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Die Wittelsbacher

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
marixverlagerschienen am14.06.20201. Auflage
Seit Otto von Wittelsbach im September 1180 mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurde, sind die Geschicke von Land und Dynastie für 738 Jahre eng miteinander verknüpft. 1214 kam die Kurpfalz unter wittelsbachische Herrschaft. Trotz einer Aufsplitterung in viele Nebenlinien behauptete sich das Hochadelsgeschlecht jahrhundertelang erfolgreich in diesen beiden zentralen deutschen Territorien. Dreimal stellte es den König bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Zeitweise nahmen Angehörige des Hauses auch auf den Thronen von Dänemark, Norwegen und Schweden sowie Griechenland Platz. Das Buch zeichnet die in all ihren Höhen und Tiefen spannende Geschichte des Geschlechts vom 12. Jahrhundert bis 1918 nach. Neben knappen Einführungstexten über die historischen Zusammenhänge stellt es 27 prominente Vertreter der Dynastie in Kurzporträts vor.

Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der 10. Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart, Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918 und Die Habsburger. Vom 13. bis ins 20. Jahrhundert.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextSeit Otto von Wittelsbach im September 1180 mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurde, sind die Geschicke von Land und Dynastie für 738 Jahre eng miteinander verknüpft. 1214 kam die Kurpfalz unter wittelsbachische Herrschaft. Trotz einer Aufsplitterung in viele Nebenlinien behauptete sich das Hochadelsgeschlecht jahrhundertelang erfolgreich in diesen beiden zentralen deutschen Territorien. Dreimal stellte es den König bzw. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Zeitweise nahmen Angehörige des Hauses auch auf den Thronen von Dänemark, Norwegen und Schweden sowie Griechenland Platz. Das Buch zeichnet die in all ihren Höhen und Tiefen spannende Geschichte des Geschlechts vom 12. Jahrhundert bis 1918 nach. Neben knappen Einführungstexten über die historischen Zusammenhänge stellt es 27 prominente Vertreter der Dynastie in Kurzporträts vor.

Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der 10. Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart, Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918 und Die Habsburger. Vom 13. bis ins 20. Jahrhundert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843806381
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.06.2020
Auflage1. Auflage
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1888 Kbytes
Artikel-Nr.5254992
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt:
Vorwort
Anfänge und Aufstieg
Otto I., Herzog von Bayern
Ludwig I., der Kelheimer, Herzog von Bayern
Ludwig IV., der Bayer, Römisch-deutscher Kaiser,
Herzog von Bayern
Die Zeit der Landesteilungen in Bayern
Ludwig VII., der Gebartete, Herzog von Bayern-Ingolstadt
Elisabeth (Isabeau), Königin von Frankreich
Georg, der Reiche, Herzog von Bayern-Landshut
Albrecht IV., der Weise, Herzog von Bayern-München
bzw. von Bayern
Das Kurfürstentum Pfalz
Ruprecht (III.), Römisch-deutscher König, Kurfürst von der Pfalz
Ottheinrich, Kurfürst von der Pfalz, Pfalzgraf von
Neuburg
Friedrich V., der Winterkönig, Kurfürst von der Pfalz,
König von Böhmen
Elisabeth Charlotte (Liselotte), Herzogin von Orléans
und Valois
Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz

Das Kurfürstentum Bayern
Sabina, Herzogin von Württemberg
Maximilian I., Kurfürst von Bayern
Maximilian II. Emanuel, Kurfürst von Bayern
Violante Beatrix, Erbprinzessin der Toskana,
Gouverneurin von Siena
Karl VII. (Karl Albrecht), Römisch-deutscher Kaiser, Kurfürst von Bayern
Karl Theodor, Kurfürst von Pfalz-Bayern
Das Königreich Bayern
Maximilian IV./I. Joseph, Kurfürst von Pfalz-Bayern,
König von Bayern
Ludwig I., König von Bayern
Ludwig II., König von Bayern
Elisabeth (Sisi), Kaiserin von Österreich, Königin von
Ungarn und Böhmen
Luitpold, Prinzregent von Bayern
Ludwig III., König von Bayern
Therese, Prinzessin von Bayern
Wittelsbacher auf fremden Königsthronen
Karl XII., König von Schweden
Otto I., König von Griechenland
Ausblick
Auswahlbibliografie
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Leseprobe
ANFÄNGE UND AUFSTIEG

Die Herkunft der Wittelsbacher ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt zwar verschiedene Mutmaßungen über ihre Abstammung, aber urkundlich nachweisbar ist die Familie erstmals seit dem 11. Jahrhundert in Bayern. In Anbetracht der Tatsache, dass die Wittelsbacher bis in die Gegenwart hinein ihren Lebensmittelpunkt in Bayern haben, bekunden sie damit im Vergleich zu anderen Hochadelsgeschlechtern eine bemerkenswerte Bodenständigkeit.

Der erste namentlich bekannte Vorfahre der Dynastie, zugleich auch der Ahnherr aller späteren Wittelsbacher, ist ein Graf Otto von Scheyern. Um 1030 fungierte er als Vogt des reich begüterten Hochstifts Freising. Dies spricht dafür, dass seine Familie bereits damals zu den vornehmsten Geschlechtern des Landes zählte. Weil das Kirchenrecht es Geistlichen untersagte, selbst Krieg zu führen oder Todesurteile zu verhängen, benötigte ein Bischof hierfür einen weltlichen Vertreter, den Vogt, der gebührend entlohnt werden musste. Bei den großen Diözesansprengeln bot das Amt seinem jeweiligen Inhaber daher einträgliche Einkünfte. Wie viele andere Adelshäuser wussten die Wittelsbacher hieraus offensichtlich ihren Nutzen zu ziehen und dies ihrem Machtstreben dienstbar zu machen; denn entsprechend abfällig äußerte sich Bischof Otto von Freising über sie. Dieser hochbedeutende Geschichtsschreiber aus der Mitte des 12. Jahrhunderts vermerkte nämlich missfällig, dass diesem Geschlecht »zahlreiche Gewaltmenschen« entstammten.

Graf Ottos Eigenbesitz befand sich wahrscheinlich südlich von Kelheim. Die Burg Scheyern bei Pfaffenhofen an der Ilm, nach der sich die Familie für einige Jahrzehnte nannte, hatte ihm seine Ehefrau Haziga eingebracht. Um 1115 erscheint erstmals der Name »Wittelsbach« in den Quellen. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg Wittelsbach bei Aichach, die an der Straße von Augsburg nach Regensburg lag, zum namengebenden Hauptwohnsitz der Familie geworden. Ihre Burg Scheyern hatte sich hingegen in der Zwischenzeit zu ihrem Hauskloster gewandelt. Bis 1253 diente ihnen, wie dies für hochadelige Dynastenfamilien üblich war, die Kirche dieser Benediktinerabtei auch als Begräbnisstätte.

Bereits im frühen 12. Jahrhundert gelang es den Wittelsbachern, mittels Erbschaften und dem Erwerb weiterer Kirchen- und Klostervogteien zu einem der mächtigsten Adelsgeschlechter in Bayern aufzusteigen. Dank ihrer ausgedehnten Vogteigewalt konnten sie große Gebiete, die ihnen nicht gehörten, kontrollieren und beherrschen. Es war deshalb nur folgerichtig, dass Kaiser Heinrich V. im Jahr 1120 Graf Otto V. das Amt eines Pfalzgrafen von Bayern übertrug, die zweithöchste weltliche Würde des Landes nach der des Herzogs. Als Pfalzgrafen überflügelten die Wittelsbacher schließlich ihre gräflichen Rivalen im Herzogtum Bayern.

Der nächste wichtige Karrieresprung für die Wittelsbacher stellte im September 1180 die Belehnung mit dem Herzogtum Bayern dar. Ihre Loyalität gegenüber dem Königsgeschlecht der Staufer zahlte sich auf diese Weise aus. Kaiser Friedrich I. Barbarossa setzte mit Graf Otto VIII. von Wittelsbach einen Mann an die Spitze des Herzogtums Bayern, der zu seiner engsten Umgebung gehörte und als Pfalzgraf von Bayern immer bedingungslos für ihn eingetreten war. Der Belehnungsakt im thüringischen Altenburg wirkte dynastiegründend. Von nun an verblieb Bayern im Besitz der Wittelsbacher bis 1918. Seit Herzog Otto I. führte das Geschlecht den Namen Bayern.

Durch geschicktes Agieren zwischen den um die Macht im Heiligen Römischen Reich ringenden Dynastien der Staufer und der Welfen gelang es den Wittelsbachern, ihre Position auszubauen und zum Kreis der Führungselite des Reichs zu zählen. Innerhalb nur weniger Jahrzehnte kam im Oktober 1214 mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein bereits ein weiteres Fürstentum von Belang in ihren Besitz. Abgesehen von Altbayern, dessen Erblichkeit ihnen 1208 auch formell bestätigt wurde, kann die Pfalz als ihre bedeutendste und dauerhafteste Erwerbung betrachtet werden.

Unter den drei ersten Herzögen aus dem Hause Wittelsbach - Otto I., Ludwig I. und Otto II. - wurde das bayerische Herzogtum zu einem für mittelalterliche Verhältnisse straff organisierten Staatswesen umgewandelt. Als Herzog Otto II. 1253 starb, gab es erstmals zwei überlebende Söhne, Ludwig und Heinrich. Die nach dem Willen des Vaters vorgesehene gemeinsame Regierung der beiden jungen Herzöge funktionierte nicht gut, was wahrscheinlich an den sehr verschiedenen Charakteren der Brüder lag. 1255 schritten sie deshalb zu einer Teilung, womit die zahlreichen Landesteilungen im Herzogtum Bayern für die nächsten 250 Jahre ihren Anfang nahmen. Sie schufen damit einen Präzedenzfall im Reich, der zahllose Nachahmer fand. Ludwig II. »der Strenge« behielt die Pfalz und das nachmalige Oberbayern mit der Hauptstadt München. Der jüngere Bruder, Heinrich XIII., bekam das spätere Niederbayern mit der Hauptstadt Landshut. Die beiden Brüder teilten somit die Regierungsgeschäfte und Einkünfte auf. Insgesamt blieb Bayern jedoch als Reichslehen bestehen. Nachdem das Teilungsprinzip einmal in Bayern in Gebrauch genommen worden war, folgten weitere Teilungen nach. Mitunter existierten vier Teilherzogtümer gleichzeitig.

Während sich Ludwig II. stark in der Reichspolitik engagierte, lagen die Interessen seines Bruders mehr im Südosten. Die Linie Heinrichs XIII. starb 1340 in der vierten Generation wieder aus. Herzog Ludwig der Strenge hinterließ bei seinem Tod 1294 zwei Söhne. Die von ihm geplante gemeinsame Regierung seiner Söhne war allerdings von Anfang an zum Scheitern verurteilt, da die beiden Brüder schon aus persönlichen Gründen nicht miteinander auskamen, was erhebliche Differenzen zur Folge hatte. Der Jüngere von ihnen, der als Ludwig der Bayer in die Geschichte eingehen sollte, sah sich selbst als den Befähigteren und strebte nach der alleinigen Führung. Ihm gelang es tatsächlich, den älteren Bruder Rudolf beiseitezuschieben, zum König und dann zum römisch-deutschen Kaiser aufzusteigen.

Um den ständigen Erbstreitigkeiten in seinem Haus ein Ende zu bereiten, kam Kaiser Ludwig IV. mit den Nachkommen seines 1319 verstorbenen Bruders Rudolf im 1329 geschlossenen Hausvertrag von Pavia zu jener weittragenden Lösung, dass die Pfalzgrafschaft bei Rhein samt den Gebieten um Amberg, Neumarkt und Sulzbach an Rudolfs Nachfahren ging, während Oberbayern samt Lengenfeld, Schwandorf, Kallmünz und den Burggrafenrechten von Regensburg bei ihm und seinen Söhnen blieb. Diese Aufteilung in zwei Linien kam auch der letztlich bestehenden Unvereinbarkeit der bayerischen und pfälzischen Interessen entgegen. Als bedeutsam für die Zukunft sollte es sich erweisen, dass in dem Hausvertrag eine gegenseitige Beerbung der beiden Linien festgeschrieben wurde. Dass die Kurstimme im Wechsel zwischen ihnen ausgeübt werden sollte, wurde jedoch durch die Goldene Bulle Kaiser Karls IV., die das Kurrecht zur Verbitterung der bayerischen Linie dauerhaft den Pfälzern verlieh, hinfällig.

Wichtiger als die jahrzehntelange scharfe Auseinandersetzung zwischen Ludwig dem Bayern und den Päpsten von Avignon, die das letzte Kapitel im 250-jährigen Kampf zwischen Kaiser und Papst bildete, war für die wittelsbachische Dynastie, dass Ludwig seine Position an der Spitze des Heiligen Römischen Reichs entschlossen und erfolgreich zur Vergrößerung seiner Hausmacht zu nutzen verstand. Dieser »Landhunger« Ludwigs ist auch in der Tatsache begründet, dass er mehrere Söhne mit angemessen großen Herrschaften ausstatten musste. Das seit 1340 durch das Aussterben der niederbayerischen Linie in seiner Hand wieder vereinigte Herzogtum Bayern war dafür einfach nicht weiträumig genug. Ludwig wollte außerdem eine abermalige Teilung Bayerns unbedingt verhindern. Neben Reichspfandschaften in Schwaben brachte er die Markgrafschaft Brandenburg nebst deren Kurstimme an sein Haus, indem er seinen Sohn Ludwig 1323 damit belehnte. Durch seine zweite Heirat erlangte der Kaiser 1324 Erbansprüche auf die Grafschaften Holland, Seeland und Hennegau sowie die Herrschaft Friesland. Mit dem Erwerb der Gefürsteten Grafschaft Tirol mittels Verheiratung seines Sohnes Ludwig von Brandenburg mit der Tiroler Erbin Margarete »Maultasch« 1342 überreizte er jedoch das Blatt. Dass er sich anmaßte, die bereits bestehende Ehe Margaretes mit einem Prinzen aus dem Hause Luxemburg kraft kaiserlicher Macht mit dem Einverständnis der Tiroler Fürstin zu scheiden, wurde nicht allein von der päpstlichen Kurie als ein unglaublicher Eingriff in den kirchlichen Rechtsbereich empfunden, sondern erboste auch viele Bischöfe des Reichs. Hinzu kam die Empörung der Luxemburger, die er zuvor schon durch sein Hinweggehen über deren Ansprüche auf die Mark Brandenburg verprellt hatte, über diese Demütigung eines Mitglieds ihres Hauses. Nicht minder missfiel den anderen Reichsfürsten immer mehr die anwachsende Machtkonzentration bei den Wittelsbachern. Die Wahl eines Gegenkönigs in der Person des Luxemburgers Karl von Mähren stellte 1346 somit eine logische Konsequenz dar. Nach dem unerwarteten Tod Ludwigs des...
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Barbara Beck studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde in Augsburg und München. Nach mehrjähriger Tätigkeit im kulturhistorischen Ausstellungsbereich arbeitet sie heute als freie Historikerin und Sachbuchautorin. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher zu historischen und kulturhistorischen Themen. Bereits in der 10. Auflage liegt von ihr bei marixwissen Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Vom 18. Jahrhundert bis heute vor. Außerdem erschienen Die großen Herrscherinnen und Regentinnen. Vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart, Die Welfen. Das Haus Hannover. 1692 bis 1918 und Die Habsburger. Vom 13. bis ins 20. Jahrhundert.