftig wie früher, und das ärgerte ihn.

»Du weißt, warum ich hier bin, Abt«, erwiderte Airtre.

Columb schüttelte den Kopf. Natürlich wusste er, warum Airtre mit seinen Kriegern hier war, aber er wollte es trotzdem hören.

»Ich habe nicht die geringste Ahnung, was dich an so einem Tag hierherführt«, sagte der Abt deshalb.

»Du bist der Hüter des Schatzes von Sankt Aiden«, erklärte Airtre und hob die Hand, um einem Widerspruch des Abts zuvorzukommen. »Leugne nicht. Das wäre nur Luftverschwendung. Ich weiß, dass es den Schatz gibt. Das haben mir Männer erzählt, denen ich vertraue. Ein Teil des Schatzes gehört mir als Rí Túaithe, und jetzt bin ich hier, um diesen Teil einzufordern.«

Abt Columb seufzte.

»Du bist nicht der Rí Túaithe dieses Landes, und selbst wenn du das wärest, hättest du über die heilige Mutter Kirche keinerlei Autorität«, erwiderte der Abt. Airtre mac Domhnall wusste das natürlich ganz genau. Er wollte auch keine Steuern eintreiben. Er wollte das Kloster plündern und suchte nur nach einer Rechtfertigung dafür.

»Darüber lässt sich streiten«, entgegnete Airtre, wischte sich den Regen aus dem Gesicht und strich mit den behandschuhten Fingern über seinen Bart.

»Tuathal mac Máele-Brigte ist der Rí Ruirech, der Hochkönig«, sagte der Abt. »Wenn du das Gefühl hast, Anspruch auf einen Teil eines nicht existierenden Schatzes zu haben, dann solltest du das mit ihm besprechen.«

Airtre lächelte. »Tuathal ist weit weg von hier, und er hat alle Hände voll damit zu tun, seine Familie davon abzuhalten, ihm den Hals durchzuschneiden ⦠und ich glaube nicht, dass ihm das gelingen wird.«

Das stimmte, und Columb wusste das. Am Hof des Hochkönigs tobte ein Machtkampf. Es ging um die Herrschaft über Laigin. Solche Machtkämpfe waren nichts Ungewöhnliches, und Airtre profitierte nur allzu gerne von dem Chaos.

»Schau mal«, fuhr Airtre fort, und Columb hörte deutlich, dass der Mann allmählich die Geduld verlor. »Ich bin das Gequatsche leid. Bitte, öffne jetzt das Tor, und lass meine Männer rein. Ich will dem Kloster nichts tun. Ich will nur, was mir zusteht.«

»Du bist wahrlich ein Mann Gottes«, erwiderte Columb in leidenschaftslosem Tonfall und ohne auch nur einen Hauch von Spott. »Ich kann nichts tun. Selbst wenn ich das Tor nicht öffne, würden unsere armseligen Erdwälle dich nicht lange aufhalten. Gestatte mir nur, die Nonnen vorzuwarnen, damit sie sich in ihr Haus zurückziehen können. Dann werde ich dir das Tor öffnen.«

»Meinetwegen, Abt«, knurrte Airtre. In seiner Stimme lagen sowohl Triumph als auch Misstrauen. »Einer meiner Krieger, Ailill, wird dich begleiten, wenn du nichts dagegen hast.«

Abt Columb zuckte mit den Schultern. Das war ihm egal. Der Mann links von Airtre ritt nach vorn. Der Abt wendete sein Pferd, und Seite an Seite ritten der Geistliche und der Krieger zum Klostertor, das für sie aufschwang.

Der Schatz von Sankt Aiden â¦, sinnierte Columb, während er durch den dichten Regen ritt. Die uralte Geschichte plagte ihn schon seit Jahren. Tatsächlich hatten bereits alle Äbte vor ihm unter der Legende gelitten. Natürlich glaubte niemand, dass der heilige Aiden, der das Kloster vor fast dreihundert Jahren gegründet hatte, persönlich den Schatz angehäuft hatte. Das war schlicht ein Name, dem man diesem angeblichen Gold- und Silberschatz gegeben hatte, der sich irgendwo innerhalb der Mauern verbergen sollte und der so gut versteckt sein sollte, dass ihn die Nordmänner stets übersehen hatten, wann immer sie über das Kloster hergefallen waren.

Weder Columb noch sonst irgendjemand wusste, wo diese Legende ihren Ursprung hatte. Ferns war zwar wirklich ein reiches Kloster, doch nur der Abt und ein paar wenige wussten, warum das so war; und mit einem Schatz hatte das nichts zu tun.

Wenigstens ist er nicht in die Hügel raufmarschiert, dachte Columb. Dass Männer wie Airtre oder die Heiden stets direkt im Kloster nach Reichtümern suchten und gar nicht erst auf die Idee kamen, in die Hügel im Norden zu ziehen, war einer der wenigen Vorteile der Legende vom Schatz. Fast war diese Tatsache sogar den Ärger wert, den Leute wie Airtre verursachten.

Der Abt schaute zu dem Mann mit Namen Ailill, der...

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Autor

Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der American Library Association. Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt