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Never Doubt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
485 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am28.07.20201. Aufl. 2020
Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ...


Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden ...

'Es gibt einfach nicht genug Worte, um auszudrücken, wie wunderbar Emma Scotts Bücher sind.' TOTALLY BOOKED BLOG


Emma Scott schreibt am liebsten Liebesgeschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen. Weitere Informationen unter: emmascottblog.blogspot.com
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextManchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ...


Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden ...

'Es gibt einfach nicht genug Worte, um auszudrücken, wie wunderbar Emma Scotts Bücher sind.' TOTALLY BOOKED BLOG


Emma Scott schreibt am liebsten Liebesgeschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen. Weitere Informationen unter: emmascottblog.blogspot.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736312371
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.07.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Seiten485 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937849
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

»Erzähl mir eine Geschichte.«

Grandma lächelte ihr faltiges Lächeln und strich mir eine Locke meines blonden Haars aus der Stirn. »Noch eine? Drei Bücher waren nicht genug?«

»Kein Buch. Eine von deinen Geschichten.«

»Es ist spät ...«

Unten wurden die Stimmen meiner Eltern lauter, als sie sich wegen Daddys Job stritten. Schon wieder. Grandma setzte sich zurück auf die Bettkante. Den Quilt hatte sie selbst genäht, mit Blumen in Rosa und Rot. Meinen Lieblingsfarben.

»Wie kann ich da Nein sagen?« Sie berührte das Grübchen in meiner linken Wange. »Aber nur eine kurze.«

Ich strahlte und legte mich wieder hin.

»Es war einmal eine kleine Flamme. Sie war auf dem Docht einer hohen weißen Kerze geboren worden und lebte zwischen tausend anderen Lichtern. Ihre Welt war erfüllt von Gold und Wärme und guten Dingen. Die Flamme tanzte und flackerte, übte, in die Höhe zu wachsen. Und sie war glücklich ...«

»Bis?«

In Grandmas Geschichten gab es immer ein »bis«. Das Problem, das alles zerstörte, aber den Figuren zeigte, was sie am dringendsten brauchten oder wollten.

»Bis«, sagte Grandma, »ein steifer Wind aufkam und all die anderen Kerzen auspustete. Ganz allein im Dunkeln hielt die kleine Flamme sich an ihrem Docht fest und überlebte.«

»Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte mag«, sagte ich und zog mir die Decke bis zum Kinn hoch. »Ich bin nicht gern allein im Dunkeln.«

»Die kleine Flamme hatte auch Angst. Aber sie lernte, zu wachsen und zu leuchten.«

»Allein? Sie war für immer allein im Dunkeln?«

»Nicht für immer. Aber lange genug.«

»Lange genug wofür?«

»Um zu entdecken, dass sie vielleicht eine Flamme unter vielen gewesen war, aber ihr eigenes Feuer hatte.«

»Ich verstehe das nicht. Sie war glücklicher mit den anderen Lichtern.«

»Ja. Aber neben den anderen Lichtern konnte sie sich nicht sehen und wusste nicht, wie hell sie leuchtete. Erst allein in der Dunkelheit sah sie ihren eigenen Glanz.«

Ich runzelte die Stirn, nur ein winziger Hauch von Erkenntnis berührte mein achtjähriges Bewusstsein.

Grandma legte die Hand an meine Wange. Ihre Hand war kräftig. Sie war noch nicht welk geworden durch den Krebs, der sie ein Jahr später holen würde.

»Eines Tages, Willow, wirst auch du dich vielleicht in der Dunkelheit wiederfinden. Ich hoffe, dieser Tag kommt nie. Aber wenn doch, wird es zuerst beängstigend sein. Aber du wirst dein eigenes Licht sehen. Deine eigene Kraft. Und du wirst leuchten.«

Ich bat Grandma oft um die Geschichte von der kleinen Flamme. Sie meinte, es sei ein Märchen aus ihrer Kindheit in Irland. Jahre später wollte ich es in der Bibliothek nachschlagen. Ich durchforstete Bücher über Bücher mit keltischen Märchen und Sagen, aber die Geschichte von der kleinen Flamme konnte ich nirgends finden.

Stattdessen fand mich die Dunkelheit.

Zwei Wochen nach meinem siebzehnten Geburtstag.

Ein Handyfoto, das ich nie hätte verschicken dürfen. Eine Party bei mir zu Hause. Ein Tanz mit einem Jungen. Ein Getränk, in das etwas hineingemischt worden war.

Die Dunkelheit war undurchdringlich, als der Junge, Xavier Wilkinson, aus meinem eigenen Bett ein Gefängnis machte. Ein Mund presste sich unerbittlich auf meinen und nahm mir die Luft zum Atmen. Eine Hand lag um meinen Hals. Sein Körper erdrückte mich. Erstickte mich. Blies mich aus.

Ganz allein im Dunkeln hielt die kleine Flamme sich an ihrem Docht fest und überlebte.

Auch ich hielt mich fest. Am nächsten Morgen erinnerte ich mich nur an Bruchstücke, aber meine Seele wusste alles. Ich öffnete die Augen, und trotz der hellen brennenden Sonne war ich im Dunkeln. Wie wenn man sich in einem vollen Raum allein fühlt. Eine Fremde in einer neuen Stadt. Für immer isoliert und abgetrennt von allem, was ich war, allem, was ich gehofft hatte zu sein.

Ich sah kein Licht. Auch nicht am nächsten Tag. Oder in der nächsten Woche. Nicht in den Wochen, die sich zu Monaten aufhäuften.

Vielleicht nie wieder.

»Wir ziehen um«, verkündete mein Vater über dem blutigen Rostbraten. Sein Kartoffelbrei war rosa gefärbt.

»Wir ziehen um?«, fragte ich und schob meinen Teller weg.

»Ja, nach Indiana«, sagte meine Mutter.

Die angestaute Wut in ihrer Stimme sagte mir, dass es ihr absolut gegen den Strich ging, New York City zu verlassen. Ich hätte auch sauer sein müssen. Jedes normale Mädchen wäre aufgebracht gewesen. Man zieht nicht im Dezember des letzten Highschool-Jahrs um. Weg von den Freunden, die man in zwölf Jahren gewonnen hat, und allem, was man kennt.

Ich war nicht normal.

»Warum Indiana?«, fragte ich. Warum nicht Indien oder Timbuktu oder der dämliche Mond? Für mich war es ein und dasselbe.

Meine Eltern tauschten einen Blick, bevor meine Mutter sagte: »Dein Vater wurde versetzt.«

»Mr Wilkinson möchte, dass ich Wexx im Mittleren Westen leite. Sie brauchen mich, um mit ein paar der säumigeren Franchisebetreiber fertigzuwerden. Neu organisieren und verjüngen. Es ist eine sehr lukrative Beförderung ...«

Ich hörte nicht mehr zu, nachdem der Name mich wie ein Phantomschmerz voll in den Bauch getroffen hatte. Die Worte - mehr als ich im ganzen letzten Monat von mir gegeben hatte - strömten auf einer Welle irrationalen Zorns aus mir heraus.

»Ach wirklich? Mr Wilkinson hat beschlossen, dass du wegziehst? Einfach so? Kurz vor Weihnachten?«

Meine Mutter legte sich eine beringte Hand über die Augen. »Willow ...«

»Und du hast natürlich Ja gesagt«, sagte ich. »Ohne Fragen zu stellen.« Ich salutierte. »Ja, Sir, Mr Wilkinson, Sir.«

»Er ist mein Chef«, sagte Dad und seine Stimme wurde härter - das erste Anzeichen dafür, dass sein dünner Geduldsfaden bald reißen würde. »Dank ihm hast du zu essen und ein Dach über dem Kopf. Es sollte nicht wichtig sein, wo dieses Dach sich befindet.« Er sah meine Mutter an. »Du solltest dankbar sein.«

»Dankbar«, spottete ich.

»Seit wann hast du etwas gegen Mr Wilkinson?«, fragte Dad. »Was hat er dir jemals getan?«

Er nichts, dachte ich. Sein Sohn.

»Zum Beispiel ist es ihm egal, dass ich mitten im letzten Jahr einfach die Schule wechseln soll«, sagte ich.

»Hat das irgendeine Bedeutung?«, fragte meine Mutter und wedelte mit dem Löffel, als hoffte sie, dadurch eine Antwort beschwören zu können. »Seit letztem August bist du wie ausgewechselt. Du redest nicht mehr mit deinen Freundinnen. Du schminkst dich nicht mehr. Dir ist egal, wie deine Haare aussehen oder was du anziehst ...«

Ich verdrehte die Augen, aber innerlich wand ich mich. Um Make-up aufzulegen oder sein Aussehen wichtig zu nehmen, musste man in den Spiegel sehen, was ich in letzter Zeit nicht mehr oft tat. Und mein blondes Haar war wahrscheinlich zu lang - es ging mir fast bis zur Taille -, aber es war nützlich, um Blickkontakt zu vermeiden. Wie jetzt.

Ich wandte mich ab und ließ das Haar runterhängen, eine Mauer zwischen meiner Mutter und mir.

Sie stöhnte auf ihre typische dramatisierende Art. »Was ist bloß mit dir los? Ich habe es so satt, diese Frage zu stellen und keine Antwort zu bekommen. Du warst eine Einserschülerin. Du wolltest an einem Ivy-League-College studieren, und jetzt kommt es mir vor, als wäre dir alles egal.«

Ich ignorierte sie. »Wo in Indiana?«, fragte ich meinen Vater.

»Indianapolis«, sagte Dad. »Ich werde in der Stadt arbeiten, aber es gibt eine kleine Gemeinde namens Harmony, ein paar Kilometer südlich. Deine Mutter hat recht. Du hast dich verändert, und wir können daraus nur schließen, dass du schlechten Umgang hast. Aus Manhattan in eine Kleinstadt umzuziehen scheint uns das Beste, weshalb ich das Angebot von Mr Wilkinson angenommen habe.«

Totaler Quatsch.

Wir zogen um, weil Mr Wilkinson meinem Dad gesagt hatte, dass er umziehen musste. Mit mir hatte das überhaupt nichts zu tun. Meine Eltern liebten mich, wie man ein Kunstwerk liebt: einen Gegenstand, den man im Haus aufstellt und bewundert und von dem man hofft, dass er eines Tages etwas wert sein wird. Und seit jener Party - einer Party, die ich ohne ihr Wissen gegeben hatte - war ich ein unschöner Anblick für sie geworden.

In Wahrheit wäre mein Vater ohne diesen Job am Ende gewesen. Er war seit dreißig Jahren bei Wexx Öl & Gas. Viel zu lange, um noch in einer anderen Firma anzufangen. Zu Hause war mein Vater streng und ließ es an uns aus, dass er im Job so wenig zu sagen hatte. Denn wenn Ross Wilkinson bei Wexx sagte: »Spring!«, dann sprang mein Vater. Diesmal bis nach Indiana.

»Und du, Willow Anne Holloway«, sagte Dad und fuchtelte mit seiner Gabel herum wie ein...

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Autor

Emma Scott schreibt am liebsten Liebesgeschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen. Weitere Informationen unter: emmascottblog.blogspot.com
Never Doubt

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