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Der Zauber von Immerda 2 - Ein Hellseher sieht schwarz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am25.11.20201. Auflage
Die kleine Hexe Anemona hat mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten gerade die Welt gerettet - aber plötzlich scheint ihr Talent, Dinge wiederzufinden, zu schwinden. Ausgerechnet jetzt! Denn der Dunkelseher Arno Dazumal braucht dringend ihre Hilfe: Entführer wollen ihn verschleppen und er hofft, dass Anemona ihn wiederfinden kann. Um Arnos Spur aufzunehmen, müssen Anemona und ihre Freunde in die gefährliche Unterwelt von Nimmerda reisen. Werden sie Arno Dazumal hier wirklich retten? Der zweite Band der phantasievollen Serie um Anemona und die magische Welt von Immerda: bezaubernd und sprachwitzig! Ausgestattet mit vielen Bildern von Sarah Warburton. Alle Bände der Serie »Der Zauber von Immerda«: Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag (Band 1) Ein Hellseher sieht schwarz (Band 2)

Dominique Valente wurde in Südafrika geboren und lebt heute in Sussex, England. Bevor sie mit dem Schreiben von Büchern begann, hat sie als Journalistin für Magazine gearbeitet. Da sie aber - wie sie vermutet - an dem Phänomen leidet, mit zunehmendem Alter immer jünger zu werden, zieht sie es heute vor, tagsüber die meiste Zeit im Pyjama zu bleiben und von mürrischen Monstern, schrulligen Drachen und Magie zu träumen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDie kleine Hexe Anemona hat mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten gerade die Welt gerettet - aber plötzlich scheint ihr Talent, Dinge wiederzufinden, zu schwinden. Ausgerechnet jetzt! Denn der Dunkelseher Arno Dazumal braucht dringend ihre Hilfe: Entführer wollen ihn verschleppen und er hofft, dass Anemona ihn wiederfinden kann. Um Arnos Spur aufzunehmen, müssen Anemona und ihre Freunde in die gefährliche Unterwelt von Nimmerda reisen. Werden sie Arno Dazumal hier wirklich retten? Der zweite Band der phantasievollen Serie um Anemona und die magische Welt von Immerda: bezaubernd und sprachwitzig! Ausgestattet mit vielen Bildern von Sarah Warburton. Alle Bände der Serie »Der Zauber von Immerda«: Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag (Band 1) Ein Hellseher sieht schwarz (Band 2)

Dominique Valente wurde in Südafrika geboren und lebt heute in Sussex, England. Bevor sie mit dem Schreiben von Büchern begann, hat sie als Journalistin für Magazine gearbeitet. Da sie aber - wie sie vermutet - an dem Phänomen leidet, mit zunehmendem Alter immer jünger zu werden, zieht sie es heute vor, tagsüber die meiste Zeit im Pyjama zu bleiben und von mürrischen Monstern, schrulligen Drachen und Magie zu träumen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733652135
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum25.11.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5752 Kbytes
Artikel-Nr.5156243
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Laubpost


Liebe Anemona,

 

wenn du diesen Brief liest, bin ich schon nicht mehr hier. Meine Versuche, eine Vergissdasnichtblume mit dem großen Wisperiabaum zu kreuzen, waren endlich von Erfolg gekrönt, und ich darf stolz verkünden, dass ich nun in der Lage bin, zehn Minuten in die Zukunft zu blicken. Unglücklicherweise habe ich dabei gesehen, dass ich gleich entführt werde! Meine Verfolger sind schon so nah, dass mir nicht mal mehr Zeit für eine Tasse Tee bleibt, bevor ich dir diesen Brief per Laubpost schicke.

Früher hatte ich eine Seilschaukel, die mir möglicherweise zur Flucht verholfen hätte, aber leider ist sie einem feurigen Hustenanfall von Flori, dem Drachenkind, zum Opfer gefallen, als er und seine Eltern das letzte Mal zu Besuch waren. Darum fürchte, nein, weiß ich, dass meine Entführer mich schon bald (in sieben Minuten und dreiunddreißig Sekunden, um genau zu sein) einholen werden.

Es ist mir nicht gelungen, die Wolkendrachen per Pfefferbaumnetzwerk zu kontaktieren ... Also dachte ich mir, ich schreibe dir rasch ein paar Zeilen mit der Bitte, ob du, wenn es keine allzu großen Umstände macht, wohl zu meiner Rettung eilen könntest? Außerdem wäre es schön, wenn du in meiner Abwesenheit ein Auge auf Harold haben würdest. Er fühlt sich immer so einsam, wenn ich nicht bei ihm bin. Sein Futter beschafft er sich selbst.

Ich hoffe, es geht dir gut? Die ersten Apfelkuchenblüten öffnen sich und ich muss oft an dich denken.

In aller Hast -

dein Freund

Arno Dazumal


Ach herrje, dachte Anemona, als sie das zusammengerollte Blatt vor sich auf den unaufgeräumten Tisch legte. Ihr Herz fing an, wie wild zu hämmern.

Der Brief hatte sie auf einem eher unüblichen Weg erreicht. Auf ein Klopfen hin hatte Anemona das Dachbodenfenster geöffnet und sich einer ziemlich griesgrämig dreinschauenden Eiche gegenübergesehen. Der Baum hatte ein tief zerfurchtes Gesicht mit zwei Astlöchern als Augen und Reisigbüscheln als Brauen. Den grimmigen Mund bildete ein Zweiglein. Mit einem heiseren Schnauben hatte er Anemona ein zusammengerolltes Laubblatt gereicht und gleich darauf, nach einem letzten bitterbösen Blick, wieder seinen angestammten Platz an der Gartenmauer eingenommen. Zurück blieben nur eine Spur aus Eicheln und ein paar Fetzen unwirschen Gegrummels - Anemona schnappte etwas über ein äußerst erholsames zweihundertjähriges Nickerchen auf, aus dem der Baum gerissen worden war, nur um als Briefbote herhalten zu müssen!

Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass Bäume sich von der Stelle bewegen konnten, von grummeln und Briefe zustellen mal ganz zu schweigen! Dafür war ihr, noch bevor sie das Blatt auseinanderrollte, der Verdacht gekommen, dass Arno Dazumal bei dieser Sache die Finger im Spiel haben könnte. Denn der Dunkelseher besaß die äußerst seltene Fähigkeit, sich die verborgene Magie von Pflanzen zunutze zu machen. Zwar war Anemona ein gewisses Maß an Verrücktheit in ihrem Leben gewohnt, aber über diesen Besuch konnte sie wirklich nur staunen.

Und da war sie nicht die Einzige. Auch ihr bester Freund Oswald - ein Kobold, der starke Ähnlichkeit mit einer Katze aufwies und unter ihrem Bett hauste - war in heller Aufregung. Im Moment allerdings kam sein panisches Gezeter aus dem großen blauen Ofen in der Ecke, in den er geflohen war, als Anemona das Fenster geöffnet hatte.

»Auwei-auwei! Ach du liebes Radieschen!« (Kobolde hockten gern in ihren Verstecken und lauerten auf gängige Redensarten, aber manchmal brachten sie sie ein wenig durcheinander.)

Anemona achtete nicht auf ihn, womit man ganz allgemein meist besser beraten war. Stattdessen holte sie tief Luft und versuchte, Arno Dazumal herbeizuzaubern. Wenn er ihr doch nur geschrieben hätte, wer seine Entführer waren! Sie kniff konzentriert die Augen zusammen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihre Magie sie nicht im Stich lassen würde. Obwohl Stoßgebete da in letzter Zeit nicht viel geholfen hatten.

Und auch jetzt hatte das Ganze lediglich zur Folge, dass ihr Gesicht sich zu einer eher unvorteilhaften Grimasse zusammenknautschte und Oswald sich in sein plüschgrünes Fäustchen lachte. »Siehst aus, als müsstetest du dringselnd mal für kleine Hexen.«

Anemona ignorierte ihn weiter. Ihr Herz wummerte noch immer, doch so sehr sie sich auch anstrengte, Arno blieb verschwunden. Der Dunkelseher ließ sich beim besten Willen nicht aufspüren.

Was ungewöhnlich war, denn Anemona hatte die magische Veranlagung dazu, verlorene Sachen zu finden. Schuhe oder Socken zum Beispiel oder, wie vor kurzem erst, einen verschwundenen Tag, den die Bruderschaft des Wol mithilfe eines jahrtausendealten Zauberspruchs gestohlen hatte. Zusammen mit ihren Freunden - darunter auch Arno Dazumal und Moreg Vaine, die mächtigste Hexe von ganz Immerda - war es Anemona gelungen, den Tag wieder zurückzuholen.

Allerdings hatte sie noch nie versucht, eine vermisste Person herbeizuzaubern. Das einzige Lebewesen, das sie jemals auf diese Art »gefunden« hatte, war Oswald, den sie vor ein paar Jahren aus dem Ofen ihrer Nachbarn hervorgezaubert hatte und seitdem nicht mehr losgeworden war.

Anemona gab es auf und warf Oswald einen strafenden Blick zu. »Mir doch egal, wie ich aussehe. Arno Dazumal ist entführt worden!«

Oswald setzte sich ruckartig auf, wobei ein dunkles Rußwölkchen in die Luft stob. Vor Aufregung nahm sein normalerweise limettengrünes Fell schlagartig eine kürbisorange Färbung an, was ein Zeichen seiner koboldlichen Abstammung war. Er blinzelte mit seinen kugelrunden Glühbirnenaugen und legte vor Schreck die Ohren an. »Was sagsu? Wieso Entfürgselt?«

Anemona schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht! Vielleicht hat er irgendwo Ärger angezettelt?«

Der Kobold zuckte mit einer zotteligen Schulter. Die Vorstellung, dass Arno Dazumal irgendwo Ärger angezettelt haben könnte, war leider nicht ganz abwegig.

Dabei konnte Arno eigentlich gar nichts dafür. Als Dunkelseher (oder Oublier, um mal die offizielle Bezeichnung zu verwenden) konnte er die Erinnerungen der Menschen in seiner Nähe lesen, sogar die allerpeinlichsten. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, neigte er auch noch dazu, die Geheimnisse auszuplaudern. Er selbst bekam davon überhaupt nichts mit, weil er nämlich immer in eine Art Trance verfiel, wenn die fremden Erinnerungen ihn übermannten. Was die Leute jedoch nicht unbedingt vom Sauerwerden abhielt. Manche schreckten sogar vor Mord nicht zurück, sofern man den Geschichten darüber, was früheren Dunkelsehern zugestoßen war, glauben konnte. Wenn Anemona recht überlegte, hätte wohl so ziemlich jeder Arno entführt haben können. Was ein ganz schönes Problem darstellte.

Sie las sich erneut den Laubbrief durch, in der Hoffnung, darin auf irgendetwas zu stoßen, das ihr helfen könnte, Arno zu finden. Doch abgesehen von einem vage blumenförmigen Tintenklecks neben seiner Unterschrift fiel ihr nichts auf. Seufzend begann sie, auf den staubigen Dachbodendielen auf und ab zu tigern und hinterließ dabei eine Spur aus Sockenabdrücken. Sie versuchte noch einmal, Arno mit Hilfe ihrer Gabe zu finden - es musste doch einfach funktionieren. Aber die Wahrheit war, dass ihre Magie schon seit einiger Zeit Aussetzer hatte.

Prompt ertönte die Stimme ihrer Schwester Camilla in ihrem Kopf: »Also ich hatte ja noch nie Probleme mit meiner Magie, nicht mal als ich damals mit Rumpelfieber im Bett lag und fast gestorben wäre. Aber so eine starke Begabung wie meine verliert man wohl auch nicht so leicht. Vielleicht war deine ja zu schwach und du hast sie einfach ausgeniest, Anemona.«

Anemona holte tief Luft und verbannte das nervtötende Gequassel ihrer Schwester aus ihren Gedanken. Sie war sich ziemlich sicher, dass man seine magischen Fähigkeiten nicht durch einen Schnupfen verlor.

Oder?

»Konzentrier dich«, ermahnte sie sich selbst und rief sich Arnos zotteliges weißes Haar, seinen knochigen Körperbau und all die sonderbaren Pflanzen vor Augen, mit denen er sich stets sämtliche Taschen vollstopfte. Sie suchte und suchte, aber vergeblich.

Und dann ... passierte doch etwas.

Wenn auch etwas eher Unerfreuliches. Es begann mit einem lauten Plopp und endete mit dem vertrauten Geheul eines gewissen Kobolds.

»Auwei-auweiiii!«, jaulte Oswald. »Du liebe Tante RAFFZAHN, warum bin ich bloß mit diesem Hexinnenvolk verschlagen?« Er schoss aus dem Ofen hervor und kopfüber in die ramponierte, tausendfach geflickte grüne Zotteltasche, die zu Anemonas Füßen stand und sofort erbärmlich zu zittern begann.

Anemona kniff fest die Augen zu und traute sich gar nicht hinzusehen. Stattdessen bekam sie einiges zu hören.

Und zwar ein weiteres lautes Plopp, direkt gefolgt von einer Schimpftirade ihrer Mutter im Stockwerk unter ihr.

»ANEMONA MOSS! WAS HAB ICH DIR ZUM THEMA ZAUBERN, SOLANGE DU NOCH NICHT WIEDER GESUND BIST, GESAGT?«

Anemona schluckte. »Äh ... dass ich es lieber sein lassen sollte?«, murmelte sie. Dann öffnete sie ganz vorsichtig ein Auge und...
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Dominique Valente wurde in Südafrika geboren und lebt heute in Sussex, England. Bevor sie mit dem Schreiben von Büchern begann, hat sie als Journalistin für Magazine gearbeitet. Da sie aber - wie sie vermutet - an dem Phänomen leidet, mit zunehmendem Alter immer jünger zu werden, zieht sie es heute vor, tagsüber die meiste Zeit im Pyjama zu bleiben und von mürrischen Monstern, schrulligen Drachen und Magie zu träumen.  Sarah Warburton ist Illustratorin, Mutter und Besitzerin eines Border Terriers, und ihr Zuhause befindet sich in einem überwucherten Garten und einem hübschen Atelier mit vielen Keksen und großen Tassen heißem Tee. Sie lebt in Bristol, England.