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Die Schuld der Zeugen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am11.01.20211
Der bisher schwerste Fall in Detective Jackmans Karriere. Wer sind die Schuldigen und ist überhaupt irgendjemand wirklich unschuldig? Als DI Jackmans Schwägerin Selbstmord begeht, muss er feststellen, dass er fast nichts über ihre Vergangenheit wusste. Die Detectives tauchen tief in das Privatleben der Verstorbenen ein. Was hat die scheinbar glückliche Frau zu einem so drastischen Schritt getrieben? Dann kommt eine weitere Frau unter ähnlichen Umständen zu Tode. Des Rätsels Lösung scheint in ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu liegen, und in einer Schuld, die die Frauen auf sich geladen haben. Doch mittlerweile hat sich Jackman selbst einen gefährlichen Gegner gemacht, der nicht ruhen wird, bis er sein Ziel erreicht hat ... Das exzentrische Ermittler-Team Rowan Jackman und Marie Evans ermittelt wieder.

Joy Ellis ist gelernte Floristin und über ihr späteres Buchhändlerdasein selbst zum Schreiben gekommen. Bei den ermittlungstechnischen Details ihrer Fälle verlässt sie sich auf ihre Partnerin Jacqueline, eine pensionierte Polizeibeamtin. Die beiden leben zusammen in den Lincolnshire Fens, wo auch Joy Ellis' Kriminalromane spielen. Das unscheinbare, freundliche Wesen der Autorin täuscht darüber hinweg, dass sie in jungen Jahren liebend gern Motorrad gefahren ist und ihrer Fantasie immer wieder grausame Verbrechen entspringen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer bisher schwerste Fall in Detective Jackmans Karriere. Wer sind die Schuldigen und ist überhaupt irgendjemand wirklich unschuldig? Als DI Jackmans Schwägerin Selbstmord begeht, muss er feststellen, dass er fast nichts über ihre Vergangenheit wusste. Die Detectives tauchen tief in das Privatleben der Verstorbenen ein. Was hat die scheinbar glückliche Frau zu einem so drastischen Schritt getrieben? Dann kommt eine weitere Frau unter ähnlichen Umständen zu Tode. Des Rätsels Lösung scheint in ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu liegen, und in einer Schuld, die die Frauen auf sich geladen haben. Doch mittlerweile hat sich Jackman selbst einen gefährlichen Gegner gemacht, der nicht ruhen wird, bis er sein Ziel erreicht hat ... Das exzentrische Ermittler-Team Rowan Jackman und Marie Evans ermittelt wieder.

Joy Ellis ist gelernte Floristin und über ihr späteres Buchhändlerdasein selbst zum Schreiben gekommen. Bei den ermittlungstechnischen Details ihrer Fälle verlässt sie sich auf ihre Partnerin Jacqueline, eine pensionierte Polizeibeamtin. Die beiden leben zusammen in den Lincolnshire Fens, wo auch Joy Ellis' Kriminalromane spielen. Das unscheinbare, freundliche Wesen der Autorin täuscht darüber hinweg, dass sie in jungen Jahren liebend gern Motorrad gefahren ist und ihrer Fantasie immer wieder grausame Verbrechen entspringen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492996846
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum11.01.2021
Auflage1
Reihen-Nr.4
SpracheDeutsch
Dateigrösse4610 Kbytes
Artikel-Nr.5157614
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 4

Es war bereits später Nachmittag, als Marie DI Pete Lawrence Büro nach einer einstündigen Besprechung über den aktuellen Betrugsfall verließ und in den Ermittlungsraum zurückkehrte. Die Tür zu Jackmans Büro stand offen. Sie runzelte die Stirn und sah nach, wer sich darin zu schaffen machte.

»Jackman? Was, um alles in der Welt, machen Sie hier?«, fragte sie.

Ihr Vorgesetzter hatte sich über den Schreibtisch gebeugt und starrte auf den Bildschirm, während der Drucker ein Blatt ums andere ausspuckte. »Oh, hallo, Marie.« Er lächelte schwach. »Ich weiß, ich habe hier nichts verloren, aber ich brauchte ein wenig Abstand, und mein Büro war der einzige Ort, der mir einfiel, um in Ruhe meine Gedanken zu ordnen.«

»Und gleich noch eine Menge Arbeit mit nach Hause zu schleppen«, erwiderte sie und deutete auf den immer größer werdenden Stapel.

»Das ist nur etwas, das mir einfach nicht aus dem Kopf geht.«

Er sah um einiges besser aus als am Vorabend, aber da war noch immer dieser furchtbar gequälte Blick in seinen Augen. Sie war sich nicht sicher, wie sie ihn darauf ansprechen sollte, also fragte sie bloß: »Wie ist es mit den Jungen gelaufen?«

»So schlimm, wie ich es mir gedacht habe. Es war das Schrecklichste, was ich jemals tun musste. Wir mussten sehr vorsichtig sein und ihnen erst mal erklären, was es überhaupt bedeutet, wenn jemand stirbt. Ich war heilfroh, dass Laura dabei war. James und ich hätten es sicher vermasselt.«

»Nein, ganz bestimmt nicht. Ich habe Sie schon einige Male mit Kindern sprechen gehört. Sie sind einfühlsam und behandeln sie nie von oben herab.«

»Da wäre ich nicht so sicher.« Er seufzte. »Das Schlimmste kommt erst noch. Sie haben es noch nicht richtig begriffen und es viel zu gut weggesteckt. Als wir fertig waren, fragten sie, ob sie jetzt wieder zu den Pferden dürften. Laura meinte, Kinder trauern im Gegensatz zu Erwachsenen in Intervallen. In einem Moment sind sie traurig, im nächsten schon wieder aufgeregt und fröhlich. Es ist ziemlich verstörend.«

»Wo ist James jetzt?«, fragte Marie.

»Er übernachtet heute mit Ryan und Miles bei meiner Mutter, und mein Vater ist inzwischen auch zu Hause. Wir haben beschlossen, dass immer ein Erwachsener in der Nähe der Kinder bleiben soll, falls sie reden wollen oder Fragen haben.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich fahre später auch noch mal hin, aber nur bis heute Abend. Laura hat mir genau erklärt, worauf ich achten soll und wie ich ihre Fragen beantworten kann, damit sie sich am Ende nicht die Schuld an dem Unglück geben.«

»Warum sollten sie das tun?«

»Offenbar kommt das bei Kindern recht häufig vor. Sie suchen sich irgendeine Kleinigkeit aus, die sie falsch gemacht haben, und nehmen es als Grund für Mummys Tod. Daraus folgern sie, dass es ihre Schuld war.«

Marie fühlte mit Jackman und seiner Familie, aber im Hintergrund lauerte immer noch der Verdacht, dass etwas an diesem sorgfältig geplanten Selbstmord faul war. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Jackman darauf anzusprechen. »Sie wissen ja, wo ich bin, falls Sie mich brauchen. Egal, um welche Uhrzeit. Muten Sie sich auf keinen Fall zu viel zu, und nehmen Sie die Hilfe in Anspruch, die Ihnen zusteht.«

»Jawohl, Mutter.« Er lächelte kläglich. »Natürlich. Wir müssen uns jetzt vor allem Gedanken darüber machen, wie wir die nächsten Tage überstehen. Es ist noch zu früh für weitreichende Pläne, aber wir müssen uns überlegen, was für die Jungs das Beste ist und wie wir James wieder auf die Beine bekommen. Wir setzen uns heute Abend zusammen.«

»Alles Gute. Ich werde an Sie denken.« Sie betrachtete den Papierstapel vor dem Drucker. »Was ist das eigentlich?«

»Ich bin mir nicht sicher.« Er sah sie mit durchdringendem Blick an. »Vielleicht ist es nur, weil ich Polizist bin, aber ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas stinkt hier.«

Marie nickte. »In diesem Fall würde ich vorschlagen, dass wir uns ebenfalls zusammensetzen, sobald mit Ihrer Familie alles geklärt ist. Ich habe nämlich dasselbe Gefühl.«

Erleichterung machte sich auf Jackmans Gesicht breit. »Gott sei Dank! Ich hielt mich schon für paranoid.«

»Das wird sich noch herausstellen. Sie dürfen nicht vergessen, dass ich ebenfalls Polizistin bin, und wir sind von Natur aus misstrauisch, bis Beweise auf dem Tisch liegen. Vielleicht sind wir beide paranoid.«

Jackman raffte die Unterlagen zusammen und steckte sie in eine Mappe. »Meine Abendlektüre.«

»Über Sarah?«

Er nickte. »Und über Selbstmord im Allgemeinen. Wenn Sie sie gekannt hätten, würden Sie verstehen, warum ich der Meinung bin, dass hinter ihrem Tod noch etwas anderes steckt. Es ist schlichtweg unmöglich.«

Marie brauchte keine Erklärung. »Gut, tun wir das, was wir am besten können - wir machen uns auf die Suche nach der Wahrheit.«

»Okay, dann sehen wir uns morgen im Lauf des Tages, und danke noch mal, Marie. Es ist schön zu wissen, dass wir auf derselben Wellenlänge sind.«

Sie lächelte. »Sind wir das nicht immer?«

 

Das gemeinsame Abendessen war eine Katastrophe. Die Kinder waren ungezogen, was äußerst untypisch für sie war, doch keiner der Erwachsenen brachte es übers Herz, sie zurechtzuweisen. Abgesehen von einigen halbherzigen Ermahnungen, schien James sie gar nicht zu bemerken, und es war beinahe unmöglich, mehr als ein paar Halbsätze aus ihm herauszubekommen.

Jackman hatte das Gefühl, als müsste er ein Gespräch am Laufen halten, versagte dabei jedoch kläglich. Schließlich schlug er seiner Mutter flüsternd vor, die Jungen in ihr Zimmer zu schicken, damit sie sich vor dem Schlafengehen noch einen Film ansehen konnten.

Sie war sofort einverstanden und brachte die beiden nach oben.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Jackmans Vater nahm einen großen Schluck Wein. »Es ist ja nicht ihre Schuld. Die armen Kinder sind am Boden zerstört.«

Genau wie ihr Dad, dachte Jackman. Er fing den Blick seines Vaters auf und deutete mit dem Kopf in Richtung James.

Der ältere Mann zuckte hilflos mit den Schultern, und Jackman wurde klar, dass nicht nur sein Bruder mit der Situation überfordert war.

»Ähm â¦ Komm schon, mein Sohn. Rede mit uns. Wir sind für dich da, das weißt du doch«, versuchte es ihr Vater betreten.

Doch James zuckte bloß mit den Schultern. »Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es einfach nicht. Wie konnte sie das nur tun? Und warum? Warum, um Himmels willen?«

Jackman hatte seinen großen Bruder noch nie so hilflos erlebt. Es war mehr als bloß Betroffenheit und Ungläubigkeit - James Welt war aus den Fugen geraten, und er befand sich im freien Fall.

»Wir wissen nicht, warum sie es getan hat.« Jackman legte seinem Bruder eine Hand auf den Arm. »Aber ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um es herauszufinden. Das verspreche ich dir.«

James sah ihn mit Tränen in den Augen an. »Das Schlimmste ist, dass ich sie nie wiedersehen werde, ganz egal, was ich mache.«

Ihr Vater erhob sich und trat ungelenk auf seinen Sohn zu, dann drückte er James wie ein Kind an seine Brust. Er sagte nichts, denn offensichtlich fehlten ihm die Worte. Stattdessen summte er beruhigend vor sich hin.

Jackman konnte sich nicht erinnern, dass sein Vater ihn jemals im Arm gehalten hatte, nicht einmal als kleines Kind.

Nach einiger Zeit wurde James Schluchzen leiser, und ihre Mutter kehrte an den Tisch zurück und ließ sich auf den Stuhl sinken.

»Ich habe sie bettfertig gemacht, und jetzt sehen sie sich einen Zeichentrickfilm an, aber ich denke, sie werden bald eingeschlafen sein. Sie sind schrecklich müde.« Ihr Blick wanderte zu James und dann zu ihrem Mann. »Ich habe den Kamin im Büro angemacht, Darling. Trink einen kleinen Brandy mit deinem Sohn und unterhaltet euch ein wenig. Rowan und ich räumen in der Zwischenzeit auf.«

Jackman nickte zustimmend und sah zu, wie sein Bruder seinem Vater wie ein Zombie in dessen Büro folgte.

Das Geschirr war schnell in der Spülmaschine verstaut, und nachdem sie das Esszimmer in Ordnung gebracht und noch einmal nach den bereits schlafenden Jungen gesehen hatten, setzten Jackman und seine Mutter sich in die Küche. Es war ein grauenhafter Abend gewesen, an dem sie versucht hatten, das Unerklärliche zu verstehen. Jetzt waren sie beide erschöpft und sahen auch so aus.

Harriet Jackman schenkte sich und ihrem Sohn noch ein Glas Rotwein ein und schüttelte den Kopf. »Was für ein Albtraum.«

Seine Mutter sah aus, als wäre sie an einem Abend um zehn Jahre gealtert. Sie war eine starke, robuste Frau, aber das hatte sogar sie aus der Bahn geworfen.

»Ich mache mir im Grunde sogar mehr Sorgen um James als um die Jungen«, meinte Jackman.

Seine Mutter nickte. »Und ich dachte immer, du wärst der Sensiblere von euch beiden.« Sie legte ihre Hand auf seine. »Eigentlich bin ich nach wie vor dieser Meinung. Aber James ist der Sache nicht gewachsen. Er hat keine Ahnung, wie er damit umgehen soll.«

»Große Emotionen waren noch nie sein Ding, da ist er wie Dad. Auch wenn ich zugeben muss, dass der sich wirklich bemüht. Er hat James sogar umarmt, während du oben bei den Jungen warst.« Jackman hielt die Hand seiner Mutter einen Moment lang fest. »Trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir beide hier die grundlegenden, alltäglichen Entscheidungen treffen müssen, du nicht auch?«

Seine Mutter zog ihre Hand zurück und griff nach ihrem Glas. »Auf alle Fälle, aber das war doch schon immer so, oder? Wenn es um Gefühle geht, ist dein Vater in etwa...
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Joy Ellis ist gelernte Floristin und über ihr späteres Buchhändlerdasein selbst zum Schreiben gekommen. Bei den ermittlungstechnischen Details ihrer Fälle verlässt sie sich auf ihre Partnerin Jacqueline, eine pensionierte Polizeibeamtin. Die beiden leben zusammen in den Lincolnshire Fens, wo auch Joy Ellis' Kriminalromane spielen. Das unscheinbare, freundliche Wesen der Autorin täuscht darüber hinweg, dass sie in jungen Jahren liebend gern Motorrad gefahren ist und ihrer Fantasie immer wieder grausame Verbrechen entspringen.