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Play & Pretend

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.07.2021
Briony & Sebastian: Sie fühlt sich in ihrem Leben wie eine Statistin. Doch für ihn spielt sie die Hauptrolle ...
Auf der Bühne kann Briony alles sein, was sie im echten Leben nicht ist. Die Schauspiel-Studentin liebt es, in fremde Rollen zu schlüpfen, doch kaum jemand kennt den wahren Grund dafür. Nur ihr attraktiver Schauspielkollege Sebastian versucht hartnäckig herauszufinden, was sie im Rampenlicht vergessen will. Ausgerechnet mit ihm muss sie sich auf die Hauptrollen eines Theaterstücks vorbereiten. Der Gedanke, dass sie darin das Liebespaar spielen sollen, lässt Brionys Herz höher schlagen. Sie will sich nicht eingestehen, dass sie Sebastians Nähe genießt - denn gleichzeitig macht er ihr Angst. Besonders in den Momenten, wenn sich sein Blick plötzlich verdunkelt und Briony ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt ...

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBriony & Sebastian: Sie fühlt sich in ihrem Leben wie eine Statistin. Doch für ihn spielt sie die Hauptrolle ...
Auf der Bühne kann Briony alles sein, was sie im echten Leben nicht ist. Die Schauspiel-Studentin liebt es, in fremde Rollen zu schlüpfen, doch kaum jemand kennt den wahren Grund dafür. Nur ihr attraktiver Schauspielkollege Sebastian versucht hartnäckig herauszufinden, was sie im Rampenlicht vergessen will. Ausgerechnet mit ihm muss sie sich auf die Hauptrollen eines Theaterstücks vorbereiten. Der Gedanke, dass sie darin das Liebespaar spielen sollen, lässt Brionys Herz höher schlagen. Sie will sich nicht eingestehen, dass sie Sebastians Nähe genießt - denn gleichzeitig macht er ihr Angst. Besonders in den Momenten, wenn sich sein Blick plötzlich verdunkelt und Briony ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt ...

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259129
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum12.07.2021
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse1876 Kbytes
Artikel-Nr.5143046
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel
Tell the mirror what you know she´s heard before
BRIONY

Erster Akt. Neuer Tag, neues Glück.

Erste Szene. Du schaffst das.

Ein WG-Wohnzimmer in London, Soho. Das schönste Wohnzimmer überhaupt: silberne Tapete, von der Decke hängende Pflanzen, Vintage-Möbelstücke, Lichterkette, roter Perserteppich.

Mein Wohnzimmer. Unseres. »Hab ich mich selbst übertroffen oder hab ich mich selbst übertroffen?«

Aus unserer kleinen Küchennische trat mein Mitbewohner, mit dem ich bis vor einigen Wochen noch kaum ein Wort gewechselt hatte, obwohl wir seit zwei Jahren zusammenwohnten. In einem fleckigen schwarzen Shirt und tief sitzender Jogginghose: Noah, 21, angehender Autor und überraschenderweise sehr begabt in der Küche, wie sich ebenfalls erst vor ein paar Wochen herausgestellt hatte. Außerdem der beste Freund von ...

Nein. Streich das. Daran denkst du heute nicht. Sonst wird das nichts mit dem Neuanfang.

Ich zwang mich zu einem Lächeln.

Zwei Pancake-Türme. Einer mit Himbeeren und Vanilleeis, einer mit Bananen und Karamellsoße garniert. Daneben dampfendes Apfel-Porridge mit goldbrauner Zimtkruste. Hash Browns. Avocado auf Toast. Eggs Benedict. Frisch gepresster Orangensaft. Schwarztee mit Milch. Duftender Kaffee. Jeder Millimeter unseres Wohnzimmertischs war mit Frühstück bedeckt, dabei hatten wir weder Wochenende noch Semesterferien.

Mein Magen rebellierte, während ich mich aufs Sofa fallen ließ. »Das sieht grandios aus.«

Noah schenkte mir einen dankbaren Blick und gab Mitbewohnerin Nummer zwei einen Kuss auf die Nase. Sie war gerade gähnend aus seinem Schlafzimmer geschlurft gekommen und riss jetzt die dunklen Augen auf. Ihr Lächeln war echt, da war ich mir sicher.

Liv, 20, angehende Journalistin, eine echte Bereicherung für die WG und der Grund, aus dem Noah so aus sich herausgekommen war.

»Ich hab mich schon gefragt, wieso du nicht mehr im Bett liegst.« Sie schlang einen Arm um seine Mitte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein.

Noah verwuschelte liebevoll ihren Pony und strahlte sie an. »Hab mein Manuskript beendet und dachte mir, das ist ein Grund zum Feiern.« Seine Augen waren rot gerändert und die Bartstoppeln länger als sonst, aber seine Züge spiegelten pure Glückseligkeit.

»O mein Gott, was?«, quietschte sie und schlang ihm beide Arme um den Hals. »Es ist fertig? Es ist wirklich, wirklich fertig? Das heißt, ich darf es endlich lesen?«

Für einen Moment schnürte es mir die Kehle zu. Es lag nicht an den beiden. Nicht direkt jedenfalls. Sie waren Kindheitsfreunde, nein, mehr noch, Seelenverwandte, und bis vor Livs Einzug hatte jahrelang Funkstille zwischen ihnen geherrscht. Nach einigem Hin und Her waren sie wieder ein Herz und eine Seele geworden. Es störte mich eigentlich kein bisschen, mit einem Paar zusammenzuwohnen. Der Stimmung tat es gut. Wir waren zum ersten Mal überhaupt eine richtige WG.

Doch meine Miene schien Bände zu sprechen. Als mich die beiden ansahen, wirkten sie auf einmal betreten.

Liv löste sich von Noah und setzte sich zu mir aufs Sofa. »Wie geht´s dir?«, fragte sie mit gesenkter Stimme.

Oh, nein. Nein, nein, nein.

Befänden wir uns tatsächlich in einem Theaterstück, wäre die Rolle, die man mir zugeteilt hatte, klar umrissen: Briony, 21, angehende Schauspielerin, einziger Single in der WG, todunglücklich. Aber diese Gedanken würde ich nicht zulassen. Nicht heute. Heute war wichtig.

Mein Lächeln wurde breiter. »Bin etwas nervös wegen später.« Ich schaute wieder zu Noah. »Aber noch mal zu dir: Glückwunsch zum vollendeten Manuskript! Wie fühlt es sich an?«

Sein Blick war voller Mitgefühl.

Auf einen Schlag befanden sich Glassplitter in meinem Bauch, sie bewegten sich aufwärts, und ich musste wegsehen, um das Schlimmste zu verhindern.

Nach einer viel zu langen Pause antwortete er etwas, doch seine Worte gingen in der lauten Stimme unter, die aus dem Flur zu uns hinübertönte.

»Was riecht hier so geil?«

Wenige Sekunden später trat unsere schwarzhaarige WG-Schönheit ins Wohnzimmer und blinzelte verschlafen in die Runde. Ich war aufgewacht, als sie in den frühen Morgenstunden nach Hause gekommen war. Egal, wie viel Mühe sie sich gab, leise zu sein zählte nicht zu ihren Stärken. Mir war klar, wo sie die Nacht verbracht hatte und weshalb sie nach Hause gekommen war, anstatt dort zu schlafen.

Mitbewohnerin Nummer drei: Matilda, 21, Psychologiestudentin und ... all das spielte keine Rolle. Es gab viel wichtigere Begriffe: Lieblingsmensch. Beste Freundin. Mein Ein und Alles.

Die Übelkeit in mir verstärkte sich trotzdem.

Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich innerhalb von Sekunden, als sie mich erblickte.

»Guten Morgen«, rief ich, so fröhlich ich konnte. Täuschen konnte ich sie auf Dauer nicht, dafür kannten wir uns zu gut, aber ich musste es zumindest versuchen. »Noah hat sein Manuskript beendet und uns dieses tolle Frühstück gezaubert!«

»Hast du gut geschlafen?« Liv griff nach der French Press und verteilte den duftenden Kaffee auf vier Tassen, nachdem sie Matilda ein Lächeln geschenkt hatte.

Ich blendete ihre Gespräche aus. Griff nach der Tasse, die sie mir hinhielt, trank, verbrannte mich prompt, trank weiter, lächelte, griff nach einem Teller, den Noah mir hinhielt, häufte Pancakes darauf und begann zu essen, obwohl jeder Bissen die Übelkeit verstärkte. Ich gab die passenden Geräusche von mir, während sie redeten, und jedes Mal, wenn Matildas Blick mich streifte, lächelte ich noch breiter.

Ein Neuanfang. Es ist ganz einfach.

Ich kaute und schluckte und erwiderte ihren Blick. Es war wichtig, dass ich sie dabei ansah. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Wenn ich wegschaute oder zu essen aufhörte, würde sie noch mehr Verdacht schöpfen. Nein, es gab keinen Grund zur Sorge. Himbeeren. Apfel-Porridge. Ein bisschen Obst war okay. Leider hatte Noah beides in Zucker getränkt.

Reiß dich zusammen. Reiß dich zusammen. Reiß dich zusammen.

Noch war nicht entschieden, wie der Tag laufen würde. Ich hatte die Kontrolle darüber. Ich würde bestimmen, ob er zu einer Tragödie oder Komödie wurde.

Claires Assistentin streckte den Kopf aus einem der Proberäume. »Clifford! B25!«

Ich zuckte heftig zusammen. Erleichterung durchfuhr mich, dicht gefolgt von Panik. Seit zwei Stunden tigerte ich im ersten Stock vor den Proberäumen auf und ab und wartete darauf, dass mein Name aufgerufen wurde, während ich meinen Text wieder und wieder vor mich hin murmelte - und gleichzeitig versuchte, mich vor meinem Kommilitonen zu verstecken. Dem Kommilitonen, vor dem ich mich seit Katys Party versteckte. Bisher war meine Sorge unbegründet gewesen, doch jedes Mal, wenn jemand um die Ecke geschlurft kam, beschleunigte sich mein Puls. Und jedes Mal verfluchte ich mich dafür, dass ich so früh in die Uni gefahren war. Andererseits war die Stimmung in der WG so seltsam gewesen, dass ich es keine weitere Sekunde dort ausgehalten hätte. Alle drei hatten sie mich angesehen, als würde ich jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. Das war vielleicht berechtigt, auch unabhängig von den Geschehnissen der letzten Tage war ich sehr nah am Wasser gebaut, aber Mitleid war da eher kontraproduktiv. Am liebsten hätte ich ganz normal weitergemacht, doch das schien keine Option zu sein.

Ich lief zum Ende des Flurs, vorbei an Werbeplakaten für die anstehenden Theateraufführungen und Flyer für die neuen Seminare des Trimesters - Voice & Movement, Acting Lab, Gesangstraining und viel mehr -, bis ich vor einer Tür zum Stehen kam, auf der ein schlichter weißer Zettel klebte. In großen Lettern war ein einziges Wort darauf gedruckt, das mein Inneres mit der gewohnten Mischung aus Nervosität und freudiger Erregung erfüllte: Casting.

Ich schlüpfte in den Raum und schloss die Tür hinter mir.

Das Studio war rechteckig geschnitten, hatte hohe runde Fenster, durch die wegen des Regengusses, der gerade draußen niederging, allerdings nur wenig Licht fiel, und eine komplett verspiegelte Wand, vor der Claire und Andy saßen. Beide zählten zu den angesehensten Gastprofessoren an der Royal Academy of Dramatic Art und hatten schon in riesigen Produktionen in London und international mitgewirkt. Außerdem waren sie dafür bekannt, nichts Geringeres als Bestleistungen gelten zu lassen.

Für einen Moment fiel mein Blick hinter sie auf mein Spiegelbild. Ich hatte meine langen hellblonden Haare zu einem seitlichen Fischgrätenzopf gebunden und mich dezent geschminkt. Zu einer cremefarbenen Seidenbluse, die ich in eine weite hellbraune Stoffhose gesteckt hatte, trug ich spitz zulaufende Budapester.

Alles okay. Ich sah normal aus. Alles okay.

Claire rückte ihre türkisfarbene Cateye-Brille zurecht und blinzelte mir über die Ränder hinweg zu, während Andy nach den Namenslisten vor sich griff und sich eine Notiz machte. Zwischen ihnen konnte ich eine ziemlich zerfledderte Ausgabe von Shakespeares Ein Sommernachtstraum erkennen.

»Hermia, richtig?«, fragte Claire.

Eine der wichtigsten weiblichen Rollen im Stück.

Ich nickte.

Nun schaute auch Andy auf und röntgte mich mit seinen eisblauen Augen von oben bis unten. »Der Text sitzt?«

Erneutes Nicken meinerseits.

»Gut.«

Claire und Andy tauschten einen Blick.

»Den kannst du heute vergessen«,...

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Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.