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Die Rückkehr des Würfelmörders

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am13.07.2020Auflage
Der Würfel ist sein Schicksal. Wer kann den Mörder stoppen? Die brutale Mordserie von Helsingborg nimmt kein Ende. Der Würfelmörder tötet völlig willkürlich: Ein Rentner wird in einer Plastikhülle erstickt. Ein Kind wird nachts in seinem Bett ermordet. Ein Segler wird mit einem Schwert auf seinem Boot enthauptet. In seinem 5. Fall begreift Kommissar Fabian Risk als Erster, dass die Morde zusammenhängen: Alle haben kein Motiv und immer neue Methoden. Als Risk an einem Tatort einen Würfel findet, erkennt er, dass dieser Fall wie kein anderer ist. Der Mörder spielt ein Spiel. Und die Regeln kennt nur er selbst. Wird der Würfel auch über Risks Leben entscheiden? 'Es packt dich auf der ersten Seite und lässt dich nicht mehr los.' Hjorth & Rosenfeldt 'Stefan Ahnhem gehört zur internationalen Krimi-Elite' Krimi-Couch Wie das Töten begann, lesen Sie in 'Der Würfelmörder'

STEFAN AHNHEM ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDer Würfel ist sein Schicksal. Wer kann den Mörder stoppen? Die brutale Mordserie von Helsingborg nimmt kein Ende. Der Würfelmörder tötet völlig willkürlich: Ein Rentner wird in einer Plastikhülle erstickt. Ein Kind wird nachts in seinem Bett ermordet. Ein Segler wird mit einem Schwert auf seinem Boot enthauptet. In seinem 5. Fall begreift Kommissar Fabian Risk als Erster, dass die Morde zusammenhängen: Alle haben kein Motiv und immer neue Methoden. Als Risk an einem Tatort einen Würfel findet, erkennt er, dass dieser Fall wie kein anderer ist. Der Mörder spielt ein Spiel. Und die Regeln kennt nur er selbst. Wird der Würfel auch über Risks Leben entscheiden? 'Es packt dich auf der ersten Seite und lässt dich nicht mehr los.' Hjorth & Rosenfeldt 'Stefan Ahnhem gehört zur internationalen Krimi-Elite' Krimi-Couch Wie das Töten begann, lesen Sie in 'Der Würfelmörder'

STEFAN AHNHEM ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843722414
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.07.2020
AuflageAuflage
Reihen-Nr.5
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2699 Kbytes
Artikel-Nr.4940861
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Das Schloss in der Eingangstür des dreistöckigen roten Hauses gegenüber vom Bahnhof in Klippan war vermutlich seit zwanzig Jahren nicht geölt worden. Infolgedessen stand die Haustür immer einen Millimeter weit offen und war auch ohne Türcode, Schlüssel oder Gewalt leicht zu öffnen.

Leo Hansi war kurz davor gewesen aufzugeben. Doch als er, ohne das Licht einzuschalten, ins Treppenhaus trat, verspürte er zum ersten Mal seit Stunden die Hoffnung, er könnte aus der letzten Nacht, bevor er ernsthaft sein Leben in Angriff nehmen würde, doch noch mit einem Plus herausgehen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt eine rundum gelungene Nacht erlebt hatte, und insbesondere diese Juninacht, die jetzt dem Morgengrauen entgegenging, war bislang ein sensationelles Fiasko gewesen.

Und dabei hatte er sechs Stunden lang tapfer durchgehalten. Im Bjersgårdsväg, in der Fredsgata und in der Vallgata hatte er ein Einfamilienhaus nach dem anderen abgearbeitet, dabei jedoch nur einen relativ neuen Kinderwagen und ein rosa Kinderrad erbeutet, woran man ganz gut ablesen konnte, wie tief er gesunken war. Kinder und frischgebackene Eltern beklauen. Schlimmer ging es kaum.

Beides zusammen würde höchstens fünfhundert einbringen, was bedeutete, dass er nicht einmal hundert pro Stunde geschafft hatte. Zog man Benzin, Kaffeepause und Nachtzuschlag ab, war es das reinste Verlustgeschäft, und plötzlich schienen der zweite Bildungsweg, ein Studienkredit und in ein paar Jahren ein Master an der Universität Lund das einzig Logische zu sein.

Es war dieser Grill der Marke Weber gewesen, der ihm nach all den Jahren klargemacht hatte, dass jetzt Schluss sein musste. Dass er etwas aus seinem Leben machen musste, etwas Richtiges und Sinnvolles, anstatt in fremden Gärten herumzuschleichen, Fensterscheiben einzuschlagen und in die Jahre gekommene Autos kurzzuschließen.

Der Grill war so groß wie eine etwas kleinere Outdoorküche und natürlich gasbetrieben gewesen, was unter Umweltschutzaspekten zweifellos die schlechteste Variante war. Doch dem Jeep mit Allradantrieb in der Einfahrt nach zu urteilen, brachte die drohende Klimakatastrophe die Besitzer nicht um den Schlaf. Es hätte ihn nicht im Geringsten gewundert, wenn auf diesem Rost vor allem rotes Fleisch gelegen hätte. Große dicke Steaks, die tonnenweise Kohlendioxid erzeugt hatten und außerdem wochenlang im Magen liegen würden, bis sie vollständig verdaut waren. Die Arschgeigen flogen bestimmt auch alle naselang mit dem Flugzeug.

Daher hatte er nicht den Hauch eines schlechten Gewissens gehabt, als er den blank polierten Grill ungesichert auf der Holzterrasse im Garten stehen sah. Neu kostete er mindestens dreißig Mille, ein paar Tausender hätten also kein Problem sein dürfen, vielleicht hätte er sogar fünftausend dafür bekommen.

Die Überraschung offenbarte sich in Form von zwei starken Scheinwerfern, die aufleuchteten, als er die Holzterrasse betreten hatte. Plötzlich schien er sich mitten in einem Guantánamo-Verhör zu befinden. Doch das war nicht das Schlimmste. Das Problem war der Köter, der kläffte, als ob er Tollwut hätte, und damit schließlich Herrchen und Frauchen aufweckte, die das kleine Aas natürlich hinausließen.

Abgesehen von Klimasündern gab es nichts Ärgerlicheres als Hunde. Nicht nur, weil sie überall hinkackten. Sie stanken wie wandelnde Müllhalden und bellten um ihr Leben, sobald sie ihn erblickten. Egal, wie klein sie waren, selbst am helllichten Tag und angeleint auf der anderen Straßenseite. Sobald sie ihn zu Gesicht bekamen, war es aus.

Zumindest hatte er es zurück zum Kastenwagen geschafft, der gleich beim zweiten Versuch ansprang.

Eigentlich verstand er gar nicht, wie er das all die Jahre ausgehalten hatte. Vor allem diese Einfamilienhäuser. Noch vor wenigen Jahren hatte ein Stein durch eine Scheibe gereicht, schon war man drin. Heutzutage hatte jedes Haus entweder eine tinnituserregende Alarmanlage oder einen geifernden Hund.

Außerdem wurden die Dinge, die man früher einfach einstecken konnte, immer häufiger in einem Tresor aufbewahrt. Nicht einmal mehr bei Fernsehern kam man auf seine Kosten. Man brauchte mittlerweile so lange, um sie von der Wand abzumontieren, dass sie veraltet waren, ehe man sie ins Auto gehievt hatte.

In Wohnungen war es anders. Dort fühlten sich die Leute aus irgendeinem Grund immer noch sicher und hatten nicht das Bedürfnis, lauter Alarmanlagen zu installieren. Manche waren sogar so naiv, ihre Tür nicht abzuschließen. Da brauchte man, wenn man ganz großes Glück hatte, nur die Hand auszustrecken und in aller Ruhe die Manteltaschen nach Portemonnaies und Schlüsseln zu durchsuchen.

Doch inzwischen war nur noch eine von vielen Hundert Türen offen. Wie erwartet, waren alle drei Wohnungstüren im ersten und zweiten Stock abgeschlossen. Gegen all die neuen Sicherheitssysteme, mit denen die Wohnungen ausgestattet worden waren, konnte sein einfacher Dietrich nichts ausrichten. Im obersten Stock gab es nur zwei Wohnungen, was seine Chancen zusätzlich verschlechterte.

Da die erste natürlich abgeschlossen war, ging er zur zweiten hinüber.

Es war die letzte Nacht, in der er sich auf diese Weise erniedrigte. So war es beschlossen, und so sollte es sein. Was auch immer passiert, dies sind das letzte Treppenhaus und die letzte Tür, sagte er sich, während er die Hand auf die Klinke der Wohnungstür von Evert Jonsson legte und kaum Druck ausüben musste, um sie zu öffnen.

Nachdem er sich von der Überraschung, dass die Tür nicht abgeschlossen gewesen war, erholt hatte, ging er einen Schritt in die Dunkelheit hinein und wartete einige Sekunden ab, bevor er vorsichtig die Tür hinter sich schloss und den möglichen Geräuschen Evert Jonssons oder, noch schlimmer, eines Hundes lauschte. Doch es war vollkommen still. Still und stickig. Die Luft legte sich klebrig auf sein Gesicht, als wäre seit Wochen kein Fenster geöffnet worden. Zudem roch es leicht süßlich und eklig.

Er knipste die Taschenlampe an und richtete den Lichtkegel auf die Hutablage, an der zwei Jacken und ein Jackett auf Kleiderbügeln hingen. In den Taschen fand er jedoch außer einer offenen Packung Fisherman´s Friend, einem Hemdknopf und alten Kassenzetteln nichts Interessantes. Der Schlüsselkasten an der Wand war ebenfalls eine Enttäuschung. Weder Auto- noch Tresorschlüssel.

Während er weiter in die Wohnung vordrang, versuchte er, das wachsende Unbehagen abzuschütteln. Doch es klebte an ihm wie die stickige Luft. Irgendetwas stimmte nicht. Etwas, das ihn in Erwägung ziehen ließ, einfach umzukehren und nach Hause zu fahren, um dort sofort sein neues Leben zu beginnen. Doch so schnell gab er sich nicht geschlagen. Eine nicht abgeschlossene Wohnung. Leichtere Beute musste man lange suchen.

Die erste Tür links war zu und sollte es vorerst auch bleiben. Dahinter lag vermutlich das Schlafzimmer. Er wollte nicht riskieren, den Alten zu wecken. Stattdessen ging er durch die rechte Tür, die einen Spaltbreit offen stand und in die Küche führte.

Auch hier roch es nicht besonders gut. Aber dieser Geruch war ihm wenigstens vertraut. Von Essensresten, Müll und Abflussrohr. Eine der Herdplatten war noch an, und er machte sie ohne nachzudenken aus. Er konnte einfach nicht mit ansehen, wie kostbare Energie verschwendet wurde.

Auf dem kleinen runden Tisch an der Wand stand ein leerer Teller mit Messer und Gabel, daneben ein leeres Glas. Außerdem eine halb volle Ketchupflasche, ein Glas Piffiwürze und ein Tetrapak Milch.

Die Milch war bereits am 27. Mai abgelaufen, also vor fast einem Monat. Das erklärte einiges. Evert Jonsson war tot, und er befand sich höchstwahrscheinlich noch in der Wohnung.

Er hatte schon einmal einen Toten gesehen, wenn auch nur für einen Augenblick, als er vor zehn Jahren an einem Unfallort vorüberfuhr. Obwohl es nur eine Momentaufnahme gewesen war, hatten sich ihm die Einzelheiten ins Gedächtnis gebrannt und bereiteten ihm manchmal noch Albträume.

Der Anblick hier würde hoffentlich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil der Alte wahrscheinlich an einem Schlaganfall oder Ähnlichem gestorben war. Andererseits hatte er keine Ahnung, in welchem Zustand sich eine Leiche nach einem Monat in dieser Hitze befand.

Er kehrte zurück zu der geschlossenen Tür im Flur und nahm all seinen Mut zusammen, bevor er sie öffnete. Wie erwartet, war es das Schlafzimmer. Durch die Ritzen der heruntergelassenen Jalousien drang die Morgendämmerung herein und legte sich wie eine gestreifte Decke über den Nachttisch mit dem Bücherstapel und den Schreibtisch samt Computer.

Und auch auf das Bett.

Das leere Bett.

Leo Hansi verstand gar nichts mehr. Gab es noch ein Schlafzimmer? Oder hatte Evert Jonsson es noch geschafft, sich ins Krankenhaus bringen zu lassen? War er nicht mehr dazu gekommen, die Wohnung abzuschließen?

Der Computer auf dem Schreibtisch war von der nicht besonders exklusiven Marke Dell, sah aber relativ neu aus und konnte, je nach Speicherplatz und Prozessor, mit etwas Glück einige Tausend einbringen.

Als er die Maus zur Seite schob, um den Stecker der Tastatur aus dem Tower zu ziehen, schaltete sich der Bildschirm ein und offenbarte einen Desktop voller Ordner und Dokumente. Der Computer war also nicht durch ein...
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Stefan Ahnhem ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.