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Die Spionin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
457 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.02.20201. Auflage
Für die Alliierten ist sie ihre beste Agentin, eine gefürchtete Kämpferin, die ihre Gegner mit einem Handschlag zu töten vermag.

Für die Nazis ist sie die meistgesuchte Person Frankreichs, ein gefürchtetes Phantom, auf dessen Kopf fünf Millionen Francs ausgesetzt sind.

Ihr Name ist Nancy Wake - und sie kämpft für die Liebe.

Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben. Dann wird Frankreich von den Deutschen besetzt, und fortan riskiert Nancy ihr Leben für die Résistance. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zur besten Tarnung der 'Weißen Maus', auf die ein Millionenkopfgeld ausgesetzt ist - denn die Nazis vermuten in ihr stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet.

Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando über 7.000 Partisanen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen - ihr gefangener Mann gerät indes in immer größere Gefahr ...

Die Geschichte, die keiner kennt: ein einmalig fesselnder Roman über eine der faszinierendsten und dennoch kaum bekannten Heldinnen der jüngeren Geschichte: Nancy Wake.



Imogen Kealey ist das gemeinsame Pseudonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Kealey lebt als Autor und Producer in Los Angeles. Neben der hochgelobten Serie 'The Patriots' hat er zahlreiche Kino- und TV-Drehbücher geschrieben. Imogen lehrte in Cambridge und lebt heute in London. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. 'Die Spionin' ist ihr erster gemeinsamer Roman und wird zurzeit mit Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway verfilmt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextFür die Alliierten ist sie ihre beste Agentin, eine gefürchtete Kämpferin, die ihre Gegner mit einem Handschlag zu töten vermag.

Für die Nazis ist sie die meistgesuchte Person Frankreichs, ein gefürchtetes Phantom, auf dessen Kopf fünf Millionen Francs ausgesetzt sind.

Ihr Name ist Nancy Wake - und sie kämpft für die Liebe.

Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben. Dann wird Frankreich von den Deutschen besetzt, und fortan riskiert Nancy ihr Leben für die Résistance. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zur besten Tarnung der 'Weißen Maus', auf die ein Millionenkopfgeld ausgesetzt ist - denn die Nazis vermuten in ihr stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet.

Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando über 7.000 Partisanen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen - ihr gefangener Mann gerät indes in immer größere Gefahr ...

Die Geschichte, die keiner kennt: ein einmalig fesselnder Roman über eine der faszinierendsten und dennoch kaum bekannten Heldinnen der jüngeren Geschichte: Nancy Wake.



Imogen Kealey ist das gemeinsame Pseudonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Kealey lebt als Autor und Producer in Los Angeles. Neben der hochgelobten Serie 'The Patriots' hat er zahlreiche Kino- und TV-Drehbücher geschrieben. Imogen lehrte in Cambridge und lebt heute in London. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. 'Die Spionin' ist ihr erster gemeinsamer Roman und wird zurzeit mit Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841219671
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum18.02.2020
Auflage1. Auflage
Seiten457 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3417 Kbytes
Artikel-Nr.4968730
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Das war keine gute Idee gewesen. Ganz und gar keine gute Idee. Verdammt.

Nancy duckte sich und lehnte sich gegen das, was von der gesprengten Hausmauer übrig geblieben war. Für einen Moment schloss sie die Augen. Der beißende Brandgeruch drang durch ihre Nase bis in den Rachen, der Rauch brannte in ihren Augen. Sie versuchte, noch tiefer in Deckung zu gehen, und spürte, wie ihre Muskeln verkrampften. Die deutsche Patrouille war nicht mehr weit entfernt, ihre Stimmen wurden immer lauter.

»Da, auf der linken Seite!«

Die Mauer der Wohnung, hinter der Nancy sich verbarg, war am Vortag noch Teil eines Hauses gewesen - des Heims einer Familie. Sie hatte zu den schmalen alten Mietshäusern Marseilles gehört, in denen die weniger angesehenen Bürger der Stadt lebten, liebten, sich in die Haare gerieten und mit Gaunereien über Wasser hielten.

Nancy schaute sich um. Sie trug ihren zweitbesten Mantel und ihre drittbesten Pumps, und nun hockte sie in diesem Schuttloch, vor ihr Mauerreste, leere Fensteröffnungen - und nur eine Tür. Ihre Schuhe drückten. Sie ließ ihren Blick nach oben wandern und blickte in den wolkenlosen Winterhimmel.

Diese verfluchten Nazis. Überall waren sie dabei, Sprengsätze zu zünden und die Bewohner des Viertels Le Panier zu vertreiben. Andere kontrollierten, ob sich noch jemand in den zerstörten Häusern aufhielt, und sie nahmen alles unter Beschuss, was ihnen über den Weg lief.

Nancy hörte, wie sie auf ihr Schlupfloch zukamen.

Irgendwo schlugen Granaten ein, fielen Mauern berstend in sich zusammen, weiter oben am Hang wurde geschossen.

»Wir haben noch ein paar Ratten aufgestöbert«, sagte jemand, der nach einem älteren Mann klang, wahrscheinlich ein Offizier.

»Dabei wollen wir doch eine weiße Maus«, warf ein zweiter ein, und alle lachten.

Der Großteil von Nancys wohlhabenden Freunden hätte nicht einmal im Traum daran gedacht, Le Panier zu betreten, weder jetzt noch vor dem Krieg. Es war für sie das Reich der Unterwelt.

Doch als Nancy vor fünf Jahren in die Stadt kam, war sie irgendwann auch in diese Gegend geraten. Sie sah die engen, steilen Gassen, die Ganoven, Trinker und Spieler, und sie verliebte sich sofort in das Viertel. Die verblichenen Farben der heruntergekommenen Häuser, das aufbrausende Temperament der Menschen, das Zwielichtige ihrer Geschäfte, all das zog sie an. Sie hatte von jeher ein Talent besessen, sich an Orten aufzuhalten, die man besser mied. Früher als Journalistin war ihr das zugutegekommen, und hier in Marseille wusste sie, dass man ihr als Australierin Dinge nachsah, die sich eine Französin niemals hätte erlauben können.

Noch vor wenigen Tagen hatte Nancy sich in den verwinkelten Gassen wie zu Hause gefühlt. Sie teilte ihre Zigaretten mit den kleinen Ganoven, die bei krummen Touren an den Ecken Schmiere standen, und wenn sie sich mit einem der Bosse unterhielt, benutzte sie dieselbe Sprache wie er. Auch seitdem sie mit einem der reichsten Geschäftsmänner der Stadt liiert war, hatte sie nicht aufgehört, durch die übel beleumundete Gegend zu streifen. Und es hatte sich bezahlt gemacht. Denn als der Krieg begann und die Lebensmittel sogar im unbesetzten Süden Frankreichs knapp wurden, war Nancy mit der Hälfte der Schwarzmarkthändler von Marseille auf Du und Du.

»Hier unten ist alles geräumt«, hörte sie draußen jemanden sagen.

»Also weiter.«

Dann besetzten die Deutschen den Süden Frankreichs, die Illusion, von ihnen verschont zu bleiben, löste sich in Luft auf. Auch in der Altstadt von Marseille lernte man ihre Schreckensherrschaft kennen, und nun sprengten sie hier seit dem Vortag die Häuser, um all die provocateurs, die Schmuggler und Diebe zu verjagen, die Nester des Widerstands zu zerstören und Juden aufzuspüren. Und all diejenigen, die sich nicht rechtzeitig davonmachten, wurden erschossen.

Nancy hätte sich ohrfeigen können. Wie war sie bloß auf die Schnapsidee gekommen, sich hier mit ihrem Kontaktmann zu treffen? Hatte sie nicht gewusst, dass die Deutschen überall sein würden? Hatte sie vergessen, dass diese gestiefelten Mörder nach nichts begieriger Ausschau hielten als nach der Weißen Maus, einem Phantom, das als Kurier und Fluchthelfer für die Résistance agierte? Und dass es vielleicht eine wirklich schlechte Idee sein könnte, ausgerechnet hierher zu kommen, da sich dahinter niemand anders als sie selbst verbarg - Nancy Wake, einst Journalistin, heute verwöhntes Mitglied der Marseiller Oberschicht?

Sie zwang sich zur Ruhe. Das Treffen war ihr wichtig gewesen, und es hatte an diesem Tag stattfinden müssen, selbst wenn die Deutschen dabei waren, die Straßen ringsum in Schutt und Asche zu legen. Und so hatte sie auf volles Risiko gesetzt, war Patrouillen ausgewichen und hatte ihren Kontaktmann aufgespürt, diesen windigen Kerl, bei dem sie bis zuletzt nicht gewusst hatte, ob er sich an ihre Abmachung halten würde.

Doch nun steckte die Beute unter ihrem Arm, eingeschlagen in eine der verlogenen Zeitungen der Vichy-Regierung. Tausend Francs hatte der Spaß sie gekostet, aber das, was sie erstanden hatte, war ihr jeden Centime wert - vorausgesetzt, sie schaffte es lebend nach Hause.

Nancy warf einen Blick auf ihre Uhr. Verdammt, sie musste los. Sie überlegte, was sie tun würde, wenn sie auf dem Rückweg an eine deutsche Patrouille geriet, und beschloss, gegebenenfalls ihre übliche Masche abzuziehen und so zu tun, als hätte sie sich verlaufen. »Du liebe Güte, wie bin ich bloß hierher geraten?«, würde sie mit Unschuldsmiene flöten. »Ich muss vom Friseur die falsche Abzweigung genommen haben. Wie gut Sie in Ihrer Uniform aussehen. Ihre Mutter muss sehr stolz auf Sie sein.« Natürlich konnte sie nie sicher sein, damit durchzukommen, aber bisher hatte es immer geklappt. Rot geschminkte Lippen, Augenzwinkern, ein tiefer Blick - und schon schaffte man es durch eine Kontrolle, ohne dass jemand die Handtasche durchsuchte, unter deren Futter sich Ersatzteile für ein Funkgerät verbargen, oder den Körper abtastete und entdeckte, dass eine Geheimnachricht an der Innenseite ihres Schenkels befestigt war.

Aber wie sollte sie von hier fortkommen? Zwei der Deutschen hatten das, was von diesem Haus übrig war, gerade betreten. Nancy überlegte. Wenn es ihr gelänge, sie zurückzuscheuchen, könnte sie über den Hof verschwinden. Wenn nicht, müsste sie sich den Weg freischießen.

Sie holte den Revolver aus ihrer Handtasche. Zeit, lange nachzudenken, hatte sie nicht mehr. Sie reckte den Hals und spähte durch die Fensteröffnung auf die Straße. Das gegenüberliegende Haus brannte, nur der erste Stock war noch halbwegs intakt. Durch die aufgerissene Fassade konnte sie ein vollständig eingerichtetes Zimmer erkennen, bis hin zu einer Blumenvase auf dem Tisch, in der die unergründlichen Wege des Lebens eine einzelne Rose das Geschehen hatten überdauern lassen.

Nancy öffnete die Trommel ihres Revolvers, ließ die Kugeln in ihre Hand fallen und schleuderte sie über die schmale Gasse in das brennende Haus.

Draußen drehte sich ein Soldat um, er musste die Bewegung aus dem Augenwinkel wahrgenommen haben.

Nancy presste sich gegen die Mauer und zählte mit angehaltenem Atem. Eins, zwei - dann kam der Knall. Das Feuer hatte die erste Kugel erreicht. Der zweite Knall folgte umgehend.

»Feuer erwidern!«, brüllte jemand.

Die beiden Deutschen stürzten hinaus in die Gasse und schossen ins Nichts. Nancy rannte durch das, was einmal eine Hintertür gewesen war, und durchquerte den Hof. Gleich darauf hastete sie durch das Labyrinth kleiner Straßen, bis sie die Rue du Bon Pasteur erreichte, wo weit und breit keine Deutschen zu sehen waren. Erleichtert atmete sie auf und lief den Hang hinunter, eine behandschuhte Hand auf ihrem Hut. Ihr Päckchen war gerettet.

Unten angekommen, lief sie beinahe doch noch einer Patrouille in die Arme. Glücklicherweise standen die Männer mit dem Rücken zu ihr. Nancy drückte sich an die Mauer eines Hauses und bewegte sich schrittweise rückwärts.

Im Fenster des Hauses saß eine Katze, die sie beobachtete. Nancy beschwor das Tier, lautlos sitzen zu bleiben, und hoffte, es spürte nicht, dass sie eine Hundefreundin war. Hinter ihrem Rücken öffnete sich eine Gasse, so eng, dass sie sich gerade so hineinzwängen konnte, und voller Unrat.

Nancy versuchte, mit dem Mantel nicht an die schmierigen Hausmauern zu stoßen. Der Gestank hier war schlimmer als der des Fischmarkts im Hochsommer. Nur noch durch den Mund atmend warf sie einen Blick auf ihre verdreckten Pumps und hoffte, dass Claudette wusste, wie man sie reinigen konnte. Es waren teure Schuhe gewesen, an denen Nancy hing, auch wenn sie drückten. Sie hörte die Stimmen der Soldaten. Offenbar hatten sie jemanden gefasst und brüllten ihn an. Seine Erwiderungen waren kaum zu verstehen, klangen jedoch verzagt.

Zeig ihnen nicht, dass du Angst hast, befahl Nancy ihm stumm. Angst stachelt sie an.

»Auf die Knie!«

Nancy blickte zu dem schmalen Streifen blauen Himmel hinauf und betete. Zwar glaubte sie nicht an Gott, aber falls es Ihn doch gab, erhörte Er sie vielleicht. Sie fragte sich, wie viele Menschen in den umliegenden Häusern mitbekommen hatten, dass einer von ihnen in Schwierigkeiten war, und ebenfalls beteten, ohne zu wissen, ob es etwas nützte.

Ein Gewehr wurde entsichert. Man hörte das Geräusch rennender Schritte, die sich ihr näherten. Der Dummkopf versuchte zu fliehen. Der Schuss hallte von den...
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Autor

Imogen Kealey ist das gemeinsame Pseudonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Kealey lebt als Autor und Producer in Los Angeles. Neben der hochgelobten Serie "The Patriots" hat er zahlreiche Kino- und TV-Drehbücher geschrieben. Imogen lehrte in Cambridge und lebt heute in London. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. "Die Spionin" ist ihr erster gemeinsamer Roman und wird zurzeit mit Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway verfilmt.