Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Spätzle-Syndikat

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am28.07.20201. Aufl. 2020
Elsa Dorn ist frustriert: Statt ihr kriminalistisches Gespür auf der Suche nach Mördern einzusetzen, hat ihr Erzfeind Kriminaldirektor Jansenbrink dafür gesorgt, dass sie sich weiterhin als Kommissarin bei der Sitte rumschlagen muss. Ihr neuester Fall wird allerdings gerade zum Politikum, denn irgendjemand klaut der Augsburger Damenwelt reihenweise Dessous - ein direkter Angriff auf Sicherheit und Tugend der Bevölkerung! Doch es kommt noch schlimmer, als ein aufsehenerregender Mord passiert. Tatwerkzeug: ein Spitzen-BH ...

Der zweite Fall für Dorn und Schäfer - für alle Fans von Regionalkrimis und coolen Ermittlerduos. Geschrieben von einem echten Kommissar!

Ebenfalls in der Reihe 'Schäfer und Dorn' erschienen:

Tote lächeln nicht (Band 1)

Der Brezen-Trick (Kurzkrimi, Band 2.5)

Das Extrawurscht-Manöver (Band 3)

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



Franz Hafermeyer heißt in Wirklichkeit Thomas J. Fraunhoffer. Unter diesem Namen schreibt er nicht nur weitere Krimis, sondern arbeitet auch für die bayrische Polizei. Er lebt mit Ehefrau, zwei Miniponys und einer Krimikatze auf dem Land in der Nähe von Augsburg.
mehr

Produkt

KlappentextElsa Dorn ist frustriert: Statt ihr kriminalistisches Gespür auf der Suche nach Mördern einzusetzen, hat ihr Erzfeind Kriminaldirektor Jansenbrink dafür gesorgt, dass sie sich weiterhin als Kommissarin bei der Sitte rumschlagen muss. Ihr neuester Fall wird allerdings gerade zum Politikum, denn irgendjemand klaut der Augsburger Damenwelt reihenweise Dessous - ein direkter Angriff auf Sicherheit und Tugend der Bevölkerung! Doch es kommt noch schlimmer, als ein aufsehenerregender Mord passiert. Tatwerkzeug: ein Spitzen-BH ...

Der zweite Fall für Dorn und Schäfer - für alle Fans von Regionalkrimis und coolen Ermittlerduos. Geschrieben von einem echten Kommissar!

Ebenfalls in der Reihe 'Schäfer und Dorn' erschienen:

Tote lächeln nicht (Band 1)

Der Brezen-Trick (Kurzkrimi, Band 2.5)

Das Extrawurscht-Manöver (Band 3)

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



Franz Hafermeyer heißt in Wirklichkeit Thomas J. Fraunhoffer. Unter diesem Namen schreibt er nicht nur weitere Krimis, sondern arbeitet auch für die bayrische Polizei. Er lebt mit Ehefrau, zwei Miniponys und einer Krimikatze auf dem Land in der Nähe von Augsburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732598304
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.07.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5268294
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL 1

»Was für ein billiger Scheiß!« Elsa Dorn betrachtete den riesigen Haufen Reizwäsche und knabberte an ihren Fingernägeln. Ein weinrotes Latexhöschen lag ganz oben auf dem Stapel, der ungefähr die Ausmaße der Zugspitze hatte. Direkt daneben ein schwarzer BH, wobei man nicht wirklich von schwarz sprechen konnte, so durchsichtig, wie das Ding war. Darunter erblickte Elsa weitere aufreizende Teile in den verschiedensten Varianten: ultraknappe BHs, Corsagen und Stringtangas. Letztere bestanden deutlich mehr aus String als aus Tanga. Der ganze Kram schien direkt bei einem Onlineshop für Pornoschauspielerinnen bestellt worden zu sein.

Sie kniff die Augen zusammen und beäugte ein Paar Strapse. Auch ohne sie anzufassen war klar, wie kratzig und steif sich der Stoff anfühlen würde. Grauenvoll. Was veranlasste eigentlich eine Frau, sich in solche Dinger zu quälen? Elsa hielt sich nicht für prüde, und Mode hatte sie schon immer fasziniert. Ihr Job als Hauptkommissarin ermöglichte es ihr, sich ab und zu mal etwas Schönes zu gönnen. Wie zum Beispiel ihre heißgeliebten Leopardenpumps, die sie vor ein paar Wochen in einem noblen Onlineshop erworben hatte und heute trug. Sie waren eine wunderbare Ergänzung zu ihren Booties in derselben Raubtieroptik, die langsam zu abgetreten waren. Aber solche Sachen, die auf die allerbilligste Weise provozierten? Nein, die konnte sie sich definitiv nicht in ihrem Kleiderschrank vorstellen. Für wen hätte sie sich auch so anziehen sollen? Ihr Liebesleben war ungefähr so aufregend wie die jährliche Steuererklärung.

Sie blickte an sich hinab und musterte ihren nachtblauen Blazer, die weiße Bluse von Burberry Brit und die schlichte Tweed-Hose. Dann unterdrückte sie ein Seufzen. Ob es solche Erotikfummel überhaupt in Übergrößen gab? Vielleicht bei Rigby & Peller. Die hatten ja dafür gesorgt, dass auch Frauen mit Kleidergröße 42-46 nicht mehr rumlaufen mussten wie ...

»Stehst du auf so was?«, riss eine unangenehme Stimme sie aus ihren Gedanken. »Wenn dir was davon gefällt, also ich habe nichts gesehen, wenn du zugreifen möchtest.«

Valentin Häuslers Zähne leuchteten in einem derart strahlenden Weiß, dass es kein Problem gewesen wäre, im Dunkeln neben ihm ein Kreuzworträtsel zu lösen. Hatte der Idiot ihr gerade ernsthaft vorgeschlagen, den Tatort zu verändern? Wie dieser Mann es bis zur Kripo geschafft hatte, war Elsa ein Rätsel.

Sie setzte ihr süßestes Lächeln auf. »Danke für das Angebot. Aber ich trage keine Unterwäsche. Niemals!« Sie ließ ihn stehen, verließ den begehbaren Kleiderschrank und trat ins Schlafzimmer, wo Kriminaloberkommissarin Carmen Holler gerade ihren Spurensicherungsbericht ins Diktiergerät sprach.

Die hübsche Blondine schaltete das Gerät ab und zog fragend die Augenbrauen hoch.

Elsa verdrehte die Augen und zischte: »Vollidiot!«

Carmen nickte, gab aber keinen Kommentar ab. Weibliche Solidarität benötigte keine Worte.

Elsa sah der Kriminaltechnikerin an, dass sie ihre Arbeit schnellstmöglich beenden wollte, um wieder zurück ins Polizeipräsidium zu fahren.

Wo Elsa eigentlich ebenfalls hinwollte, aber zuerst galt es, einige Fragen zu klären.

Der Kollege Häusler hatte Elsa vor einer knappen Stunde im Büro angerufen und sie zum Schauplatz eines Einbruchs gebeten. Ohne allerdings weitere Details am Telefon zu verraten. Nur, dass der Tatort für Elsa interessant sein könnte, hatte Häusler durchblicken lassen. Was mal wieder typisch für ihn war.

Elsa hatte Häusler innerlich verflucht. Aber letztendlich war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich auf Verdacht einen Dienstwagen zu schnappen und ins Lechviertel zu fahren, das sich in der Augsburger Altstadt befand. Dort hatte sie ihren Wagen auf dem Kopfsteinpflaster am Holbeinplatz geparkt, direkt neben einem der Lechkanäle, die durch die Stadt plätscherten und ein bisschen Venedig-Flair verströmten. Nachdem Elsa mit ihren Pumps auf dem hoppeligen Pflaster umgeknickt war, hatte sie ihren Kollegen mit ein paar weiteren Flüchen bedacht, um dann mühsam zu der von Häusler genannten Hausnummer zu humpeln. Die gesamte Fassade des Gebäudes war mit wildem Wein bewachsen. Im zweiten Stock führte sie ein grinsender Häusler durch die Wohnung des Opfers, bis zum Schlafzimmer und dem Wäscheberg. Bei dessen Anblick Elsa sofort wusste, dass sie einen neuen Fall an der Backe hatte.

Der Wäschemann hatte wieder zugeschlagen.

Die Presse hatte dem unbekannten Täter diesen Spitznamen verliehen, weil er seit Wochen die Augsburger Frauenwelt verunsicherte. Er stieg in Wohnungen und Häuser ein und hatte nur ein Ziel: in Dessous zu wühlen. Einige Stücke nahm er obendrein mit, um damit was auch immer zu tun. Wahrscheinlich lauter Dinge, die man sich lieber gar nicht erst vorstellen wollte.

»Er hat es wieder getan«, bemerkte Carmen.

»Was?«

»Eine Trophäe mitgehen lassen.«

»Es ist aber noch alles da«, dröhnte Häuslers Stimme dumpf von nebenan. Er streckte den Kopf aus dem Badezimmer, das durch eine Zwischentür mit dem Schlafraum verbunden war. »Schmuck, Geld, wie mir das Opfer, Frau Kunz, bestätigt hat.«

»Ja, aber ein lavendelfarbener Stringtanga fehlt und das dazu passende Oberteil ebenfalls«, korrigierte ihn Carmen Holler.

»Vielleicht wollte Frau Kunz dir das nicht sagen. Weil du ... ein ungehobelter Klotz bist?«, ergänzte Elsa. Ihr Kollege vom Kommissariat Einbruch ging ihr mächtig auf die Nerven. Leider musste sie ihn erdulden, und das schon seit geraumer Zeit.

Der Wäschemann war in erster Linie Einbrecher. Deshalb wurden zuerst die Experten des darauf spezialisierten Kommissariats eingeschaltet, die sich mit diesen Delikten bestens auskannten. Häusler gehörte leider zu diesen Experten. Da es sich zugleich um einen Sexualtäter handelte, kam die Sitte hinzu, in diesem Fall Elsa, die vor knapp sechs Wochen den ersten Bericht zum Wäschemann auf ihrem Schreibtisch vorgefunden hatte. Seitdem hatte der Täter bereits ein halbes Dutzend Mal zugeschlagen, heute mit eingerechnet.

»Und?«, wandte sie sich wieder an Carmen. »Ist das hier unser Mann oder ein Trittbrettfahrer?«

»Das ist unser Mann. Im Gegensatz zum letzten Mal hat er hier leider keinen Fingerabdruck hinterlassen, aber ...« Die Kollegin deutete auf den Teppichboden. »Ein paar Fasern habe ich sichern können. Sieht so aus, als hätte er sich wieder eines Teils seiner Kleidung entledigt.«

»Wie immer«, murmelte Elsa.

»Ja, wie immer«, bestätigte Carmen. »Mal sehen, ob die Fasern mit denen übereinstimmen, die ich an den anderen Tatorten gefunden habe.«

»Darauf wette ich«, erwiderte Elsa.

»Klärt mich hier vielleicht mal jemand auf?«, quasselte Häusler dazwischen.

»Der Typ durchwühlt die Schränke seiner Opfer, wirft ihre Wäsche auf einen Haufen und reißt sich seine Klamotten vom Leib. Was er dann tut, kann man sich ja denken. Ich gehe mal davon aus, dass er irgendein Ritual abspult, das ihn so richtig heißmacht. Eines ist jedenfalls sicher: Am Schluss sucht er sich irgendein Souvenir aus und haut dann damit ab. Das ist jedes Mal dieselbe Vorgehensweise.«

»Im Ernst?« Häusler kratzte sich am Kinn. »Das ist doch bekloppt.«

Elsa schüttelte den Kopf. »Schlimmer, für mich ist das pervers.«

»Und das macht er öfter? Seid ihr da sicher?«

»Wie du weißt, ist unsere Kriminaltechnik nicht von gestern. Und Carmen ist ein Profi. Sie hat an allen Tatorten etwas gefunden, das auf diese Vorgehensweise schließen lässt.«

»Hab ich gar nicht mitgekriegt.«

»Ich hänge es auch nicht an die große Glocke.«

»Und was ist mit mir?«, beklagte sich Häusler. »Wir vom Einbruch sollten schon Bescheid wissen, findest du nicht? Auch wenn es am Ende dein Fall ist, weil da so ein Sexkram dabei ist.« Er klang verschnupft.

»Jetzt weißt du es ja«, erklärte Elsa. »Das kommt eben davon, wenn man den Tatort überstürzt verlässt, sobald jemand anders die Sachbearbeitung übernommen hat.«

Häusler zog eine Schnute, fühlte sich anscheinend angegriffen. »Wieso macht dieser Typ das?«

»Keine Ahnung, sag´s du mir. Immerhin bist du ein Mann.« Elsa ging nicht davon aus, dass ihr Kollege irgendeine geistreiche Antwort parat hatte. Daher blickte sie zu Carmen. Die Unterhaltung mit dem Blödmann hatte eindeutig schon viel zu lange gedauert. Höchste Zeit, sich wieder einer Frau von Vernunft zuzuwenden. »Danke, dass du persönlich gekommen bist.«

»Ist doch klar.« Carmen zwinkerte Elsa verschwörerisch zu, beugte sich vor und flüsterte: »Wir Frauen müssen zusammenhalten, nicht wahr, Frau Hauptkommissarin?«

Elsa nickte, sie mochte ihre Kollegin sehr, arbeitete gerne mit ihr zusammen.

Carmen tippte sich kurz an die Stirn, packte dann den Spurensicherungskoffer und verließ die Wohnung.

Elsa sah ihr nach. Carmen war einunddreißig, also fünf Jahre jünger als sie, und arbeitete schon lange für den Erkennungsdienst der Augsburger Kripo. Nachdem Elsa selbst erst vor einem halben Jahr nach Augsburg versetzt worden war, schätzte sie Carmens Wissen umso mehr. Außerdem konnte sich die Kriminaltechnikerin besser als ihre männlichen Kollegen in die Opfer hineinversetzen. Was die Ermittlungen bisher leider auch nicht den entscheidenden Schritt vorangebracht hatte. Aber was nicht war, das konnte ja noch kommen, wie man so schön sagte.

»Ich sollte mich dann wohl auch mal auf den Weg machen.« Häusler kniff die Lippen zusammen. »Jetzt, wo du da bist und die Ermittlungen leitest. Dann kannst du alle deine Geheimnisse für dich behalten.«

Das mit dem Verdrücken war Häuslers bester Einfall bisher. Elsa verkniff sich dennoch den...
mehr