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Hold me now

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am16.01.2020
Zimmer mit Aussicht auf mehr ... Ciao, Beauty and Lifestyle. Jessica kann es nicht fassen: Ihre Eltern schicken sie über den Sommer in das Hotel von Bekannten, damit sie dort als Zimmermädchen arbeitet. Jazz vermisst ihr freies Leben, und ganz besonders Marc ... Dann nimmt Noah, der Sohn des Hotelbesitzers, sie mit auf einen Tauchgang. Schnell ist klar: Noah ist nicht irgendein Typ, sondern einer, dessen Berührungen Jazz wie Stromstöße durchzucken. Doch Beziehungen zwischen Mitarbeitern im Hotel sind streng verboten ...

Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt, seit sie weiß, was Buchstaben sind, und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie mehr als 20 Romane veröffentlicht. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in Mainz und Alzenau.
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Produkt

KlappentextZimmer mit Aussicht auf mehr ... Ciao, Beauty and Lifestyle. Jessica kann es nicht fassen: Ihre Eltern schicken sie über den Sommer in das Hotel von Bekannten, damit sie dort als Zimmermädchen arbeitet. Jazz vermisst ihr freies Leben, und ganz besonders Marc ... Dann nimmt Noah, der Sohn des Hotelbesitzers, sie mit auf einen Tauchgang. Schnell ist klar: Noah ist nicht irgendein Typ, sondern einer, dessen Berührungen Jazz wie Stromstöße durchzucken. Doch Beziehungen zwischen Mitarbeitern im Hotel sind streng verboten ...

Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt, seit sie weiß, was Buchstaben sind, und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie mehr als 20 Romane veröffentlicht. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in Mainz und Alzenau.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864180989
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum16.01.2020
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1517 Kbytes
Artikel-Nr.5055148
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

Jeff Roomer ist ein unfreundlicher, überheblicher Affe, den ich zum Teufel gewünscht habe, da hatte er gerade zwei Sätze gesagt.

»Sie haben um sieben Uhr dreißig hier zu sein und pünktlich um acht Uhr mit Ihrer Arbeit zu beginnen, wenn die ersten Gäste ihre Zimmer verlassen und zum Frühstück gehen. Sie haben freundlich zu sein, egal, wie Sie sich fühlen. Ihre Launen interessieren hier im Roomer´s nicht.«

Meine Launen! Pff!

Und dieses ständige »Sie haben«. Ich habe zu sterben, irgendwann. Sonst gar nichts.

Keine Erkundigung, wie meine Fahrt war, oder andere Förmlichkeiten, die sich einfach gehört hätten. Möglich, dass er in Eile war und das Warten auf mich leid, aber ich hatte extra angerufen. Was konnte ich für den Stau auf dem Freeway? So ein Ton ist mir fremd, und ich werde einen Teufel tun, mich daran zu gewöhnen. Wahrscheinlich war es ihm eine Genugtuung, von oben herab mit mir zu reden, als sei ich ein gewöhnliches Zimmermädchen. Wenn er so ein guter Bekannter ist, wie mein Vater behauptet, weiß er genau, wen er vor sich hatte. Anderenfalls kann ich mir auch vorstellen, dass meine Eltern ihn gebeten haben, mich nicht mit Samthandschuhen anzufassen.

Und diese Catalina Estralàs ist nicht viel besser. Kalt wie eine Hundeschnauze ist die Hausdame des Roomer´s. Zu allem Überfluss wohne ich bei ihr. Ein winziges Zimmer, in dem es nur ein schmales Bett, einen Kleiderschrank und einen nicht einmal halbhohen Spiegel gibt, hat sie mir in ihrem Haus überlassen. Das Bett musste ich gestern Abend selbst beziehen, habe mich dann daraufgelegt und an die Decke gestarrt. Catalina hat Essen gemacht, aber ich hatte keinen Hunger, hätte keinen Bissen herunterbekommen. Nur um im Bad, das ich mit ihr teile, zu duschen und mich für die Nacht fertig zu machen, bin ich aus dem Zimmer geschlichen. Nie im Leben habe ich mich einsamer gefühlt. Wie eingesperrt. Nicht nur in diesem Zimmer, sondern auch in dieser Rolle, in der ich ab sofort aufgehen soll - die absolut nicht meine ist.

Ich erkenne mich selbst nicht, als ich vor den Wandspiegel in Zimmer drei trete. In den beiden vorherigen Zimmern habe ich das auch schon gemacht, aber was ich sehe, will und kann mir einfach nicht gefallen. Ich soll kein oder nur wenig Make-up tragen, hat Catalina mir am Morgen geradezu befohlen. Neben anderem. Mascara musste sein, denn ohne das wirkt das Grün meiner Augen trübe. Von Natur aus habe ich ja schon helle Haut, aber heute sehe ich echt blass aus, und die vielen Sommersprossen sind deutlich zu erkennen. Meine fuchsroten Haare, die ich sonst frisiere, sodass sie in schönen Wellen über meine Schultern fallen, habe ich zu einem Knoten auf dem Kopf zusammengefasst. Längst haben sich einzelne Strähnen daraus gelöst und kräuseln sich um mein Gesicht. Eine puste ich aus meinem Sichtfeld, doch sie fällt wieder zurück. Auch schon egal. Was mich am meisten entstellt, sind diese weißen, billig aussehenden Stoffschnürschuhe und der schlichtweg katastrophale graue Kittel, der an mir sitzt wie ein Kartoffelsack. Das ist sicher gewollt, damit man für die Gäste möglichst uninteressant wirkt, unauffällig ist und alle Bewegungsfreiheit hat, wenn man sich beim Schrubben, Wienern und im Kampf mit Bettlaken fix und fertig macht. Gerade mal drei von insgesamt zehn auf die erste und zweite Etage des Hotels verteilte Zimmer habe ich fertig, bin aber schon jetzt total erledigt. Mein Rücken und die Arme tun mir weh, und ich habe absolut keine Lust mehr. Im ersten Zimmer war Catalina dabei und hat mir zack, zack erklärt, wie ich was zu erledigen habe. Am Ende hat sie eine baldige Kontrolle angekündigt und ist abgeschwirrt. Um die übrigen vier Zimmer und die drei Suiten des Hotels kümmert sich ein anderes Mädchen, das ich vorhin kurz kennengelernt, ihren Namen aber schon wieder vergessen habe. Alle zwei Wochen hat eine von uns zwei Tage frei, und die jeweils Arbeitende muss sich dann um alle Zimmer kümmern. Das sind immer Montage und Dienstage - angeblich ruhigere Tage, in denen viele Zimmer nicht belegt sind.

Missmutig wende ich mich von meinem deprimierenden Spiegelbild ab und schlurfe ins Bad, dessen Spiegel mit Spritzern übersät ist, als hätten die Gäste mit Propellern statt Zahnbürsten gearbeitet. Im Waschbecken liegen Kopf- und Barthaare und Speichelbatzen, bei deren Anblick ich sauer werde. Ihr Waschbecken zu Hause würden sie so nie hinterlassen, aber hier, wo es eine dumme Putzmarie gibt, benehmen sie sich wie Schweine und besitzen noch die Frechheit, milde zu lächeln, wenn sie einem im Gang begegnen. Da sind mir die, für die ich so sehr Luft bin, dass sie mein obligatorisches »Guten Morgen« überhören, hundertmal lieber. So, wie ich aussehe, und für das, was ich tue, will ich nicht gesehen werden.

Voller Ekel sprühe ich das Waschbecken ein, nehme den Lappen und wische mit spitzen Fingern los, da höre ich draußen im Schlafbereich Schritte. Die von Catalina sind es nicht, denn sie trägt Absatzschuhe. Wahrscheinlich ist es der männliche Gast dieses Zimmers, im schlimmsten Fall Jeff Roomer.

Es kommt schlimmer als das Allerschlimmste. Als er vor mir steht, lasse ich vor Schreck den Lappen fallen, weiche einen Schritt zurück und erwäge es, ihn mit Mr Dirt gegen Kalk und Schmutz einzusprühen wie einen Ganoven mit Pfefferspray.

Der ist dir gefolgt, der stalkt dich!, schrillt es in mir, und ein besonders bekloppter Teil meines Ichs freut sich auch noch darüber. Nimm dich zusammen, verdammt!, fauche ich mich innerlich an, wie ich ihn am liebsten anfauchen will. Keinen Ton bringe ich heraus. Wahrscheinlich verwechsele ich ihn. Er sieht anders aus, trägt einen grauen Dreiteiler samt Krawatte und schicke Schuhe. In seinen Ohren stecken keine Piercings.

»Miss Lawrence«, sagt er mit kühler Stimme. »Haben Sie einen Augenblick?«

»Ich ... ähm ...« What? »Wieso denn?«

Er macht auf dem Absatz kehrt, sagt »Kommen Sie bitte mit« und schaut nicht einmal, ob ich ihm folge.

Nicht im Traum denke ich daran! Tue es dann aber doch. Getrieben von Irritation, tappe ich ihm hinterher.

»Was soll das?«, höre ich mich wie durch einen Noise-Filter fragen, doch er reagiert nicht, geht einfach weiter.

»Hey, Moment mal!« Mit ein paar schnellen Schritten schließe ich zu ihm auf. »Was soll das? Was machst du hier?«

Er bleibt stehen, wendet sich zu mir um und zieht eine Braue hoch, wie er es gestern getan hat, nur wirkt er heute überhaupt nicht amüsiert. Jetzt, aus der Nähe, sehe ich auch die Löcher in seinen Ohren. Und das Graublau seiner Augen ist sowieso unverkennbar.

»Noah?«

»... Roomer.«

Noah ... Moment! Die Erkenntnis lähmt mich, als hätte man mich im Tiefkühlfach schockgefroren. Ich starre ihn an und fröstele, weil sein Blick eisig flackert.

»Noah Roomer«, sagt er in noch distanzierterem Ton. »Miss Lawrence, können wir dann? Ich habe andere Dinge zu erledigen.«

Fuck you very much!

Unfähig, mich zu rühren, sehe ich ihn in das erste Zimmer gehen, das ich allein sauber gemacht habe, und grusele mich bei der Erinnerung an all die Worte, mit denen ich gestern auf dem Freeway so trefflich auf den Punkt gebracht habe, warum ich diesen Job hasse.

Schön blöd, Jazz, höhnt es in mir. Von wegen automatische Rufnummererkennung! Du hättest skeptisch werden sollen, als sein Telefon den Hotelnamen angezeigt hat!

Aber was für eine Frechheit! Er hat mich telefonieren lassen, meinen Namen gehört. Er wusste, wer ich bin, wohin ich fahre, hat sich verständnisvoll gegeben, mich aber im Prinzip ausgefragt. Kein Wunder, dass Jeff Roomer so reserviert war. Sein Sohn, Neffe, kleiner Bruder, oder wer auch immer dieses Arschloch ist, hat sich beeilt, vor mir im Hotel zu sein, und ihm alles brühwarm erzählt. Der Kuss war nichts anderes als Hohn.

Innerlich bebend vor Empörung, folge ich ihm ins Zimmer, wo er die Überdecke vom Bett hebt und zur Seite fleddert.

»Nennen Sie das ein gemachtes Bett?« Er klingt so sauer, wie ich selbst es bin, wenn auch aus anderem Grund.

Ich presse die Lippen aufeinander, um nicht herauszuplatzen, dass das, was ich sehe, durchaus in Ordnung und mir egal ist, wie er das nennt. Er deutet auf das Decklaken, das ich vorhin unter die Matratze gestopft habe. Nicht so, dass es ganz straff und glatt ist, aber es steckt darunter und wird heute Abend sowieso mühsam wieder hervorgezogen.

»Das ist ein Witz!«, knurrt er und zerrt das Decklaken unter der Matratze hervor. Dann geht er durchs Zimmer, schaut zu Boden und macht mich bei jedem Schritt auf ein weiteres lächerliches Versäumnis aufmerksam: »Krümel, Fluse, Haar, Krümel, Fleck.«

Mit einer Kopfbewegung gibt er mir zu verstehen, ins Bad voranzugehen. Inzwischen zittere ich vor lauter Ärger, und zornige Tränen kitzeln unter meinen Augen. Ich hebe das Kinn und spaziere ins Bad, wo mir beim Blick auf den Spiegel schon klar ist, was er mir als Nächstes vorhalten wird.

»Schlieren«, sagt er dann auch. »Wahrscheinlich konnte man noch reingucken, bevor Sie sich darum gekümmert haben, Miss Lawrence.«

Nenn mich noch ein Mal Miss Lawrence, und ich klatsch dir eine!, grolle ich in mich hinein und verschränke die Arme vor der Brust.

Er klappt den Klodeckel samt Brille hoch. »Aber das hier ...« Er zeigt auf die Kloschüssel. »Das ist richtig übel.«

»Da stimme ich Ihnen absolut zu, Mister Roomer!« Mit besonderer Betonung sieze ich ihn. »Eine absolute Unverschämtheit, eine Toilette so zu hinterlassen. Da ich einen solchen Anblick...
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Julie Chapel, 1977 in Thüringen geboren, ist das Pseudonym der Autorin Juliane Käppler. Sie schreibt, seit sie weiß, was Buchstaben sind, und ist in vielen literarischen Genres zu Hause, so auch im Jugendbuch. In verschiedenen Verlagen hat sie mehr als 20 Romane veröffentlicht. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie in Mainz und Alzenau.