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City of Ghosts - Im Reich der vergessenen Geister

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.10.2021
Dunkle Tunnel, mysteriöse Unfälle, eine Stadt voller Geister
Cassidy Blake (und ihrem Geisterfreund Jacob) bleibt keine Zeit, sich von den Ereignissen in Edinburgh zu erholen, denn die Geister-Fernsehshow ihrer Eltern führt sie direkt zum nächsten Drehort: nach Paris.
Klar macht es Spaß, Croissants zu essen und den Eiffelturm zu erklimmen, doch tief unter der Stadt wartet in den Katakomben auf Cassidy eine besonders unheimliche Gefahr. Cassidy muss auf ihre noch wachsenden Fähigkeiten als Geisterjägerin vertrauen, um mit Hilfe von alten und neuen Freunden ein schauriges Geheimnis zu lüften und die Stadt vor dem gefährlichen Geist zu retten.
Alle Bände der City-of-Ghosts-Reihe:
Die Geister, die mich riefen
Im Reich der vergessenen Geister
Der Bote aus der Dunkelheit

Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft professionalisierte und Autorin wurde. Bücher hat sie schon immer über alles geliebt - und Geschichten, in denen die Realität aufbricht und etwas Dunkles, Geheimnisvolles, Anderes durchscheint. Verflucht ist ihr Debütroman.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDunkle Tunnel, mysteriöse Unfälle, eine Stadt voller Geister
Cassidy Blake (und ihrem Geisterfreund Jacob) bleibt keine Zeit, sich von den Ereignissen in Edinburgh zu erholen, denn die Geister-Fernsehshow ihrer Eltern führt sie direkt zum nächsten Drehort: nach Paris.
Klar macht es Spaß, Croissants zu essen und den Eiffelturm zu erklimmen, doch tief unter der Stadt wartet in den Katakomben auf Cassidy eine besonders unheimliche Gefahr. Cassidy muss auf ihre noch wachsenden Fähigkeiten als Geisterjägerin vertrauen, um mit Hilfe von alten und neuen Freunden ein schauriges Geheimnis zu lüften und die Stadt vor dem gefährlichen Geist zu retten.
Alle Bände der City-of-Ghosts-Reihe:
Die Geister, die mich riefen
Im Reich der vergessenen Geister
Der Bote aus der Dunkelheit

Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft professionalisierte und Autorin wurde. Bücher hat sie schon immer über alles geliebt - und Geschichten, in denen die Realität aufbricht und etwas Dunkles, Geheimnisvolles, Anderes durchscheint. Verflucht ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641253714
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.10.2021
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2529 Kbytes
Artikel-Nr.5142701
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Die Tuilerien als »Garten« zu bezeichnen, ist, wie Hogwarts eine »Schule« zu nennen.

Im Prinzip ist es richtig, aber der Ausdruck wird beidem nicht gerecht.

Die Dämmerung weicht schon der Nacht, als wir den Park betreten. Der Sandweg ist so breit wie eine Straße, flankiert von Bäumen, die sich über unseren Köpfen hochwölben und uns die Sicht auf den Sonnenuntergang nehmen. Weitere Wege gehen hier und da ab, ziehen sich zwischen großen, teilweise mit Rosen bepflanzten Rasenflächen entlang.

Ich habe das Gefühl, die Welt von Alice im Wunderland betreten zu haben.

Das Buch fand ich immer ein wenig gruselig und mit diesem Park geht es mir ähnlich. Vielleicht liegt es daran, dass nachts alles gespenstischer aussieht als am Tag. Deshalb haben die Menschen ja auch Angst im Dunkeln. Was man nicht sieht, ist viel furchterregender als das, was man sehen kann. Das Auge führt einen in die Irre und lässt einen finstere Gestalten in dunklen Ecken sehen. Aber die Nacht ist nicht das Einzige, was den Garten unheimlich macht.

Mit jedem Schritt wird der Schleier ein wenig schwerer und das Gemurmel der Geister etwas lauter.

Vielleicht spukt es in Paris doch mehr, als ich dachte.

Mum hakt sich bei Dad unter.

»Was für ein großartiger Ort«, stellt sie fest und legt den Kopf an seine Schulter.

»Die Tuilerien haben eine aufregende Geschichte«, erzählt Dad mit seiner Lehrerstimme. »Sie wurden im 16. Jahrhundert als königlicher Palastgarten angelegt.«

Am Ende der Tuilerien, hinter einem Rosenfeld, das selbst die Herz-Königin neidisch gemacht hätte, steht das größte Gebäude, das ich je gesehen habe. Es ist so breit wie der ganze Park und u-förmig angelegt, sodass die beiden Flügel das Ende des Gartens in eine steinerne Umarmung nehmen.

»Was ist denn das?«, frage ich.

»Das wäre dann wohl der Palast«, erklärt Dad. »Oder zumindest die aktuelle Version davon. Das Original ist 1871 abgebrannt.«

Beim Näherkommen sehe ich im Hof des Palastes etwas aufragen - eine leuchtende Glaspyramide. Dad sagt, dass sich im Palast heute das Museum Louvre befindet.

Stirnrunzelnd betrachte ich die Pyramide. »Das sieht mir nicht groß genug aus für ein Museum.«

»Das liegt daran, dass das Museum darunter liegt«, sagt Dad lachend. »Und darum herum. Die Pyramide ist nur der Eingang.«

Mum nickt. »Eine Erinnerung daran, dass es immer mehr gibt, als das Auge auf den ersten Blick ...«

Plötzliche Schreie schneiden ihr das Wort ab.

Jacob und ich zucken zusammen. Die Schreie sind so hoch und dünn, dass ich zuerst glaube, sie kämen durch den Schleier, doch dann erkenne ich, dass es eigentlich Freudenschreie sind. Denn hinter der nächsten Baumreihe stoßen wir auf einen Jahrmarkt, komplett mit Riesenrad, kleiner Achterbahn, Spielen und Imbissbuden.

Bei dem Anblick schlägt mein Herz höher, und ich steuere schon auf die bunten Karussells zu, als mir ein leiser Windhauch den Geruch von Zucker und Teig zuträgt. Abrupt bleibe ich stehen, drehe mich nach der Quelle des himmlischen Duftes um und entdecke einen Stand mit der Aufschrift Crêpes.

»Was ist ein Krepe?«, frage ich.

»Das spricht man Krepp aus«, amüsiert sich Dad. »Das ist eine Art dünner Pfannkuchen mit Butter und Zucker, oder Schokolade oder Obst, der dann zusammengefaltet wird.«

»Klingt gut«, finde ich.

»Klingt hervorragend«, findet Jacob.

Mum zückt ein paar silberne und goldene Münzen. »Wenn man in Frankreich ist, muss man die einfach probieren«, meint sie, als wir uns in die Schlange stellen. Am Tresen kann ich zusehen, wie ein Mann den Teig hauchdünn auf die Backplatten streicht.

Er stellt mir eine Frage auf Französisch und sieht mich abwartend an.

»Chocolat«, antwortet Dad. Um das zu verstehen, muss ich nicht mal Französisch können.

Der Mann dreht den Crêpe um und verteilt einen Löffel Schokoladencreme darauf, bevor er ihn erst einmal und dann noch einmal in der Mitte zusammenfaltet und dann in eine Papiertüte steckt.

Dad bezahlt und Mum nimmt den Crêpe entgegen. Wir setzen uns an einen der weißen Tische am Wegrand, die von den Lichtern des Jahrmarkts beleuchtet werden.

»Hier, meine Tochter«, sagt Mum und hält mir den Crêpe hin. »Etwas für deine Bildung.«

Ich nehme einen Bissen und der Geschmack des heißen, süßen Pfannkuchens und der weichen Schokolade erfüllt meinen Mund. Es ist simpel und doch köstlich. Während wir uns den Crêpe teilen - von dem Dad viel zu große Bissen nimmt -, Mum sich einen Schokoladenfleck von der Nase wischt und Jacob mit seinen großen blauen Augen das Riesenrad beobachtet, vergesse ich fast, weshalb wir hier sind. Ich mache ein Foto von meinen Eltern vor dem Jahrmarkt und stelle mir vor, wir wären nur eine normale Familie im Urlaub.

Doch dann spüre ich das Tippen auf meiner Schulter, den Druck des Schleiers an meinem Rücken. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf den dunklen Teil des Parks. Er ruft nach mir. Früher dachte ich, dass es die Neugier ist, die mich ins Zwischendrin zieht. Doch jetzt weiß ich, dass es etwas Anderes ist.

Bestimmung.

Jacob wirft mir einen Blick zu. »Nein«, sagt er, doch ich bin schon aufgestanden.

»Alles in Ordnung?«, fragt Mum.

»Ja«, antworte ich. »Ich muss nur aufs Klo.«

»Nein, musst du nicht!«, flüstert Jacob.

»Da hinter den Ständen habe ich eines gesehen«, sagt Mum und zeigt mit dem Finger darauf.

»Cassidy!«, jault Jacob.

»Bin gleich zurück!«, sage ich zu meinen Eltern.

Ich bin schon unterwegs, als Dad mir nachruft, ich solle nicht zu weit weggehen.

»Mach ich nicht!«, rufe ich zurück.

Dad sieht mich streng an. Nach der Geschichte mit dem Von-einem-Geist-hinter-dem-Schleier-Gefangen-werden-und-in-einem-offenen-Grab-um-meinen-Lebensfaden-Kämpfen (oder wie meine Eltern es nennen: nachdem ich unerlaubt abgehauen bin und mehrere Stunden später aufgegriffen wurde, weil ich in einen Friedhof eingebrochen war) muss ich mich immer noch anstrengen, ihr Vertrauen wiederzugewinnen.

Ich schlüpfe an den Ständen vorbei und schwenke nach rechts vom Hauptweg ab.

»Wo gehen wir denn hin?«, erkundigt sich Jacob.

»Nachsehen, ob Jean der Henker noch hier ist.«

»Du machst wohl Witze!«

Mache ich nicht. Ich taste nach dem Spiegelanhänger in meiner hinteren Hosentasche. Er war ein Abschiedsgeschenk von Lara.

Sie wäre wütend, wenn sie wüsste, dass ich ihn in der Tasche habe und nicht um den Hals trage. Sie sagt, dass Leute wie wir nicht nur Jäger sind, wir sind Leuchtfeuer, die Geister und Gespenster anlocken. Aber Spiegel wirken bei allen Arten von Spukerscheinungen, einschließlich Jacob. Deshalb trage ich den Anhänger nicht um den Hals. Lara würde wahrscheinlich sagen, genau deshalb sollte ich es tun.

Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass sie nicht viel von Jacob hält.

»Lara hält von nichts viel«, stichelt Jacob.

Die beiden kommen nicht gut miteinander aus. So was nennt man wohl Meinungsverschiedenheiten.

»Ihre Meinung ist, dass ich nicht hierhergehöre!«, fährt Jacob auf.

»Na, im Prinzip tust du das ja auch nicht«, flüstere ich und wickle mir die Kette mit dem Spiegel um das Handgelenk. »Und jetzt lass uns Jean suchen.«

Jacob verzieht das Gesicht und sein Missfallen lässt die Luft um ihn herum ganz leicht flimmern. »Und dabei war es so ein schöner Abend.«

»Na, komm schon«, sage ich und fasse das Medaillon fester. »Bist du gar nicht neugierig?«

»Ehrlich gesagt, nein«, antwortet er und verschränkt die Arme vor der Brust, als ich nach dem Schleier greife. »Wirklich nicht. Ich habe absolut kein Bedürfnis, herauszufinden, ob ...«

Den Rest höre ich nicht mehr. Ich ziehe den Schleier beiseite und trete hindurch, woraufhin die Welt um mich herum ...

... verschwindet.

Die Jahrmarktlichter, die Menschen, die Geräusche und Gerüche der Sommernacht sind weg. Einen Augenblick lang habe ich das Gefühl zu fallen. Ich stürze in eiskaltes Wasser, spüre den Kälteschock in meiner Lunge. Dann habe ich wieder festen Boden unter den Füßen.

Daran habe ich mich bis jetzt noch nicht gewöhnt.

Werde ich wohl auch nie.

Ich richte mich auf und stoße bebend die Luft aus, während die Welt um mich herum wieder Gestalt annimmt. Anders. Blasser.

Ich bin hinter dem Schleier.

Im Zwischendrin.

Es ist dunkel und ruhig und stockfinstere Nacht. Kein Jahrmarkt, keine Menschen, und wegen der Dunkelheit und den Nebelstreifen, die über die Rasenflächen ziehen, kann ich kaum etwas sehen.

Eine Sekunde später taucht ein offensichtlich schmollender Jacob neben mir auf.

»Du hättest ja nicht mitkommen müssen«, sage ich.

Er scharrt mit dem Fuß im Gras. »Ja, ja.«

Ich lächle. Freundschaftsregel Nummer 21: Freunde lassen einander hinter dem Schleier nicht allein.

Hier sieht Jacob anders aus, voller und farbiger. Ich kann nicht länger durch ihn hindurchsehen. Ich hingegen bin weniger massiv als vorher, eher verwaschen und grau, abgesehen von einem leuchtenden Faden in meiner Brust.

Doch es ist kein Faden, es ist ein Leben.

Mein Leben.

Es leuchtet schwach bläulich-weiß, und wenn ich in meine Brust greifen und ihn wie bei...
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Autor

Victoria Schwab lebt in Nashville, Tennessee, und arbeitete nach dem Studium in den verschiedensten Jobs, ehe sie ihre Leidenschaft professionalisierte und Autorin wurde. Bücher hat sie schon immer über alles geliebt - und Geschichten, in denen die Realität aufbricht und etwas Dunkles, Geheimnisvolles, Anderes durchscheint. Verflucht ist ihr Debütroman.