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Außergewöhnliche Frauen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
marixverlagerschienen am07.10.20221. Auflage
Immer noch quillt die Geschichte über von Männern mit historischen Verdiensten, während sich nur alle paar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte eine Hatschepsut, eine Theophanu, eine Florence Nightingale, eine Lou Andreas-Salomé über den Horizont der Normalität erhebt. Doch vieles ändert sich. Und bald wird unsere Welt in gleichem Maße von Frauen geprägt sein. Die hier vorgestellten Ausnahmefrauen, die es aufgrund besonders günstiger Umstände oder übermenschlicher Kraftanstrengungen doch geschafft haben, mehr aus sich zu machen, geben eindrucksvoll Kunde von weiblichen Möglichkeiten. In persönlichen und lebhaften Berichten erzählt die Autorin von originären Heldinnen, Revolutionärinnen und Künstlerinnen, von Besessenen, Begnadeten und von mächtigen Frauen. Die Porträts vereinen Kämpferinnen für die Frauenrechte wie Emily Davis, Herrscherinnen wie Königin Elisabeth I. von England, Geschäftsfrauen wie Coco Chanel und Helena Rubinstein, Größen aus der Kunst- und Musikszene wie Peggy Guggenheim, Ella Fitzgerald und Isadora Duncan und viele andere.

Barbara Sichtermann ist Schrifstellerin und Journalistin. Nach dem Abitur erfolgte der Besuch einer Schauspielschule in Bochum. Theaterpraxis im Ruhrgebiet 1965 bis 1968, danach Aufnahme eines Studiums der Sozialwissenschaften an der FU Berlin. Diplom in Volkswirtschaftslehre, Tätigkeit als freie Autorin seit 1978, Themen: Frauenpolitik, Leben mit Kindern, Geschlechterbeziehungen, Literatur, Medien. Von 1987 bis 2002 Fernsehkritikerin mit wöchentlicher Kolumne bei der ZEIT, zahlreiche Auszeichnungen. Barbara Sichtermann lebt heute in Berlin. Im S. Marix Verlag ist von ihr zuletzt erschienen: Die Weltenretterinnen. Es geht ums Ganze, 2021.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextImmer noch quillt die Geschichte über von Männern mit historischen Verdiensten, während sich nur alle paar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte eine Hatschepsut, eine Theophanu, eine Florence Nightingale, eine Lou Andreas-Salomé über den Horizont der Normalität erhebt. Doch vieles ändert sich. Und bald wird unsere Welt in gleichem Maße von Frauen geprägt sein. Die hier vorgestellten Ausnahmefrauen, die es aufgrund besonders günstiger Umstände oder übermenschlicher Kraftanstrengungen doch geschafft haben, mehr aus sich zu machen, geben eindrucksvoll Kunde von weiblichen Möglichkeiten. In persönlichen und lebhaften Berichten erzählt die Autorin von originären Heldinnen, Revolutionärinnen und Künstlerinnen, von Besessenen, Begnadeten und von mächtigen Frauen. Die Porträts vereinen Kämpferinnen für die Frauenrechte wie Emily Davis, Herrscherinnen wie Königin Elisabeth I. von England, Geschäftsfrauen wie Coco Chanel und Helena Rubinstein, Größen aus der Kunst- und Musikszene wie Peggy Guggenheim, Ella Fitzgerald und Isadora Duncan und viele andere.

Barbara Sichtermann ist Schrifstellerin und Journalistin. Nach dem Abitur erfolgte der Besuch einer Schauspielschule in Bochum. Theaterpraxis im Ruhrgebiet 1965 bis 1968, danach Aufnahme eines Studiums der Sozialwissenschaften an der FU Berlin. Diplom in Volkswirtschaftslehre, Tätigkeit als freie Autorin seit 1978, Themen: Frauenpolitik, Leben mit Kindern, Geschlechterbeziehungen, Literatur, Medien. Von 1987 bis 2002 Fernsehkritikerin mit wöchentlicher Kolumne bei der ZEIT, zahlreiche Auszeichnungen. Barbara Sichtermann lebt heute in Berlin. Im S. Marix Verlag ist von ihr zuletzt erschienen: Die Weltenretterinnen. Es geht ums Ganze, 2021.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843807296
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum07.10.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1341 Kbytes
Artikel-Nr.9957506
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort; I.; Hatschepsut; Sappho; Aspasia; Kleopatra VII.; Theophanu; Hildegard von Bingen; Eleonore von Aquitanien; Jeanne d'Arc; Teresa von Avila; Elisabeth I. von England; II.; Artemisia Gentileschi; Königin Christine von Schweden; Maria Sibylla Merian; Émilie du Châtelet; Maria Theresia; Madame de Pompadour; Katharina II., die Grosse; Olympe de Gouges; Mary Wollstonecraft; Caroline Schlegel-Schelling; III.; Germaine de Staël; Louise Aston; Clara Schumann; Florence Nightingale; Bertha von Suttner; Anita Augspurg; Eleonora Duse; Lou Andreas-Salomé; Marie Curie; IV.; Maria Montessori; Helena Rubinstein; Rosa Luxemburg; Emily Davison; Alexandra Kollontai; Paula Modersohn-Becker; Isadora Duncan; Lise Meitner; Coco Chanel; Peggy Guggenheim; V.; Marlene Dietrich; Hannah Arendt; Simone de Beauvoir; Mutter Teresa; Ella Fitzgerald; Sophie Scholl; Maria Callas; Janis Joplin; Aung San Suu Kyi; Literaturmehr
Leseprobe

Vorwort

In den Berichten, Porträts und Biographien über Frauen, die eine Spur in der Geschichte hinterlassen haben, heißt es gern: Sie war eine »außergewöhnliche« Frau. Von einem berühmten Mann, dessen Name in den Lexika steht, würde man kaum sagen, er sei außergewöhnlich. Denn: Ist so ein Lob nicht im Grunde recht mager? »Außergewöhnlich« könnte man auch eine Verbrecherin nennen - für die man übrigens Jeanne d Arc zu ihrer Zeit (seitens der Kirche) gehalten hat, auch Eleonore von Aquitanien, Louise Aston und Anita Augspurg wurden verschiedener Vergehen bezichtigt. Aber eigentlich denkt, wer eine Frau verehrungsvoll »außergewöhnlich« nennt, nicht an eine Gesetzesbrecherin. Und dennoch besagt das Attribut noch nicht, dass eine Frau durch Großtaten hervortrat, denn »außergewöhnlich« ist völlig unspezifisch. Es heißt eigentlich nichts anderes, als dass man Frauen im Allgemeinen als ziemlich gewöhnliche Wesen betrachtet, die eben gerade nicht hervorragen. Frauen gelten - auch heute noch - in aller Regel als angepasster, durchschnittlicher, mittelmäßiger und rundum normaler als Männer, als Wesen, die seltener aus der Reihe tanzen, im Guten wie im Bösen. Und die Geschichte der Menschheit hat das Ihre dazu beigetragen, nur wenigen Frauen eine außergewöhnliche Rolle zuzugestehen. Deshalb ist es auch möglich, ein Buch herauszugeben, das einundvierzig herausragende Frauen vorstellt, von der Antike bis heute. Man könnte gewiss noch zwei oder vielleicht sogar drei Folgebände mit weiteren weiblichen Größen füllen. Aber dann würde es auch schon dünn. Undenkbar, ein Buch über einundvierzig hochwichtige Männer zu schreiben und dabei auch noch einen Zeitraum von nahezu drei Jahrtausenden zu berücksichtigen. Die Grundgesamtheit wäre einfach zu groß. Und die Auswahl trüge den Stempel einer problematischen Willkür. Das ist zwar bei diesem Frauenbuch auch der Fall - aber die Beliebigkeit ist doch nicht annähernd so krass, wie sie es bei einem Männerbuch wäre. Die Buchladenkundin würde den Kopf schütteln. Drei Dutzend tolle Männer? Was denn für welche? Politiker, Erfinder, Schriftsteller, Philosophen, Feldherren? So ein Männerbuch ist denn auch nicht geplant. Dass ein Frauenbuch keine derartigen Probleme macht, heißt zugleich, dass Ruhm, Glanz, außerordentliches Verdienst, epochale Leistung, geniales Werk nur ausnahmsweise Frauensache waren. Die Ausnahmen lassen sich sammeln und darstellen - ja, das ist lohnend. Aber man denkt beim Auswählen, Faktensammeln, Interpretieren und Schreiben zugleich ständig über diese enorme Asymmetrie nach: Warum bloß quillt die Geschichte über von Männern mit historischen Verdiensten, während sich nur alle paar Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte eine Theophanu, eine Florence Nightingale, eine Bertha von Suttner, eine Simone de Beauvoir über den Horizont der Normalität erhebt? Wo wir doch heute wissen, dass Intelligenz und Begabung bei beiden Geschlechtern in der Summe gleich vorhanden und höchstens in ihrer Besonderheit verschieden verteilt sind?

Die Antwort ist einfach. It s a man s, man s, man s world. Immer noch. Vieles ändert sich. Bald wird unsere Welt auch von Frauen geprägt sein. Aber das war sie in der Vergangenheit nicht. Die Muster, Leitbilder, vorgezeichneten Lebensläufe, welche die Kinder vorfanden, wenn sie anfingen, Wünsche und Pläne für ihre eigene Zukunft zu entwickeln, wiesen den Jünglingen den Weg nach draußen, auf dem Lorbeeren zu erringen waren, den Mädchen aber den Weg nach drinnen, ins Reich der Gewöhnlichkeit. Und diese Anweisungen waren sehr ernst gemeint, wurden gestützt von den höchsten Autoritäten, von Eltern, Lehrern, Priestern, Staatslenkern. Es hätte übermenschliche Anstrengungen gekostet, sich gegen sie zu stemmen. Die Frauen wären genötigt gewesen, außergewöhnliche Schritte zu gehen, um hervorzuragen. Und das war den meisten einfach nicht möglich.

Für schöpferische oder politische Glanzleistungen braucht jeder Mensch zweierlei: Eignung und Gelegenheit. Fehlt die Eignung, nutzt auch der Wille nichts; fehlt aber die Gelegenheit, hilft eine noch so prachtvolle Eignung nicht weiter. Eine Frau hätte, um als Künstlerin oder Politikerin hervorzutreten, die Welt auf den Kopf stellen müssen. Sie hätte ein Übermaß an Kraft gebraucht, um ihr Ziel zu erreichen - und wo hätte sie das hernehmen sollen? Hinzu kam, dass die meisten Frauen Kinder auf die Welt brachten, was im Übrigen durchaus als große Leistung anerkannt wurde. Nur: Es war eine Leistung im Rahmen des Gewöhnlichen. Und Kinder können, anders als Feldzüge, Ölgemälde, Versuchsanordnungen, Romane oder Sinfonien, nicht einfach verlassen, vergessen oder aufgeschoben werden. Wenn sie da sind, beanspruchen sie die Zeit ihrer Mütter; nur wenige hochstehende Damen konnten diese Arbeit delegieren. Viele wollten es auch nicht. Und manche - wie Mary Wollstonecraft oder Paula Modersohn-Becker - verloren gar ihr Leben im Wochenbett. Wie hoch die Zahl weiblicher Talente ist, die im Laufe der Geschichte unter dem gewaltigen Berg von »Gewöhnlichkeit« verkümmert sind, vermag niemand abzuschätzen. Immerhin geben die Ausnahmefrauen, die es dann doch aufgrund besonders günstiger Umstände oder übermenschlicher Kraftanstrengungen geschafft haben, mehr aus sich zu machen, eindrucksvoll Kunde von weiblichen Möglichkeiten.

Da wären zunächst die Töchter. Frauen wie Maria Sibylla Merian, Elisabeth I. von England, Artemisia Gentileschi, Christine von Schweden, Maria Theresia, Clara Schumann, Eleonora Duse und Aung San Suu Kyi kamen über die väterliche Position zu ihrer Laufbahn: als Schülerinnen oder Nachfolgerinnen. Wären sie mit denselben Begabungen in einer unbedeutenden Familie aufgewachsen, wäre es bei der Sehnsucht nach Naturwissenschaft, Malerei, Politik, Theater oder Musik geblieben, und niemand spräche heute vom Elisabethanischen Zeitalter, von einer Begründerin der Insektenkunde oder der namhaftesten Pianistin des 19. Jahrhunderts. Da wären des Weiteren die Witwen, etwa Kleopatra und Theophanu. Diese konnten nach dem Tode ihrer Männer deren Werk fortführen - ohne ihre Ehemänner, die sozusagen den Thron für sie vorgewärmt hatten, ohne ihre Söhne, für die sie erst einmal einsprangen, hätten sie ihre historischen Leistungen nicht vollbringen können. Aber es gibt auch die originären Heldinnen, die ganz aus eigenem Antrieb, manchmal unterstützt von einer göttlichen Stimme, loszogen, um die Welt aus den Angeln zu heben: Jeanne d Arc, Hildegard von Bingen, Teresa von Ávila, Mary Wollstonecraft, Alexandra Kollontai, Rosa Luxemburg, Sophie Scholl, Mutter Teresa. Diese Frauen waren nicht bloß »außergewöhnlich«; was sie getan, was sie beiseite geräumt haben an Hindernissen und was sie auf sich genommen haben an Gefahren, auch für Leib und Leben - das ruft in uns tiefsten Respekt und größte Bewunderung wach. Diese Frauen hatten meist keine Unterstützung durch Familie oder Umfeld, im Gegenteil. Sie waren Kämpferinnen aus eigenem Entschluss und mit atemberaubender Konsequenz - was immer man im Einzelnen von ihren Zielen halten mag. Sie stehen dafür, dass auch und gerade Frauen außergewöhnliches Potenzial entfalten können, um eine Mission, ein politisches oder religiöses oder künstlerisches Ideal durchzusetzen.

Schließlich kommen wir zur Gruppe der Besessenen. Sie spüren in sich eine Begabung, eine Berufung, eine Leidenschaft, und es gibt im Grunde nichts anderes für sie. Die Welt wollen sie oft gar nicht verändern, sie wollen auch nicht kämpfen, sie sind nicht aggressiv, sondern getrieben: von ihrer Hingabe an die Kunst, die Literatur oder die Wissenschaft. Aber sie müssen sich ihren Weg bahnen, und sie tun es mit einer Art nachtwandlerischer Sicherheit, Rückschläge ergeben in Kauf nehmend. Vor ihnen und ihrem Werk stehen wir mit großer Hochachtung, vor allem wenn diese schöpferischen und erfinderischen Geister bei ihrer Mitwelt auf Verständnislosigkeit stießen. Sie sind die großen Ausnahmen in der Menschheitsgeschichte, und sie werden auch dann Ausnahmen bleiben, wenn sich die Bedingungen für die Entfaltung weiblicher Talente bis hin zur völligen Chancengleichheit verbessert haben sollten. Einfach weil große Begabungen - auch bei Männern - selten sind. Zu ihnen zählen Aspasia, Marie Curie, Isadora Duncan, Helena Rubinstein, Paula Modersohn-Becker, Bertha von Suttner und Lise Meitner.

Andere herausragende Frauen sind ihren Weg gegen weniger harte Widerstände gegangen, sie haben durch Beharrlichkeit, Klugheit, Willensstärke und das beherzte Ergreifen der richtigen Gelegenheit dafür gesorgt, dass sie die Welt mit einer großen Leistung überraschen konnten: so Sappho, Émilie du Châtelet, Maria Montessori, Coco Chanel, Hannah Arendt, Ella Fitzgerald, Simone de Beauvoir. - Übrig bleiben jetzt noch die tragischen Biographien, Frauen, die, obwohl zu...
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Autor

Barbara Sichtermann ist Schrifstellerin und Journalistin. Nach dem Abitur erfolgte der Besuch einer Schauspielschule in Bochum. Theaterpraxis im Ruhrgebiet 1965 bis 1968, danach Aufnahme eines Studiums der Sozialwissenschaften an der FU Berlin. Diplom in Volkswirtschaftslehre, Tätigkeit als freie Autorin seit 1978, Themen: Frauenpolitik, Leben mit Kindern, Geschlechterbeziehungen, Literatur, Medien. Von 1987 bis 2002 Fernsehkritikerin mit wöchentlicher Kolumne bei der ZEIT, zahlreiche Auszeichnungen. Barbara Sichtermann lebt heute in Berlin. Im S. Marix Verlag ist von ihr zuletzt erschienen: Die Weltenretterinnen. Es geht ums Ganze, 2021.
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