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Rena & Callan 2. Until Forever

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Moon Noteserschienen am04.04.2022
Nach der Trennung von Cal zieht Rena mit ihrer besten Freundin nach Pittsburgh und verwirklicht dort ihren Traum vom Kunststudium. Callan studiert Musik und kehrt anschließend in seine Pittsburgher Heimat zurück. Er wird Frontmann einer Band, die kleinere Konzerte gibt. So auch auf einer Party, die Renas Bruder Darren schmeißt. Vier Jahre sind sie getrennte Wege gegangen, jetzt hört sie ihn zum ersten Mal singen - und wieder funkt es zwischen Rena und Cal. Sie fühlen sich immer noch heftig zueinander hingezogen ...

Emma Lindberg ist ein Autorinnen-Duo, das gemeinsam fünfundvierzig Paar Chucks besitzt und viel zu viel Kaffee trinkt. Hunderte von Kilometern trennen Camilla und Ann-Kristin, aber es verbindet sie die Liebe zu Kerzen, Katzen und Konsolen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNach der Trennung von Cal zieht Rena mit ihrer besten Freundin nach Pittsburgh und verwirklicht dort ihren Traum vom Kunststudium. Callan studiert Musik und kehrt anschließend in seine Pittsburgher Heimat zurück. Er wird Frontmann einer Band, die kleinere Konzerte gibt. So auch auf einer Party, die Renas Bruder Darren schmeißt. Vier Jahre sind sie getrennte Wege gegangen, jetzt hört sie ihn zum ersten Mal singen - und wieder funkt es zwischen Rena und Cal. Sie fühlen sich immer noch heftig zueinander hingezogen ...

Emma Lindberg ist ein Autorinnen-Duo, das gemeinsam fünfundvierzig Paar Chucks besitzt und viel zu viel Kaffee trinkt. Hunderte von Kilometern trennen Camilla und Ann-Kristin, aber es verbindet sie die Liebe zu Kerzen, Katzen und Konsolen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969810187
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.04.2022
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8238540
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 | CALLAN | Auf neutralem Boden

Woodfield - 10 Meilen

Das unauffällige Schild mit dem Namen meiner Heimatstadt erfüllte mich mit beklemmender Vorfreude. Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr hier gewesen, hatte Woodfield verlassen mit wenig mehr als einer Gitarre, einer Reisetasche und einem gebrochenen Herzen. Jetzt, nach fast genau vier Jahren, kehrte ich zurück und hatte keine Ahnung, ob ich dafür bereit war.

Mein Blick zuckte zu der pummeligen Häkelbiene, die am Rückspiegel meines Vans hing und fröhlich hin und her wippte. Ich hatte sie kurz nach meiner Aufnahme an der SoMA in einem Souvenirshop entdeckt, und seitdem begleitete sie mich - ein Glücksbringer, der mich an die Zeit erinnerte, in der sich mein Leben zum Besseren gewendet hatte, eine Zeit, in der ich begonnen hatte, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, eine Zeit, in der ich an die perfekte Beziehung und die ewige Liebe geglaubt hatte.

»Cal?«, meldete sich Vince vom Beifahrersitz. »Alles klar?«

»Sicher.« Ich festigte meinen Griff um das Lenkrad.

»Ich habe gehört, es ist hilfreich, wenn der Fahrer auf Straße und Gegenverkehr achtet, statt sich selbst im Rückspiegel zu bewundern.«

»Ich habe nicht â¦«, fing ich an, bevor ich aus den Augenwinkeln sein Grinsen erkannte. »Sehr witzig.«

»Du wirkst nervös.« Jetzt klang er deutlich ernster als zuvor. »Liegt das an dem Gig? Oder an den Leuten?«

»Ich war lange nicht mehr hier«, erwiderte ich ausweichend. In den letzten vier Jahren hatte ich mich, was meine Vergangenheit anging, ziemlich bedeckt gehalten; sowohl Rachel als auch die Jungs von der Band wussten lediglich, dass es wenig gab, das mich nach Woodfield zurückzog. Im Grunde genommen war Darren, nach wie vor mein bester Freund, die einzige Verbindung, die noch bestand. Erst vor wenigen Wochen hatte er mich in Pittsburgh besucht, um sich meine neue Wohnung anzuschauen, und mich bei dieser Gelegenheit zur - wie er es nannte - epischsten Scheunenparty aller Zeiten einzuladen, um Kellys neuen Job zu feiern. Die beiden waren unverändert glücklich miteinander und würden diesen Sommer heiraten - etwas, das Darren während unserer Highschool-Zeit kategorisch ausgeschlossen hatte.

So blieb mir nichts anderes übrig, als über meinen Schatten zu springen und nach Woodfield zurückzukehren, um mit meiner Band für die Musik zu sorgen - leider ohne Rachel, deren Unterstützung ich heute hätte gut gebrauchen können.

»Wird schon alles passen«, meldete sich Trevor gut gelaunt von der Rückbank, die er sich mit seinem Schlagzeug teilte. »Ich werde so eskalieren.«

»Ich hoffe, du beziehst dich nur auf die Bühne«, sagte ich mit hochgezogenen Brauen, woraufhin Trevor so euphorisch nickte, dass ich es sogar im Rückspiegel sah.

»Ich werde dich schon nicht blamieren vor deinen alten Bekannten â¦ oder höchstens ein bisschen.«

»Sehr beruhigend.« Ich schnaubte und umfasste das Lenkrad ein wenig fester. »Aber Darren kennt dich sowieso schon, und ich denke nicht, dass seine Eltern kommen werden.« Aber seine Schwester. Seine Schwester wird da sein. Garantiert.

»Seine Eltern?«, hakte Vince nach. »Wie kommst du ausgerechnet auf Darrens Eltern?«

»Ich hatte ziemlichen Ärger zu Hause, und die Godwins haben mich bei sich aufgenommen«, erklärte ich. »Sie haben mir ein Zimmer eingerichtet und sich um mich gekümmert.«

»Okay â¦« Er klang viel zu nachdenklich für meinen Geschmack. »Und warum genau ist es dann vier Jahre her, dass du zuletzt hier warst? Die Godwins scheinen echt in Ordnung zu sein, und Darren ist sowieso cool. Seit er mir den Tipp gegeben hat, nicht mit komplett leerem Magen ins Fitnessstudio zu gehen, läuft mein Training viel besser.«

»Lange Geschichte«, sagte ich nur knapp, während ich verbissen weiter auf die Straße hinausstarrte.

»Lange Geschichte und eine unschöne Trennung«, ergänzte Trevor von hinten. »Tu nicht so, Cal. Wir wissen, dass eine Frau dahintersteckt.«

»Das auch«, gab ich zu. »Aber echt, Leute, das ist nichts, was ich ausgerechnet jetzt mit euch erörtern will. Übertreibt s einfach nicht mit dem Alkohol, okay? Das alles ist auch so schon kompliziert genug.«

»Kein Ding.« Im Rückspiegel sah ich, wie sich Trevor zurücklehnte und den Kopf gegen die Scheibe legte.

»Kannst dich auf uns verlassen«, sagte Vince. »Und wenn du irgendwann doch darüber reden willst, melde dich.«

»Geht klar.« Ich setzte den Blinker und bog vom Highway auf die Landstraße ab. Keine Ahnung, ob der Zeitpunkt jemals kommen würde, zu welchem ich irgendjemandem erzählen würde, was damals wirklich geschehen war. Dass die Flucht aus Woodfield das Einzige war, was mich davon abgehalten hatte, mich komplett aufzulösen. Dass ich den Godwins damit einen Gefallen getan hatte, weil dieses Mal der richtige Mensch gegangen war. Durch mein Verschwinden war ihnen Rena geblieben, und durch mein Verschwinden hatten auch Mom und Dad die Möglichkeit gehabt, sich von der Vergangenheit zu lösen - ebenso, wie ich es getan â¦ oder es zumindest versucht hatte.

Verbissen konzentrierte ich mich wieder auf die Straße und kniff ein wenig die Augen zusammen, weil mich die tief stehende Nachmittagssonne blendete. Die Temperaturen waren wirklich perfekt für eine Party, und ich ging davon aus, dass auch die Nacht mild werden würde.

Die alte Scheune, die Darren und Kelly angemietet hatten, befand sich ein kleines Stück außerhalb Woodfields, sodass ich bereits vor dem Ortsschild auf einen unbefestigten Weg abbog, der den Waldrand von den Feldern trennte. Während der Van über den unebenen Boden holperte, gab ich mein Bestes, um nicht an eine Nacht auf einem Feld zu denken, an eine Nacht unter einem unendlichen Sternenhimmel.

Kelly und Darren rechneten mit über hundert Gästen, aber auch tausend Gäste wären nicht anonym genug, wenn sich Rena darunter befand. Ich hatte keine Ahnung, wie es sich anfühlen würde, ihr gegenüberzustehen, wusste nicht, was es in mir auslösen würde. Vielleicht war es gut, dass wir uns auf neutralem Boden treffen würden, an einem Ort, der nicht voll von Erinnerungen war.

Natürlich ahnte ich, dass mich ihr Anblick aus der Fassung bringen würde, und ebenso war mir klar, dass ich für immer in der Schuld ihrer Familie stehen würde. Der Moment für einen persönlichen Dank verbunden mit einer Entschuldigung würde kommen. Aber hoffentlich nicht ausgerechnet heute Abend; ich wäre froh, wenn ich es noch ein wenig vor mir herschieben könnte. Zuerst musste ich das Wiedersehen mit Rena überstehen, und das erforderte meinen gesamten Mut.

»Du bist wirklich still, Cal.« Trevor lehnte sich nach vorne und streckte den Kopf zwischen den Sitzen hindurch. »Ich habe eben vorgeschlagen, den Gig mit einem Drum-Solo zu eröffnen, und du hast nicht widersprochen. Damit ist es gesetzt.«

»Von mir aus.« Ich seufzte schicksalsergeben. »Geht in Ordnung für mich. Vince?«

»Cal.« Obwohl ich den Kopf nicht drehte, konnte ich seinen Blick auf mir spüren. »Das ist nicht dein Ernst. Sagst du nicht immer, dass wir das Publikum abholen und an die Musik heranführen müssen? Ich weiß noch, wie betroffen du warst, als diese Oma mit den Händen auf den Ohren und leidendem Gesichtsausdruck das Weite gesucht hat. Du warst völlig fertig!« Er schnalzte entnervt mit der Zunge. »Vergiss es, Alter«, sagte er dann an Trevor gewandt. »Du nutzt es nicht aus, dass Cal neben der Spur ist. Kein Solo zur Eröffnung!«

Trevor lachte und ließ sich wieder in die Polster sinken. »Schon gut. War auch nicht wirklich ernst gemeint.«

»Schwachkopf«, murmelte Vince.

»Arschloch«, erwiderte Trevor gut gelaunt.

Ich blendete die Kabbelei der beiden aus und prüfte die Umgebung, um den richtigen der vielen landwirtschaftlichen Wege zu erwischen. Kurz darauf erreichten wir das weitläufige Feld, das von einzelnen Baumgruppen gesäumt wurde und an dessen Rand sich die alte Scheune befand. Obwohl die anderen Autos in einiger Entfernung standen, stellte ich den Van direkt vor dem großen Holztor ab, damit wir für den Aufbau nicht so weit laufen mussten; ich würde ihn nachher umparken.

»Ich kläre ab, wo genau wir stehen sollen«, sagte ich zu den beiden anderen, während ich dem Impuls widerstand, mich in alle Richtungen umzuschauen. War sie schon da? Nein. Garantiert nicht. Das würde ich merken. Ich hatte es schon immer gespürt, wenn sie sich in der Nähe befand, und ich ging nicht davon aus, dass sich das geändert hatte.

Während sich Vince und Trevor daran machten, die Sachen aus dem Heck zu holen, betrat ich das Innere der Scheune.

»Cal!« Darrens Schrei war so laut, dass ich zusammenzuckte. Er ließ die silberne Girlande fallen, die er gerade entwirrt hatte, und kam mit großen Schritten auf mich zu. »Schön, dich zu sehen, Mann!«

In unserer Jugend waren wir auf einem ähnlichen Trainingsstand gewesen, doch während ich noch immer schlank und eher sehnig war, hatte Darren sichtlich an Muskelmasse zugelegt.

»Gleichfalls«, erwiderte ich und zog ihn kurz in eine Umarmung, wobei er die Gelegenheit nutzte, mir fest auf die Schulter zu klopfen. Dann wich er zurück und warf mir einen nachdenklichen Blick zu. Oh Gott. Bitte keine Nachfrage, ob ich heute zurechtkommen würde. Das wusste ich selbst nicht, verdammt.

»Die Jungs sind draußen schon am Ausladen«, lenkte ich ab, bevor er etwas sagen konnte. »Wo sollen wir aufbauen?«

Darren öffnete den Mund und schloss ihn wieder, dann zuckte er mit den Achseln, als hätte er verstanden, dass ich gerade nicht reden...
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