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Agatha Raisin und der tote Göttergatte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
253 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am26.03.20211. Aufl. 2021
Agatha Raisin kommt es nach einer aufregenden Zeit ganz gelegen, dass Robert Smedley sie lediglich damit beauftragt, zu beweisen, dass seine Frau Mabel ihn betrügt. Agatha übernimmt den Fall mit größtem Vergnügen. Leider scheint Mabel die perfekte Ehefrau zu sein: jung, hübsch und eine regelmäßige Kirchgängerin. Von Betrug weit und breit keine Spur. Aber just, als Agatha den Fall ad acta legen will, wird Robert Smedley mit Unkrautvernichter umgebracht - und seine Witwe damit zur Hauptverdächtigen ...
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAgatha Raisin kommt es nach einer aufregenden Zeit ganz gelegen, dass Robert Smedley sie lediglich damit beauftragt, zu beweisen, dass seine Frau Mabel ihn betrügt. Agatha übernimmt den Fall mit größtem Vergnügen. Leider scheint Mabel die perfekte Ehefrau zu sein: jung, hübsch und eine regelmäßige Kirchgängerin. Von Betrug weit und breit keine Spur. Aber just, als Agatha den Fall ad acta legen will, wird Robert Smedley mit Unkrautvernichter umgebracht - und seine Witwe damit zur Hauptverdächtigen ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732594597
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.03.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.16
Seiten253 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5162042
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Alle im Dorf Carsely waren sich einig, dass sie einen solchen Frühling noch nie erlebt hatten.

Mrs. Bloxby, die Vikarsfrau, trat hinaus in ihren Garten und atmete tief die frische, duftende Luft ein. Niemals zuvor hatte sie eine solche Blütenpracht gehabt. Die Fliedersträucher bogen sich unter dem Gewicht der violetten und weißen Blüten. Die Weißdornhecken verwandelten die Landstraßen in Prachtalleen. Clematis ergossen sich Wasserfällen gleich über die Mauern, und Blauregen zierte den goldenen Stein der Cottages mit seinen zartlila Blüten. Sämtliche Bäume waren leuchtend grün. Es war, als hätte sich die Landschaft einen dichten Pelz aus Laub und Blumen übergeworfen.

Die wenigen Miesepeter im Dorf schüttelten die Köpfe und sagten, es sei ein schlechtes Omen und kündige einen harten Winter an. Die Natur habe ihre eigenen rätselhaften Wege, sich zu schützen.

Die Pfarrhausklingel läutete, und Mrs. Bloxby ging an die Tür, um zu öffnen. Draußen stand Agatha Raisin, untersetzt und eigenwillig mit einer Sorgenfalte zwischen den Brauen.

»Kommen Sie rein«, sagte Mrs. Bloxby. »Warum sind Sie nicht im Büro? Gibt es keine Fälle zu lösen?«

Agatha betrieb eine Detektei in Mircester. Und wie immer dieser Tage war sie gut gekleidet. Sie trug einen Hosenanzug, und ihr schimmerndes braunes Haar war modisch geschnitten. Doch ihre kleinen braunen Augen blickten besorgt drein.

Mrs. Bloxby ging voraus in den Garten. »Kaffee?«

»Nein«, antwortete Agatha. »Den hatte ich schon literweise. Ich wollte eigentlich nur plaudern.«

»Na, dann plaudern Sie los.«

Agatha fühlte, wie sie eine wohlige Ruhe beschlich. Mrs. Bloxby mit ihren sanften Augen und ihrem grauen Haar hatte stets eine beruhigende Wirkung auf sie.

»Ich könnte einen richtig großen Fall gebrauchen. Alles scheint so banal, ständig nur entlaufene Katzen und Hunde. Und ich will nicht in die roten Zahlen rutschen. Miss Simms, die für mich als Sekretärin gearbeitet hat, ist mit meinem Vollzeitdetektiv Patrick Mulligan auf und davon. Er ist pensioniert und hat nun endgültig genug von der Arbeit. Sammy Allen hat sich um die Fotos gekümmert, und Douglas Ballantine ist für alles Technische zuständig gewesen, doch beide musste ich entlassen, weil einfach nicht genug Arbeit da ist. Dann ist da noch Sally Fleming, Patricks Nachfolgerin, die mir von einer Londoner Detektei abgeworben wurde, und mein Schatz von Sekretärin, Mrs. Edie Frint, hat wieder geheiratet und deshalb aufgehört. Vielleicht ist das Problem, dass ich keine Scheidungsfälle mehr angenommen habe. Dabei hätten mir die Anwälte gute Aufträge zugeschanzt.«

Da Agatha von James Lacey, der Liebe ihres Lebens, geschieden war, vermutete Mrs. Bloxby, dass sie sich deshalb nicht mit diesem Thema beschäftigen wollte.

»Vielleicht sollten Sie doch ein paar Scheidungsfälle annehmen, um sich finanziell zu erholen«, sagte sie. »Gewiss wollen Sie keine Mordfälle mehr lösen.«

»Ein Mord wäre mir allemal lieber als eine Scheidung«, murmelte Agatha.

»Kann es sein, dass Sie zu viel gearbeitet haben? Eventuell brauchen Sie ein paar freie Tage. Ich meine, es ist ja ein herrlicher Frühling.«

»Wirklich?« Agatha sah zu der Blütenpracht und stellte fest, dass sich ihr Städterblick nie ganz auf das Landleben eingestellt hatte. Sie hatte ihre erfolgreiche PR-Agentur verkauft und war vorzeitig in den Ruhestand gegangen. Schon seit der Kindheit hatte sie davon geträumt, irgendwann in den Cotswolds zu leben, doch die Stadt mit all ihrem Trubel und ihrer Hektik steckte nach wie vor in ihr.

»Wen haben Sie als Ersatz für Patrick und Miss Simms gefunden? Sind Sie sicher, dass Sie nichts möchten? Ich habe Scones gebacken.«

Agatha war versucht, aber ihr Hosenbund zwackte bereits. Sie schüttelte den Kopf. »Mal überlegen ⦠Tja, da wäre Mrs. Helen Freedman aus Evesham als Sekretärin. Sie ist mittleren Alters, kompetent und ein echter Glücksgriff. Um die Detektivarbeit kümmere ich mich selbst.«

»Und was ist mit den technischen Sachen?«

»Da suche ich noch jemanden. Fachleute sind nur so teuer.«

»Was ist mit Mr. Witherspoon aus dem Dorf? Er ist ein versierter Fotograf und kennt sich sehr gut mit Computern aus.«

»Ich kenne Mr. Witherspoon. Er muss an die hundert Jahre alt sein.«

»Nicht doch. Er ist erst sechsundsiebzig, und das ist heutzutage doch noch recht jung.«

»Ist es nicht. Ehrlich, sechsundsiebzig ist steinalt.«

»Warum besuchen Sie ihn nicht mal? Er wohnt im Rose Cottage bei der Schule.«

»Nein.«

Mrs. Bloxbys sonst so sanfter Blick wurde ein wenig härter, und Agatha sagte hastig: »Andererseits schadet es nichts, wenn ich mal bei ihm vorbeischaue.« Agatha Raisin wurde mit so gut wie allem fertig, doch die kleinste Andeutung von Verärgerung bei der Vikarsfrau ließ sie verlässlich einknicken.

Trotz des Namens waren am Rose Cottage keine Rosen zu sehen. Der Vorgarten war geteert, um als Parkplatz für Mr. Witherspoons alten Ford herzuhalten. Sein Cottage war eines von den moderneren in Carsely, ein hässlicher zweigeschossiger Rotklinkerbau. Agatha kannte Mr. Witherspoon nur vom Sehen, beschloss jedoch, dass sie niemanden mit so einem schlechten Geschmack mögen könnte.

Sie wollte eben klingeln, da ging die Tür auf, und Mr. Witherspoon stand vor ihr. »Sind Sie hier, um mir einen Job anzubieten?«, fragte er vergnügt.

So sehr sie Mrs. Bloxby auch liebte, Agatha hätte sie in diesem Moment erwürgen können. Sie hasste es, manipuliert zu werden, und anscheinend tat Mrs. Bloxby gerade genau das.

»Weiß ich nicht«, antwortete Agatha schroff. »Kann ich reinkommen?«

»Unbedingt. Ich habe gerade Kaffee gekocht.«

Sie muss ihn direkt angerufen haben, als ich weg war, dachte Agatha. Sie folgte dem Mann in ein Zimmer, das zu einem Büro umfunktioniert war.

Alles war makellos sauber und ordentlich. Am Fenster stand ein Computertisch, der zu beiden Seiten von Regalen mit Akten flankiert war. In der Zimmermitte befand sich ein kleiner runder Tisch mit zwei Stühlen. An der Wand gegenüber dem Fenster waren Regale, auf denen zahlreiche Kameras und Objektive lagen.

»Setzen Sie sich bitte«, sagte Mr. Witherspoon. »Ich hole den Kaffee.«

Er war durchschnittlich groß und hatte dichtes graues Haar. Sein Gesicht war eher zerknautscht als faltig - so als müsste man bloß mit einem Bügeleisen darübergehen, damit es wieder wie früher aussah. Und er war schlank.

Kein Bierbauch, dachte Agatha. Dann kann er zumindest kein Trinker sein.

Wenig später war er mit einem Tablett zurück, auf dem sich alles für den Kaffee und ein Teller Scones befanden.

»Schwarz, bitte«, sagte Agatha. »Darf ich hier rauchen?«

»Nur zu.«

Na, das ist schon mal ein Pluspunkt, dachte sie.

»Ich hole einen Aschenbecher. Nehmen Sie sich einen Scone.«

Als er aus dem Zimmer war, starrte Agatha misstrauisch zu dem Teller. Sie nahm einen Scone und biss hinein. Ja, er stammte von Mrs. Bloxby. Das hätte Agatha schwören können. Wieder fühlte sie sich manipuliert und empfand eine boshafte Freude bei dem Gedanken, Mr. Witherspoon abzulehnen.

Er kam wieder und stellte Agatha einen großen Glasaschenbecher hin.

Dann setzte er sich ihr gegenüber hin und fragte: »Was kann ich für Sie tun?«

»Es ist nur ein Höflichkeitsbesuch«, antwortete Agatha.

Ein Hauch von Enttäuschung spiegelte sich in seinen blassgrünen Augen.

»Wie nett. Was macht die Detektei?«

»Momentan ist nicht viel zu tun.«

»Wie seltsam. Es gibt so viel Untreue in den Cotswolds, dass ich gedacht hätte, Sie wären ausreichend beschäftigt.«

»Ich übernehme keine Scheidungsfälle mehr.«

»Schade, denn mit denen ist Geld zu machen. Nehmen wir beispielsweise Robert Smedley drüben in Ancombe. Er ist sehr reich, hat eine Elektrofirma. Und er ist krankhaft eifersüchtig und denkt, dass seine Frau ihn betrügt. Er würde alles bezahlen, um das herausfinden zu lassen.«

Einen Moment sahen sie einander stumm an. Ich brauche wirklich Geld, dachte Agatha.

»Aber er hat mich nicht angesprochen«, sagte sie schließlich.

»Ich könnte dafür sorgen, dass er es tut.«

Agatha verfügte über ein passables Vermögen, Aktien und Beteiligungen. Aber sie wollte keine dieser traurigen Gestalten werden, deren Ersparnisse von einem erfolglosen Geschäft verschlungen wurden.

Also sagte sie zögerlich: »Dann bräuchte ich jemanden, der sich mit Abhörvorrichtungen auskennt und fotografieren kann.«

»Das könnte ich machen.«

»Manchmal bedeutet das lange Arbeitstage.«

»Ich bin gut in Form.«

»Mal überlegen. Heute ist Sonntag. Wenn Sie mit Mr. Smedley reden und morgen mit ihm ins Büro kommen, lasse ich Mrs. Freedman einen Vertrag für Sie aufsetzen. Sagen wir, einen Monat Probezeit?«

»Einverstanden. Sie werden es nicht bereuen.«

Agatha stand auf. »Vergessen Sie nicht, Mrs. Bloxby für die Scones zu danken«, sagte sie zum Abschied.

Draußen wurde ihr bewusst, dass sie vergessen hatte zu rauchen, und sie steckte sich eine Zigarette an. Das war das Problem mit all den Nichtrauchern dieser Tage. Es war beinahe, als würde ihre Ablehnung die Luft verpesten und einen zwingen, sich eine Zigarette anzustecken, selbst wenn man es gar nicht wollte.

Die Tradition im Frauenverein von Carsely verlangte es, dass sich die Damen im Dorf alle mit Nachnamen ansprachen....

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Autor

M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Ihre Krimireihen um Agatha Raisin und Hamish Macbeth erscheinen in 17 Ländern und wurden erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt.
Agatha Raisin und der tote Göttergatte

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