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Die Nightingale Schwestern

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
496 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.10.20211. Aufl. 2021
London, 1917. Anna ist überglücklich, als ihr geliebter Edward von der Front zurückkehrt. Während die beiden eifrig Hochzeitspläne schmieden, muss ihre Freundin Grace sich gegen ihre Eltern behaupten. Die Pflege verwundeter Soldaten ist nicht das, was diese sich als Zukunft für ihre Tochter wünschen. Dulcie indessen scheint ihr Glück gefunden zu haben, als eine unverhoffte Begegnung sie erkennen lässt: Manchmal begegnet einem die Liebe genau da, wo man sie am wenigstens erwartet ...




Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrer Familie in York. Ihre Romanserie um die Schwesternschülerinnen des berühmten Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Überraschungserfolg und eroberte die Top Ten der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene englische Zeitungen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
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Produkt

KlappentextLondon, 1917. Anna ist überglücklich, als ihr geliebter Edward von der Front zurückkehrt. Während die beiden eifrig Hochzeitspläne schmieden, muss ihre Freundin Grace sich gegen ihre Eltern behaupten. Die Pflege verwundeter Soldaten ist nicht das, was diese sich als Zukunft für ihre Tochter wünschen. Dulcie indessen scheint ihr Glück gefunden zu haben, als eine unverhoffte Begegnung sie erkennen lässt: Manchmal begegnet einem die Liebe genau da, wo man sie am wenigstens erwartet ...




Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrer Familie in York. Ihre Romanserie um die Schwesternschülerinnen des berühmten Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Überraschungserfolg und eroberte die Top Ten der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene englische Zeitungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751709880
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.11
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708708
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL EINS

1917

»Vorsicht, Jungs, da kommt der Folterwagen!«, rief der junge Corporal und ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Aber Anna konnte auch die Furcht sehen, die sich in seinen Augen spiegelte, während er ihr dabei zusah, wie sie den Verbandswagen die Station hinunterschob.

Alle Männer auf der Station fürchteten die Verbandswechsel. Einige von ihnen schrien, sobald sie den Wagen sahen. Andere warteten nur, schreckensbleich und stumm vor Panik, weil sie wussten, dass auch sie bald an der Reihe sein würden.

Wieder andere, wie Corporal Bennett, versuchten ihre Nervosität hinter kleinen Witzeleien zu verbergen.

»Ist er schon nachgewachsen, Schwester?«, fragte er, als Anna vorsichtig den blutigen Verband vom rohen Fleisch des Stumpfs ablöste, an dem sich einmal sein linker Arm befunden hatte.

»Leider nicht, Corporal.« Anna tat ihr Bestes, um sein Lächeln zu erwidern. Corporal Bennett war einer ihrer Lieblingspatienten und war mit dem letzten Konvoi gekommen, der einige Tage zuvor aus Frankreich eingetroffen war. Er war siebenundzwanzig, zwei Jahre älter als sie selbst und im gleichen Alter wie ihr Verlobter Edward.

Corporal Bennett grinste. »Na, dann sollte ich wohl besser meinen Kumpels in Frankreich schreiben und sie bitten, sich mal nach meinem alten umzusehen, was? Ich meine mich nämlich zu erinnern, ihn irgendwo in einem Unterstand in der Nähe von Passchendaele liegen gelassen zu haben.«

Neben Anna gab Stationsschwester Hanley einen missbilligenden Laut von sich. »Machen Sie weiter, Schwester! Diese Breipackung wird bald eiskalt sein, wenn Sie sie nicht endlich auflegen.«

Anna warf ihr einen raschen Blick von der Seite zu. Ihr graute vor der Runde mit dem Verbandswagen, aber noch sehr viel mehr graute ihr davor, sie mit Stationsschwester Hanley erledigen zu müssen. Die ältere Frau überragte sie nicht nur um Längen, sondern war zudem auch robust und kräftig wie ein Mann, und ihr hartes, eckiges Gesicht ließ nie auch nur ein Fünkchen Verständnis oder Mitgefühl erkennen.

»Tun Sie besser, was sie sagt, Schwester.« Corporal Bennett biss die Zähne zusammen, und sein ganzer Körper spannte sich an, als er sich für das Unausweichliche wappnete. »Bringen wir es hinter uns.«

Anna entfernte das Tuch von der Emaille-Schale und nahm den dampfenden Breiumschlag heraus. Dann holte sie tief Luft, nickte dem jungen Soldaten kurz zu, um sicherzugehen, dass er bereit war, und drückte den heißen Umschlag auf das rohe Fleisch.

Corporal Bennett atmete zischend ein vor Schmerz, und Tränen schossen ihm in die Augen. Es ist nur zu seinem Besten, sagte Anna sich immer wieder. Der Breiumschlag würde die Wunde desinfizieren und sauber halten, um eine optimale Heilung zu ermöglichen.

Anna wandte ihren Blick von dem gequälten Gesicht des jungen Mannes ab und richtete ihn auf das Fenster. Es war Ende September, und es regnete noch genauso heftig wie schon in der vergangenen Woche. Wasser lief in Strömen an den Glasscheiben hinunter, sodass die Welt draußen vor Annas Augen verschwamm. Obwohl es schon zehn Uhr morgens war, zeigte sich die Sonne nicht, sie verbarg sich hinter einer dichten grauen Wolkendecke, die den Straßen des Londoner East Ends das Leben und die Farben stahl.

Aber in Frankreich ist es noch schlimmer, dachte Anna. Edward hatte ihr geschrieben, dass es dort den ganzen Sommer nicht aufgehört hatte zu regnen und dieser nahezu konstante Nieselregen die Schützengräben bis obenhin mit Schlamm gefüllt hatte. Die Entwässerungsgräben waren von den unaufhörlichen Bombardements zerschmettert worden, und selbst wenn es einmal aufhörte zu regnen, schien die Sonne nie lang genug, um die Erde zu trocknen. Anna musste weinen, wenn sie Edwards Briefe las, besonders wenn er von dem knietiefen, eisig kalten Wasser schrieb, in dem er und seine Kameraden nicht nur den Tag, sondern auch die Nacht verbrachten - oder von den Männern, die in dem von Menschen geschaffenen Sumpf ertrunken waren.

Bitte lieber Gott, lass Edward nicht sterben! Immer wieder schickte Anna das gleiche stumme und flehentliche Gebet zum Himmel hinauf, das sie in den letzten Jahren jeden Tag für ihn gesprochen hatte.

»Das reicht, Schwester!«

Schwester Hanleys schnarrende Stimme ließ Anna zusammenfahren. Erschrocken schaute sie zu ihr auf, in die finstere Miene und die kalten grauen Augen, über denen sich die Brauen grimmig zusammenzogen. Als sie schließlich auf ihre eigene Hand herunterblickte, sah sie, dass sie immer noch den heißen Breiumschlag auf Corporal Bennetts offene Wunde drückte. Irgendwie gelang es ihm dennoch, ein Lächeln zustande zu bringen, obwohl er vor Schmerz die Zähne zusammenbiss und sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet hatten.

»Sie waren in Gedanken wohl ganz woanders, Schwester!«, scherzte er mit schwacher Stimme.

»Das kann sie sich nicht leisten!«, warf Schwester Hanley verärgert ein. »Hier muss sie sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren.«

»Das mag ja sein.« Der junge Soldat zwinkerte Anna zu. »Aber ich kann es Ihnen nicht verübeln, Schwester, dass Sie in Gedanken meilenweit entfernt waren, denn das wäre ich auch gerne.«

Anna starrte das rohe Fleisch des Stumpfs an seiner Schulter an und wurde von Gewissensbissen beschlichen. »Schwester Hanley hat recht«, sagte sie. »Ich hätte Sie verletzen können, und das tut mir leid.«

»Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber ich glaube nicht, dass Sie mir was Schlimmeres antun könnten als diese gottverdammten Deutschen, Schwester!«

Anna machte sich schnell daran, die Wunde des Corporals zu verbinden, wobei sie spürte, wie Schwester Hanleys strenger Blick auf ihr ruhte, was sie nur noch nervöser und ungeschickter machte.

Du bist eine examinierte Krankenschwester wie die Hanley, Anna, rief sie sich in Erinnerung. Aber leider behandelte die zehn Jahre ältere Veronica Hanley sie immer noch wie eine kleine Lernschwester.

»Duffield! Was glauben Sie, was Sie da tun?«, schallte plötzlich die Stimme der Oberschwester durch die Station, und Schwester Hanley verdrehte die Augen.

»Nicht schon wieder!«, murmelte sie.

Corporal Bennett grinste. »Was hat sie diesmal ausgefressen?«

Anna riskierte einen Blick in Richtung ihrer Freundin und Kollegin Grace Duffield. Mit nervös verschränkten Händen stand sie an der Tür zum Wäscheschrank und ließ eine Strafpredigt der Oberschwester über sich ergehen. Doch selbst mit gesenktem Kopf überragte Grace schlaksige Gestalt die viel kleinere und rundlichere Miss Sutton.

»Dieses Mädchen ist eine Gefahr für die Allgemeinheit«, murmelte Veronica Hanley.

»Seien Sie nicht so streng mit ihr. Sie hat ein Herz aus Gold«, warf Corporal Bennett ein.

Anna warf ihm einen schnellen, dankbaren Blick zu. Sie hatte das Gleiche sagen wollen, aber sie würde Schwester Hanley ganz sicher nicht widersprechen.

»Es erfordert mehr als ein goldenes Herz, um eine gute Krankenschwester zu sein«, schnaubte Schwester Hanley.

Was wissen Sie denn schon darüber?, dachte Anna. Soweit sie es beurteilen konnte, hatte Schwester Hanley so gut wie gar kein Herz.

Anna warf einen Blick über die Schulter zu Grace, die ihren Kopf noch immer gesenkt hielt, während sie in Richtung Waschraum trottete. Das arme Mädchen konnte es nun mal nicht ändern, dass sie so unbeholfen war. Sie hatten ihre Ausbildung zusammen gemacht, und daher wusste Anna, was für ein ständiger Kampf es für ihre Freundin war, ihre ungelenken langen Glieder unter Kontrolle zu bringen.

Kurz darauf hatte Anna Corporal Bennetts Schulter verbunden und trat zurück.

»So, das war s, Corporal. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«

Als sie das freche Funkeln in den Augen des jungen Mannes sah, wusste sie, was kommen würde.

»Ein Kuss wäre nett«, erwiderte Corporal Bennett und spitzte seine Lippen.

Früher wäre sie jetzt vielleicht errötet und geflohen, aber nach drei Jahren auf den Stationen war Anna an den oft etwas schrägen Humor der Männer gewöhnt.

»Aber Corporal«, sagte sie, während sie sein Bettzeug glattzog. »Sie wissen doch, dass ich bereits vergeben bin.«

»Man kann es einem Mann aber nicht verdenken, dass er es dennoch versucht, nicht wahr?« Corporal Bennett wandte sich Schwester Hanley zu. »Und was ist mit Ihnen, Schwester? Oder sind Sie auch vergeben?«

»Natürlich nicht!«, entgegnete Veronica Hanley heiß errötend, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte und ging, wobei sie den Verbandswagen wie einen Streitwagen vor sich herschob.

Corporal Bennett zwinkerte Anna zu. »Na, Gott sei Dank! Einen Moment lang dachte ich, sie würde Ja sagen«, flüsterte er. »Und das wäre dann fast so, als müsste ich meinen alten Sergeant Major küssen.«

Anna lachte, setzte aber schnell wieder eine ernste Miene auf, als Schwester Hanley sie zu sich rief.

»Wenn Sie dann so weit wären, Schwester?«, fauchte sie.

Anna eilte zu ihr ans Fußende des nächsten Betts, wo ein anderer junger Soldat vor Furcht bereits leise vor sich hin wimmerte.

Diesmal übernahm Schwester Hanley das Kommando. Anna sah zu, wie die ranghöhere Schwester sich daranmachte, den Verband des Mannes zu entfernen. Seine Schreie gingen Anna durch Mark und Bein, und sie wandte ihren Blick ab, als die Verbände noch mehr Haut von dem rohen Fleisch rissen. Schwester Hanley zuckte kaum mit der Wimper.

»Die Dakinsche Lösung, Schwester, wenn ich bitten darf.«

Anna setzte sich in Bewegung und...

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Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrer Familie in York. Ihre Romanserie um die Schwesternschülerinnen des berühmten Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Überraschungserfolg und eroberte die Top Ten der Sunday-Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene englische Zeitungen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt