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Wonderful Intrigues

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am17.09.2020
Ich bin nicht Wynter Willkommen in ClassyGardens, der exklusiven Wohnanlage für die Stars der Hitserie Wonderful Intrigues! Hierhin verschlägt es Elodie für ihren neusten Auftrag. Nach dem Verrat ihres Ex-Freundes Stian kann sie die Herausforderung gut gebrauchen: Sie soll für Hauptdarstellerin Wynter eine Fake-Beziehung mit Co-Star und Frauenschwarm Nord eingehen. Denn Elodie kann die Gestalt anderer Menschen annehmen. Blöd nur, dass Nord und Wynter sich in Wahrheit nicht leiden können und Nord nichts von Elodies Existenz wissen soll. Die Presse und die Fans jedenfalls lieben das Spektakel, und Elodie taucht immer tiefer in ihre neue Rolle und das glamouröse Leben in Classy Gardens ein. Doch dass Stian wild entschlossen ist, um ihre Liebe zu kämpfen, macht die Sache nicht gerade einfacher. Wie lange kann das Versteckspiel gut gehen? Und was, wenn die Rolle, die man spielt, verlockender wird als das eigene Leben? Geheimnisse, Intrigen, Romance: Wonderful Intrigues has it all!

Evelyn Uebach, geboren 1993, ist in Hilchenbach im Siegerland aufgewachsen. Geschichten waren schon ihr Element, bevor sie selbst lesen und schreiben lernte. Die Liebe zu ihnen führte sie nach dem Abitur in die Buchbranche, wo sie eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print abschloss und sich danach für ein Studium der Buchwissenschaft und Germanistik in Mainz entschied. Sie hat eine Schwäche für Charaktere, die schwierig, tough und ein bisschen verloren sind, und für Romane mit großen Geheimnissen, Intrigen und der richtigen Dosis Romantik.
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Produkt

KlappentextIch bin nicht Wynter Willkommen in ClassyGardens, der exklusiven Wohnanlage für die Stars der Hitserie Wonderful Intrigues! Hierhin verschlägt es Elodie für ihren neusten Auftrag. Nach dem Verrat ihres Ex-Freundes Stian kann sie die Herausforderung gut gebrauchen: Sie soll für Hauptdarstellerin Wynter eine Fake-Beziehung mit Co-Star und Frauenschwarm Nord eingehen. Denn Elodie kann die Gestalt anderer Menschen annehmen. Blöd nur, dass Nord und Wynter sich in Wahrheit nicht leiden können und Nord nichts von Elodies Existenz wissen soll. Die Presse und die Fans jedenfalls lieben das Spektakel, und Elodie taucht immer tiefer in ihre neue Rolle und das glamouröse Leben in Classy Gardens ein. Doch dass Stian wild entschlossen ist, um ihre Liebe zu kämpfen, macht die Sache nicht gerade einfacher. Wie lange kann das Versteckspiel gut gehen? Und was, wenn die Rolle, die man spielt, verlockender wird als das eigene Leben? Geheimnisse, Intrigen, Romance: Wonderful Intrigues has it all!

Evelyn Uebach, geboren 1993, ist in Hilchenbach im Siegerland aufgewachsen. Geschichten waren schon ihr Element, bevor sie selbst lesen und schreiben lernte. Die Liebe zu ihnen führte sie nach dem Abitur in die Buchbranche, wo sie eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print abschloss und sich danach für ein Studium der Buchwissenschaft und Germanistik in Mainz entschied. Sie hat eine Schwäche für Charaktere, die schwierig, tough und ein bisschen verloren sind, und für Romane mit großen Geheimnissen, Intrigen und der richtigen Dosis Romantik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864181207
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum17.09.2020
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1173 Kbytes
Artikel-Nr.5275562
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Natürlich habe ich schon von ClassyGardens gehört. Wer hat das nicht? Doch als ich jetzt meinen schäbigen alten Koffer durch die Gassen der Anlage ziehe, die vor einigen Jahren hier auf dem Gelände eines ehemaligen Golf & Country Clubs aus dem Boden geschossen ist, steht mir trotzdem fast der Mund offen vor Staunen. Sie wirkt wie ein eigenes kleines Städtchen nur für die aufstrebenden Stars und Sternchen, die sie beherbergt.

Ich hatte erwartet, alles würde unecht und albern wirken - im Ernst, allein schon dieser pseudocoole Name, bei dem ich eher an eine Seniorenresidenz denken muss als an einen exklusiven Wohnort für junge Darsteller -, aber in Wahrheit ist es schlichtweg beeindruckend. Die Gebäude sind wunderschön und haben etwas Märchenhaftes mit den Säuleneingängen, den Erkern, Türmchen und kleinen Balkonen. Es gibt kunstvolle Springbrunnen, viele Grünflächen und Bäume, saubere Kieswege und eine Art Fußgängerzone, in der sich süße Cafés und kleine Boutiquen aneinanderreihen. Selbst der stinknormale Briefkasten, an dem ich gerade vorbeilaufe, sieht in dieser Umgebung irgendwie hübsch aus.

Zum Glück habe ich am Eingang einen Lageplan in die Hand gedrückt bekommen. Der Pförtner schien beinahe ehrfürchtig, als ich ihm das Schreiben vorgelegt habe, das Laurie mir per Mail hat zukommen lassen und das mich als persönlichen Gast von Wynter Brookely ausweist.

Die Apartments der Bewohner von ClassyGardens befinden sich an der Ostseite des Geländes in einem hellen Bau, der an ein Luxushotel erinnert. Ich steuere darauf zu. Meine Nervosität steigt stetig. Laurie hat mir während unseres Videotelefonats vorgestern wirklich Hoffnungen gemacht, dass sie mich engagieren werden. Genau genommen hat sie sich kaum wieder eingekriegt, nachdem ich ihr vor laufender Kamera meine Imitation von Wynter gezeigt hatte. Natürlich war sie zuerst skeptisch und dachte, ich würde irgendeine Manipulations-Software einsetzen. Da habe ich sie aufgefordert, mir wahllos andere Schauspielerinnen zu nennen, und als ich blitzschnell mein Aussehen entsprechend wechselte - zum Glück war keine dabei, die ich nicht kannte, und ich war gut vorbereitet -, war die Sache für Laurie klar.

Es hat mich unglaublich viel Überwindung gekostet, ihr auf diese Art vorzuführen, wozu ich fähig bin. Mich überhaupt erst bei ihr zu melden, nachdem eine ehemalige Kundin sie mir als Interessentin weitergeleitet hatte. Ich will diesen Job nicht, auf keinen Fall, niemals, aber ich brauche ihn, unbedingt. Nur deswegen bin ich Hals über Kopf losgereist, um Wynter zu treffen, und kämpfe jetzt gegen den Jetlag. Wenn ich sie nicht überzeuge, wenn ich mit leeren Händen zurückkomme, dann wird kein neuer Behandlungsplan für Savanna aufgestellt werden. Dann war alles, was ich bisher getan, was ich aufs Spiel gesetzt habe, umsonst.

Das wird nicht passieren, sage ich mir mein Mantra der letzten Wochen vor. Seit dem Gespräch mit Laurie kommt es mir zum ersten Mal nicht mehr wie ein leeres Versprechen vor. Das alles scheint zu sehr wie eine glückliche Fügung: ein schwindelerregend hohes Gehalt für das, was ich wohl oder übel am besten kann, noch dazu im Land meiner Kindheit; außerdem arbeitet Kelsey Dawson nicht weit von hier. Ich habe keine Ahnung, wie viel sie weiß und wie sie zu meinen Eltern stand, doch ich greife im Moment nach jedem Strohhalm. Sie ist Ärztin und könnte vielleicht eine zweite Meinung zu Savannas Situation beisteuern.

Die Türflügel sehen aus wie Schokoladentafeln. Bei dem Anblick knurrt mein Magen - seit meinem überstürzten Aufbruch habe ich nichts mehr runterbekommen. Hoffentlich hat der Kiosk, den ich gesehen habe, noch offen, wenn mein Termin erledigt ist.

Ich betrete die Lobby und sehe mich ein wenig eingeschüchtert um. Die hintere Wand besteht aus Glas und gibt den Blick auf eine traumhafte Gartenlandschaft frei. Eine überdachte Terrasse ist gleich ans Haus angeschlossen, und ich sehe ein paar Leute an Tischen sitzen und den lauen Abend genießen. Drinnen gibt es eine gemütliche, aber im Moment völlig verwaiste Sitzgruppe bei einem großen Kamin, der vermutlich vor allem dekorative Zwecke erfüllt.

An jeder Seite der Halle führt eine frei schwebende Treppe mit Stufen aus dunklem Holz nach oben, wo sie am Absatz zum ersten Stock endet. Als ich den Kopf in den Nacken lege, erkenne ich, dass sich darüber jeweils zwei weitere befinden. Auf jeder Etage stehen hölzerne Wegweiser, auf denen die Nummern der Apartments ausgewiesen sind. Es gibt auch einen Aufzug, der in seinem gläsernen Schacht darauf wartet, jemandem das Treppensteigen zu ersparen.

Bis auf die paar Gestalten auf der Terrasse ist keine Menschenseele zu sehen.

Erst jetzt bemerke ich das Schild direkt zu meiner Linken, das einen Pfeil mit der Aufschrift »Reception« zeigt. Wahrscheinlich sollte ich nicht so irritiert sein - hier wohnen Promis, klar müssen die eine Rezeption haben.

Ein Mann, der aussieht, wie man sich einen betagten Hausmeister vorstellt, sitzt um die Ecke an einem Schalter, der wiederum den Anschein macht, als könnte man dort Eventtickets erwerben.

»Guten Tag«, sage ich und lege ihm meinen Ausdruck vor.

Er lässt den Blick darüberschweifen, und wie schon der Pförtner hebt er vor Erstaunen die Brauen. Ganz klar: Ich wirke nicht wie jemand, den Wynter empfangen würde.

»Einen Moment, die Dame«, sagt er und greift nach dem Telefon, um meine Ankunft anzukündigen.

»Miss Brookely erwartet Sie«, sagt er wenige Sekunden später, als wäre das eine Neuigkeit für mich. »Apartment 1 befindet sich ganz oben auf der linken Seite.«

Ganz oben - also ein Fall für den Aufzug. Ich bedanke mich und mache mich auf den Weg.

Als ich kurz darauf vor der richtigen Tür stehe, die Hand schon zum Klopfen erhoben, kommen mir ein letztes Mal Zweifel. Wenn sie mich wirklich wollen, dann werde ich wieder jemanden zum Opfer meiner Täuschung machen. Ich werde mich erneut verbiegen müssen, ein weiteres Mal nicht ich sein. Die Gefahr ist mir schmerzlich bewusst, ich habe sie immer vor Augen. Doch im Grunde habe ich keine Wahl, schon lange nicht mehr. Also straffe ich die Schultern und sage mir, dass ich schon weit schlimmere Dinge habe durchstehen müssen. Trotzdem fühlt es sich an, als würde ich gegen meinen eigenen Sargdeckel pochen, als ich mich endlich dazu überwinde, anzuklopfen.

Laurie öffnet mir, ein breites Strahlen im Gesicht. Ihre Zähne sind so weiß, dass sie einen fast blenden.

»Herein, herein!«, ruft sie. »Wir haben uns gedacht, es wäre am besten, wenn du gleich Wynters gewohntes Umfeld kennenlernst. Das wird dir helfen, dich besser in sie einzufühlen.«

»Noch steht allerdings gar nicht fest, ob ich dich einstelle«, kommt es vom anderen Ende des Raumes, noch bevor ich Wynter sehen kann.

Ich mache zwei beherzte Schritte ins Zimmer, und da steht sie: der größte Star der Erfolgsserie Wonderful Intrigues.

Selbst hier in ihrem eigenen Wohnraum wirkt sie, als befände sie sich in einer Szene, die sie allein beherrscht. Die hellblonden Haare umspielen ihr Gesicht mit den klaren blauen Augen, der ein bisschen eigenwilligen Nase und diesen perfekt geformten Lippen. Man kann über sie sagen, was man will, aber niemand würde abstreiten, dass sie eine Schönheit ist.

Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und recherchiert. Es heißt, Wynter sei kühl und launisch, eine Frau, die nicht leicht zufriedenzustellen ist. Die Chance, die sie zu der Berühmtheit gemacht hat, die sie jetzt ist, verdankt sie vor allem ihrem Vater, dem legendären Roland Brookely. ClassyGardens wurde vor etwas über vier Jahren von ihm begründet, wenig später feierte Wonderful Intrigues den großen Durchbruch. Verstehe das, wer will! Ich meine, im Prinzip geht es um ein schwer verliebtes Pärchen in Toronto, das sich ständig vorübergehend trennt, weil die mysteriöse Wynter die Beziehung sabotiert. Und dann stellt sich heraus, sie kommt aus einer Parallelwelt und hat den Typen verzaubert. Weswegen er seine echte Identität als Prinz und ihr Verlobter ins Unterbewusstsein verdrängt hat. Super Plot, echt!

Brookely selbst verschlug es der Liebe wegen von L.A. hierher, und er kam mit großen Ambitionen. Die meisten davon dürfte er inzwischen verwirklicht haben. Kanada gilt nicht umsonst als das Hollywood North.

Wynter ist ein Scheidungskind. Vielleicht glaubt sie deswegen nicht an die Beziehung, um die es in meinem Auftrag gehen soll.

Sie mustert mich genauso intensiv wie ich sie, allerdings wirkt sie beinahe entsetzt. Ihre Nase zuckt, als würde sie darum kämpfen, sie nicht zu rümpfen. »Wer zum Teufel bist du?«

Laurie stellt mich vor, bevor ich die Chance dazu habe: »Ein Niemand. Eine durchschnittliche Blondine mit Nerdbrille, deren Gesicht man sich nicht gleich beim ersten Mal merkt.« Sie lächelt mich entschuldigend an. »Nichts für ungut.«

Ich denke, es hat schon weitaus schlimmere Beschreibungen meiner Person gegeben.

Nicht jeden meiner Aufträge kann ich zur Zufriedenheit des Kunden abschließen. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich es so richtig vermasselt habe. Und was ich im Namen von jemand anderem tue, ist getan. Dafür gibt es genauso wenig eine Reset-Taste wie für die Fehler, die ich begehe, wenn ich in meiner eigenen Haut stecke.

»Aber ...«, sagt Laurie und klingt wie ein aufgeregtes Kind vor der Bescherung, »... sie ist perfekt!«

»Sie sieht kein bisschen aus wie ich«, stellt Wynter fest.

Ich bin keine Freundin davon, Menschen...
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