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Code Genesis - Sie werden dich verraten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.07.2020Originalausgabe
Es ist ihre letzte Chance ...
Terry hat das Geheimnis, woran ihre Mutter jahrelang heimlich geforscht hat, so gut wie gelüftet. Umso mehr steht sie jetzt im Fadenkreuz des Pharmakonzerns Biosyde, dem dieses Wissen niemals in die Hände fallen darf. Nachdem Terry die Flucht von der Bohrinsel Mid South View geglückt ist, will ein Informant sie unbedingt im Orient-Express treffen. Doch ist er Freund oder Feind? Terry muss schon bald wieder um ihr Leben fürchten - aber diesmal nicht nur um ihres ...
Der rasante Abschlussband des Action-Abenteuers »Code Genesis«!

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEs ist ihre letzte Chance ...
Terry hat das Geheimnis, woran ihre Mutter jahrelang heimlich geforscht hat, so gut wie gelüftet. Umso mehr steht sie jetzt im Fadenkreuz des Pharmakonzerns Biosyde, dem dieses Wissen niemals in die Hände fallen darf. Nachdem Terry die Flucht von der Bohrinsel Mid South View geglückt ist, will ein Informant sie unbedingt im Orient-Express treffen. Doch ist er Freund oder Feind? Terry muss schon bald wieder um ihr Leben fürchten - aber diesmal nicht nur um ihres ...
Der rasante Abschlussband des Action-Abenteuers »Code Genesis«!

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641229658
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum27.07.2020
AuflageOriginalausgabe
Reihen-Nr.3
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2966 Kbytes
Artikel-Nr.5142638
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Ich schrak aus einem Albtraum hoch. Mein Herz raste, ich schnappte nach Luft. Für einen Augenblick glaubte ich Charlie auf meiner Schulter sitzen zu spüren, doch dort war nichts.

Langsam verblassten die Traumbilder. Ich war viereinhalb gewesen, hatte an Deck der Kopernikus gestanden und gesehen, wie meine Mutter bei einer Explosion ums Leben gekommen war.

Der Traum war schrecklich real gewesen. Doch so sehr ich mir den Kopf zermarterte, ob ich das damals wirklich gesehen und im Lauf der Jahre nur verdrängt hatte oder nicht - ich wusste es nicht mehr. Das Videogespräch, das ich gestern in den Cinque Terre mit meiner Mutter geführt hatte, musste mich so aufgewühlt haben, dass die verdrängte Erinnerung wieder hochgekommen war.

Instinktiv hatte ich schon immer gewusst, dass die Frau, die an jenem Morgen bei der Explosion im Hafen von Miami angeblich ertrunken war, meine Mutter war. Man musste keine große Psychologin sein, um sich das alles zusammenzureimen.

Ich wollte zur Schulter greifen, ob Charlie vielleicht doch da saß. Aber ich konnte meine Arme nicht bewegen. Schlagartig war ich wach und wusste wieder, was gestern geschehen war. Verdammt! Ich saß auf einem harten Metallstuhl, der fest am Boden verschraubt war und meine Hände waren hinter meinem Rücken gefesselt. Mit je einer Handschelle an die Rückenlehne. Genauso wie meine Fußgelenke an die Stuhlbeine.

So hatte ich die Nacht verbracht. Wie eine Schwerverbrecherin in einem Hochsicherheitstrakt. Wer sich daraus befreien wollte, musste schon David Copperfield sein.

Mr. Finn und seine Auftraggeberin Valerie De Boes hatten Ethan und mich entführt und hierhergebracht - wo immer dieses Hierher auch war. Ich schätzte, dass der Helikopterflug etwa fünf Stunden gedauert hatte, die letzten vier davon musste ich mit einem kratzigen Jutesack über dem Kopf verbringen. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung wir in dieser Zeit geflogen waren, daher wusste ich auch nicht, wo ich mich befand ... oder theoretisch hätte befinden können. Jedenfalls waren wir verdammt schnell unterwegs gewesen.

Lange hatte ich immer wieder in Gedanken herumgerechnet - und dabei kam mir endlich einmal Johanns Mathematik- und Geografieunterricht zugute. Vier bis fünf Stunden Flug bedeuteten eine Strecke von etwa tausend bis tausendzweihundert Kilometern. Wenn man von den Cinque Terre aus einen Kreis mit diesem Radius zog, konnte man sowohl Hamburg als auch London, Madrid, Tunesien oder Rumänien erreichen. Praktisch fast ganz Europa. Und je mehr ich darüber nachdachte und meine Berechnungen überprüfte, umso größere Panik machte sich in mir breit.

Ethan und ich - falls er sich überhaupt noch in meiner Nähe befand - waren wo auch immer, und Simon, Johann und Pierre würden uns niemals finden.

Der Raum, in dem ich gefangen gehalten wurde, war auch nicht gerade aufschlussreich. Ein kaltes, dunkles Zimmer. Metallwände, Metalldecke, grauer Metallboden, massive Eisentür. Eisenverstrebungen verstärkten die Wände, die mit rostigen Nieten übersät waren. Ein rundes Bullauge gab den Blick auf ein Stück hellblauen, etwas bewölkten Himmel frei. Das Pfeifen eines Sturms war zu hören. Anscheinend zog ein Gewitter auf.

Der Raum wirkte auf mich wie die Vorratskammer eines heruntergekommenen U-Boots, doch nichts deutete darauf hin, dass ich mich auf dem Wasser befand, kein Schaukeln, kein Wellenrauschen. Aber ich war auch nicht in einem Flugzeug. Es war zum Verrücktwerden.

Denk nach. Was weißt du noch?

Ich sah mich um. Es stank nach Maschinenöl und ich hörte ein mechanisches Wummern. Es klang wie das Stampfen mehrerer Kolben, aber dieser Ort bewegte sich nicht. Weder zu Wasser noch zu Lande oder in der Luft. Ich versuchte, Kopf und Oberkörper so weit wie möglich zu drehen, um zu sehen, was es noch in diesem Raum gab, als ich Metall auf Metall hörte. Die Tür wurde von außen entriegelt.

Finn trat ein. Ein Funkgerät hing an seinem Gürtel. Sein elegantes Äußeres wirkte deplatziert in dieser miesen Umgebung - schwarze Anzughose, blütenweißes Hemd, blank polierte Lackschuhe. Sein schäbiger Charakter passte allerdings durchaus in dieses Drecksloch.

»Ich muss aufs Klo«, sagte ich anstatt einer Begrüßung und merkte gleich, dass er übel gelaunt war.

»Später.« Er kam auf mich zu.

»Wo ist Ethan? Was haben Sie mit ihm gemacht?«

Keine Antwort.

»Wo bin ich?«, fragte ich weiter.

Eine Ohrfeige klatschte mir ins Gesicht. Meine Wange brannte.

»Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen«, murrte Finn. Ungeduldig öffnete er den obersten Hemdknopf. Dann drehte er an den Manschettenknöpfen. »Wir haben die Fotos im Leuchtturm gefunden. Deine Mutter lebt also noch. Wo ist sie?«, wollte er wissen.

»Ich bezweifle, dass sie von Ihnen gefunden werden möchte.«

»Wo. Ist. Sie?«, wiederholte er stur.

»Leck mich«, entfuhr es mir, woraufhin ich die nächste Ohrfeige kassierte. Diesmal spürte ich Blut im Mund. Dem Schmerz nach hatte ich mir auf die Zunge gebissen. Ich musste mir abgewöhnen, freche Antworten zu geben, sonst würde ich diesen Tag nicht unbeschadet überstehen.

Finn sah mich an. Ich schluckte, presste die Lippen aufeinander. Die aufkommenden Tränen blinzelte ich weg und schwieg.

»Wie du willst.« Er griff in die Hosentasche und holte ein Gerät hervor, das ich bereits kannte. Elektroschocker! »Es liegt ganz bei dir, ob ich dieses Ding verwende oder nicht.«

Das kann ja heiter werden. Dieser Mistkerl will mich tatsächlich fertigmachen.

»Als ich in Miami im Haus meiner Mutter war, haben die Goians ihr Glück bereits bei mir versucht«, sagte ich verächtlich.

Finn drückte auf einen Knopf und ein blauer Lichtbogen zuckte zwischen den beiden Elektroden herum. Es zischte und knisterte, Funken flogen. Automatisch stellten sich mir die Nackenhaare auf. »Ich weiß«, sagte er. »Du bist ein tapferes Mädchen, darum gebe ich dir eine Chance. Ich erzähle dir etwas, dann erzählst du mir etwas.« Er zog einen Stuhl heran und setzte sich. Lässig fuchtelte er mit dem Elektroschocker vor meinem Gesicht herum.

»Ich dachte, Sie hätten keine Zeit für lange Erklärungen«, sagte ich.

Er grinste schäbig. Zu gern hätte ich ihn gegen das Schienbein getreten, wären meine Beine nicht gefesselt gewesen.

»Ich werde es zunächst mal auf die nette Tour versuchen ... Den heben wir uns noch ein bisschen auf.« Er wedelte mit dem Taser. »Weißt du, ich habe immer schon vermutet, dass deine Mutter noch am Leben sein könnte. Ein zähes Luder wie sie gibt nicht so einfach den Löffel ab. Darum haben wir ihr Haus in Miami beobachtet, falls jemand kommen und sich dafür interessieren sollte. Oder Amanda gar eines Tages selbst dort auftauchen würde. Und als uns damals die Meldung erreichte, dass die Kopernikus im Hafen von Miami angelegt hat und die Kameras im Garten auch noch dich kleine Kröte zeigten, wie du munter auf das Grundstück zu spaziert bist, mussten wir rasch handeln und ein wenig improvisieren.«

Ich hörte schweigend zu. Nun wurde mir einiges klar. Das war der Grund, warum die Goians an diesem Tag so gehetzt gewirkt hatten, der Kühlschrank leer gewesen war und es nur Frühstück von einem Lieferservice gegeben hatte. Die fehlenden Puzzleteile setzten sich zusammen.

»Zum Glück musstest du ja deine Nase überall reinstecken und hast das geheime Labor deiner Mutter entdeckt.« Finns Stimme wurde wieder ernst. »Wo ist sie?«

Von mir erfährst du nichts, Arschloch! Und wenn es mich meine letzten Kraftreserven kostet. Da kannst du noch so viel drohen und zynische Sprüche klopfen.

Er sah mich mitleidig an. »Du solltest aufhören, auf hart zu machen. Wo ist deine Mutter?«

Ich schwieg.

Er stand auf, trat den Stuhl hinter sich weg, sodass er an die Wand flog, und drückte vor meiner Nase auf den Knopf des Elektroschockers.

»Sind Sie mein Vater?«, entfuhr es mir. Der Gedanke war mir in diesem Augenblick durch den Kopf geschossen.

Sein Augenlid zuckte. Er zögerte, ließ den Taser sinken. »Hat Amanda das behauptet?«

Ich schwieg. Er hatte nicht deine Mutter gesagt, sondern sie Amanda genannt. Das und seine Reaktion waren mir Antwort genug. Dieses Monster hat mich also gezeugt! Verdammt! Ausgerechnet dieser Mistkerl! So ein Arsch! Die Erkenntnis nahm mir fast den Atem.

»Ich frage mich, was damals in meine Mutter gefahren ist. Was hat sie bloß an Ihnen gefunden?« Ich starrte ihn giftig an.

»Oh!« Er zog die Augenbrauen hoch. »Zu deiner Information: Sie war bis über beide Ohren in mich verknallt!«

»Das bezweifle ich.«

»Schade, dass du keine Gelegenheit mehr haben wirst, sie danach zu fragen.«

»Meine Mutter hätte sich nie mit so einem miesen Charakter eingelassen«, rief ich.

Finn entfuhr ein überraschtes Grunzen. Das Problem war, dass er eigentlich ganz gut aussah. Womöglich hatte sich Mama davon blenden lassen? Allein der Gedanke verursachte mir Übelkeit.

»Es gab eine Zeit, da war sie wirklich in mich verliebt. Amanda war verdammt hübsch. Du siehst ihr übrigens ähnlich, auch wenn du helleres Haar und grüne Augen hast.«

»Da hört man richtig den stolzen Papa heraus«, ätzte ich.

»Ich habe deiner Mutter damals sogar versprochen, sie zu heiraten, nur um sie rumzukriegen.«

»Um an ihre Informationen ranzukommen!«,...

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