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Die Habsburger

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
marixverlagerschienen am12.06.2020
Als Rudolf I. 1273 als erster Habsburger zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt wurde, war keineswegs abzusehen, welch grandiosen Aufstieg dieses europäische Adelsgeschlecht in den kommenden Jahrhunderten nehmen würde. Kriege, Diplomatie, Heiratspolitik und Erbfälle führten unter Kaiser Karl V. zu einer solchen Ausdehnung des Herrschaftsgebiets, dass in diesem weltumspannenden Reich die Sonne tatsächlich niemals unterging. Zeitweise in eine spanische und eine österreichische Linie aufgeteilt, durchlief das Haus Habsburg eine wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen. Das Buch spannt einen Bogen vom Mittelalter bis zum Zusammenbruch des Vielvölkerreiches im November 1918. Die Porträts von 26 bedeutenden Familienmitgliedern sind eingebunden in überblicksartige Einführungstexte über die geschichtlichen Zusammenhänge. Kulturgeschichtliche Sonderkapitel bieten zudem Einblicke in die Lebenswelt der Habsburger. Der Band ist ein Muss für jeden, der mehr über eine der einflussreichsten Dynastien der Geschichte erfahren will.

Dr. Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der zehnten Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart und Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918.
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Produkt

KlappentextAls Rudolf I. 1273 als erster Habsburger zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt wurde, war keineswegs abzusehen, welch grandiosen Aufstieg dieses europäische Adelsgeschlecht in den kommenden Jahrhunderten nehmen würde. Kriege, Diplomatie, Heiratspolitik und Erbfälle führten unter Kaiser Karl V. zu einer solchen Ausdehnung des Herrschaftsgebiets, dass in diesem weltumspannenden Reich die Sonne tatsächlich niemals unterging. Zeitweise in eine spanische und eine österreichische Linie aufgeteilt, durchlief das Haus Habsburg eine wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen. Das Buch spannt einen Bogen vom Mittelalter bis zum Zusammenbruch des Vielvölkerreiches im November 1918. Die Porträts von 26 bedeutenden Familienmitgliedern sind eingebunden in überblicksartige Einführungstexte über die geschichtlichen Zusammenhänge. Kulturgeschichtliche Sonderkapitel bieten zudem Einblicke in die Lebenswelt der Habsburger. Der Band ist ein Muss für jeden, der mehr über eine der einflussreichsten Dynastien der Geschichte erfahren will.

Dr. Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der zehnten Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart und Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843805773
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum12.06.2020
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1711 Kbytes
Artikel-Nr.5254988
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
ANFÄNGE UND AUFSTIEG

Der Legende nach sollen die Habsburger, eine der mächtigsten Dynastien Europas, von dem antiken römischen Geschlecht der Colonna oder von den sagenhaften trojanischen Königen abstammen - aber in Wirklichkeit haben sie ihren Ursprung im schweizerischen Aargau. Der erste urkundlich nachweisbare Habsburger ist Graf Guntram der Reiche, der vermutlich Mitte des 10. Jahrhunderts lebte und dem elsässischen Herzogsgeschlecht der Etichonen entstammen soll. Seine Enkel stifteten das im heutigen Schweizer Kanton Aargau gelegene Kloster Muri und das oberelsässische Kloster Ottmarsheim, was auf den bereits in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts stattlichen Besitz dieses Adelsgeschlechts im Elsass, im Breisgau und im Gebiet der heutigen Schweiz hinweist. Guntrams Enkel Graf Ratbod erbaute außerdem um 1020/30 die »Habichtsburg«, die am Zusammenfluss von Reuß und Aare südlich von Basel liegt. Von dieser später »Habsburg« genannten Anlage leitete sich der Name der Familie ab. Viele Adelsgeschlechter nannten sich üblicherweise nach ihrer Stammburg. Der 1111 gestorbene Otto II. führte wahrscheinlich als erstes Familienmitglied den Titel »Graf von Habsburg«.

Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts gelang es den Habsburgern mittels geschickter Heiratspolitik und dank glücklicher Erbfälle, ihren Besitz an Gütern und Herrschaftsrechten am Oberrhein zu mehren. 1232 teilte sich die Familie in zwei Linien auf. Während der jüngere Zweig, der sich nach seinem Herrschaftssitz Laufenburg nannte, weniger bedeutend war und bloß bis 1415 existierte, ging aus der Hauptlinie Graf Rudolf IV. hervor, der als erster Habsburger auf den deutschen Königsthron gelangte. Mit ihm setzte der Aufstieg des Hauses Habsburg zu einer Dynastie von europäischer Geltung ein.

Nicht allein durch Heirat, sondern auch durch viele erfolgreich geführte Fehden mit weltlichen und geistlichen Rivalen hatte es Rudolf IV. vermocht, seinen Herrschaftsbereich so auszudehnen, dass die Habsburger im 13. Jahrhundert bereits als das einflussreichste Grafengeschlecht im Südwesten des Deutschen Reichs galten. Als ihn die Kurfürsten am 1. Oktober 1273 zum römisch-deutschen König wählten, begann sich aber auch das territoriale Machtgebiet der Habsburger langsam zu verlagern. In der Auseinandersetzung mit seinem größten Widersacher, dem mächtigen König Ottokar II. von Böhmen, der selbst nach der deutschen Königskrone gestrebt hatte und mit Rudolfs Wahl keineswegs einverstanden gewesen war, trug letztlich König Rudolf I. den Sieg davon. Durch seinen Triumph über den Böhmenkönig in der Schlacht bei Dürnkrut auf dem Marchfeld am 26. August 1278 wurden die Habsburger die neuen österreichischen Landesherren. Wenige Tage vor Weihnachten 1282 konnte Rudolf seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den österreichischen Ländern der 1246 ausgestorbenen Babenberger belehnen, die sich der in der Schlacht bei Dürnkrut gefallene Ottokar einst angeeignet hatte. Diese Länder sollten von nun an bis zum Ende der Herrschaft der Habsburger im November 1918 ihren wichtigsten Erbbesitz bilden. Die Vermehrung ihrer Hausmacht und die Schaffung eines erblichen Königtums standen seitdem im Fokus der habsburgischen Politik.

Seine Absicht, einem seiner Söhne die Nachfolge als deutscher König zu sichern und damit eine neue erbliche Königsdynastie zu etablieren, konnte Rudolf I. nicht verwirklichen. Die von ihm angestrebte Kaiserkrönung, die es ihm ermöglicht hätte, schon zu seinen Lebzeiten einen Sohn von den Kurfürsten zum König wählen zu lassen, ließ sich nicht in die Tat umsetzen. Nach Rudolfs Tod im Sommer 1291 entschieden sich die deutschen Kurfürsten, denen die Habsburger zu mächtig geworden waren, gegen Rudolfs Sohn Albrecht und wählten stattdessen den Grafen Adolf von Nassau zum neuen König. Erst nachdem Albrecht seine durch mehrere Adelsaufstände angefochtene Machtposition in den österreichischen Ländern gesichert und König Adolf überdies zunehmend die Unterstützung durch die Reichsfürsten verloren hatte, ließ sich Albrecht im Juni 1298 zum Gegenkönig ausrufen. Die Entscheidung brachte kurz darauf die Schlacht von Göllheim, in der Adolf getötet wurde. Danach wurde der Habsburger von allen Kurfürsten zum neuen Herrscher des Reichs gewählt. Am 24. August 1298 wurde Albrecht I. in Aachen gekrönt. Er erwies sich als tatkräftiger und durchsetzungsfähiger König, der die Haus- und Reichspolitik seines Vaters fortführte. Ihm gelang es sogar, die Oberhand über die Kurfürsten und ihre partikularen Interessen zu gewinnen. Am 1. Mai 1308 fiel er jedoch bei Brugg an der Aare einem Mordanschlag seines Neffen Johann Parricida zum Opfer, der sich von ihm um sein Erbteil betrogen fühlte.

Die Kurfürsten nahmen hieraufhin die sich ihnen bietende günstige Gelegenheit zu einem Dynastiewechsel wahr und wählten den aus dem Haus Luxemburg stammenden Grafen Heinrich zum König. Als der inzwischen zum Kaiser gekrönte Heinrich VII. bereits wenige Jahre später starb, kam es 1314 zu einer Doppelwahl. Ein Teil der Kurfürsten wählte Herzog Friedrich den Schönen, den ältesten Sohn Albrechts I., der andere Teil hingegen Herzog Ludwig IV. von Bayern. Erneut musste Waffengewalt die Entscheidung im Thronstreit herbeiführen. In der Schlacht bei Mühldorf am Inn erlitt Friedrich am 28. September 1322 eine vernichtende Niederlage gegen seinen wittelsbachischen Kontrahenten und geriet in dessen Gefangenschaft. Drei Jahre lang hielt ihn Ludwig auf der Burg Trausnitz an der Pfreimd in ritterlicher Haft. Politisch unter Druck geraten, verständigte sich der Wittelsbacher schließlich mit Friedrich und erkannte diesen 1325 in einem Geheimvertrag als Mitregenten an. Der als hochmütig beschriebene, wenig beliebte und eher schwache Friedrich, der schon 1330 starb, spielte politisch hingegen kaum mehr eine Rolle.

Für über hundert Jahre rückte danach die Reichskrone für die Habsburger in weite Ferne; denn nach dem Tod Kaiser Ludwigs des Bayern im Oktober 1347 setzten sich die Luxemburger durch und besetzten den deutschen Königsthron erfolgreich mit ihren Familienmitgliedern. Neben einer klugen Heiratspolitik, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führte, dass sie zu allen europäischen Adelsgeschlechtern in verwandtschaftliche Beziehungen traten, widmeten sich die Habsburger in dieser Zeit hauptsächlich dem Ausbau ihrer landesfürstlichen Stellung. Auf den endgültigen Erwerb von Kärnten und Krain im Jahr 1335 folgte 1363 die Grafschaft Tirol, aber auch erste Herrschaften im Gebiet des heutigen Vorarlberg kamen hinzu. Weitere Teile Vorarlbergs konnten sie 1376 kaufen. 1368 unterstellte sich die Stadt Freiburg im Breisgau den Habsburgern. 1374 gelangten Teile Istriens, 1382 dann die reichsunmittelbare Stadt Triest unter habsburgische Herrschaft. Im Gegenzug gingen ihnen im 14. und 15. Jahrhundert ihre Besitzungen in der Schweiz verloren, wo ihnen die Eidgenossen mehrere vernichtende Niederlagen auf dem Schlachtfeld beibrachten.

Die Überzeugung, dass ihnen die deutsche Königskrone zustehe, gaben die Habsburger während der ganzen Regierungszeit der Luxemburger nie auf. Besonders Herzog Rudolf IV. der Stifter beanspruchte 1358/59 mittels gefälschter »Freiheitsbriefe«, unter denen sich auch das sogenannte Privilegium maius befand, eine über die kurfürstlichen Privilegien hinausgehende Sonderstellung für sich und sein Haus. Von Nachteil für die politische Rolle der Dynastie erwiesen sich die unter den Nachfolgern Rudolfs IV. vorgenommenen Erbteilungen, die häufig mit Bruderzwisten verbunden waren. Zwischen 1379 und 1490 entstanden auf diese Weise vier habsburgische Linien, wodurch nicht allein die habsburgische Hausmacht, sondern ebenso auch die angestrebte Königsgewalt gefährdet wurde, weil die einzelnen Zweige nicht selten gegensätzliche politische Ziele verfolgten.

Nachdem die Luxemburger im Mannesstamm ausgestorben waren, bestieg mit Herzog Albrecht V. 1438 wieder ein Habsburger den deutschen Königsthron. Mit Ausnahme weniger Jahre im 18. Jahrhundert, als nochmals ein Wittelsbacher die Kaiserwürde für sich gewinnen konnte, trugen von da an bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahr 1806 immer die Habsburger die Reichskrone.

Da Herzog Albrecht die Tochter und Alleinerbin des letzten luxemburgischen Kaisers Sigismund, Elisabeth, geheiratet hatte, fielen die luxemburgischen Territorien an die Habsburger. 1437 ließ sich Albrecht daher zum König von Ungarn, 1438 zum König von Böhmen krönen. In beiden Ländern stieß er jedoch bei den Ständen auf starkes Misstrauen. Zu seiner Unbeliebtheit trug sicher bei, dass er die jeweiligen Landessprachen nicht beherrschte. Als der Habsburger, der sich als römisch-deutscher König Albrecht II. nannte, im Sommer 1439 einen Feldzug gegen die in Ungarn eingefallenen Osmanen begann, erkrankte er vermutlich an der Ruhr und starb am 27. Oktober, sodass er seine frisch gewonnene Machtposition nicht mehr in Anspruch nehmen konnte. Zum Vormund seines nachgeborenen Sohnes Ladislaus Postumus war neben seiner Witwe sein Verwandter, Herzog Friedrich V., aus der innerösterreichischen Linie...
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Dr. Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der zehnten Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart und Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918.