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Fly & Forget

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.02.2021
Noah & Liv: Für ihn ist ihr gemeinsames Kapitel beendet. Doch sie ist fest entschlossen, ihre Geschichte neu zu schreiben.
Journalismus-Studentin Liv steht vor den Scherben ihrer Beziehung und kann dem Schicksal nicht genug danken, als sie im teuren London überraschend eine WG findet. Doch dann begegnet sie dem einzigen männlichen Mitbewohner und ihr Herz setzt einen Schlag aus: Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund. Der sie im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte. Und den sie nach drei Jahren Funkstille kaum wiedererkennt. Aus ihrem Seelenverwandten ist ein unverschämt attraktiver Aufreißer geworden. Als Liv die Chance bekommt, sich für all den Schmerz an Noah zu rächen, zögert sie nicht: Sie schreibt einen Artikel für die Collegezeitung, wie man einen Herzensbrecher bekehrt - und Noah ist ihr Testobjekt. Allerdings hat sie diese Rechnung ohne ihre sorgfältig verdrängten Gefühle gemacht ...
Das Paperback ist aufwendig ausgestattet und hochwertig veredelt: Die Soho-Love-Reihe zieht alle Blicke auf sich!

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNoah & Liv: Für ihn ist ihr gemeinsames Kapitel beendet. Doch sie ist fest entschlossen, ihre Geschichte neu zu schreiben.
Journalismus-Studentin Liv steht vor den Scherben ihrer Beziehung und kann dem Schicksal nicht genug danken, als sie im teuren London überraschend eine WG findet. Doch dann begegnet sie dem einzigen männlichen Mitbewohner und ihr Herz setzt einen Schlag aus: Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund. Der sie im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte. Und den sie nach drei Jahren Funkstille kaum wiedererkennt. Aus ihrem Seelenverwandten ist ein unverschämt attraktiver Aufreißer geworden. Als Liv die Chance bekommt, sich für all den Schmerz an Noah zu rächen, zögert sie nicht: Sie schreibt einen Artikel für die Collegezeitung, wie man einen Herzensbrecher bekehrt - und Noah ist ihr Testobjekt. Allerdings hat sie diese Rechnung ohne ihre sorgfältig verdrängten Gefühle gemacht ...
Das Paperback ist aufwendig ausgestattet und hochwertig veredelt: Die Soho-Love-Reihe zieht alle Blicke auf sich!

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259112
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse1716 Kbytes
Illustrationen1 schwarz-weiße Abbildungen
Artikel-Nr.5143080
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL
If it´s not okay, it´s not the end
LIV

»Bleib stehen.«

»Sorry, Josh, ich muss wirklich los, die letzten beiden Male haben sie mich angesehen, als hätte ich eine Todsünde begangen, nur weil ich zwei Kommata vergessen habe. Sie konnten mich von Anfang an nicht leiden und jetzt ...«

Noch ein Meter bis zur Tür, dann war ich in Sicherheit. Ich musste nur ins Treppenhaus gelangen, dorthin würde er mir nicht folgen, nicht wenn er dadurch Gefahr lief, von sämtlichen unserer Nachbarn gehört zu werden.

»Dreh dich um und schau mich an.«

»Später, ja?« Ich hörte selbst, wie hysterisch ich klang.

Die kalte Klinke unter meinen Fingern war die reinste Erlösung. Fast geschafft.

»Nein«, rief er, und ich fuhr zusammen. Wann hatte er das letzte Mal die Stimme erhoben?

»Später wirst du dir eine andere Ausrede einfallen lassen. So wie die letzten gottverdammten Wochen.«

Ich erstarrte. Was sich als großer Fehler erwies.

Im nächsten Moment quetschte er sich zwischen die Tür und mich. Sein Blick brannte sich in meine Haut.

Schnell sah ich weg. Zu den herumliegenden Schuhpaaren, dem Garderobenständer, meinen Stiefelspitzen. Irgendwohin schauen, Hauptsache nicht in sein Gesicht.

»Mir reicht´s.« Plötzlich flüsterte er. »Und ich glaube, dir reicht es auch. Sonst würdest du nicht ständig vor mir flüchten.«

Meine Unterlippe bebte. »Ich flüchte nicht. Ich muss zum Teammeeting. Heute ist die Redaktionssitzung für die nächste Ausgabe. Ich kann nicht zu ...«

»Liv.«

Stille.

Ich straffte die Schultern, dann hob ich den Kopf. »Was willst du?« Es sollte trotzig klingen, doch leider brach meine Stimme, als würde ich gleich anfangen zu heulen.

Er tastete nach meinem Arm. Seine Bernsteinaugen schimmerten verdächtig, aber als er sprach, klang er entschlossen. »Ich will das tun, was ich schon vor Ewigkeiten hätte tun sollen.«

Mir wurde kotzübel. Hätte ich es vorhin doch lieber beim Kaffee belassen und nicht auch noch das Porridge runtergewürgt.

»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«

»Oh doch, die hast du. Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen.«

Ich schüttelte seine Hand ab. Mein Rucksack glitt mir von der Schulter und polterte auf den Boden. »Nein.«

Mit einem tiefen Seufzer lehnte er sich gegen die Tür. »Gut, dann auf die harte Tour. Wir sollten uns trennen.«

Das durfte nicht wahr sein. Oh Gott, das durfte einfach nicht sein Ernst sein.

»Sollten wir nicht.« Etwas anderes fiel mir nicht ein. Dafür war ich viel zu schockiert.

»Jesus, Liv! Möchtest du etwa so weitermachen? Willst du mir allen Ernstes erzählen, du bist glücklich mit mir?«

»Wir ... Wir ...« Ich gestikulierte in Richtung Wohnzimmer. »Ich bin vor drei Monaten hier einzogen. Das war dein Vorschlag! Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«

Ein ungläubiger Ausdruck legte sich über seine vertrauten Gesichtszüge. In einer resignierten Geste fuhr er sich über die dunklen Bartstoppeln. »Das beantwortet meine Frage nicht.«

»Ja, natürlich bin ich glücklich«, sagte ich, während sich die Übelkeit verstärkte. »Wir gehören zusammen.«

Er lachte freudlos auf. »Oder du erträgst es nicht, alleine zu sein.«

Nein, nein, nein! In diese Richtung durfte das Gespräch nicht laufen, sonst würde ich einen Schreikrampf bekommen.

»Du bist also nicht glücklich mit mir, ja? Wie wäre es, wenn du das sagst, anstatt die Schuld bei mir zu suchen?«

»Du bist nie richtig anwesend. Wie eine leere Hülle. Ich habe Verständnis, jeder hätte das, aber darum geht es nicht. Es geht nicht um deinen Bruder, wenn wir ehrlich sind. Ich wollte dich immer. Mit allem, was dazugehört. Mir hat es gereicht, mit dir zusammen zu sein, weil du die Liebe meines Lebens bist.«

Hoffnung flammte in mir auf und überlagerte die grausame Realität. »Du bist doch auch ...«

»Wag es nicht, diesen Satz zu beenden«, fuhr er mich an, »wenn du noch ansatzweise so etwas wie Respekt für mich übrig hast.«

Fuck. Denk nach, Liv. Denk nach!

»Ich weiß, es ist nicht immer leicht mit mir«, schlug ich einen versöhnlicheren Ton an. »Das Studium macht mir gerade echt zu schaffen, und in der Redaktion herrscht der schlimmste Konkurrenzkampf. Wie wär´s, wenn wir mal wieder einen Ausflug machen? Übers Wochenende nach Brighton oder so?«

Er schüttelte den Kopf. »Hör auf, dich selbst zu belügen. Es ist Monate her, dass wir ein richtiges Gespräch miteinander geführt haben. Und ich bin selbst schuld, weil ich die Augen davor verschlossen habe. Ich wollte die Realität nicht wahrhaben. Aber ich ertrag es nicht mehr. Ich bin nicht dein Lückenfüller, Liv.«

Ich zitterte inzwischen am ganzen Körper. »Du warst nie mein Lückenfüller. Nach Riley ... Das war eine harte Zeit. Und du warst für mich da, dafür bin ich dir unendlich dankbar. Aber das ist Jahre her, Josh.«

»Um Riley geht´s auch nicht. Ich bin der Letzte, der dir deshalb Vorwürfe macht. Es geht um ...«

»Sei still!« Ich hatte die Worte gebrüllt, bevor ich überhaupt realisierte, was geschah. Gerade noch hielt ich mich davon ab, mir beide Ohren zuzuhalten. Ich konnte alles ertragen. Alles außer das.

»Hör dich doch mal an!« Josh, der immer ruhig blieb. Josh, mit dem man überhaupt nicht richtig streiten konnte, schrie zurück. »Ich darf nicht mal seinen Namen in den Mund nehmen, das ist doch krank. Riley ist gestorben, verdammt. Riley, nicht Noah!«

Glühend heiße Tränen quollen aus meinen Augen und strömten in Bächen über meine Wangen. Nur ein Wort. Vier Buchstaben. Mehr brauchte es nicht, um mich entzweizureißen.

»Er war ein Feigling, der dich im Stich gelassen hat. Und trotzdem schafft nur er es, dich zum Heulen zu bringen, obwohl ich derjenige bin, der gerade mit dir Schluss macht.«

Blind tastete ich nach meinem Rucksack. »Ich muss los«, krächzte ich, ohne ihn anzusehen. Er hatte eine unsichtbare Grenze überschritten, und ich konnte keine weitere Sekunde mit ihm in einem Raum verbringen.

»Klar, hau ab. Wie immer. Ich habe sowieso alles gesagt.« Er trat von der Tür zurück. »Ich fahr später zu meinen Eltern. Kannst dir also Zeit lassen mit der Wohnungssuche, ich bin erst in zwei Wochen wieder in London.«

Seine Wohnung. Seine Regeln. Sah ganz danach aus, als hätte er alles durchdacht.

Ich würdigte ihn keines weiteren Blickes, bevor ich die Klinke herunterdrückte, über die Schwelle trat und die Tür hinter mir zuknallte.

Obwohl mein ganzer Körper noch vor wenigen Sekunden vor Anspannung gezittert hatte, breitete sich von jetzt auf gleich eine beinahe gespenstische Ruhe in mir aus. Doch die Tränen flossen nach wie vor, bis mir das graue Treppenhaus vor den Augen verschwamm.

Was nun?

Was nun, verflucht noch mal?

Es kostete mich den gesamten Weg zur U-Bahn-Station und gefühlte drei Liter Regenwasser auf meinem Gesicht, um wieder klar denken zu können. Immerhin konnte ich behaupten, dass das Gewitter an meinem verschmierten Make-up schuld war.

Als ich mich in die überfüllte Piccadilly-Line drängte, hatten sich meine Finger bereits verselbstständigt und klickten sich trotz schlechten Empfangs durch sämtliche WG-Portale, die meine Suchmaschine ausspuckte. Den immer wieder aufblinkenden Chat der Redaktionsgruppe ignorierte ich - um die würde ich mich gleich kümmern.

Keine Zeit für Selbstmitleid. Josh hatte das Gespräch seit Langem geplant, da war ich mir sicher. Das war keine Kurzschlussreaktion gewesen. Also musste ich handeln, bevor mein Gehirn überhaupt verstand, was gerade geschah. Niemals innehalten. Immer weiter.

»Du bist nie richtig anwesend ...«

Mein Daumen schwebte über dem Pfeil zum Aktualisieren der Seite, als mir gleichzeitig eine Tasche und ein Ellenbogen in den Rücken gerammt wurden. Ich atmete tief durch und starrte mein eingefrorenes Display an, als könnte ich den Prozess dadurch beschleunigen. Einen Platz im Studentenheim zu kriegen, würde zu lang dauern. Das bedeutete, mir blieb die Wahl zwischen WG und Einzimmerwohnung. Eigentlich war es unvorstellbar für mich, auf engem Raum mit Fremden zusammenzuwohnen. Noch unvorstellbarer war es allerdings, in London ein bezahlbares Einzimmerapartment zu finden.

»Nächster Halt: Holloway Road. Bitte achten Sie auf die Lücke zwischen Zug und Bahnsteigkante.«

Niemand stieg aus, dafür schafften es drei Leute, sich ins Abteil zu quetschen.

Ich atmete durch den Mund und steckte meine Kopfhörer in die Ohren. Nachdem ich eine Billie-Eilish-Playlist ausgewählt hatte, drehte ich die Lautstärke auf die höchste Stufe und begann - trotz des heftigen Wackelns der Bahn - zu tippen. Meine Finger flogen über die Buchstaben, bis ich bei King´s Cross in die mindestens genauso volle Metropolitan-Line umstieg. Die Musik erstickte jedes »Sorry!« und jeden Fluch ausweichender Passanten.

Als mein Beschreibungstext fertig war, schaute ich vom Bildschirm auf.

Kommunikationsfreudig, offen, WG-erfahren.

Klang doch ganz nett. Und war in jedem einzelnen Punkt gelogen.

Doch bevor ich meine Selbstbeschreibung weiter anzweifeln konnte, fuhr die Bahn zum Glück in die Euston-Square-Station ein. Inmitten einer Menschentraube ließ ich mich auf die Plattform treiben und presste mich an zwei...

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Autor

Nena Tramountani, geboren 1995, liebt Kunst, Koffein und das Schreiben. Am liebsten feilt sie in gemütlichen Cafés an ihren gefühlvollen Romanen und hat dabei ihre Lieblingsplaylist im Ohr. Nach ihrem Studium der Sprachwissenschaften arbeitete sie als freie Journalistin und zog anschließend nach Wien. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat Stuttgart, wenn sie gerade nicht auf Inspirationsreisen ist.