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Die Nightingale Schwestern

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
525 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.10.20201. Aufl. 2020
London, 1914. Als drei junge Frauen ihre Ausbildung am Londoner Nightingale Hospital beginnen, geht für jede von ihnen ein Traum in Erfüllung. Doch für ihr persönliches Glück müssen sie Opfer bringen. Während die aus einfachsten Verhältnissen stammende Sadie alles daransetzt, ihre Herkunft zu verbergen, erfährt Sonnenschein Anna zum ersten Mal, was es heißt, nicht dazuzugehören. Und Kate, die wie ihre Brüder Medizin studieren will, muss gegen den erbitterten Widerstand ihres Vaters kämpfen ...



Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in York. Ihre Serie um die Krankenschwestern des Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Riesenerfolg und schaffte es unter die Top 10 der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen.
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Produkt

KlappentextLondon, 1914. Als drei junge Frauen ihre Ausbildung am Londoner Nightingale Hospital beginnen, geht für jede von ihnen ein Traum in Erfüllung. Doch für ihr persönliches Glück müssen sie Opfer bringen. Während die aus einfachsten Verhältnissen stammende Sadie alles daransetzt, ihre Herkunft zu verbergen, erfährt Sonnenschein Anna zum ersten Mal, was es heißt, nicht dazuzugehören. Und Kate, die wie ihre Brüder Medizin studieren will, muss gegen den erbitterten Widerstand ihres Vaters kämpfen ...



Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in York. Ihre Serie um die Krankenschwestern des Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Riesenerfolg und schaffte es unter die Top 10 der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732594979
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.10.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Seiten525 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5162049
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL EINS

Heiligabend 1913

»Verdammt!«, murmelte Anna vor sich hin.

»Das hab ich gehört!«, sagte ihre Schwester Liesel, die auf der anderen Seite der Backstube in der Bäckerei der Familie stand. »Ich werde Mutter sagen, dass du geflucht hast.«

»Ich konnte es mir nicht verkneifen.« Anna legte ihren Spritzbeutel hin und starrte stirnrunzelnd den Klacks Glasur auf der makellosen Oberfläche der Weihnachtstorte an. Sie hatte Stunden gebraucht, um das filigrane Muster aus miteinander verflochtenen Stechpalmen- und Efeublättern zu kreieren, und nun war es ruiniert.

»Lass mal sehen.« Edward Stanning, der Lehrling ihres Vaters, ließ den Teig liegen, den er gerade knetete, und ging zu den Mädchen hinüber, um sich den Schaden anzusehen. »So schlimm ist es auch wieder nicht«, meinte er. »Nichts, was sich nicht in Ordnung bringen ließe.«

Anna beugte sich über die Torte und strich den Klacks mit einer Fingerspitze glatt. »Aber ich wollte, dass sie wirklich perfekt wird. Papa sagte, sie sei für eine ganz besondere Kundin.«

»Anna hat einen Fe-he-ler gemacht«, trällerte Liesel, um sie zu ärgern. »Papa wird sich nie wieder auf dich verlassen können.«

»Ach, halt die Klappe, Liesel!«, fauchte Anna. »Kein Wunder, dass ich mich nicht konzentrieren kann bei deinem ständigen Geschwätz!«

Liesel streckte ihr die Zunge heraus. »Was kann ich dafür, dass ich gute Laune habe? Schließlich haben wir heute Heiligabend.«

»Als ob ich das nicht wüsste!« Anna reckte sich auf und wischte sich mit dem Saum ihrer Schürze die Stirn ab. Draußen vor dem beschlagenen Fenster wirbelte ein eisiger Wind den Schnee umher, und dennoch konnte Anna die Schweißtropfen zwischen ihren Schulterblättern spüren, die ihr in kleinen Rinnsalen über den Rücken liefen. »Ich bin seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen und habe Papa geholfen, die Öfen anzuzünden und die ersten Bleche Brot fertigzumachen - während du noch schnarchend in den Federn lagst!«, hielt sie Liesel vor.

»Ich schnarche nicht!« Liesel errötete. »Außerdem habe ich sowieso kaum ein Auge zugemacht bei dem Lärm, den ihr beide hier unten mit den Backblechen und eurer lauten Singerei veranstaltet habt.«

»Papa singt nun mal gerne Weihnachtslieder, wenn er arbeitet.« Stille Nacht und Ihr Kinderlein kommet waren die Lieblingslieder aus seiner früheren deutschen Heimat, die er zu dieser Jahreszeit immer sang.

»Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all«, sang Edward.

»Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall«, fiel Anna ein.

»Hört auf damit, ihr zwei. Ihr hört euch an wie zwei krakeelende Kater draußen in der Gasse!« Liesel hielt sich die Ohren zu. »Ihr seid zum Arbeiten hier, oder habt ihr das bereits vergessen?«

»Und du auch«, versetzte Anna. »Hast du nach den Brotlaiben im Ofen geschaut? Sie müssten eigentlich schon fertig sein.« Sie blickte zur Wanduhr hinauf. Es war fast drei Uhr, also nur noch eine Stunde vor Geschäftsschluss, aber das Glöckchen über der Ladentür hatte nicht mehr aufgehört zu klingeln, seit ihr Vater die Bäckerei am frühen Morgen geöffnet hatte.

»Vielen Dank auch, aber ich weiß, was ich tue«, sagte Liesel in einem beleidigten Ton. »Nur weil du die Älteste bist, kannst du mich noch lange nicht herumkommandieren.«

»Ich kommandiere dich nicht herum, ich ermahne dich nur. Du weißt doch selbst, wie unachtsam du sein kannst.«

»Fass dich an die eigene Nase! Schließlich hast du gerade Papas Torte ruiniert!«

Anna wandte sich traurig wieder der besagten Torte zu, die auf dem Ständer vor ihr stand. Es war ihr zwar gelungen, den Klacks Zuckerguss einigermaßen glattzustreichen, aber er war leider noch immer sichtbar.

»Und überhaupt! Ich weiß ja nicht mal, warum ich in der Backstube aushelfen muss«, fuhr Liesel mürrisch fort. »Wo ich doch eigentlich wie immer mit Mutter hinter der Theke stehen sollte ⦫

»Du weißt doch, dass Papa zu Weihnachten immer gerne selbst bedient.« Hinter den Türen, die in den Laden führten, konnte Anna ihren Vater mit seinen Kundinnen lachen und scherzen hören. Wie immer würde er auch heute allen Kindern Marzipan-Schweinchen und Ähnliches schenken und ihnen beibringen, wie man auf Deutsch »Frohe Weihnachten« sagte. »Außerdem willst du sowieso nur da draußen sein, um mit Jungs zu flirten!«

»Das ist nicht wahr!« Liesel errötete bis in die Spitzen ihrer blonden Haare.

»Ärgere deine Schwester nicht.« Edward grinste Anna an. »Sie ist schon sechzehn und darf flirten, mit wem sie will.«

»Genauso ist es! Im Übrigen sagt Papa, es heitere die Kunden auf, ein hübsches Gesicht hinter der Theke zu sehen«, brüstete sich Liesel. »Was wohl auch der Grund dafür sein dürfte, dass er dich in die Backstube verbannt!«, schloss sie lachend.

»Ich bin in der Backstube, weil ich die Einzige bin, der Papa was beibringen kann!«, gab Anna zurück. Aber sie war verletzt, weil ihr nur allzu gut bewusst war, dass Liesel das blonde Haar und die blauen Augen ihrer Mutter hatte, während sie den sehr schlanken Körperbau und das rötlich braune Haar ihres Vaters geerbt hatte. Und während Liesel mit ihren sechzehn Jahren an den richtigen Stellen sanfte weibliche Rundungen aufwies, wartete Anna mit einundzwanzig immer noch darauf, dass ihre knabenhafte Figur endlich weiblichere Formen annahm. Wenn sie in den Spiegel blickte, sah sie nichts als ihre Mängel: Ihre dunklen Augen waren zu klein, ihre Haut ein wenig zu gelblich und das Kinn viel zu spitz, als dass man sie jemals als hübsch bezeichnen würde.

»Und ganz abgesehen davon bin ich gerne hier«, sagte sie trotzig. Vor allem in dieser bitterkalten Jahreszeit, in der es so angenehm warm war in der Backstube und die Luft dort vom köstlichen Duft nach Zimt, Gewürznelken, Mandeln, Zucker und frisch gebackenem Brot erfüllt war.

Sämtliche Oberflächen waren mit Backblechen voller abkühlender Brote und Pasteten bedeckt, und hinzu kamen die Weihnachtsspezialitäten aus dem heimatlichen Deutschland ihres Vaters: mit Ingwer gewürzte Lebkuchen, süße Plätzchen, die so fein und zart waren, dass sie auf der Zunge zergingen, und natürlich fehlte auch das Lieblingsgebäck ihres Vaters nicht, die mit einer dicken Schicht Puderzucker bestäubten und mit Marzipan gefüllten Früchtestollen.

Und schließlich waren da auch noch die in hübschen, mit Schleifen verzierten Schachteln verpackten Weihnachtstorten. Jede Torte war ein Einzelstück und besaß eine einzigartige filigrane Verzierung aus frostig funkelndem Zuckerwerk. »Kunstwerke, in denen sehr viel Liebe steckt«, pflegte ihr Vater sie zu nennen.

»Und wenn Anna immer im Laden gewesen wäre, hätten wir vielleicht nie Zeit miteinander verbracht und uns vielleicht auch nie verliebt.« Edward schlang seine Arme um Anna und küsste sie auf den Nacken.

Liesel runzelte die Stirn. »Das erzähle ich Papa ⦫

Im selben Moment öffnete sich die Küchentür, und Friedrich Beck und ihre Mutter traten ein.

»Ich sage doch nur, du hättest ihn ihr nicht geben sollen«, protestierte Dorothy Beck gerade. »Sie hat bisher nicht mal ihre Rechnung vom vergangenen Monat bezahlt.«

»Es ist Weihnachten, meine Liebe. Sollte ich die arme Frau da etwa abweisen?« Selbst nach fünfundzwanzig Jahren sprach Friedrich noch mit deutschem Akzent.

»Die arme Frau?«, entgegnete Dorothy verächtlich. »Wir werden arm sein, wenn du weiterhin jeden anschreiben lässt. Ist dir nicht klar, dass wir dieses Geld nie sehen werden?«

Anna und Liesel wechselten einen vielsagenden Blick.

»Mrs. Jarvis kauft schon seit zehn Jahren bei mir ein«, sagte Friedrich. »Sie ist eine meiner besten Kundinnen.«

»Wenn sie ihre Rechnung zahlt!«

Friedrich machte einen Schritt auf seine Frau zu, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und drückte einen Kuss auf ihre Stirn.

»Es wird alles gut gehen, das verspreche ich dir. Und sei mir bitte nicht böse. Es ist Weihnachten.«

Sie schob ihn errötend weg. »Euer Vater ist ein Narr, Mädchen«, sagte sie und lächelte ungeachtet ihrer Worte. »Er glaubt, er sei der Weihnachtsmann, und verteilt an Gott und jedermann Geschenke!«

»Und eure Mutter ist ⦠wie heißt er doch noch, der Mann in dem Buch von Charles Dickens?« Friedrich runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern.

»Ebenezer Scrooge, Sir?«, half Edward ihm.

»Ja, genau! Mr. Scrooge!« Friedrich lachte. »Seht ihr, mein lieber Edward wusste genau, wen ich meinte. Offenbar kann er meinem Gedankengang folgen.«

»Aber nein ⦠bestimmt nicht ⦠Das wollte ich damit nicht sagen ⦫, stammelte Edward und machte ein beschämtes Gesicht.

»Mach dir nichts daraus«, flüsterte Anna. »Er zieht dich nur auf, Edward. Inzwischen müsstest du doch wissen, wie mein Vater ist.«

»Sie hat recht, ich hab nur Spaß gemacht, mein Junge. Hör nicht auf mich«, sagte Friedrich lächelnd. Er war ein munterer, adretter kleiner Mann mit strahlenden braunen Augen, einem eckigen Gesicht und stets glatt zurückgekämmten Haar. »Und wie kommst du mit meiner Torte voran, Schätzle?«, wandte er sich an Anna. »Ich erwarte ein Meisterwerk zu sehen.«

Anna warf Edward einen nervösen Blick zu. »Sie ist fertig, Papa.«

»Dann zeig sie mir.«

Anna biss sich auf die Lippe, als ihr Vater sich tief hinunterbeugte, um ihr Werk zu inspizieren, wobei er seine Augen prüfend zusammenzog und den Kopf mal hierhin und mal dorthin...

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Autor

Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in York. Ihre Serie um die Krankenschwestern des Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Riesenerfolg und schaffte es unter die Top 10 der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt